Maybach: Die Hochzeitsreise – neu inszeniert

Im Oktober 1925 unternahm das Hochzeitspaar Schmid in einem Maybach Typ 22 eine lange Reise über die Alpen. 100 Jahre danach haben eine Gruppe Journalisten und Freunde der Maybach-Familie die Rundfahrt nachempfunden – in modernen Maybach-Modellen, begleitet von drei Zeugen vergangener Zeiten.

Umrahmen fast 90 Jahre Maybach-Autobaukunst: aktuelle S-Klasse (links) und SW38 Cabriolet. Foto: Maybach/Mercedes

Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Reise über die Alpen für viele Menschen ein Traum. Karl Schmid, Ingenieur und Verkaufsleiter der Maybach-Motorenbau GmbH, und seine frisch angetraute Gattin wagten im Oktober 1925 dieses Unterfangen – in einem Maybach-Wagen. In zehn Tagen legten die Schmids auf ihrer Fahrt von Friedrichshafen (D) durch den Schwarzwald, die Westschweiz, über mehrere Schweizer Alpenpässe und schliesslich das Stilfser Joch nach Meran (I) und zurück an den Ausgangsort rund 2200 Kilometern zurück. Ein gut erhaltenes Reisetagebuch und ein Fotoalbum dokumentieren dies ausführlich.

Bild aus dem Fotoalbum zur Hochzeitsreise von 1925. Foto: Maybach/Sammlung des Museums für Historische Maybach Fahrzeuge, Neumarkt in der Oberpfalz

Automobiler Partner des Honeymoon-Paares aus den Roaring Twenties war der Maybach Typ 22 W3, wie er zwischen 1921 und 1928 gebaut wurde. Unter der Karosserie arbeitete ein Reihensechszylinder mit 70 PS und einem Hubraum von 5,7 Liter – genügend, um in der dünneren Alpenluft zu bestehen. Einen Höhepunkt der 1925er-Alpenfahrt stellte der Besuch der nach dem Pass benannten Hunde auf dem Grossen Sankt Bernhard dar. Natürlich durfte dieses Treffen auch beim Revival-Event nicht fehlen. Also das Remake: Artige Bernhardiner-Hunde posieren vor dem noch halb gefrorenen See und der überwältigenden Alpengipfelkulisse.

Ulrich Schmid-Maybach mit zwei Bernhardinern und der neuen S-Klasse von Maybach auf der Passhöhe. Foto: Stephan Hauri

Jahrgänge 1936 bis 2025
Die Flotte der begleitenden modernen Maybach-Modelle umfasste zwei der erst vor kurzem lancierten SL 680 Monogram Series, zwei S-Klassen sowie die SUV-Modelle GLS 600 und EQS 680. Aus Altersgründen deutlich langsamer unterwegs waren bei «Maybach’s 100 Year Honeymoon» die klassischen Maybach-Modelle SW38, ein viertüriges Cabriolet, Baujahr 1936, mit 140 PS starkem 3,8-Liter-Motor, SW 42 Standard-Pullman-Limousine, Baujahr 1939/40, mit 4,2-Liter-Sechszylindermotor und ebenfalls 140 PS sowie der Maybach 57 aus Familienbesitz, auf Basis der Mercedes S-Klasse, Jahrgang 2002, mit 5,5-Liter-V12 und 550 PS.

Maybach SW38, Baujahr 1936, mit 3,8-Liter-Motor 140 PS/103 kW. Foto: Stephan Hauri

Autos, Züge, Schiffe und Luftschiffe
Die Geschichte der Marke Maybach geht jedoch weit mehr als hundert Jahre zurück. Schon 1901 konstruierte Wilhelm Maybach einen Rennwagen, der die damalige Konkurrenz alt aussehen liess, und ab 1907 entwickelte er mit seinem Sohn Karl eigene Motoren. Im Frühjahr 1909 gründete eine Gesellschaftergruppe um Graf Ferdinand von Zeppelin die Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH, die Vorgängerfirma der im Juni 1918 gegründeten Maybach-Motorenbau GmbH in Friedrichshafen. Über viele Jahre baute das Unternehmen Motoren für Autos, Züge, Schiffe und Luftschiffe.

Maybach SW 42 Standard-Pullman-Limousine, Baujahr 1939/40, mit 4,2-Liter-Motor (und ebenfalls 140 PS/103 kW). Foto: Stephan Hauri

Zwischen 1919 und 1941 wurden in Friedrichshafen rund 2300 Autos gefertigt, verteilt auf neun Modelle mit Leistungen von 36 bis 200 PS, mit Sechs- und Zwölf-Zylinder-Motoren. Davon sind heute allerdings nur noch 180 Exemplare vorhanden. Vom 1925er Bergbezwinger Typ 22 W3 existiert keiner mehr. 1960 übernahm die Daimler-Benz AG mehrheitlich die Maybach-Motorenbau GmbH, die dann 2005 von der Daimler Chrysler AG wieder verkauft wurde. Zwischen 2002 und 2013 wurde Maybach zudem als eigenständige Marke wiederbelebt.

Daniel Lescow ist seit 2022 Chef von Mercedes Maybach. Foto: Maybach/Mercedes

Dem Erbe verpflichtet
Ulrich Schmid-Maybach, Urenkel von Wilhelm und Enkel von Karl Maybach, steht in vierter Generation für die Werte des Familienunternehmens. 2005 rief er dazu die Maybach Foundation ins Leben. Diese Stiftung ist in den Bereichen Gesellschaft, Ethik, Wissenschaft, Technologie, Kunst und Nachhaltigkeit tätig und fördert unter anderem auch den Nachwuchs der Wilhelm-Maybach-Schule in Heilbronn, deren Vertreter an der 100-Jahre-Alpenüberquerung mit dem Maybach SW 38 beteiligt waren. «Die Alpenüberquerung, die wir aus dem Reisetagebuch und den Fotografien von 1925 rekonstruiert haben, unterstreicht den Pioniergeist, der meine Familie und die Marke Maybach geprägt hat», kommentierte Schmid-Maybach während der Reise.

