24H Daytona: Ein Zuger erobert GT3-Sieg

PERFEKTES RENNEN Die Schweizer Philip Ellis und Raffaele Marciello belegten bei den 24 Stunden von Daytona als Fahrer in zwei amerikanischen Mercedes-Teams die ersten beiden Plätze in der GT3-Klasse. Im Gegensatz zur regennassen Strecke beim Qualifikations-Event vor einer Woche konnte die 59. Auflage des Langstreckenklassikers, der im legendären Daytona International Speedway seit 1966 als 24-Stunden-Rennen […]

Zum vierten Mal seit 2017 und zum dritten Mal in Folge wurde Wayne Taylor Racing als Siegerteam abgewinkt. Dabei siegte das Team erstmals mit einem Acura statt Cadillac (Foto: IMSA Photo/LAT).

Im Gegensatz zur regennassen Strecke beim Qualifikations-Event vor einer Woche konnte die 59. Auflage des Langstreckenklassikers, der im legendären Daytona International Speedway seit 1966 als 24-Stunden-Rennen ausgetragen wird, bei durchgehend idealen Wetter- und Streckenbedingungen ausgetragen werden.

Dritter Sieg in Folge
Die Entscheidung um den Gesamtsieg fiel nach einer letzten Gelbphase, bei der es zum Zusammenschluss von fünf Vertretern der Königsklasse DPi kam, auf dramatische Art und Weise.

Der Niederländer Renger van der Zande setzte den führenden Filipe Albuquerque unter Druck, bis er siebeneinhalb Minuten vor dem Fallen der Zielflagge mit einem schleichenden Plattfuss einen Boxenstopp einlegen musste. Der Cadillac von Chip Ganassi Racing fiel dadurch auf Rang 5 ab.

Der Portugiese überquerte den Zielstrich im Acura ARX-05 mit 4,7 Sekunden Vorsprung und sicherte Wayne Taylor Racing damit den dritten Gesamtsieg in Folge und den vierten in fünf Jahren. Mit Albuquerque auf dem Auto sassen die beiden Indy-Champions Alexander Rossi und Helio Castroneves sowie Ricky Taylor, der Sohn des Teamchefs.

Rickys Bruder Jordan siegte derweil mit Antonio Garcia und Nicky Catsburg auf Corvette in der Klasse GTLM.

Frühes Aus für Rolf Ineichen
Schweizer waren dieses Jahr nur in der Klasse GTD, die der Kategorie GT3 entspricht, am Start. Der Lamborghini Huracan von Grasser Racing, den Rolf Ineichen zusammen mit Werksfahrer Mirko Bortolotti für den dritten Startplatz qualifiziert hatte, hielt sich anfänglich mit dem Luzerner als Startfahrer in der Spitzengruppe und fiel in der vierten Stunde mit einem Elektronikdefekt weit zurück.

Nach einstündiger Reparatur nahm das Team das Rennen testhalber wieder auf, zog das Auto aber nach 13 Stunden wegen des zu grossen Rückstandes zurück. In den Jahren 2018 und 2019 hatte Ineichen mit GRT in Daytona gewonnen.

Nachdem Ellis am Sonntag das Duell gegen den Ferrari gewonnen hatte, blieb der Mercedes von WInward Racing bis ins Ziel vorne. Links dahinter der zweitplatzierte Mercedes mit Marciello.

Ellis wehrt sich erfolgreich
Bald zur Spitzengruppe gehörten auch der von Platz 5 gestartete Mercedes-AMG von Winward Racing mit dem Zuger Philip Ellis und die als Elfte ins Rennen gegangene Markenkollegen von SunEnergy1 Racing, bei denen Werksfahrer Raffaele Marciello zu den vier Fahrern zählte.

Bis zum Einbruch der Nacht hatte sich der von Indy Dontje (NL), Maro Engel (D), Russell Ward (USA) und Ellis pilotierte Mercedes dauerhaft in den Top 3 etabliert und sich mit schnellen Rundenzeiten als potenzieller Sieganwärter in Szene gesetzt. Selbst von einem schleichenden Plattfuss in der Nacht liess sich das Winward-Quartett nur kurzzeitig einbremsen.

Eine Vorentscheidung fiel vier Stunden vor dem Rennende, als sich der führende Ellis über mehrere Runden ein spektakuläres Duell mit dem zweitplatzierten Ferrari lieferte. Bei einem Überholversuch kam es schliesslich zu einer Berührung, bei der im Gegensatz zum sich drehenden Verfolger auf der Strecke halten und die Führung behaupten konnte.

Perfektes Daytona-Debüt
In der Folge dieser Aktion schloss Raffaeles Teampartner Luca Stolz die Lücke nach vorne und positionierte sich am Heck seines Markenkollegen. Kurze Gelbphasen liessen die nächsten Verfolger zwar zeitweilig wieder aufschliessen, jedoch konnten die Schlussfahrer Maro Engel und Marciello bei Grün immer wieder von vorne wegfahren.

Sie jubelten als GT3-Sieger (von links): Russell Ward, der Sohn des Teamchefs, Philip Ellis, Maro Engel und Indy Dontje.

Nach 745 Runden machte Engel den ersten Sieg eines Mercedes-AMG GT3 in Daytona perfekt. 16,3 Sekunden dahinter überquerte der Tessiner die Ziellinie als Zweiter.

Philip Ellis: «Ich bin sprachlos. Es ist schon verrückt, dass Winward Racing hier zum ersten Mal fährt und das Ding gewinnen kann. Es ist toll, ein Teil von diesem Erfolg zu sein. Es hätte nicht besser laufen können. Der Schlüssel zum Sieg war unsere Beständigkeit. Wir waren 24 Stunden lang einfach unglaublich konstant. Keine Strafen, keine großen Zwischenfälle, nichts!»

24H Daytona 2021 Prov. Resultate

imsa.com

 

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