Zukunft: Schaltgetriebe für Elektroautos

ES GEHT WEITER Elektroautos kommen ohne Schaltgetriebe aus. Die Drehzahl kann mit neuer Technik von ZF bis zum Dreifachen eines Verbrenners gesteigert werden. Genügend Elastizität steht jederzeit zur Verfügung. Die Experten der ZF Friedrichshafen AG haben ein zweistufiges Getriebe für Elektromotoren entwickelt, das jeweils eines von zwei Vorteilen bietet: entweder mehr Reichweite oder ein höheres […]

Der neue Antrieb mit zwei Gängen brachte bei ersten Tests bis zu fünf Prozent mehr Reichweite.
Das ZF-Getriebe ist mit leistungsstärkeren E-Maschinen bis 250 kW (340 PS) Leistung zu kombinieren.

Die Experten der ZF Friedrichshafen AG haben ein zweistufiges Getriebe für Elektromotoren entwickelt, das jeweils eines von zwei Vorteilen bietet: entweder mehr Reichweite oder ein höheres Tempo.
Um den Wirkungsgrad zu erhöhen, entwickelte ZF eine neue elektrische Maschine mit einer Leistung von 140 kW (190 PS) und koppelte sie mit einem zweistufigen Schaltelement. Das Aggregat ist so kompakt, dass es auch in kleineren Personenwagen Platz findet.
Der neue Antrieb mit zwei Gängen, die automatisch bei 70 km/h nach oben oder unten gewechselt werden, bringt gegenüber der bisherigen, getriebelosen Fahrweise bis zu fünf Prozent mehr Reichweite.

Kleinerer und damit billigerer Akkus
Bert Hellwig, Leiter Systemhaus E-Mobility ZF: „Für den Alltagsnutzen von E-Autos ist es wichtig, so viel Reichweite wie möglich aus einer Batterieladung zu gewinnen. Jedes Prozent Effizienz im Wirkungsgrad mündet in zwei Prozent mehr Reichweite. Auch die Automobilhersteller können profitieren. Eine höhere Reichweite erlaubt ihnen die Verwendung kleinerer und damit billigerer Akkus.“

Strategien zur besseren Nutzung
Auch andere, spezielle Strategien zur besseren Nutzung der Vorteile des zweiten Gangs für Elektroautos sind denkbar. Würde etwa das Programm der Schaltung mit den Informationen des Navigationsgeräts verbunden, weiss es ständig, wo sich die nächste Ladestation befindet. Nähert sich der Energievorrat der Batterie dem Ende, könnte das Getriebe rechtzeitig auf eine besonders sparsame Fahrweise umschalten, um die rettende Steckdose zu erreichen.

Drehmoment oder Endgeschwindigkeit
Und Bert Hellweg nennt noch einen weiteren Vorzug: „Bislang mussten sich Fahrzeughersteller bei elektrischen Antrieben zwischen einem hohen Anfahrdrehmoment und einer höheren Endgeschwindigkeit entscheiden. Diesen Zielkonflikt lösen wir nun auf, denn der neue Antrieb wird für leistungsfähige und schwerere Fahrzeuge kompatibel sein – zum Beispiel für Personenwagen, die einen Anhänger ziehen.“

zf.com

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