DS: Ein Auto für Emmanuel Macron
Citroëns Edeltochter DS hat mit dem No.8 endlich ein echtes Flaggschiff im Portefeuille. Die elektrische Crossover-Limousine bietet viel Reichweite – und das gewisse «Je ne sais quoi».

Seit sich DS Automobiles von Citroën emanzipiert hat, setzt die Edeltochter voll auf die Karte Premium. Ein echtes Flaggschiff hat bisher allerdings gefehlt. Mit dem DS9 wurde zwar eine 4,9 Meter lange Limousine auf die Räder gestellt – doch die kam bei der solventen Käuferschaft nicht gut an. Zuletzt war der SUV DS7 das Topmodell, der mit einer Länge von 4,6 Metern aber nicht so richtig zum Aushängeschild einer Premiummarke taugt. Doch weil ganz Frankreich kein luxuriöseres Gefährt zu bieten hatte, wurde Staatspräsident Emmanuel Macron zuletzt damit herumgekutscht, was der Marke immerhin zu etwas Prestige verhalf.
Nun endlich geht DS in die Vollen und bringt mit dem No.8 ein Flaggschiff, das die Bezeichnung auch verdient. Damit hat La Grande Nation endlich wieder ein Fahrzeug, das für eine Staatslimousine das richtige Format aufweist, auch wenn der No.8 gar keine Limousine ist. Zumindest nicht so richtig. Präsident Macron hat bereits aus einer gepanzerten Version in die Kameras gewinkt – im Herbst kommt dann die Serienversion auf die Strasse. Wir waren bereits auf Probefahrt.
Bis 750 Kilometer E-Reichweite
Der No.8 rollt rein elektrisch vor, sowohl vor dem Élysée-Palast als auch bei den Schweizer Händlern, wo er im September zu Preisen ab 49’900 Franken startet. Dafür gibt’s die Basisversion mit Frontantrieb, 169 kW/230 PS und 73,7-kWh-Akku, der eine Normreichweite von 550 Kilometern schafft. Die Variante mit 97,2-kWh-Batterie kommt als Fronttriebler mit 180 kW/245 PS bis zu 750 Kilometer weit und kostet ab 64’900 Franken. Das Allrad-Topmodell mit 257 kW/350 PS schafft mit gleichem Akku 688 Kilometer und kostet 5000 Franken mehr. Geladen wird in allen Varianten mit maximal 160 kW.
Karosserieform und Aussendesign sind so exzentrisch, wie man es von der Marke DS erwarten kann: Eine Art höher gelegte Limousine oder ein flacher SUV mit Fliessheck mit einer Säbelzahn-Lichtsignatur, wie sie Konzernschwester Peugeot schon hatte. Der Innenraum ist mit hochwertigen Materialien ausgeschlagen und mit diversen Verwöhn-Features ausgestattet.
Man sitzt sehr bequem, eingebettet wie in einem Kokon und geniesst die ausgeprägte Stille an Bord. Die Lenkung ist etwas schwammig in der Mittellage, an das spezielle Lenkrad muss man sich gewöhnen, doch der Fahrkomfort im No.8 ist hoch, die Leistung mehr als ausreichend und die Blicke der Passanten sind einem sicher. Damit dürfte das neue Flaggschiff der Marke nicht nur Emmanuel Macron, sondern auch den Schweizer Autokäufern gefallen.
