Preissturz: So günstig kann man elektrisch fahren
Neue E-Autos sind spürbar billiger geworden. Neue Konkurrenz aus China, tiefere Herstellungskosten und Rabatte sind die Gründe. Hier sind die zehn günstigsten Stromer der Schweiz.
Die Zeiten, in denen man für ein Elektroauto viel Geld ausgeben musste, sind definitiv vorbei. Noch vor zwei Jahren lag der Preisbereich der zehn billigsten E-Autos in der Schweiz zwischen 19’990 und 33’600 Franken. Inzwischen ist dieser Bereich deutlich gesunken, auf 15’000 bis 24’990 Franken.
Skaleneffekte durch grössere Stückzahlen und sinkende Batteriepreise haben die Produktionskosten der Stromer auf das Niveau von Verbrenner-Modellen gedrückt. Die etablierten Hersteller geraten zudem immer mehr unter Preisdruck, denn: Neue Wettbewerber aus China bringen sehr preisgünstige Modelle in die Schweiz. Das Ergebnis ist eine grosse und vielfältige Auswahl an preisgünstigen Stromern.

Start bei 15’000 Franken
Das günstigste E-Auto der Schweiz bleibt weiterhin der Dacia Spring. Dazu musste die Renault-Tochter aber die Preise deutlich senken. Eine neue Basisversion mit 33 kW/45 PS Leistung wird nun bereits ab 15’000 Franken angeboten. Mit einem 26,8-kWh-Akku kommt diese bis zu 229 Kilometer weit, geladen wird mit maximal 30 kW (DC) – das reicht für einen kleinen Stadtfloh völlig aus.

Der zweite Rang geht an den JAC e-JS1, einen Kleinstwagen mit 3,65 Metern Länge, der ab 16’989 Franken zu haben ist. Die chinesische Marke JAC kam über den Direktimport der Auto Kunz in Wohlen AG in die Schweiz. Nach jahrzehntelangem Erfolg im Fahrzeugimport und -handel wurde nun im Mai 2025 mit der Ausgliederung der Marke JAC bei den Aargauern ein neuer Meilenstein erreicht. Die Gründung der JAC Schweiz AG als eigenständiges Unternehmen und Mitglied der Auto Kunz Gruppe markiert einen wichtigen Schritt in Richtung weiterer Professionalisierung und Spezialisierung. Mit einem 31,4-kWh-Akku schafft der JAC-Knirps eine beachtliche WLTP-Reichweite von 330 Kilometern. Wer allerdings eine DC-Schnellladefunktion will (25 kW), muss mindestens 18’289 Franken ausgeben.

Auf Platz 3 folgt mit dem Leapmotor T03 ein weiterer Mini-Chinese. 3,62 Meter kurz, 70 kW/95 PS stark, mit einer Normreichweite von 265 Kilometern und 45 kW DC-Ladeleistung – damit ist der T03 zu einem Basispreis ab 16’990 Franken gut aufgestellt. Ein Rang dahinter liegt der 4,03 Meter lange JAC E30X, der ab 22’989 Franken angeboten wird und mit einer Leistung von 100 kW/136 PS, 374 Kilometern Normreichweite und 60 kW Ladeleistung (DC) ein gutes Angebot ist.

Vier zum gleichen Preis
Der Hyundai Inster (ab 23’990 Franken) auf Rang 5 ist der einzige Koreaner in den Top 10. Der 3,82 Meter lange Kleinwagen überzeugt mit 71 kW/97 PS, einer 42-kWh-Batterie für 327 Kilometer Normreichweite und einer DC-Ladeleistung von 73 kW. Die Version mit grösserem Akku und 370 Kilometer startet ab 28’000 Franken. Direkt dahinter folgt ein weiterer JAC: Der neue e-JS4 ist 4,41 Meter lang, hat eine Akkukapazität von 65,7 kWh und schafft 410 WLTP-Kilometer. Mit einer Antriebsleistung von 142 kW/193 PS und 60 kW DC-Ladeleistung ist der Chinese ab 24’989 Franken erhältlich.

Abgeschlossen wird die aktuelle Top 10 der günstigsten Elektroautos der Schweiz von einem Quartett, das ab 24’990 Franken angeboten wird. Der 4,01 Meter lange Citroën e-C3 mit einer Leistung von 83 kW/113 PS, einem 44-kWh-LFP-Akku für 320 Kilometer Normreichweite und einer DC-Ladeleistung von 100 kW kostet damit genau gleich viel wie das technisch baugleiche Konzerngeschwister Fiat Grande Panda.

Auch der schon länger erhältliche Fiat 500e ist zu diesem Preis erhältlich – dieses Modell kostete vor zwei Jahren noch mindestens 30’490 Franken. Inzwischen ist das 3,63 Meter lange Retro-Wägelchen in einer neuen Basisversion mit 70 kW/95 PS Leistung und einer Akku-Kapazität von 23,8 kWh erhältlich, doch damit schafft der kleine Fiat lediglich eine Normreichweite von 180 Kilometern. Geladen wird mit maximal 50 kW. Ebenfalls voll auf den Retro-Look setzt der neue Renault 5, der dieses Quartett und damit die Top 10 abschliesst. Er ist 3,92 Meter lang, 70 kW/95 PS stark, verfügt über eine 40-kWh-Batterie mit 100 kW Ladeleistung und schafft damit 300 Kilometer.

Keine Japaner, keine Deutschen
In dieser Auflistung werden nur vollwertige Personenwagen der Klasse M1 berücksichtigt, basierend auf dem offiziellen Basispreis. Leichtfahrzeuge wie der Citroën Ami zählen nicht dazu.
Doch nicht nur im untersten Preisbereich ist das Stromer-Angebot gewachsen. Unter 30’000 Franken gibt es mittlerweile 15 Modelle, vor zwei Jahren waren es erst sechs. Und auch im Bereich bis 60’000 Franken nimmt die Auswahl zu.
Spannend ist die Aufsplittung nach Ländern: In den aktuellen Top 10 dominiert China mit vier Modellen, Frankreich (3) und Italien (2) sowie Korea (1) folgen. Japan, Deutschland und die USA fehlen in der Bestenliste, trotz Ankündigungen günstiger Modelle etwa von VW oder Tesla – hier besteht also noch Aufholpotenzial.