Puch: Armee G als ziviler 170 PS-Hingucker

TUNING Klarer Fall, ein Puch G aus dem Baujahr 1995 mit 170 PS, das kann nur ein W 463 mit dem 300-GE-Sechszylinder sein. Doch wie kommt es zu dieser Leistungssteigerung bei einem Fahrzeug aus Beständen der Schweizer Armee? Schliesslich setzten Streitkräfte eher auf die massvoll motorisierten, rustikalen W 461. Vor längerem wurde ein grösserer Posten […]

Puch G
Der neue aufgebaute Puch G der Schweizer Armee mit 170 PS kann immerhin 3,5 Tonnen an den Haken nehmen.

Schliesslich setzten Streitkräfte eher auf die massvoll motorisierten, rustikalen W 461. Vor längerem wurde ein grösserer Posten Puch G von Lorinser Classic übernommen. Diese wurden teilweise im Originalzustand weiterverkauft, einige andere in unterschiedliche Restomods verwandelt.

Marcus Lorinser: «Dabei probieren wir immer mal etwas Neues aus. Nach Exemplaren mit neuer Optik und teilweise sogar speziellen Aufbauten bis hin zum Wohnmobil kommt nun erstmals eine Leistungssteigerung zum Einsatz.»

Steigerung der Leistung auf 170 PS und 280 Nm
Während die hauseigene Tuningdivision Sportservice Lorinser modernen Turbo-Motoren auf elektronischem Weg Beine macht, war beim betagten Sauger M 102 schweres Werkzeug gefragt. Doch wozu ist man schliesslich seit mehreren Jahrzehnten ein Mercedes-Autohaus?

Der Hubraum wurde von 2297 auf 2900 Kubik aufgebohrt – für einen Vierzylinder ist das quasi oberste Spielklasse. Die originalen 116 PS konnten um 54 Pferdchen nach oben korrigiert werden und es liegen jetzt bis zu 280 Nm an.

Das Schalten übernimmt eine 4-Gang-Automatik. So lässt es sich, gebettet auf neu gepolsterten und bezogenen Sitzen, perfekt cruisen.

Trockeneisstrahl beseitigt die Manöverspuren
Natürlich hat es Lorinser Classic nicht bei inneren Werten belassen, was schon ein Blick auf die Karosserie zeigt. Sie wurde inklusive der Scheinwerfereinfassungen in Arabergrau matt lackiert und trägt ein komplett neues Verdeck in schwarzem Stoff.

Vom Unterboden tilgte der Trockeneisstrahl Manöverspuren, anschliessend wurde er konserviert. Schliesslich ist der Prachtkerl von einem Geländewagen erst 110 000 Kilometer gelaufen und der Motor wie vieles andere nach der Überholung so gut wie neu.

Zoll-Offroad-Stahlfelgen sorgen für satten Stand
Ein kleines Modernisierungsprogramm gab es für das ehemalige Armeegefährt überdies. Die Mechaniker installierten neben LED-Hauptscheinwerfern mit Schutzgittern eine Anhängerkupplung, die stolze 3,5 Tonnen an den Haken nehmen darf.

Spur- und Kotflügelverbreiterungen in Kombination mit 16-Zoll-Offroad-Stahlfelgen sorgen für einen satten Stand auf der Strasse. Dazu gibt es All-Terrain-Bereifung. Die vielen Besonderheiten und der Zustand dieses wenig gelaufenen Einzelstücks addieren sich zu einem Preis von 64 500 Euro.

Wer bereits einen entsprechenden G besitzt und sich für den aufwändigen Motorumbau interessiert: Inklusive Komplettüberholung und neuer Katalysatoranlage sollte mit 20 000 Euro gerechnet werden.

sportservice.lorinser.com

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