24H Nürburgring: Mettler lebt seinen Traum 🎥

DRITTER ERFOLG Unter den beim 24-Stunden-Rennen nicht um den Gesamtsieg kämpfenden Schweizern feierte Yannick Mettler bereits den dritten Klassensieg in Folge. Wie es Jasmin Preisig und dem Girls-Only-Team lief, zeigt ein Kurzfilm. Mehr als 20 Stunden lang duellierten sich Yannick Mettler und seine Teamkollegen Marek Böckmann, Tristan Viidas und Tobias Müller im Mercedes-AMG GT4 von […]

So sehen Sieger aus: Yannick Mettler und seine drei Teamkollegen Müller, Böckmann und Viidas freuen sich über die erfolgreiche Zielankunft (Foto: Bastise Vastos).

Mehr als 20 Stunden lang duellierten sich Yannick Mettler und seine Teamkollegen Marek Böckmann, Tristan Viidas und Tobias Müller im Mercedes-AMG GT4 von Black Falcon mit dem BMW M4 GT4 von Hofor Racing powered by Bonk Motorsport. Als am Auto des schweizerisch-deutschen Teams ein Radlager ersetzt werden musste, bedeutete dies die Vorentscheidung.

Glatter Durchmarsch
Auch in den verbleibenden vier Stunden blieb Mettlers Team fehlerfrei und brachte den Sieg mit drei Runden Vorsprung und ohne Kratzer am Auto ins Ziel. Für den letztjährigen VLN-GT4-Champion erfüllte sich damit der Traum vom Hattrick in der Grünen Hölle. 2017 und 2018 hatte er im BMW-Racing-Cup gewonnen.

Yannick Mettler: «Dies war wieder ein Durchmarsch ohne das geringste Problem oder einen Fehler der ganzen Mannschaft. Ein Wahnsinn – dass es zum dritten Mal klappt, hielt ich für unwahrscheinlich. Am Tag war unsere Pace nicht ganz so gut wie die des BMW, was wir aber in der Nacht kompensierten und dann die Führung auch am Sonntag verwalteten. Schade, dass unsere direkten Konkurrenten einen Schaden hatten, sonst wäre es zum Schluss wohl noch spannend geworden. Wahrscheinlich hatten sie ihr Auto etwas härter als wir rangenommen.»

Der Mercedes-AMG von Black Falcon am frühen Sonntagmorgen. Von P26, wie die Windschutzscheibe anzeigt, kam das schnellste GT4-Auto noch bis an die 18. Gesamtposition hinter lauter GT3-Sportwagen vor (Foto: Oliver Selzer).

Zurück ins Autorama-Wolf-Team
Der Hofor-Bonk-BMW von Besitzer Martin Kroll kam noch an guter zweiter Position ins Ziel. Und als Dritter war auch das BMW-Team mit Manuel Amweg in der GT4-Klasse noch preisberechtigt.

Ob Mettlers Erfolgsserie anhält, wird sich schon nächste Woche zeigen. Für die 24 Stunden von Portimao kehrt der frühere Formel-3-Pilot in den VW Golf GTI TCR von Autorama Motorsport/Wolf-Power Racing zurück, mit denen er im Januar bei den 24 Stunden Dubai gewann.

Die reine Frauenequipe erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Männer standen nur beratend zur Seite.

Zuerst Gänsehautfeeling für Jasmin Preisig…
Mit ganz anderen Emotionen war die Zielankunft von Jasmin Preisig bei ihrem ersten 24-Stunden-Rennen verbunden. Seit Monaten hatte das aus lauter Frauen formierte Girls-Only-Team auf diesen Einsatz hingearbeitet. Mit der zweitbesten Zeit der Appenzellerin in ihrer Klasse SP3T, herausgefahren im Nachttraining, begann er auch recht gut. Weil das Team den VW Golf GTI TCR im zweiten Quali vom Freitag schonte, ergab dies den dritten Startplatz.

Als Startfahrerin erlebte die 26-Jährige aus Schwellbrunn AR nicht nur Gänsehaut-Feeling in der Einführungsrunde, in der Tausende Zuschauer auf der Nordschleife wie üblich Spalier stehen. Sie lernte auch gleich die enttäuschende Seite dieses unberechenbaren Langstreckenrennens kennen.

Jasmin Preisig: «Ich bemerkte nach wenigen Runden einige Tröpfchen auf der Windschutzscheibe. Leider war es kein Regen… Dann meldete mir der Bordcomputer, dass die Wassertemperatur zu hoch sei – und schon fiel das Auto ins Notfallsystem.»

Durch den zeitraubenden Motorwechsel wurde der VW Golf weit nach hinten gespült. Die Zielankunft durfte dann fast wie ein Sieg gefeiert werden.

… dann Folgeschaden einer aufgewirbelten Schraube
Nach langsamer Fahrt an die Boxen, wo die konsternierte Crew dem Übel auf den Grund ging, stand fest: Eine auf der Strecke herumliegende Schraube hatte den Wasserkühler zerstört. Die Folge war ein Motorschaden.

Jasmin Preisig: «Wir Mädels gaben nicht auf. Die ganze Nacht arbeiteten unsere fleissigen Bienchen in der Box und wechselten den Motor. Den Supergirls gebührt grosses Lob und Dank, denn so konnten wir nach rund 14 Stunden zurück auf der Rennstrecke.»

Die Deutschen Carrie Schreiner und Ronja Assmann sowie die Schweizerin sahen zwar schliesslich die karierte Zielflagge, und sie waren auch «mega happy» darüber. Mit nur 59 zurückgelegten Runden innerhalb der 24 Stunden kam das Frauenteam aber nicht in die Wertung. So ist das Reglement.

In einem rund 6-minütigen, professionell gemachten Kurzfilm berichtet das Team über sein Nürburgring-Abenteuer:

Jetzt wieder VLN
Die 24 Stunden Nürburgring sind hiermit Geschichte. Für Yannick Mettler und das Girls-only-Team geht es am 13./14. Juli beim vierten VLN-Rennen zurück auf die Nordschleife. Für den einen kann es fast nicht mehr, für die anderen nur besser werden.

yannickmettler.ch

jasminpreisig.ch

ws-racing.com/girls-only

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