Test des Leapmotor C10: Stromern ohne Laden
Unterwegs mit dem geräumigen Familien-SUV aus dem Hause Leapmotor – was uns dabei aufgefallen ist.

Jüngst erlebt die Idee vom Stromern ohne Reichweitensorgen eine Renaissance: Wieso nicht statt eines Riesenakkus einen kleinen Benziner ins Elektroauto bauen, der bei Bedarf Strom erzeugt? Wie im C10 REEV von Leapmotor: Der äusserst geräumige, 4,74 Meter lange Family-SUV im Skoda-Kodiaq-Format ist nur mit Akku (425 Kilometer Normreichweite) oder eben als REEV genannter Range-Extender-Stromer zu haben: Er fährt immer elektrisch mit 158kW/218PS. Keine Rakete, aber flott und leise.
Die daheim geladene Batterie reicht offiziell 145 Kilometer, praktisch fast ebenso weit. Dann erzeugt der Vierzylinder Strom für weitere über 800 Kilometer. Im Test klappt das prima. Weil der Benziner top weggedämmt ist und nicht immer läuft, dominiert geschmeidiges E-Feeling. Testverbrauch: 5,6 Liter plus 13,7 kWh/100km. Das Fahrwerk wirkt innerorts manchmal hölzern, aber Komfort, Kurven und Lenkung sind ein guter Alltagsmix. Drinnen ist alles adrett und sehr gut verarbeitet, die Ausstattung üppig.
An die fast rein digitale Bedienung gewöhnen wir uns. Nervig sind nur die übereifrigen Assistenzsysteme. Die lassen sich ausschalten, aber sind dank Gesetzgeber nach Neustart wieder an. Dann greift der Spurhalter viel zu aggressiv ein, warnt das Auto sogar vor Kurven oder Tunneln, und das Navi verhaspelt sich mal und sagt «durch den Ausgang erste fahren». Feinschliff soll à la Tesla via Over-the-Air-Updates folgen. Schlimm? Verzeihbar angesichts des Schnäppchentarifs: Der Basis-C10 kostet 35’900, der REEV ab ebenfalls 35’900, in Topversion 37’900 Franken. Mit fünf Jahren Garantie. Das dürfte wohl ankommen.
Expertenmeinung zum Leapmotor C10 REEV
Der C10 ist ein geräumiger elektrischer Family-SUV ohne Reichweitensorgen zum Budgettarif.
Vorteile
+sehr gute Verarbeitung
+ überzeugender Antrieb
+ sehr günstiger Preis
Nachteile
– hyperaktive Assistenzsysteme
– Fahrwerk vertrüge Feinschliff



