Re:Style: Mode aus ausrangierten Autoteilen

WIEDERSEHEN Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Abfallvermeidung – nur ein paar der gängigsten Trendworte unserer Zeit. Die Produkte und Lösungen, die in diesem Sinne auf den Markt geworfen werden, treiben zuweilen kuriose Blüten. Eine nicht ganz neue, aber in dieser Form kreative Idee ist Re:Style. Ein Projekt, bei dem sechs britische Designer aus ausrangierten Autoteilen von Hyundai Mode […]

Re:Style
Eine Weste aus nicht mehr brauchbaren Gurten und Airbagmaterial von Hyundai hat Public School genäht.

Eine nicht ganz neue, aber in dieser Form kreative Idee ist Re:Style. Ein Projekt, bei dem sechs britische Designer aus ausrangierten Autoteilen von Hyundai Mode und Accessoires produziert haben.

Wir konnten die Teile nicht anfassen oder gar probetragen. Denn sie liegen bei Selfridges, einem bekannten Londoner Kaufhaus, im Regal oder man kann sie dort online ordern.

Wir können nur mit ein wenig Fashionista-Background und Erfahrungen in der Modewelt eines sagen: Die Ideen haben Potential.

Jumpsuit aus Denimstoffen von Dashboards
Das sind die Kreationen: Ein Jumpsuit, hergestellt aus wiederverwendeten Denimstoffen und Leder, das Anna Foster von E.L.V. Denim von Dashboards und von Sitzen genommen hat.

E.L.V. Denim ist ein Zero-Waste-Jeansbrand, der Denimstoffe und bereits produzierte Ware neu verarbeitet, die vorher niemand wollte.

Hintergrund: Es ist bekannt, dass 60 Prozent der weltweit produzierten Kleider nicht verkauft werden (Quelle: «To dye for – is fashion wearing out the world?»)

Corsage mit Blumenmuster aus Airbag-Stoff
Designer Richard Quinn hat auf recycelten Airbag-Stoff Blumenmuster gedruckt und eine Corsage daraus geschneidert. Er gehört zu den neuen jungen Hoffnungsträgern der Modewelt.

Eine sehr technische Weste aus nicht mehr brauchbaren Gurten und Airbagmaterial hat Public School genäht. Dahinter stehen Dao-Yi Chow und Maxwell Osborne aus New York, die in Europa noch nicht so bekannt sind und mit diesem Auftrag Chancen haben, ins Gespräch zu kommen.

Westen sind auch das Thema von pushbutton. Auch hier wird Airbagmaterial verwendet. Designer Park Seung Gun kann sich eines Folgeauftrags mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sicher sein.

Shopper aus Sitzbezügen und Teppichen
Rosie Assoulin hat Shopper aus Sitzbezügen-PVC und sehr stabilem Filz von Autoteppichen kreiert. Eine praktische Idee der vielfach ausgezeichneten New Yorker Designerin.

Last but not least unser persönlicher Favorit: Alighieri. Mit der Schmuckkollektion aus Autoglas, wiederverwendeten Sicherheitsgurten und Schaumstoffen in Kombination mit Gold, Silber, Bronze und Perlen aus Second Hand hat Rosh Mahtani, Gründerin des Labels Alighieri, eine marktfähige Idee umgesetzt, wie kleine Teile ausrangierter Autos einer neuen Bestimmung zugefügt werden können.

Erlös geht an das Institute of Positive Fashion
Alles lustig, aber ganz ehrlich: Das Grundproblem, das deutlich zu viele Autos produziert werden, wird auch ein Re:Style Projekt nicht lösen. Der nachhaltige Teil dieser (Marketing)Initiative ist, dass der Erlös der verkauften Stücke dem Institute of Positive Fashion beim British Fashion Council zu Gute kommt.

Das Institut unterstützt weltweit Designer in ihren Bemühungen, über ihre gesamte Produktionskette hinweg nachhaltig zu werden.

hyundai.ch
selfridges.com

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