Monza Classic: Alte Autos im neuen Glanz 🎥

VIELE SCHWEIZER RENNERFOLGE Bei der Monza Classic gab es Schweizer Erfolge am laufenden Band. Bei den Tourenwagen ist ein Berner Team seit Saisonbeginn ungeschlagen. Im Videomagazin über die Monza Classic wechseln sich Filmsequenzen vom legendären 1000-Kilometer-Rennen im Autodromo mit aktuellen Szenen der Classic Endurance Racing Series (CER) ab. Die von Peter Auto aus Paris organisierte […]

Im Videomagazin über die Monza Classic wechseln sich Filmsequenzen vom legendären 1000-Kilometer-Rennen im Autodromo mit aktuellen Szenen der Classic Endurance Racing Series (CER) ab. Die von Peter Auto aus Paris organisierte Veranstaltungsserie gastierte vom 20. bis 22. September auf dem Highspeedkurs, auf dem die schnellsten Sportwagen aus der ehemaligen Gruppe C Tempi von bis zu 300 km/h erreichten.

Seiler lässt den Lola fliegen
Dass hohe Geschwindigkeiten nicht automatisch Erfolg bringen, zeigte sich im CER1-Feld der Sportwagen von 1967 bis 1971. Mit rund 255 km/h war ein McLaren M8C mit Ford-DFV-V8-Motor auf den Geraden der Schnellste, vier Lola T70 kamen aber nach einer Stunde vor ihm ins Ziel. Als Zweiter setzte sich Toni Seiler mit seinem MkIII von 1968 mit einem Schnitt von 171,2 km/h einmal mehr bestens in Szene.

Toni Seiler flüchtet beim Überrunden von zwei Chevrolet Corvette vor dem Porsche 917 von Roddaro. Der Monegasse lag bis vier Runden vor Schluss an der Spitze, ehe Probleme auftraten.

Nur der von Ex-Profi Eric Hélary und Gérard Lopez gesteuerte MkIII B von 1969 lag nach 30 Runden 18 Sekunden vor dem Zürcher. Da der in der Meisterschaft und im Rennen lange Zeit führende Monegasse Claudio Roddaro mit seinem Porsche 917 nach Problemen nur den zehnten Platz belegte, machte Seiler mit dem dritten Podium in Folge Punkte gut. Damit hat der letztjährige Meister bis zum Finallauf in Le Castellet realistische Titelchancen.

Scemama und Eggimann auf Titelkurs
Im Feld der 20 Sportwagen und GT von 1972 bis 1981 feierte Yves Scemama im TOJ SC304 einen Start–Ziel-Sieg. Zehn Runden lang lag Maxime Guenat mit einem Lola T286 bis zu seinem Ausfall an zweiter Stelle hinter Scemama. Der Neuenburger hat den Titel in seiner Kategorie in Griffweite, ebenso Beat Eggimann bei den Zweilitern.

Schweizer Doppelführung: Yves Scemama (Toj) vor Maxime Guenat (Lola) in ihrem Sportwagen mit 3.0-V8-Motoren.

Der Sissacher musste den Klassensieg zwar dem Briten Henry Fletcher in einem Chevron B26 überlassen, kam mit seinem Cheetah G605 aber weit vor den Verfolgern ins Ziel.

Eggimann kann praktisch nur mehr vom ersten Tabellenrang gestossen werden, falls er beim finalen Rennen in Le Castellet nicht mehr an den Start ginge und einer der direkten Titelgegner gewinnen würde. Beides will er unbedingt verhindern.

Beat Eggimann (Cheetah) vor dem BMW M1 von Muelder/Simon. Beide Autos haben Schweizer Geschichte.

Entweder Erlich oder Traber
Bei den Tourenwagen der Gruppe 2 bis 1975 und Gruppe A bis 1985 wechselten sich Christian Traber und Michael Erlich mit ihren beiden BMW 3.5 CSL anfänglich in der Führung ab. Als Traber nach 13 Runden mit Getriebeproblemen ausschied und auch Maxime Guenat als erster Verfolger seinen Ford Capri 3100 RS abstellen musste, rückte der Franzose Benjamin Poron mit einem Ford Mustang GT Pinepac auf.

Erlich rettete den dritten Saisonsieg mit 342 Tausendstelsekunden Vorsprung über die Ziellinie. Zuvor siegte der schnelle Anwalt aus Belp schon bei der Spa Classic in Rennen 1 und auf dem Hungaroring.

In Barcelona, im Rennen 2 von Spa und in Dijon lag jeweils Traber nach einer Stunde Fahrzeit voraus. Die von MK Motorsports in Worb aufgebauten und eingesetzten Gruppe-2-Autos – die einzigen CSL mit Vierventilmotoren – sind im Heritage Touring Cup 2019 somit noch nie geschlagen worden!

MIchael Erlich holte seinen dritten Saisonsieg im Feld der Gruppe-2-Tourenwagen.

Oettli bändigt die Cobra-Meute
Einen beeindruckenden Erfolg durfte auch Philipp Oettli im zweistündigen Rennen der Sixties’ Endurance feiern. Mit seinem Shelby Cobra 289 von 1963 führte er das aus mehr als 50 GT-Autos bestehende Feld vom Start bis ins Ziel an.

Henri Moser und Charles Firmenich sorgten mit ihrem BMW CSL in legendären Jägermeister-Farben für einen Schweizer Doppelsieg. Peter Vögele konnte sich als Vierter mit einer weiteren Cobra gerade noch der Überrundung durch den glänzend disponierten Oettli entziehen.

Philipp Oettli hatte seine Cobra-Gegner im Langstreckenrennen im Griff.

Doppelpodium für Vögele, Widmer und Lips
In der Greatest’s Trophy für besonders kostbare GT und Sportwagen musste sich Carlo Vögele in seinem Ferrari 330 GTO in beiden Sprintrennen nur einem Maserati T61 Birdcage geschlagen geben.

In der Coppa Geki Russo schaffte es Christoph Widmer mit seinem Brabham BT18A von 1966 einmal als Zweiter und einmal als Dritter aufs Podium. Damit steht Widmer als Sieger der Historic F3 1000cc European Trophy 2019 fest.

In der seit 2019 erstmals rennmässig ausgetragenen Endurance Racing Legends fuhr Remo Lips mit einer der beiden Corvette Z06 R von Toni Seiler Racing zweimal zum dritten Rang.

Christoph Widmer gewann wie schon im Vorjahr die Meisterschaft der historischen Formel-3-Rennwagen.

Sieg für Sauber-Mercedes
Im Feld der Gruppe C drehte der frühere Le Mans-Sieger Eric Hélary mit einem Jaguar XJR14 mit über 200 km/h Schnitt die schnellsten Runden des Wochenendes. Die Siege gingen jedoch an Kriton Lendoudis auf einem in Hinwil konstruierten Sauber-Mercedes C11 und Michael Lyons auf einem Gebhardt C91.

Mit dem modernsten der 15 Sportwagen, einem in Le Mans siegreichen Peugeot 905 von 1993, kam Dominique Guenat zu einem zweiten und einem dritten Rang.

Sauber-Mercedes C11 mit feuerspeiendem V8-Motor – vor 30 Jahren in Hinwil gebaut und im historischen Rennsport immer noch siegreich.

peterauto.peter.fr/en/historic-classic-car-events

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