Spa Classic: Geteilte Freude der Berner 🎥

SIEGE BEI TAG UND NACHT Bei der Spa Classic entschieden Michael Erlich und Christian Traber mit ihren BMW 3.0 CSL je ein Rennen für sich. Bei den Sportwagen gewann Philippe Scemama im legendären Lola T600. Mit 339 verschiedenen historischen Fahrzeugen verzeichnete die Spa Classic vom 17. bis 19. Mai eine Rekordteilnehmerzahl für die belgische Veranstaltung […]

Wie bei den früheren 24 Stunden von Spa: Michael Erlich muss sich im Nachtrennen über eine Stunde wie alle Konkurrenten Regenreifen aufziehen lassen (Fotos: Photo Classic Racing jund Fotorissima).

Mit 339 verschiedenen historischen Fahrzeugen verzeichnete die Spa Classic vom 17. bis 19. Mai eine Rekordteilnehmerzahl für die belgische Veranstaltung der von Peter Auto aus Paris organisierten Rennserie. Wie schon beim Saisonauftakt in Barcelona setzten sich einige Schweizer Historic Racer glänzend in Szene. Allen voran die zwei Berner Christian Traber und Michael Erlich mit ihren wunderschönen BMW 3.0 CSL von 1975.

Zwei Berner in der ersten Startreihe
Geschlossen belegten sie im Riesenfeld der 50 Tourenwagen aus der ehemaligen Gruppe 2 und den frühen Jahren der Gruppe A die erste Startreihe. Als Hommage an die 24 Stunden von Spa, die jahrzehntelang diesen Tourenwagen vorbehalten waren (heute GT3), gab es am Samstag ein Nachtrennen und am Sonntag einen zweiten einstündigen Lauf bei Tag.

Zwei Schweizer auf dem Podium des nächtlichen Tourenwagenrennens: Sieger Michael Erlich und Christian Traber (rechts), links daneben die zweitplatzierten Belgier Mestdagh/D’Ieteren.

Erschwerend kam im ersten Rennen der einsetzende Regen hinzu, der die Fahrer zum Reifenwechsel zwang. Erlich siegte mit 1’46 Minuten Vorsprung auf ein weiteres BMW-Coupé sowie 2’27 Min. vor Traber. Der Garagier aus Toffen revanchierte sich mit dem Sieg am Sonntag, während Erlich auf der Strecke blieb. Maxime Guenat sorgte mit Platz 2 im ebenfalls sensationellen Ford Capri RS3100 von 1975 für einen Schweizer Doppelsieg.

Schnelle Schweizer Cobra-Piloten
Charles Firmenich/Henri Moser brachten ihren Jägermeister-BMW hinter einem Capri 2600 RS von 1973 und dem Ford Escort 1600 RS 1972 der schnellen Belgierin Caroline Grifnee als Fünfte ins Ziel. Das Genfer Duo brillierte im zweistündigen Rennen des Sixties’ Endurance, das wegen der Nässe hinter dem Safety Car gestartet worden war, mit einem zweiten Platz. Nur ein belgisches Team mit einem baugleichen Shelby Cobra 289 von 1964 kam nach 34 Runden auf dem 7,004 Kilometer langen GP-Circuit 27 Sekunden vor ihnen ins Ziel.

Als Vierte hinter einem Jaguar E verpassten Yves Scemama und der Franzose Yvan Mahé mit ihrem seltenen Shelby Cobra Daytona Coupé das Podium nur knapp. Philipp Oettli folgte mit seiner Cobra von 1963 im Windschatten des gleichaltrigen Porsche 904 GTS von Afschin Fatemi an ebenfalls guter sechster Position.

Der Lola T600 von Yves Scemama wurde ab 1981 von Cooke-Woods Racing aus den USA in der IMSA-GTP eingesetzt.

Erinnerungen an die frühe Gruppe C
Yves’ Bruder Philippe Scemama sorgte im Feld der Sportwagen ab 1972 und GT ab 1975 für einen historischen Sieg innerhalb der Classic Endurance Racing Serie. Mit einem Lola T600 von 1981, einem der ersten Fahrzeuge aus der legendären Gruppe C und IMSA-GTP, gewann der Neuenburger das Gesamtklassement.

Polesetter Maxime Guenat schied mit seinem Lola T286 vier Runden vor Schluss aus, der neben ihm aus Reihe 1 gestartete Yves Scemama (Toj SC206) kam mit Rundenrückstand hinter Urs Beck im Porsche 935 K3 (3. GT2) auf Rang 8. Titelverteidiger Beat Eggimann musste seinen Cheetah G601 nach 33 Minuten mit Reifenschaden abstellen.

Im CER1-Feld der älteren Sportprotos und GT-Fahrzeuge schafften es Toni Seiler und Sohn Mirko Seiler mit dem Lola T70 MkIII von 1968 nach einer Stunde über die volle Distanz. Sie kamen auf Gesamtrang 8 und Platz 5 in der Klasse.

Peter Vögele war mit seinem Porsche 908/3 als 15. in diesem beeindruckenden Feld der zweitbeste von rund einem Dutzend Schweizer. In der Greatest’s Trophy der GT-Wagen aus den Fünfzigern und Sechzigern belegte Carlo Vögele mit dem Alfa Romeo Giulia TZ von 1964 aus Familienbesitz in den beiden Rennen die Plätze 6 und 4.

Das 17-minütige Video-Magazin zur Spa Classic 2019 ist unter dem folgenden Link anzuschauen:

Nächste Runde im nahen Burgund
Die nächste Veranstaltung – mit denselben Rennfeldern und zusätzlichen französischen Teilnehmern – sowie der FIA Lurani Trophy für Formel-Junior-Rennwagen ist vom 7. bis 9. Juni (Pfingsten) der Grand Prix de l’Age d’Or in Dijon-Prenois. Der ehemalige GP-Circuit, Austragungsort des letzten GP der Schweiz von 1982, ist ab Bern in knapp drei und ab Basel in rund zweieinhalb Stunden zu erreichen. Ähnlich nahe der Deutschschweiz findet danach nur noch die Monza Classic vom 20. bis 22. September statt.

peterauto.peter.fr

 

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