Neues Mercedes-Maybach-Modell SL 680 Monogram Series. Foto: Stephan Hauri

Ebenfalls für das Maybach-Erbe bedeutungsvoll ist das von Anna und Helmut Hofmann aufgebaute und betriebene Museum für historische Maybach‐Fahrzeuge in Neumarkt in der Oberpfalz, Bayern. Seit den 1980er-Jahren sammelt die Familie «Kostbarkeiten der Ingenieurskunst». Im Museum sind in edler Umgebung neben 20 historischen Maybach-Fahrzeugen auch Motoren, Getriebe und Achsen sowie Dokumente aus der ereignisreichen Geschichte des Unternehmens ausgestellt.

Auto im Wasser – was nun?

Hochwasser, Starkregen oder Unfall: Wüssten Sie, was zu tun ist, wenn das Auto im Wasser landet und Sie eingeschlossen sind? Im Film rettet der Held die Eingeschlossenen in letzter Sekunde, doch wie sieht dies in der Realität aus? Der TCS hat es getestet und gibt Tipps.  

Ein Auto versinkt im Wasser – Horrorszenario! Der TCS und der ADAC testen, was es zu tun gibt, um dem Ertrinkungstod zu entrinnen. Fotos: ADAC

Es ist ein absolutes Schreckensszenario für jeden Autofahrenden: Das Auto gerät unter Wasser und man muss sich daraus befreien, um nicht zu ertrinken. Ein solches Szenario ist zwar zum Glück selten, aber durchaus realistisch. Durch die Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hochwasser und Starkregen können Strassen innert kürzester Zeit überflutet und Autos fortgeschwemmt werden. Auch ohne, dass man schon ganz im Wasser versinkt, ist jeweils rasches Handeln nötig. Denn bei einem Verbrenner können schon 30 Zentimeter Wassertiefe zu einem Totalschaden führen, weil der Motor statt Luft plötzlich Wasser ansaugt und im wahrsten Sinne des Wortes absäuft.

Mit E-Auto und Verbrenner ab ins Wasser
Ab einer Wasserhöhe von 50 Zentimetern kann das Fahrzeug zudem aufschwimmen und lässt sich nicht mehr kontrollieren. Aus diesem Grund sollten überschwemmte Strassen oder Unterführungen nicht durchfahren werden. Gerät man mit seinem Auto ins Wasser sollte dieses innerhalb einer Minute durch die Seitenscheibe verlassen werden, weil es innerhalb von drei bis vier Minuten vollständig versinken kann. Der TCS hat in Zusammenarbeit mit dem deutschen ADAC extra zwei Autos mehrmals im Wasser versenkt. Dabei wurde untersucht, wie rasch diese Autos sinken, wie die Elektronik reagiert und wie schnell sich Insassen befreien können beziehungsweise müssen. Beim Test auf einem Bundeswehrgelände in Bayern (D) kamen mit dem Seat Exeo ein Verbrenner und mit dem Citroën ëC4 extra auch ein Elektroauto zum Einsatz.

Fensterheber funktioniert unter Wasser
Die beste und sicherste Option das Auto zu verlassen, ist der Ausstieg durch eine Seitenscheibe. Beim Citroën mit Elektroantrieb gelingt das dem Fahrer problemlos, da die elektrischen Fensterheber selbst im Wasser noch funktionieren. Rasch handeln ist dennoch Pflicht. Denn das E-Auto sinkt innerhalb von knapp drei Minuten unter die Wasseroberfläche. Dabei unterscheidet sich das Sinkverhalten nicht wesentlich von jenem eines Verbrenners. Der Taucher, der im Auto verblieb, bestätigt zudem, dass beim Test die Fensterheber auch ganz unter Wasser noch ihren Dienst tun. Die Batterie hält dem Wasserbad ebenfalls stand. Sie zeigte selbst nach der Bergung keine Auffälligkeiten bei der Temperatur und es besteht daher auch keine Gefahr eines Stromschlages.

Türe öffnen ist praktisch unmöglich
Beim Verbrenner Seat Exeo wurde von den TCS- und ADAC-Experten absichtlich simuliert, dass die elektrischen Fensterheber nicht funktionieren. Weil das Fahrzeug über doppelverglaste Scheiben verfügt, besteht auch keine Möglichkeit, die Scheibe einzuschlagen. So muss der Fahrende die Tür öffnen, was erst möglich ist, wenn der Druck des einströmenden Wassers nicht mehr so hoch und Druckausgleich erfolgt ist. Im Test lässt sich die Fahrertür daher erst nach 4 Minuten und 36 Sekunden öffnen! Zu diesem Zeitpunkt war der Kopf des Insassen bereits 1 Minute und 37 Sekunden unter Wasser. In einem Ernstfall wäre es aufgrund des Adrenalins, der Kälte und der körperlichen Anstrengung nicht möglich die Luft genügend lange anzuhalten. Einzige Option: Kurz nach der Landung im Wasser lässt sich die Türe möglicherweise noch öffnen. Dies würde das Auto allerdings in Schieflage bringen, was für weitere Insassen zusätzlich Gefahr bedeuten könnte.

Die Batterie des E-Autos hält dem Wasserbad stand und zeigt selbst nach der Bergung keine Auffälligkeiten bei der Temperatur. Es besteht daher auch keine Gefahr eines Stromschlages.

Schnell raus übers Seitenfenster
Getestet wurde ausserdem, wie praktikabel das Einschlagen einer einfach verglasten Scheibe ist. Es zeigte sich, dass eine Zerstörung der Scheibe mit Werkzeugen wie Nothammer oder Federkörner machbar ist. Mit Hilfsmitteln wie Autoschlüssel oder Gurtschlosszunge ist es – anders als in den Hollywood-Filmen – jedoch kaum möglich. Gerät ein Auto ins Wasser, sollte der Ausstieg daher in weniger als einer Minute erfolgen und die Fensterheber so früh wie möglich betätigt werden. Im Fall eines Unfalls muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Insassen unter Schock stehen und das Wasser deutlich kälter sein kann als im Test. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, nicht unnötige Kraft zu verschwenden und zu versuchen, die Türe zu öffnen, sondern innerhalb der ersten Minute nach der Wasserung das Auto über ein Seitenfenster zu verlassen.

Ratgeber: Wo liegt die Nacht im Freien drin?

