Le Mans Classic: Jubiläum mit Schweizer Glanzlichtern 🎥

PRACHTVOLLE ZEHNTE AUFLAGE Nach vier Jahren Pause lockte die zehnte Austragung der Le Mans Classic das Publikum bei schönstem Sommerwetter in Scharen an. Dabei zeigten einige Schweizer herausragende Leistungen.

 

Laut Angaben des Organisators, der Agentur Peter Auto aus Paris, kamen an den vier Veranstaltungstagen insgesamt mehr als 200’000 Zuschauer zur zehnten Le Mans Classic – der ersten seit 2018 – an den Circuit de la Sarthe. Wo der Waadtländer Sébastien Buemi drei Wochen zuvor mit Toyota zum vierten Mal das moderne 24-Stunden-Rennen gewonnen hat, drehten am vergangenen Wochenende gegen tausend Historic Racer aus aller Welt ihre Runden.

Bei den meisten stand der pure Fahrspass auf dieser legendären Rennstrecke im Vordergrund, bei einigen aber auch der sportliche Erfolg.

Sechsmal drei Rennen in 24 Stunden
Aufgeteilt nach Perioden, absolvierten sechs Rennfelder innerhalb von 24 Stunden je drei Läufe à rund 45 Minuten. Die Addition der gefahrenen Runden in der geringsten Zeit ergab das Gesamtklassement.

Daher zählte nicht nur der pure Speed, sondern primär die Zuverlässigkeit des mehr oder weniger alten Materials, das bei hochsommerlichen Temperaturen ziemlich beansprucht wurde.

Wie bei modernen Rennen spielten Glück und Pech mit, ebenso die Aufmerksamkeit der Piloten im teils dichten Verkehr. Daher gab auch die Fehlerquote im einen oder anderen Fall den Ausschlag über Sieg und Niederlage.

Podium mit Schweizer Konstruktion
Unter den vielen gestarteten Schweizern konnten sich einige wenige speziell ins Szene setzen. So kam Beat Eggimann mit seinem Cheetah G601 von 1976 – einer Schweizer Konstruktion – im Feld 6 der Rennfahrzeuge von 1972 bis 1981 auf den zweiten Gesamtrang. In der Classic Endurance Racing Serie, in der ihm die Startnummer 1 gebührt (Galerie links), heimste Eggimann schon mehrere Siege und Meistertitel ein.

In allen drei Rennen duellierte sich der Sissacher mit dem gleichaltrigen Chevron B36 von Landsmann Philipp Brühwiler, der am Ende in der Addition nur um zwei Sekunden unterlag und den dritten Platz eroberte. In Anbetracht der vielen PS-stärkeren Dreiliter-Sportwagen und Gruppe-5-Autos eine sensationelle Leistung der beiden Schweizer.

Beat Eggimann: „Muss muss halt in allen drei Rennen vorne mit dabei sein. Daher ist es in der Le Mans Classic schwieriger aufs Podium zu kommen als in der Meisterschaft und dies der bisher grösste Erfolg für mich. Ich freue mich auch für Konstrukteur Chuck Graemiger, dass es ein Cheetah in Le Mans endlich aufs Podium geschafft hat.“

Ferrari-Erfolg für Remo Lips trotz Zeitstrafe
Eine grandiose Leistung bot auch Remo Lips (Galerie rechts) am Steuer des von seinem früheren Chef zur Verfügung gestellten Ferrari 312 P. Dessen rund 550 PS starker Dreiliter-Zwölfzylinder nach originalen Plänen entstand in Zusammenarbeit von Thomas Schnitzler von Edi Wyss Engineering mit Technikgenie Mario Illien. Geniessen Sie den Anblick und irren Sound im folgenden Video.

 

Der 39-jährige Zürcher hätte das Feld 5 (1966-71) für sich entschieden, wenn ihm ein Vergehen in einer Gelbphase nicht eine 5-Minuten-Strafe eingebrockt hätte. So kam Lips mit einem 13. (statt 1.), zweiten und ersten Platz in den drei Heats «nur» auf den dritten Gesamtrang statt zum überlegenen Sieg, gewann aber wenigstens die Index-Wertung.

Remo Lips: «Ich gebe es zu, es war ein dummer Fehler, aber auch mein einziger. Ansonsten lief alles einwandfrei. Le Mans ist meine Lieblingsstrecke, und es ist eine absolute Ehre, dieses sensationelle Auto fahren zu dürfen. Vielen Dank an dieser Stelle an Noldi Meier!»

Komplette Resultate im Internet
Von ihren Rundenzeiten im Training oder einzelnen Klassierungen her hätten weitere schnelle Schweizer Chancen (Seiler, Traber, Guenat, Scemama, Beck, usw.) aufs Podium gehabt. Aber eben, die Technik oder Fehlerquote machten ihnen irgendwann einen Strich durch die Rechnung.

Die Klassemente aller Sessions sämtlicher Rennen, auch jenen im Rahmenprogramm, sind diesem Link zu entnehmen. Ein ausführlicher und reich bebilderter Bericht wird demnächst auf der Homepage unserer Kollegen von zwischengas.com erscheinen.

Beitragsfoto Le-Mans-Start: dreams-cars.ch

lemansclassic.com

 

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