Audi: Erste Kilometer mit dem Q6 e-tron 🎥

ZUKUNFT Für den Q6 e-tron hat Audi bereits mehrere geplante Einführungstermine hinter sich gelassen. Ende des Jahres wird er ungetarnt zu sehen sein, 2024 kommt er zu den Händlern: Lohnt sich die Wartezeit?

 

Um das herauszufinden sind wir zu den Färöer-Inseln gereist, auf halbem Weg zwischen Schottland und Island. Audi hat zur Probefahrt mit zwei Prototypen des vollelektrischen SUV geladen; wir haben viele Stunden am Steuer des Q6 55 e-Tron (295 kW/401 PS) und des SQ6 (380 kW/517 PS) verbracht.

Die Form des Neuen ist auch mit Tarnung deutlich erkennbar, denn Audi beschränkt sich mittlerweile weitgehend auf eine weisse Folie mit rosa, roten und violetten Akzenten. Der SUV steht auf 21-Zoll-Rädern, auf die 255er-Reifen vorne und 285er-Reifen hinten aufgezogen sind, und präsentiert sich mit einer von scharfen Linien durchzogenen, tendenziell sportlichen, aber letztendlich eher unauffälligen und wegen der Verzögerungen auch nicht mehr sonderlich fortschrittlichen Form.

Audi Q6 e-tron
Die Form des Q6 e-tron ist auch mit Tarnung deutlich erkennbar

Achteckiger Kühlergrill

Die vorderen Scheinwerfer sind in zwei Ebenen geteilt. Sie flankieren einen achteckigen Kühlergrill. Es wird auch kleinere Radgrössen geben, ab 18 Zoll. Von hinten betrachtet sieht der Q6 e-Tron aus wie der grosse Bruder des Q4 e-Tron, der er ja auch ist. Die Seitenansicht mit einer D-Säule, die an eine Haifischflosse erinnert, wirkt durchaus coupéartig – obwohl es auch noch eine Sportback-Version mit einer rundlicheren Dachlinie geben wird.

Führende Lichttechnologie

Ein genauer Blick enthüllt viele intelligente Details. Zum Beispiel die Beleuchtungseinheiten: Die optionalen vorderen Matrix-LEDs werfen nicht nur ein gleissendes, blitzschnell adaptiertes Licht auf die Strasse, sondern sie können acht verschiedene Tagfahrlichtmuster zeigen. Die gleiche Anzahl von Mustern kann von den Rückleuchten angezeigt werden, die in der zweiten Generation der OLED-Technologie ausgeführt sind.

Die verschiedenen Varianten können nicht nur über das MMI-System ausgewählt werden, sondern auch über eine Smartphone-App, womit der Fahrer seine Auswahl direkt neben dem Auto stehend bewundern kann. Audi ist stolz darauf, die hart erarbeitete Führungsrolle in der Lichttechnologie zu verteidigen; anspruchsvoller geht es nicht.

Perfekte Bedienelemente

Auch das Interieur kann hier vermutlich mithalten, auf unserer Testfahrt bleibt es allerdings grössenteils unter einem Plastikschleier verborgen. Doch die Sprachbedienung gibt Hinweise auf eine Ambientebeleuchtung der nächsten Generation, die Positionierung der Knöpfe und Bedienelemente ist ebenso perfekt wie das taktile Feedback. Der Q6 verfügt über ein futuristisches Vierspeichenlenkrad, während der SQ6 mit einem konventioneller wirkenden Dreispeichenlenkrad ausgestattet ist. Übrigens gab es im Prototyp nur eine einfache Hupe. Vielleicht kann sich Audi durchringen, bis zur Serienreife noch eine Doppelton-Fanfare einzubauen.

Fahrwerk und Fahrgefühl

Bei den Fahrten dreht sich alles um Fahrwerk und Antriebsstrang, um das Fahrgefühl, das der Q6 vermittelt. Er steht auf der brandneuen PPE-Architektur, die mit dem kommenden elektrischen Macan von Porsche geteilt wird. Mit einer Mehrfachlenker-Hinterachse und Torque-Vectoring-Funktion sowie dem «besten Pedalgefühl seiner Klasse» i (Zitat Audi) ist dieses SUV auf Dynamik ausgelegt.

Und das ist auch zu spüren: Die Lenkung ist schnell und präzise, die Kraftverteilung eher hecklastig, das Auto ist in Kurven bemerkenswert agil und es macht Spss, beim Herausbeschleunigen mit dem Heck zu spielen.

Das Auto wirkt viel leichter, als es tatsächlich ist. Es liefert präzise Informationen über die Fahrbahnbeschaffenheit, die Bremsen lassen sich leicht dosieren, und der Wechsel von Rekuperation zur hydraulischer Bremse ist praktisch nicht spürbar – im Gegensatz zu fast allen anderen derzeit angebotenen Elektrofahrzeugen.

Leise und vibrationsarm

Das SQ-Modell ist dabei spürbar straffer als der Q6 e-Tron. Beide Versionen bieten jedoch eine angenehme Bandbreite zwischen den Einstellungen Komfort und Dynamik, ohne zu sehr in die Extreme zu verfallen.

Schon der Q6 ist so stark motorisiert, dass man die Extra-Leistung des SQ6 eigentlich nicht unbedingt braucht. Beide Modelle sind sehr leise und vibrationsarm, die Reaktion aufs Fahrpedal ist schnell, aber nicht so nervös wie beispielsweise beim BMW iX. Je nach Modell und Markt erwarten wir eine Reichweite von über 600 Kilometern als Resultat des effizienten Antriebsstrangs und der ausgezeichneten Aerodynamik. Man kann eine One-Pedal-Funktion wählen, und der Q6 ist auch auf ernsthaftes Offroading gut vorbereitet.

Quelle: Auto-Medienportal.net
audi.ch

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