Camper sind die grosse Freiheit auf Rädern? Die Schweizer Gesetzgebung sieht das ein wenig enger: Für Wildcampen und Parkieren von XL-Wohnmobilen gelten strenge Regeln.

Foto: iStock

Über 400 Campingplätze und mehr als 200 sonstige Stellplätze – das tönt nach richtig viel für unser kleines Land. Nur: Der Camper-Boom sorgt für hohe Auslastung; wo es schön ist, ist es oft auch voll. Das verleitet schnell mal zum Wildcamping. Aber Achtung: Eine unerlaubte Nacht im Wohnmobil (oder im «normalen» Auto, die Bestimmungen sind dieselben) kann teuer werden. Je nach Kanton und Gemeinde drohen Bussen im Maximalrahmen von oft 200 bis 2000 Franken.

Der Beziehungsstatus «Es ist kompliziert» von Facebook beschreibt es perfekt: Jeder Kanton hat eigene Regeln und in vielen Kantonen jede Gemeinde. Grundsätzlich gilt: Wildes Campen – also Nachtruhe im Fahrzeug – ist häufiger verboten als erlaubt. Nie übernachtet werden darf in Naturschutzgebieten und Nationalparks, Jagdgebieten oder Wildruhezonen. Erlaubt ist Campen oberhalb der Baumgrenze sowie auf Privatgrund mit der Einwilligung des Eigentümers. Nur die Kantone Aargau und Obwalden erlauben generell je eine Nacht auf dem öffentlichen Parkplatz.

Unter dem Strich: Vor der Wildcampingnacht kurz die Gemeinde oder die Ortspolizei fragen. Teils gibt es auch kein explizites Ja oder Nein, und dann gilt eine (!) Nacht meist als geduldet. Eine hervorragende Übersicht nach Kantonen bietet der TCS auf seiner Homepage. Tipp: Im Zweifel sollten Tische und Stühle im Camper und Markisen eingefahren bleiben, denn mitunter ist zwar eine Nacht auf öffentlichem Grund, nicht aber sogenanntes Campingverhalten erlaubt – und wo es nicht erlaubt ist, darf auf deutlich mehr Toleranz hoffen, wer zurückhaltender campiert. Bei Autobahnraststätten gilt: Die Bestimmungen variieren und sollten je vor Ort abgeklärt werden.

Wo dürfen Wohnmobile parkieren?
Das Parkieren grosser Wohnmobile oder Gespanne ist ein ähnlich vages Feld. Toleriert wird viel, aber wirklich erlaubt ist wenig. Spätestens, wenn das Zuhause auf vier Rädern das Format eines VW-Busses sprengt, wird es heikel. Es gilt: Jedes Fahrzeug muss dafür gedachte Parkfelder nutzen und in das Parkfeld passen. Camper müssen also Camperstellplätze oder Parkstreifen ohne Feldunterteilung nutzen, falls sie nicht in ein Personenwagenfeld passen. Theoretisch müssen die Fahrzeugumrisse innerhalb der Linien sein, praktisch reichen die Räder innerhalb der Linien. Sind keine Extraparkplätze ausgewiesen, wird Parkieren auf einem LKW-Platz eher toleriert als Belegen zweier PW-Felder. Unser Tipp: Oft sind Firmen auf freundliche Anfrage hin gerne mal bereit, auf ihrem Gelände für ein paar Stunden ein Wohnmobil zu beherbergen.

Test des Skoda Kodiaq RS: Roberts Traum in Rot

Die neue RS-Version des Kodiaq begeistert im Test nicht nur unseren Grafikchef Robert: Der Skoda-SUV bleibt trotz mehr Power und viel Style ein Family-Multitalent erster Güte.

Fotos: Autosprint

Robert strahlt. Und wie! Robert Knopf ist der Grafikchef des Autosprint. Und Skoda-Pilot: Sein Octavia Combi pendelt unermüdlich zur Arbeit, packt tapfer Kinder und Kegel ein und schleppt den Caravan in die Ferien. SUV, Sport und Spass? Sind Robert wurst. Dachten wir. Dann kam der Kodiaq RS für unseren Test. Robert strahlt. Und Robert fragt. Wie viel Power? Der RS hat 195kW/265PS. Platz? Aber ja, sogar fast ohne Ende. Darf ich ihn mal fahren? Na, ausnahmsweise.

Spass am Sport: Der Kodiaq RS bringt Grafikchef Robert Knopf zum Strahlen.

Robert fährt – und strahlt. Warum? Der Kodiaq RS ist zwar cool, aber verleugnet nicht vor lauter Sport, wofür Robert Skoda schätzt: Sein geht vor Schein. Praktische Details vom Eiskratzer im Tankdeckel über den Schirm in der Fahrertür bis zum selbstausklappender Kantenschutz beim Öffnen der Türen. Natürlich gibts grosse Touchscreens, aber ohne Bedienrätsel. Für Wichtiges Knöpfe, etwa für Klima und Fahrmodi – gut so! Alles super? Nobody’s perfect: Der linke Hebel am Lenkrad ist überfrachtet. Gewöhnungssache, sagt Robert. Und geniesst die Sportsessel.

Sport ohne Mord trifft Platz satt
Der Allradler geht mit dem Zweiliter-Vierzylinder-TSI tüchtig (0 bis 100km/h in 6,3 s, Spitze 231 km/h), schwebt auf der dicken 400-Nm-Drehmomentwelle und grummelt je nach Fahrmodus leise bis röhrig – stets so, dass es Nachbarn nicht stört und Robert trotzdem betört. Klar, der GTI-Motor macht aus 1,9 Tonnen keine echte Rakete. Aber über Land auf der letzten Rille um Kehren jagen, ist weder Roberts Wesen noch jenes des 4,76 Meter langen, optional gar siebenplätzigen Family-SUV. Statt überaggressiv einzulenken oder pseudosportlich hart zu federn, findet der RS den perfekten Spagat. Ohne Sportmodus komfortabel. Robert sagt: So muss es sein. Wir auch.

