Berg-SM Junior: Auch das Drama von Oberhallau gehört zur Lernphase

BERGRENNEN Das Drama in Oberhallau kriegten die um ihren eigenen Meistertitel kämpfenden Junioren nur am Rande mit. Sie lösten ihre Aufgabe wiederum gut. Wie in Reitnau und Anzère setzte sich ein Trio, angeführt von Rolf Reding, an der Spitze durch. Zum zweiten Mal nach Reitnau erlebten die acht Neulinge die Schattenseiten dieser faszinierenden Motorsportart kennen, […]

Sie waren auch in Oberhallau top (von links): Benjamin Devaud, Rolf Reding und Lukas Eugster (Foto: Yves Meyer).

Zum zweiten Mal nach Reitnau erlebten die acht Neulinge die Schattenseiten dieser faszinierenden Motorsportart kennen, für die sie sich als Teilnehmer an der ersten Schweizer Bergmeisterschaft Junior entschieden haben. Ihre drei Rennläufe hatten sie zum Zeitpunkt des Abbruchs bereits absolviert.

Die Initiatoren um Hans Schori und Instruktor Yves Meyer zeigten schon nach der vorzeitig beendeten Premiere in Reitnau bei der Bewältigung der Geschehnisse viel Fingerspitzengefühl. Daher werden sie auch nach dem tödlichen Unfall im Feld der Gruppe E1 die richtigen Worte finden, um ihre Fahrer mental auf das Finale vom 10. September am Gurnigel vorzubereiten.

Einer zeigt ohnehin schon eine beeindruckende mentale Stärke. Rolf Reding lag nach dem ersten Lauf um drei Zehntel hinter seinem grössten Rivalen Lukas Eugster zurück, und auch Benjamin Devaud bewegte sich auf der 3 km langen Strecke im Schaffhauser Klettgau in der gleichen halben Sekunde. Mit 1,1 s Rückstand lag auch Mario Koch durchaus noch in Schlagdistanz.

Wie in Anzère liess Lukas Eugster seine sieben Gegner am Morgen hinter sich. Doch am Ende reichte es für den Herisauer wieder nicht zum Sieg (Fotos: Peter Wyss).

Im zweiten Lauf vermochte sich aus diesem Quartett jedoch nur Reding zu steigern, indem er eine Hundertstel schneller als zuvor Eugster fuhr. Kurz nach 17 Uhr egalisierte Reding seine Bestzeit genau, während Eugster nochmals fast sieben Zehntel darüber blieb.

So ist der 24-jährige Automobilfachmann am Steuer der einheitlichen Toyota GT86 nach SuperSerie-Reglement und mit Pirelli-Strassenreifen weiterhin ungeschlagen.

Die Gurnigel-Rennstrecke verzeiht keine Fehler
Dass das Meisterschaftspodium auch nach dem vierten und letzten Bergrennen am Gurnigel so aussehen wird wie bisher, ist wahrscheinlich, aber keinesfalls sicher. Eugster muss dort unbedingt gewinnen, Reding dürfte dann aber nicht unter die Top 5 kommen. Und auch Devaud muss sich vor seinem ersten Verfolger Koch in Acht nehmen.

Bei nur zwei Rennläufen, deren Zeiten addiert werden, darf sich keiner einen groben Fehler erlauben. Von Reding, der mit aggressivem, aber kontrolliertem Fahrstil auffällt, ist dies jedoch kaum zu erwarten. „Rolf hat Nerven wie Drahtseile“, wundert sich selbst Yves Meyer.

Mario Koch vermochte das Spitzentrio bisher nicht zu sprengen. Die Zuschauer freuen sich nicht nur über die Auftritte der lauten Konkurrenten, sondern auch über die optisch attraktiven Toyota GT86 der Swiss Race Academy vom Eventcenter Seelisberg.

Fortschritte machten auch Mario Koch und Florian Klein, die mit ihrer besten Laufzeit näher an die Spitze rückten, wenngleich dies an ihren Klassierungen gegenüber den ersten beiden Rennen nichts änderte. Aurelio Demski, Raphael Feigenwinter und Joshua Reynolds fielen hingegen etwas ab und waren mit ihren Leistungen daher nicht zufrieden.

Noch haben sie ja alle eine Startgelegenheit, quasi die Abschlussprüfung mit Diplom. Wer die besten Noten heimbringt, wird man am übernächsten Sonntagabend im Gurnigelbad wissen.

Die nächsten Schüler in der Swiss Race Academy stehen vor der Tür, denn bereits liegen 15 Anmeldungen für die acht Startplätze in der Saison 2018 vor.

www.drivingevent.ch

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