Zukunft: Wichtig ist der Wissenstransfer

NETZWERK ERWEITERN Beim Workshop der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz ging es um den Knowhow-Transfer im Oldtimer-Bereich: Wissen sammeln, junge Fachkräfte einbeziehen und das Netzwerk nutzen.

Oldtimer Restaurierung
Edy Schorno mit einer Kurbelwelle die im 3-D-Druck-Verfahren hergestellt wurde.

Wie kann über Jahrzehnte hinweg erarbeitetes Wissen genutzt und weitergegeben werden? Der Frage des Wissenstransfers in der Oldtimer-Branche ist Nicolai Jäggi in seiner Bachelor-Arbeit an der Berner Fachhochschule Wirtschaft nachgegangen. An einem Workshop der IgFS präsentierte der Betriebsökonom seine Erkenntnisse.

Nicolai Jäggi: «Wissensidentifikation, Wissensentwicklung und Wissenstransfer sind für die Branche von zentraler Bedeutung Relevant sind vor allem Wissen und Erfahrungen.»

Nachwuchs vorbereiten

Ältere Betriebsinhaber, die ihre Garagen weitergeben wollen, sollten den Boden für den Nachwuchs vorbereiten. Für eine vernünftige Zeitachse plädierte IgFS-Präsident Christian Ackermann. Das Wissen gelte es nicht nur bei Oldtimern, sondern vermehrt auch im Youngtimer-Sektor zu erfassen und zu dokumentieren, ergänzte Patrice Walter, der in der IgFS Verantwortliche für die deutsche Schweiz. Vor allem sollten Garagisten lernen, den Nachwuchs stärker einzubeziehen und den Lead abzugeben. Schliesslich sei im Verband der IgFS enormes Wissen vorhanden. Die Möglichkeiten, untereinander Wissen zu teilen, müssten ausgedehnt werden.

Simon Jau, ein Fahrzeugrestaurator, der vor kurzem einen Oldtimer-Betrieb in Spiez übernommen hat: «Junge Fachkräfte sollen nachfragen, sich engagieren und das Netzwerk nutzen.»

Bauteile aus dem 3-D-Drucker  

Praktische Erfahrungen und Möglichkeiten bei der Ersatzteilkonstruktion und Fertigung waren ein zweiter Schwerpunkt des Workshops. Frederic Landert, der über Erfahrungen im Motorsport- und Weltraumbereich verfügt, zeigte die Schritte beim Reverse-Engineering-Prozess, um mittels Scan-Techniken CAD-Bauteile zu rekonstruieren. Wie der 3-D-Druck (additive Fertigung) im Oldtimer-Sektor angewandt werden kann, schilderte Edy Schorno, der in seinem Betrieb seit 1990 historische Fahrzeuge betreut. In kleinen Stückzahlen sei fast alles möglich, von Kleinteilen bis zu ganzen Motoren.

fahrzeugrestaurator.ch

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