Unser Fazit: Der RS bietet jenes Mehr an Coolness und Power, das begeistert – aber Sport ohne Mord und Style ohne Reue. Ein Multitalent für alle Fälle, ob Büropendeln oder Passstrasse. Noch ein paar Zahlen? Der Benziner genehmigt sich offiziell 8,3 l/100km, wobei es bei forcierter Fahrt flott mehr wird. Uns reichen allerdings im Test 7,7 l/100km im Schnitt. Und der Preis? Der ist für das Gebotene fair: ab 66’850, Testausstattung 72’470 Franken. Und Robert? Strahlt. Und träumt.

Expertenmeinung: Skoda Kodiaq RS
Der RS ist keine radikale Sportskanone, aber ein Alltagsmultitalent mit dem gewissen Etwas.
Vorteile
+ sehr praxisgerecht und geräumig
+ angenehm harmonischer Antrieb
+ sehr alltagsgerechtes Fahrwerk
Nachteile
– kein ausgesprochener Sportler
– überfrachteter Lenkstockhebel

Praktisch und cool in die Ferien

Die Wahl des Fahrzeugs für die Ferienreise ist das eine, das optimale Ausrüsten für Entspannung und Wohlbefinden das andere. Spezialisierte Hersteller haben dafür hochwertige Produkte im Angebot.

Tread 2 – Overland Edition
Navi mit hochauflösendem, auch mit Handschuhen bedienbarem 8-Zoll-Display. Für extreme Witterungsbedingungen.
garmin.com, CHF 999.90

Auto Bingo für Kinder ab 6 Jahren
Kein Quengeln, keine Langeweile mehr. Spiel, Spass und Beschäftigung für die Mitreisenden im Fonds des Autos.
orellfuessli.ch, CHF 18.90

Benzinkanister aus Metall
Pulverbeschichtet, treibstoffbeständiger Lack verhindert Rosten im Innern, völlig dicht in jeder Position.
brack.ch, CHF 39.00

Zelt Anaris von Hilleberg
Stabiles Firstzelt mit gekoppeltem Innen- und Aussenteil aus Polyamid für zwei Personen, 250 cm lang, 290 cm breit.
transa.ch, CHF 869.90

Ranger 55, ein unverzichtbares Werkzeug
Ranger 55 Grip Onyx Black, Taschenmesser mit Feststellklinge und Hochglanz-Veredelung, 13 cm lang, 166 g schwer.
victorinox.com, CHF 149.00

Mobiles Waschbecken
Leicht zu transportierende und überall einsetzbare Box. Pumpe, Wasserhahn, Tank und Dichtungen sind stets dabei.
boxio.de, CHF 169.00

Foto: iStock

Sich bloss nicht hängen lassen Relaxen, ob auf einer Reise oder auch zuhause, dank unseren praktischen Reisegadgets funktioniert das perfekt. Auch in den jeweiligen Markenshops und bei Ihrem Garagisten finden Sie übrigens cooles Zubehör für Ihre nächste Ferienfahrt.

Bratpfanne für unterwegs
Die Pfanne kann nicht auf dem Kocher verrutschen. Gute Hitzeverteilung, praktischer Flipgriff mit Sicherheitsverschluss.
buessli-shop.ch, CHF 79.90

Hundebox von Meiko
Leichte Transportboxen aus Aluminium in verschiedenen Grössen, hohe Stabilität, TCS-geprüft, einfach zu reinigen.
meiko.ch, CHF 525.00

Hartschalen-Dachzelt
Hochwertiges Alu-Cab Dachzelt Gen 3-R Expedition mit integrierten Ladeschienen und einer Liegefläche von 210×130 cm, Gewicht mit Matratze 76 kg.
carcamp.ch, CHF 4255.00

Trinkflasche Original Alu 0,5 l
Originalflasche von Sigg, mit Vintage- Charme in modernem Design, aus 100 Prozent Rezyklat-Aluminium, auslaufsicher.
sigg.ch, CHF 28.90

Thule Force XTM 400-Liter-Box
Cargobox zur Dachmontage für zahlreiche Fahrzeugmodelle, einfache Montage, sichere Befestigung, bequemes Öffnen.
schlanser.ch, CHF 562.00

Raststätten-Test: Frankreich top, Spanien abgeschlagen

Der TCS hat 150 Autobahn-Raststätten in Frankreich, Italien, Spanien und der Schweiz getestet und dabei untersucht, wie gut sie auf die Bedürfnisse verschiedener Reisegruppen vorbereitet sind.

Camper, Campingwagen und Wohnmobile auf Raststätten im Raum München (D). Foto: ADAC/Theo Klein

Ob Camper, Familien, E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer sowie Personen, die mit einem Haustier unterwegs sind, sie alle haben unterschiedliche Bedürfnisse an Raststätten. Das hat der TCS in seinem aktuellen Raststätten-Test berücksichtigt. Das Ergebnis zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: Frankreich überzeugt mit einem qualitativ hochwertigen Angebot, während Spanien im Vergleich deutlich hinterherhinkt. Die Bilanz in der Schweiz ist insgesamt gut, hate aber Verbesserungspotenzial – mehr dazu weiter unten.

Im Frühling 2025 führte der TCS eine umfassende Felderhebung auf 150 Raststätten entlang der wichtigsten Autobahnachsen in Frankreich, Italien, Spanien und der Schweiz durch. Dieser Test knüpfte an eine erste Analyse an, die der Club bereits 2024 auf Schweizer Raststätten durchgeführt hatte. Ein TCS-Experte war extra mit einem Wohnmobil und einem Hund unterwegs, um die Bedingungen vor Ort aus praktischer Sicht zu beurteilen – insgesamt wurden 14’000 Kilometer zurückgelegt.

Beim aktuellen Raststätten-Test des TCS wurde auch auf Hundezonen geachtet. Foto: ADAC

Grossflächiger Vergleich in vier Ländern
Der Test umfasste 58 Raststätten in der Schweiz, 49 in Frankreich, 33 in Italien und 10 in Spanien. Die Auswahl erfolgte entlang der wichtigsten Transitachsen im Süden Europas. Alle Anlagen wurden nach einem einheitlichen Bewertungsschema beurteilt – unter anderem in den Bereichen Signalisation, Parkplatzsituation (insbesondere für Camper und Lastwagen), Infrastruktur zur Ver- und Entsorgung, Verfügbarkeit und Qualität der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, Spielplätze für Kinder, Ausstattungen für Tiere, allgemeine Sauberkeit, Sicherheitsniveau sowie das Vorhandensein von Shops oder Gasflaschenangeboten. Jede Anlage wurde persönlich besucht und anhand praktischer Tests dokumentiert und bewertet.

