Opel Frontera Hybrid: Solider Arbeiter mit Pepp
Grosszügiges Platzangebot, gelungene Optik und gute Gleit- und Segeleigenschaften beim effizienten Benzin-Hybrid: Ja, der neue Opel Frontera gefällt im Autosprint-Test.
Frontera, Frontera – da war doch was? Genau: Den Opel Frontera gab es schon mal. In den 1990er-Jahren kam er zu uns. Auf anderen Märkten wurde der fünftürige Geländewagen mit rustikalen Blattfedern vom damaligen Opel-Mutterkonzern GM auch als Isuzu, Holden oder Vauxhall verkauft. Heute gehört Opel zum Stellantis-Konzern, und mit dem alten Frontera hat der neue nichts am Hut – und das ist gut so! Die neue Frontera-Generation wartet mit einem selbstbewussten Auftritt, schickem LED-Licht und beim Testwagen dank optionalem «White Pack» frech mit weissen 16-Zoll-Stahlfelgen, weissem Dach und schwarzer Dachreling auf.
Flott und sparsam fahren
Den Frontera gibt es als reinen Stromer mit 83 kW/113 PS und 44-kWh- oder 54-kWh-Akku für rund 320 oder 385 Kilometer Reichweite oder als Hybrid. Wir fahren den 48-Volt-Hybrid. Die Kombination des 1,2-Liter-Benziners mit 21 kW/28 PS lieferndem E-Antrieb gibt es in zwei Varianten: 81 kW/110 PS oder 107 kW/145 PS. Die flottere Version macht in unserem Test durchaus Laune. Und sie überzeugt vor allem auf der Autobahn durch ihre guten Gleit- und Segeleigenschaften. Cool ist auch der Farbwechsel von Weiss zu Blau im Display, wenn man effizient unterwegs ist – ein netter, aber unaufdringlicher Ansporn. Und er wirkt: Im Test kommen wir auf rund 5,4 l/100 km. Fair für einen 4,39 Meter langen, 1,80 Meter breiten SUV.
Kompakt, aber geräumig
Braucht man mehr für die Mobilität von A nach B? Eigentlich nicht. Viel Kopf- und Beinfreiheit selbst im Fond und vielleicht etwas viel Hartplastik im Interieur, doch dafür 460 Liter und bei umgeklappten Rücksitzen sogar 1600 Liter Stauraum. Das steht dem Opel gut an. Und sie machen den SUV attraktiv für Familien mit Platzbedarf in einem trotzdem kompakten SUV. Etwas gar minimalistisch fanden wir im Testwagen den Ansatz, auf Radio und Navigation zu verzichten. Sind wir schlicht zu alt oder zu sehr an grosse Multimediasysteme gewöhnt? Mag sein, jedenfalls überforderte uns ein wenig, dass die schlichte Smartphone-Halterung dazu auffordert, ersatzweise das Handy zum Streamen von Musik und Navigieren zu nutzen.
Der Opel gefällt dafür mit seinem ausgewogenen Fahrverhalten. Die Lenkung dürfte gerne noch einen Tick direkter sein, aber für 26’900 Franken (Einstiegs-Hybrid sogar ab 24’900 Franken) gibt es hier richtig viel Auto und einen soliden und effizienten Antrieb fürs Geld. Wer mehr Power und Sportlichkeit sucht, der hat vermutlich eh eher andere Modelle im Fokus.
Expertenmeinung: Opel Frontera Hybrid «Edition»
Viel mehr Auto braucht es nicht: pragmatisch, geräumig, gut. Dieser SUV weckt zwar kaum Emotionen, aber liefert solide Mobilität.
Vorteile
+ preiswerter Familien-SUV
+ sehr geräumig
+ souveräner «Segler»
Nachteile
– Radio/Navi nur über Smartphone
– recht viel Plastik im Interieur