50 Jahre VW Polo: Hier werden Bubenträume wahr

Der kleine Polo hat eine grosse Karriere hinter sich. Zum 50. Jubiläum feierte VW mit einer Rundschau von sechs Polo-Generationen und machte einen Autosprint-Bubentraum wahr.

Bubentraum mit Tatütata: Polizei-Polo mit Autoredaktor Pfannkuchen.

Da glaubt man sich abgeklärt nach fast drei Jahrzehnten im Job – und dann kommt dieser kleine Wolfsburger und tatütatatet mir die Sachlichkeit weg. Endlich mal Polizeiwagen fahren! Blaulicht an, Sirene an – und dann breit grinsend ein paar Runden auf abgesperrtem Gelände drehen.

Der 1992er Polizei-Polo der Berliner Polizei ist ein Schmankerl zum 50. Jubiläum eines Modells, das einst VW mitrettete. Anfang der 1970er-Jahre steht VW vor dem Ruin. Zu lange hatte sich Wolfsburg auf Käfer und Co. verlassen und die Moderne verpasst. Der erste Golf (1974) allein hätte die Wende nicht geschafft. Also greift VW ins Regal der erst 1965 gekauften und zu Audi umbenannten Marke DKW: Aus dem Audi 80 wird 1973 der erste VW Passat. Und aus dem Audi 50 mit VW-Logo dran der Polo. Ein Hit: Seit 1975 über 20 Millionen Polos in sechs Generationen.

Breitbau: Der Polo Sprint mit 155-PS-Heckmotor blieb leider ein Einzelstück.

Das Mass der Kleinwagen
Heute ist der Polo das Mass bei Kleinwagen und der aktuelle Polo VI ein Vollwertmobil auf 4,07 Meter. Das war nicht immer so: Auf Testfahrt im ozeanicblauen Polo I – Basis «L», 45 PS, 683 Kilo, 3,50 Meter Länge – fühlen wir uns verwundbar hinter pappkartondürren Türchen und stehen über Land 40-Tönnern im Weg. Der Polo III von 1994 – der, den es in vier Farbkombinationen auch 3806-mal als bunten «Harlekin» gab – fühlt sich dagegen auch nach 21 Jahren noch gut an. Was zeigt, wie modern er war. Der Rest ist History: Der Polo wurde cooler, schöner und stärker.

Erstling: Der VW Polo von 1975 war ein Zwilling des Audi 50 von 1974. Fotos: VW

Der Polo als «Wolfswagen»
Sogar Autos, die es nie gab, hat VW zum Jubiläumstermin gebracht. Wir fahren den einzigen Polo V R WRC Street mit Allrad (2013) und die Legende Polo G40: Mit G-Lader und 115 PS noch heute cool. Englischsprachig bewarb VW ihn als «Wolfswagen». Und wir bestaunen Prototypen wie den Polo II Sprint von 1983, im Heck ein G40-Vierzylinderboxer mit 155 PS! Und was folgt auf den heutigen Polo VI (aktuell auch als Sondermodell «Edition 50» ab 34’800 Franken)? Jüngst wurde eine Studie des künftigen E-Flitzers ID.2 gezeigt. Gerüchte glauben: Irgendwie lebt der Name Polo bei ihm weiter.

Der Ur-Ahn (links) und das Polo-Sondermodell, das mit spezifischen «Edition 50»-Designelementen versehen ist.
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