Ergebnisse nach Ländern: Licht und Schatten
Frankreich schnitt insgesamt besonders gut ab. Die Raststätten sind durchdacht gestaltet, landschaftlich eingebettet und bieten ein umfassendes Angebot für verschiedene Nutzergruppen. Die Aire de Village Catalan an der A9 in Richtung Spanien erreichte mit 98 Prozent die höchste Bewertung – dank moderner Camper- Infrastruktur, einem Spielplatz, regionalen Produkten und einem grosszügigen Hundeauslauf. Dicht dahinter folgen Montélimar Est (91 Prozent) und Poitou-Charentes (90 Prozent), die durch Komfort, Zugänglichkeit und Infrastruktur überzeugen. Deutlich schwächer zeigten sich Drumettaz (41 Prozent), Mouxy (39 Prozent) und St. Augustin La Grau (22 Prozent), die über kaum geeignete Angebote für Camper, Familien oder Tierhalter verfügten.

Foto: ADAC/Theo Klein

Licht und Schatten in Italien
Italien zeigte grosse Unterschiede zwischen den getesteten Anlagen. Während Raststätten wie Sillaro Ovest (87 Prozent), Somaglia Ovest (71 Prozent) und Arda Ovest (71 Prozent) mit Lademöglichkeiten, Grünzonen und Tierfreundlichkeit punkteten, fehlte es vielen anderen an klarer Signalisation und grundlegender Infrastruktur für Camper. Cecina (19 Prozent), Rubicone Ovest (15 Prozent) und Foglia Ovest (11 Prozent) schnitten am schlechtesten ab – mit kaum vorhandenen Services für Wohnmobilreisende oder Familien.

Nur eine Raststätte in Spanien mit solidem Wert
Spanien lag im Vergleich deutlich zurück. Nur eine von zehn getesteten Anlagen erreichte mehr als 50 Prozent. Die meisten Raststätten wiesen erhebliche Defizite in Ausstattung und Zustand auf. Die Area del Monsenyt an der AP-7 konnte mit einem Hundeauslauf, einem Spielplatz und einer soliden Camper-Infrastruktur 50 Prozent erzielen. Montseny (43 Prozent) und El Gironès (39 Prozent) boten immerhin einige familienfreundliche Elemente. Die Anlagen Maçanet, Cespa-Valles (je 18 Prozent) und Maçanet Nord (21 Prozent) verfügten jedoch weder über Ladeinfrastruktur noch über grüne Zonen oder spezielle Camper-Angebote.

Gute Bilanz, aber doch Verbesserungspotenzial
Die Bilanz der Schweiz ist insgesamt gut, jedoch mit Verbesserungspotenzial. Besonders positiv fielen La Côte Lac (85 Prozent), Neuenkirch West (84 Prozent) und Kemptthal (83 Prozent) auf – mit guter Ausstattung für Camper, Ladeinfrastruktur, Erholungsflächen und Hundezonen. Negativ stachen Pratteln Nord und Süd (je 16 Prozent) sowie Weinland (14 Prozent) hervor, die kaum Angebote für Elektrofahrzeuge oder Wohnmobile boten.

Empfehlungen für eine mobile Zukunft in Europa
Der TCS-Test verdeutlicht den Nutzen gemeinsamer Standards auf europäischer Ebene, um Qualität und Funktionalität von Raststätten zu verbessern. Ziel sollte es sein, ein verlässliches Mindestniveau an Dienstleistungen zu gewährleisten – etwa bei Ladeinfrastruktur, Entsorgungseinrichtungen, kinder- und tierfreundlicher Ausstattung, Sauberkeit und Sicherheit. Der TCS ruft zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden, Betreibern und europäischen Mobilitätsclubs auf, um die Reiseinfrastruktur nachhaltiger und benutzerfreundlicher zu gestalten – für alle Verkehrsteilnehmenden, unabhängig vom gewählten Fortbewegungsmittel

Unterwegs mit dem neuen VW-Camper: California Dreaming

Seit einigen Monaten ist in der Schweiz der neue VW-Camper California lieferbar. Um das neue Spitzenmodell, die viersitzige Modellvariante California Ocean Liberty, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, haben wir einige Hotspots in den Kantonen Aargau und Luzern besucht.

Das Schweizer Sondermodell California Ocean Liberty wartet mit coolen Zusatzfeatures zum attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Fotos: Autosprint

Vor der Premierenfahrt mit dem nagelneuen VW-Camper fragten wir uns natürlich: Warum sollen wir in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt? Auf unserer Tour über an sich zwar weitgehend bekannte, trotzdem im Camper wieder attraktiv gewordene Strecken im Luzerner und Aargauer Hinterland wollen wir «California Dreamin’» erleben – mit dem Sound des weltumspannenden 1965er-Hits von The Mamas and the Papas im Hinterkopf.

California soll mehr als ein Traum werden
Da VW Nutzfahrzeuge mit dem nach dem US-Staat benannten Modell schon sehr grosse Erfahrung im Bau und in der Ausstattung von Campern mitbringt, durften wir die Testfahrt mit entsprechend hohen Ansprüchen antreten. Wie alle California-Versionen ist auch die im Testfahrzeug steckende Ausstattung Ocean Liberty mit Küche und Wohnmobilzulassung serienmässig mit zwei Schiebetüren versehen, was sowohl beim Campen als auch im Alltagsgebrauch zusätzliche Möglichkeiten eröffnet. Im neuen Drei-Raum-Konzept für den Stellplatz wird der Innenraum durch die Räume rechts und links der Schiebetüren ergänzt. Da der California technisch nun auf dem Multivan in Langversion basiert, bietet er deutlich mehr Platz. Bei einer Länge von 5,17 Metern misst sein Radstand nun 3,12 Meter.

Zwar noch nicht wie das englische Original seit 1938, aber doch schon seit zehn Jahren der Treffpunkt für «Petrolheads » in der Zentralschweiz: Das Ace Cafe Luzern.

