Auktion: Es geht um Leidenschaft für Eleganz

EDLER GEHT ES KAUM NOCH Es kommt nicht alle Tage vor, dass 55 Autos aus 88 Produktionsjahren von Rolls-Royce und Bentley auf einen Schlag unter den Hammer kommen. Im Fürstentum Liechtenstein wird das am 19. Juni der Fall sein. Und noch etwas ist angesichts der unter Corona-Bedingungen stattfindenden Versteigerung bemerkenswert: Es dürfen wieder Interessenten persönlich […]

Auktion Sotheby’s
Der Rolls-Royce Phantom II Special Brougham by Brewster soll bis zu 1,75 Millionen Franken bringen.

Und noch etwas ist angesichts der unter Corona-Bedingungen stattfindenden Versteigerung bemerkenswert: Es dürfen wieder Interessenten persönlich vor Ort erscheinen und bieten – wenn auch in begrenzter Teilnehmerzahl sowie unter den bekannten Pandemie-Einschränkungen.

30 Jahre benötigte Norbert Seeger, ein bekannter Treuhänder im Fürstentum, seine Kollektion zusammen zu tragen. Für sie liess er eigens eine spezielle Einrichtung namens „Stabiq Treasure House“ in Eschen, 15 Autominuten nördlich von Vaduz, bauen.

Alle Wagen in aussergewöhnlichem Zustand
Dort soll auch am 19. Juni um 17 Uhr die Auktion beginnen, der RM Sotheby’s den Titel „A Passion For Elegance“ (Leidenschaft für Eleganz) verlieh. Alle Autos befinden sich laut der Auktionatoren in aussergewöhnlichem Zustand, sind auf Knopfdruck fahrbereit.

Norbert Seeger: «Die Sammlung ist vollständig. Von Rolls-Royce ist aus jeder einzelnen Periode mindestens ein Vertreter vorhanden. Die Sammlung der Bentleys zeigt die Entwicklung der Marke von der Übernahme durch Rolls-Royce im Jahr 1931 bis heute.»

Teuerstes Auto der damaligen Welt im Angebot
Der Star ist ein Rolls-Royce Phantom II Special Town Car von 1933 des US-Karosseriebauers Brewster, ein Einzelstück und der erste und einzige der drei gebauten Special Town Cars, die noch ihre Originalkarosserie tragen.

Das Auto wurde für den amerikanischen Millionär Matthew Dick aus Washington D.C. entworfen und ist ein einzigartiges, massgeschneidertes Auto, das 1933 den stolzen Betrag von 31 000 US-Dollar kostete und damit als das teuerste Auto der damaligen Welt galt.

Spezialkarossen für Hollywoodstars und Blaublütige
Für viele ist das Nachkriegs-Highlight der Sammlung ein aussergewöhnliches Bentley S1 Continental Cabriolet von Park Ward aus dem Jahr 1958, einer der stilvollsten britischen offenen Grand Touring-Autos, die je gebaut wurden.

Auch dieses Fahrzeug soll möglicherweise zum Millionenseller in Liechtenstein werden. Sein Schätzpreis liegt zwischen 900 000 und 1,2 Millionen Franken.
Im Gegensatz zu den meisten Bentley-Cabrios, die in der Nachkriegszeit produziert wurden, war Park Wards Nummer 700 für den S1 Continental kein Umbau einer Limousine aus der laufenden Produktion.

Bei dem Auto handelte es sich um eine komplett massgefertigte Karosserie, die von Grund auf aus Aluminium auf dem Continental-Chassis gebaut wurde. Auf diesem Fahrgestell wurden nur 94 Cabrio-Coupés für die Kundschaft auf beiden Seiten des Atlantiks hergestellt – darunter überwiegend Industriekapitäne, Hollywoodstars und Blaublütige.

Preiswerteste Angebot ist eine Bentley R-Limousine
Die beiden jüngsten Vertreter der Sammlung sind ein Rolls-Royce Phantom Coupé beziehungsweise ein Bentley Brooklands, beide Baujahr 2008. Der Bentley soll zwischen 110 000 und 150 000 Franken wert sein, der Rolls-Royce zwischen 130 000 und 175 000 Franken.

Es geht aber auch billiger. Das preiswerteste Angebot ist eine 68 Jahre alte Bentley R-Limousine, die schon für einen Gebrauchtwagenpreis zwischen 35 000 und 50 000 Franken zu haben sein dürfte.

Flugzeugmotor von Rolls-Royce aus dem Jahr 1946
Und wer sich weniger für altes Blech – sei es auch noch so edel – begeistern kann, wird ebenfalls fündig. Als einziges Nicht-Auto wartet bei der Auktion ein Merlin-Zwölfzylinder-Flugzeugmotor von Rolls-Royce aus dem Jahr 1946 auf einen Bieter, der bereit ist, zwischen 20 000 und 30 000 Franken anzulegen.

rmsothebys.com

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