24H Barcelona: Schweizer räumen gross ab

SIEGE UND MEISTERTITEL Die 24 Stunden von Barcelona endeten mit durchschlagenden Schweizer Erfolgen im Gesamtklassement, in der Tourenwagenwertung und in der Meisterschaft der 24H Series. Über die gesamte Distanz wechselten sich Lamborghini Huracán GT3 Evo von Barwell Motorsport und der Porsche 991 GT3 R von Herberth Motorsport an der Spitze des 24-Stunden-Rennens von Barcelona ab. […]

Nach Klassensiegen im Blancpain Endurance Cup gewann das britische Team Barwell Motorsport mit seinem Lamborghini und dem Schweizer Kunden Adrian Amstutz erstmals ein Langstreckenrennen der 24H Series (Fotos: Petr Fryba).

Über die gesamte Distanz wechselten sich Lamborghini Huracán GT3 Evo von Barwell Motorsport und der Porsche 991 GT3 R von Herberth Motorsport an der Spitze des 24-Stunden-Rennens von Barcelona ab. Nach insgesamt 38 Führungswechseln siegte das britische Team mit dem Luzerner Adrian Amstutz sowie Leonid Machitski, Patrick Kujala und Dennis Lind mit 10,5 Sekunden Vorsprung auf den deutschen Porsche. Hier löste sich der Solothurner Daniel Allemann mit den Deutschen Sven Müller, Ralf Bohn und Alfred Renauer am Steuer ab.

Allemann gewann dieses Rennen 2016 und 2018 mit dem ostdeutschen Team, Amstutz noch nie. Mit Barwell entschied er dafür im Blancpain Endurance Cup schon mehrmals die Kategorie Am für sich und holte 2019 wie schon im Vorjahr den Titel der Bronze-Piloten. Das Tempo lag so hoch, dass die beiden Teams mit 690 Runden auf dem 5,655 Kilometer langen GP-Kurs einen neuen Distanzrekord bei dieser Veranstaltung aufstellten.

Erster Titel für Autorama und Wolf-Power
Bei den TCR-Tourenwagen war der Titel für Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing aufgrund der bisherigen Saisonerfolge absehbar. Erstmals setzte das technisch und strategisch von den Schwyzern unterstützte Team aus Wetzikon zwei VW Golf GTI TCR ein.

Die Fahrer von Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing räumten 2019 gross ab. Nun wollen sie auch den zweiten Titel.

Sie realisierten zwar die schnellsten Rennrunden, in der Endabrechnung gab es diesmal aber «nur» einen dritten Platz mit dem Quartett Ralf Henggeler, Jérôme Ogay, Marlon Menden und VW-Werksfahrer Benjamin Leuchter. Das zweite Auto mit Yannick Mettler und zwei Dänen kam an fünfter Position ins Ziel. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft winkt Autorama/Wolf-Power in zwei Monaten auch der interkontinentale TCE-Gesamtsieg.

TCR-Sieg für TOPCAR sport
Ihnen stahl diesmal ein anderes Schweizer TCR-Team die Schau. Mit personeller Unterstützung von Bas Koeten Racing (NL) setzte TOPCAR sport aus Uetendorf einen Cupra TCR ein. Dazu fuhr der bisherige Autorama-Pilot Fabian Danz, wie eigentlich schon in Portugal vorgesehen (Schlüsselbeinbruch), erstmals bei seinen Kantonskollegen. Mit Young Driver Julien Apothéloz sowie dem in der ADAC TCR Germany führenden Finnen Antti Buri und dem letztjährigen TOPCAR-Junior Loris Prattes (D) war das Berner Team fahrerisch bestens aufgestellt.

Die weiss-roten TCR-Autos aus der Schweizer spielten bei den 24 Stunden von Barcelona eine Hauptrolle.

Wie zuletzt in Portugal, wo das Team durch einen Unfall um den möglichen Erfolg kam, verzichtete TOPCAR-Miteigner Ronny Jost aufs Fahren, um sich auf den Einsatz und die Strategie zu konzentrieren. Umso grösser war danach seine Freude über die perfekte Leistung seiner ganzen Truppe.

Ronny Jost: «Alle haben einen super Job gemacht. Der Cupra lief wie eine Granate. Vor den Toren dieser Marke zu gewinnen, ist überwältigend. Wenn wir nicht Probleme mit dem Funk gehabt und zusätzliche Sicherheitsstopps eingelegt hätten, wäre unser Vorsprung noch grösser ausgefallen.»

Erster Titel an Fabian Danz
Mit seinen Siegen in Dubai, Mugello und Brünn mit Autorama und nun dem zweiten Saisonsieg über die lange Distanz sicherte sich Fabian Danz den Gesamtsieg in der Europawertung der 24H TCE Series und der Klasse TCR. Mitte November winkt bei den 24 Stunden Cota in Texas auch der Fahrertitel in der interkontinentalen 24H Series.

Mit Apothéloz, Mettler, Ogay und Tanner (sowie dem deutschen Menden) liegen vier weitere Schweizer Fahrer in dieser Tabelle nur zwei Punkte zurück und weit vor dem nächsten Konkurrenten. Die Chance auf einen weiteren und doppelten Schweizer Titelgewinn ist also sehr gross.

Die Schweizer nahmen das TCE-Podium in Beschlag. Fabian Danz im grünen Overall (5. von rechts) holte den EM-Titel als Fahrer in zwei Schweizer TCR-Teams.

Weitere Schweizer Erfolge
Mit dem vierten Rang in der Tourenwagenwertung sorgte auch das reine Schweizer Team TTC Racing mit Rolf Reding, Daniel Schilliger, Adrian Spescha und Fredy Suter auf einem Seat Leon TCR für einen Achtungserfolg. Alexandre Mottet, Laurent Misbach, Emmanuel Bello und Massimo Salamanca von Orchid Racing gewannen mit ihrem Porsche 718 Cayman Clubsport überlegen die GT4-Klasse, dies trotz zweier Reifenschäden in der Nacht.

Der Europameistertitel in der GT4-Klasse geht an Hofor Racing by Bonk Motorsport mit dem erstmals eingesetzten BMW M4 von Martin Kroll, obwohl nach einem langen Reparaturstopp nur noch der dritte Rang herausschaute. Mit dem Aargauer als einer der Fahrer siegte das schweizerisch-deutsche Team mit dem BMW M240i Racing Cup in Barcelona dafür in der Klasse A3.

24h-series.com

 

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