Wo Motoren-Sound noch angesagt ist
Die erste Stippvisite führte uns ins Reich der Motoren- Freaks und der Liebhaber von gutem Essen und kräftiger Musik, sprich Rock’n’Roll, gerne auch Heavy und mit Adrenalin-Kick. Im Ace Cafe Luzern in Rothenburg LU, das eben sein zehnjähriges Bestehen gefeiert hat, treffen sich – so die Website – «in ungezwungenem Ambiente Freiheitsliebende, die eine grossartige Zeit verbringen und viele glückliche Momente mitnehmen» wollen. Das Ace Cafe ist auch ein Treffpunkt für Gleichgesinnte, die zu automobilen Markenevents zusammenkommen. Im Sommer stehen verschiedene Classic- Car-Treffen auf dem Programm. Wie das Original im Norden Londons will das Ace Cafe Luzern einen ganz bestimmten Lifestyle zelebrieren.

Zurück zum Auto. Beim Antrieb des California gibt es die Wahl zwischen Benzin- und Dieselmotor, serienmässig stets mit Vorderradantrieb und komfortablem Doppelkupplungs-Automat kombiniert. In unserem Testfahrzeug war der bewährte Zwei-Liter-Turbodiesel installiert, der mit Drehmomenten bis 360 Nm sowie einer Leistung von 110 kW/150 PS auch in zahlreichen anderen VW-Konzernmodellen für Vortrieb sorgt – und, wie sich herausstellen sollte, sparsam mit dem Treibstoff umzugehen versteht.

Im Herzen der Schweiz
Am östlichen Stadtrand von Luzern in Seenähe liegt das Verkehrshaus der Schweiz – quasi das Mekka des schweizerischen Strassen-, Schienen- und Luftverkehrs von den Anfängen bis zur Neuzeit. Das Museum bietet nicht nur eine Vielzahl von ausgestellten Verkehrsmitteln, sondern auch Simulatoren, Themeninseln und Anschauungsobjekte, um in die bewegende und bewegte Geschichte des Verkehrs zu Land, zu Wasser und in der Luft einzutauchen. Die Halle Strassenverkehr beispielsweise zeigt historische und aktuelle Fahrzeuge mit zwei, drei und vier Rädern. Herzstück dieser Abteilung ist das Schaulager mit 80 Zeitzeugen der Verkehrsgeschichte. Ein näheres Hinsehen lohnt sich besonders auch bei der Geschichte der Schweizer Marke Monteverdi.

Star im Camping Sempach
Ein grossen Auftritt geniesst unser California auf dem TCS Camping Sempach. Dort, wo ein schönes Seestrandbad, Pedalo-Vermietung und Beachvolleyballplätze locken, bildet sich schon kurz nach unserem Eintreffen eine Traube Interessierter um unseren Camper – mit vielen Fragen zu Technik, Fahrkomfort, Ausstattung und – selbstverständlich – zum Preis. Um das Thema gleich aufzunehmen: Der Basispreis für den VW California Ocean 2.0 TDI beträgt 77 710 Franken, als unser Schweizer Sondermodell Ocean Liberty 2.0 TDI ist er ab 68710 Franken zu haben. Darin inbegriffen sind neben der vollwertigen Küchenzeile auch Features wie der Sitzstoff Mélange Raven aus rezykliertem Material, die Sitzheizung für Fahrer- und Beifahrersitz, die Luftstandheizung, die Klimaautomatik und ein grosser Dachstaukasten über dem Kofferraum. Zudem befinden sich im Ocean ein Aussenklapptisch und eine 230-Volt-Steckdose nach aussen, für eine elektrische Kochstelle.

Lokalmatador Werner Rohr war 2025 in Reitnau erst zum zweiten Mal mit seinem neu gebauten Toyota Corolla AE86 am Start und fuhr auf Rang 1 in seiner Kategorie. Damit knüpft er nahtlos an seine früheren Erfolge an. Der Rennstreckenrekord und Tagessieg gehörte aber eindeutig Robin Faustini, Nova NP01. Foto: Freunde des Schweizer Motorsport.ch

Ort mit Renntradition
Wo der Kanton Luzern allmählich zum Aargau wird, besuchen wir ein kleines Bauerndorf, das weit herum bekannt ist – weniger für seine Agrarprodukte von den Feldern rundum als vielmehr für sein Bergrennen: Reitnau AG. Der Geruch von unverbrannten Kohlenwasserstoffen, der Klang von Motoren mit nicht immer MFK-kompatiblen Auspuffanlagen und die mit rennbereiten Autos besetzten Vorplätze der Häuser sind den Einheimischen also durchaus vertraut. Die nur 1,6 Kilometer lange, aber knackige Renngasse führt vom Dorfausgang auf für das Publikum gut überschaubaren Windungen von rund 540 auf 650 Meter über Meer. Bestrebungen in jüngerer Vergangenheit, die Veranstaltung nicht mehr stattfinden zu lassen, sind nach längerem Hin und Her gescheitert. Angesichts der riesigen Freude, welche die Rennläufe der Dorfbevölkerung und den Zuschauerinnen und Zuschauern immer wieder bereiten, wäre es auch eine Schande, die Veranstaltung zu verbieten und damit eine Spassbremse zu sein. Ein bisschen Brot und Spiele wollen sich die Reitnauer nicht nehmen lassen. Weiterhin soll dort der rockige Klassiker der britischen Band Free erklingen: «All Right Now».

Die Schlacht von Sempach von 1386 ist legendär. Das gilt auch für die Wirtschaft zur Schlacht in Sempach LU, wo man unweit der Gedenkkapelle und des Winkelried-Denkmals auf historischem Boden köstlich speisen kann.

