24H Le Mans: Toyota leicht unter Druck

SCHNELLE PRIVATTEAMS Toyota sicherte sich für die 24 Stunden von Le Mans nicht überraschend die zwei vordersten Startplätze. Die privaten LMP1-Prototypen sind 2019 aber schneller denn je. Mit ihren Bestzeiten im Qualifying vom Donnerstagabend eroberten die Japaner Kamui Kobayashi und Kazuki Nakajima auf den zwei Toyota-Hybrid-Werkswagen die beiden Startplätze in der ersten Reihe. Als Startfahrer […]

Freude bei den Polesettern von Toyota: José Maria Lopez, Mike Conway und Kamui Kobayashi sorgten für die erste Schlagzeile. Aber nur das Rennen zählt.

Mit ihren Bestzeiten im Qualifying vom Donnerstagabend eroberten die Japaner Kamui Kobayashi und Kazuki Nakajima auf den zwei Toyota-Hybrid-Werkswagen die beiden Startplätze in der ersten Reihe. Als Startfahrer werden am Samstag um 15 Uhr der Brite Mike Conway und der Waadtländer Sébastien Buemi das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2019 für das schon als Weltmeister feststehende Team Toyota Gazoo Racing in Angriff nehmen.

Buemi will zweiten Sieg und den WM-Titel
Le Mans zählt als Finallauf zur SuperSeason 2018/19, welche im Mai 2018 in Spa begonnen hatte und ausnahmsweise zwei 24-Stunden-Rennen an gleicher Stätte innerhalb der Weltmeisterschaft beinhaltet. Für Buemi ist dies die einmalige Chance, innerhalb von zwölf Monaten zum zweiten Mal in Le Mans zu gewinnen. Zudem kann er zusammen mit Fernando Alonso und Nakajima zum zweiten Mal nach 2014 Fahrer-Weltmeister werden, falls er bei einem etwaigen Sieg des zweiten Toyota-Teams mindestens als Gesamtfünfter über die volle Distanz kommt.

Sie blicken dem Finale der WEC Super Season mit Spannung entgegen. Fernando Alonso und Sébastien Buemi wollen zum zweiten Mal in Le Mans gewinnen und Weltmeister werden (Fotos: Horst Bernhardt/Fotoagentur Speedpictures).

Bei einem Vorsprung von 30 Punkten könnten die WM-Leader also taktisch und ganz auf Ankommen fahren. Weil ein Triumph in Le Mans aber mehr zählt als alles andere, ist ein offenes Duell der beiden Toyota-Teams zu erwarten.

Zwei private LMP1-Teams als Toyota-Jäger
Ob es auch einen offenen Kampf um den Gesamtsieg unter mehreren Teams geben wird, bleibt abzuwarten. Die privaten LMP1-Teams waren dank technischen Zugeständnissen zwecks Chancenausgleich jedenfalls so schnell wie noch nie. Als drittbestes Auto verlor der russische BR1 mit AER-Turbomotor von SMP Racing mit dem Trio Egor Orudzhev, Sergey Sirotkin und Stéphane Sarrazin lediglich 66 Hundertstel auf Kobayashis Pole-Zeit von 3’15,497 (Schnitt 250,9 km/h).

Rebellion wirbt in poppigen Farben für eine neue Rebellion-Uhr, will aber auch mit dem zweiten Top-Resultat nach 2018 auffallen.

Auch die beiden unter Schweizer Flagge laufenden Rebellion R13-Gibson und der zweite BR-AER blieben mit 3’16er-Zeiten zeitlich auf Tuchfühlung. Ob sie es auch auf die Distanz sein werden, hängt von der Zuverlässigkeit, der Fehlerquote und nicht zuletzt vom nötigen Rennglück ab.

Vor einem Jahr kamen die beiden Rebellion mit 12 und 13 Runden Rückstand auf die beiden überlegenen Toyota auf dem dritten und vierten Gesamtrang ins Ziel. Der Rebellion von Neel Jani, André Lotterer und Bruno Senna wird aus der sechsten Position starten.

Weitere Schweizer mit Ambitionen aufs Klassenpodium
In der mit 20 Wagen am stärksten besetzten Klasse LMP2 steht der Oreca 07-Gibson von High Class Racing mit dem Genfer Mathias Beche auf dem zehnten und das identische Auto von Graff Racing mit dem Neuenburger Jonathan Hirschi auf dem 14. Startplatz. Vor einem Jahr kam Hirschi aus dem Mittelfeld bis auf den zweiten Schlussrang der LMP2 vor.

Neel Jani tritt zu seinem vorläufig letzten 24-Stunden-Rennen an. Danach konzentriert sich der Bieler auf die Formel E mit Porsche.

Die Werks-Corvette von Marcel Fässler nimmt den Marathon aus der elften Startposition der Klasse LMGTE-Pro in Angriff. 15 der 17 GT-Werkswagen, die ein Aston Martin Vantage AMR anführt, lagen mit ihren besten Qualifikationszeiten innerhalb von zwei Sekunden. Für den dreifachen Le-Mans-Gesamtsieger aus dem Kanton Schwyz ist also noch alles möglich.

Frauenteam im Fokus
Höchstens über die Konstanz kann sich Rahel Frey mit ihren Teamkolleginnen Michelle Gatting und Manuela Gostner Richtung Podium schieben. Ihr von Kessel Racing eingesetzter Ferrari 488 GTE steht an 15. Position der Klasse LMGTE-Am und startet aus der hintersten Reihe des 61 Wagen umfassenden Feldes. Vom reinen Speed her hat das Damentrio in seiner Klasse keine Chance gegen die Schnellsten. Hauptziel ist jedoch die erste Zielankunft eines reinen Frauenteams seit mehr als vier Jahrzehnten.

Manuela Gostner, Michelle Gatting und Rahel Frey erregen viel Aufmerksamkeit. Diese wollen sie mit einer Zielankunft rechtfertigen.

Mit Eurosport rund um die Uhr dabei
Der freie TV-Sender Eurosport1 überträgt das komplette Rennen ab Samstag um 14.45 bis Sonntag nach der Zielankunft um 15 Uhr live mit deutschem Kommentar.

lemans.org

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