Home sweet home
Ein Fall für die Rennstrecke ist der California natürlich nicht. Aber in Bezug auf seine eigentliche Bestimmung, das komfortable Reisen und die umfassende Camper- Ausstattung, zeigt er keine Schwächen. Sein Fahrwerk verbindet die Anforderungen von Fahrkomfort und Fahrsicherheit perfekt, die Lenkung ist so angenehm wie in einem PW, und an Assistenten steht die ganze Reihe der üblichen Systeme zur Verfügung. Das dieseltypisch kräftige Drehmoment sorgt auch für stets ausreichend dynamische Fahrleistungen, auch wenn sich die Höchstleistung von 150 PS für einen 2,4-Tönner eher spärlich ausnimmt. Unser in Fortanarot Metallic lackierter California Ocean Liberty ist mit einer neuen Camper-Bedieneinheit ausgestattet. Alle für das Campen wesentlichen Features werden über das in den Wohnraum integrierte Fünf-Zoll-Touchdisplay angezeigt und gesteuert. Dazu gehören die Informationen zum Frisch- und Abwasserstand, die Lichtfunktionen im Innenraum, der Status der Stromversorgung sowie der Kühlschrank und die Standheizung. Parallel lässt sich ein Grossteil dieser Funktionen auch via Smartphone über die California- App sowie mittels In-Car-App im Infotainment-System steuern. Um das Fahrzeug waagerecht auszurichten, lässt sich ausserdem eine Neigungsanzeige aufrufen. Wer also über «California Dreamin’» zum VW-Camper gefunden hat, kann sich nun ganz entspannt im «Hotel California» einquartieren.

Expertenmeinung: VW California Ocean Liberty
Der VW California Ocean Liberty bietet vier Sitze und vier Schlafplätze. Er verfügt über ein Aufstelldach, eine Sommerküche auf der linken Fahrzeugseite mit Kochstelle, Spüle, Schubladen-Kühlschrank, Aussenklapptisch und Steckdose für eine zweite Kochstelle. Das Fahrzeug wiegt 2386 kg. Der Dieselverbrauch nach Werk liegt bei 6,8 l/100 km. Die Garantie: Fünf Jahre oder 200’000 Kilometer.

Vorteile
+ Viel Platz für einen Kompakt-Camper
+ Fahrkomfort
+ Ausstattung mit zwei Schiebetüren

Nachteile
– Motorleistung bei voller Zuladung etwas knapp
– Recht stolzer Preis

So wird Ihr Auto urlaubsfit: Startklar für die Ferienreise

Vor der Sommerferienfahrt will das Auto geprüft sein. Vieles lässt sich selbst machen, anderes übernehmen Garagen mit Ferien-Checks. Zudem gilt es, die Regeln im Ausland zu kennen.

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Ohne Auto geht es nicht: Für ganz viele Ferienpläne ist das Auto nach wie vor die ideale Mobilitätslösung. Nicht nur die Familie – und vielleicht sogar der Hund –, sondern auch reichlich Gepäck und manchmal Sportgeräte lassen sich bequem unterbringen. Natürlich muss dabei jedoch stets die fürs Fahrzeug zulässige Zuladung berücksichtigt werden.

Doch Ferienfahrten sind auch Stress für das Auto: Im Alltag wird es meist nur auf kurzen Strecken eingesetzt, so dass der Antrieb und alle übrigen Komponenten kaum bis an die Grenze belastet werden. Anders auf der Ferienreise. Lange Fahrten, oft höheres Tempo (beispielsweise in Deutschland), volle Beladung, häufig deutlich höhere Temperaturen – all das erfordert einen Topzustand des Fahrzeugs. Wer will schon in den Ferien mit einer Panne liegenbleiben? Also will das Auto vor der Reise auf Herz und Nieren geprüft sein.

Bei Hitze mehr Luftdruck
Einige Checks lassen sich problemlos selbst vornehmen – wie etwa Kontrollieren der verschiedenen Flüssigkeitsniveaus (Motoröl, Kühlflüssigkeit, Scheibenwaschmittel), des Scheibenwischerzustandes (Risse oder Schlieren), des Reifendrucks und der (minimal noch 1,6, besser 3 mm) Profiltiefe. Gut zu wissen: Bei sehr hohen Temperaturen und bei voll beladenem Fahrzeug muss der Druck jeweils erhöht werden. Auskunft dazu gibt die Bedienungsanleitung. Als Faustregel gut zum Merken: Lieber zu viel als zu wenig Druck. Bei warmgefahrenen Reifen sind 0,2 bis 0,3 bar mehr Druck immer richtig und senken Verschleiss und Verbrauch. Bei heissen Aussentemperaturen muss es noch mehr sein. Deshalb wichtig: Nie in Sommerhitze Druck ablassen, sonst ist es später meist zu wenig.

Ferien-Check in der Garage
Bereits beim Thema Luftdruck wird spürbar: Profi-Rat ist gefragt. Deshalb drängt sich die Prüfung in der Garage auf. Viele Werkstätten bieten spezielle Ferien-Checks an, die schnell und zuverlässig ablaufen und in Umfang und Preis stark variieren, aber bereits bei tiefen zweistelligen Beträgen loslegen. Auf der Hebebühne nehmen die Profis dann den Zustand unter die Lupe. Besondere Beachtung wird meist der Beleuchtung, dem Bremssystem, Pneus und Klimaanlagen geschenkt. Beispiel Pneus: Profis entdecken Vorschäden oft, ehe es zum Plattfuss kommt. Wichtig auch, dass die Batterie und die Elektronik fit sind. Meist endet die Inspektion im Kofferraum: Hat das Reserverad Druck? Sind Pannendreieck (Pflicht) und Verbandspack (Option) da?

Andere Länder, andere Regeln
Bei Auslandsreisen muss das Auto den gesetzlichen Vorgaben des Reiseziels entsprechen. So kann die Pflichtausrüstung je nach Land variieren. Weit oben auf der Liste steht dabei der CH-Kleber, der am Heck des Fahrzeugs anzubringen ist. Ein fehlender Kleber kann beispielsweise in Italien eine saftige Busse zur Folge haben. In vielen Ländern ist eine oder sind gar mehrere Warnwesten Pflicht. In Grossbritannien oder Irland sind wegen Linksverkehr spezielle Scheinwerfer-Abdeckaufkleber notwendig. Sie verhindern die Blendung anderer Verkehrsteilnehmer. Ihre Garage weiss zu diesem Thema mehr.

In Umweltzonen drohen Bussen
In vielen europäischen Ländern ist die Nutzung des Strassennetzes kostenlos – mit der Ausnahme bestimmter Tunnel und Brücken. In einigen Ländern ist für die Autobahn der Kauf einer Vignette erforderlich. In Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Griechenland wird ein Mautsystem betrieben, dessen Gebühren variieren. Die Zahlung kann bar, per Kreditkarte oder über Zahlungssysteme wie Télépéage in Frankreich, Telepass in Italien, VIA-T in Spanien oder Easy Toll und Toll Card in Portugal erfolgen.

Immer häufiger trifft man im Ausland auch auf Durchfahrtsbeschränkungen in Städten. Die Zufahrt ist dann nur mit einer Umweltplakette möglich, die je nach Land ins Auto geklebt werden (beispielsweise Deutschland) oder online (etwa Italien) gelöst werden muss. Achtung: Die Bussen sind hoch. In manchen Ländern (wie Italien oder wie in Frankreich, wo aus zuvor zwölf Umweltzonen dieses Jahr 42 wurden) variieren die Bestimmungen von Stadt zu Stadt. Teils werden Verstösse automatisiert via Kamera erfasst und automatisiert gebüsst (etwa in Italien). Viele Informationen zu solchen Themen, Mautbestimmungen und viele allgemeine Tipps (etwa Ferien-Checkliste, Einreisevorschriften, Ladestationen) bietet der Touring Club Schweiz (TCS): tcs.ch.

 

Das Netzwerk von carXpert
Name ist Programm: Hinter dem Namen carXpert verbirgt sich ein schweizweites Netzwerk von über 280 unabhängigen Qualitätsgaragen und über 40 unabhängigen Carrosseriebetrieben – allesamt Expertinnen und Experten für Ihr Auto. In diesen Mehrmarkenbetrieben fühlt sich jedes Auto bei den qualifizierten Fachleuten zuhause, weil es nach Herstellervorschrift mit Originalausrüsterteilen gewartet und repariert wird – garantiert unter Erhalt der Garantie! Das Premiumnetzwerk bietet höchste Kompetenz und Servicequalität sowie zum Beispiel Assistance- und Occasionsgarantien. Die carXpert-Partner sind auch ideale Ansprechpartner für Themen wie Ferien-Check und Starterbatterien! Sehr viele bieten einen Ferien-Check zu günstigen Fixpreisen. Dabei wird in der Regel die Starterbatterie überprüft. Sollte Ersatz anstehen, haben carXpert-Partner ein breites Angebot von Economy bis hin zu Hightech-Premium-Batterien. carxpert.ch

*Der Inhalt wurde von der Redaktion Autosprint in Zusammenarbeit mit carXpert erstellt. In den carXpert-Garagen und -Carrosserien sind Autos aller Marken willlkommen.

Test des Leapmotor C10: Stromern ohne Laden

Unterwegs mit dem geräumigen Familien-SUV aus dem Hause Leapmotor – was uns dabei aufgefallen ist.

Fotos: Leapmotor

Jüngst erlebt die Idee vom Stromern ohne Reichweitensorgen eine Renaissance: Wieso nicht statt eines Riesenakkus einen kleinen Benziner ins Elektroauto bauen, der bei Bedarf Strom erzeugt? Wie im C10 REEV von Leapmotor: Der äusserst geräumige, 4,74 Meter lange Family-SUV im Skoda-Kodiaq-Format ist nur mit Akku (425 Kilometer Normreichweite) oder eben als REEV genannter Range-Extender-Stromer zu haben: Er fährt immer elektrisch mit 158kW/218PS. Keine Rakete, aber flott und leise.

Die daheim geladene Batterie reicht offiziell 145 Kilometer, praktisch fast ebenso weit. Dann erzeugt der Vierzylinder Strom für weitere über 800 Kilometer. Im Test klappt das prima. Weil der Benziner top weggedämmt ist und nicht immer läuft, dominiert geschmeidiges E-Feeling. Testverbrauch: 5,6 Liter plus 13,7 kWh/100km. Das Fahrwerk wirkt innerorts manchmal hölzern, aber Komfort, Kurven und Lenkung sind ein guter Alltagsmix. Drinnen ist alles adrett und sehr gut verarbeitet, die Ausstattung üppig.

An die fast rein digitale Bedienung gewöhnen wir uns. Nervig sind nur die übereifrigen Assistenzsysteme. Die lassen sich ausschalten, aber sind dank Gesetzgeber nach Neustart wieder an. Dann greift der Spurhalter viel zu aggressiv ein, warnt das Auto sogar vor Kurven oder Tunneln, und das Navi verhaspelt sich mal und sagt «durch den Ausgang erste fahren». Feinschliff soll à la Tesla via Over-the-Air-Updates folgen. Schlimm? Verzeihbar angesichts des Schnäppchentarifs: Der Basis-C10 kostet 35’900, der REEV ab ebenfalls 35’900, in Topversion 37’900 Franken. Mit fünf Jahren Garantie. Das dürfte wohl ankommen.

Expertenmeinung zum Leapmotor C10 REEV
Der C10 ist ein geräumiger elektrischer Family-SUV ohne Reichweitensorgen zum Budgettarif.
Vorteile
+sehr gute Verarbeitung
+ überzeugender Antrieb
+ sehr günstiger Preis
Nachteile
– hyperaktive Assistenzsysteme
–  Fahrwerk vertrüge Feinschliff

Plattform young4vintage.ch: Oldtimer suchen die Jugend

Die Oldtimerszene hat ein Zukunftsproblem: Der Nachwuchs fehlt. Um Jüngere zu begeistern, gibt es die neue Plattform young4Vintage und ein Aktionsprogramm.

Livia ist 28 Jahre jung und verbreitet als Car-Influencerin (@withliv) Klassik-Faszination. Foto: Autosprint

Liv ist das beste Beispiel: Die aufstrebende Car-Influencerin (Instagram: @withliv), bürgerlich Livia, ist 28 Jahre jung – und trotzdem Oldtimerfan. Trotzdem? Ja, denn der Szene droht der Nachwuchs auszugehen. Liv berichtet strahlend, was sie an Klassikern fasziniert: «Du musst noch arbeiten und denken beim Fahren.» Sie spricht von den Emotionen, aber auch Hürden der Szene. «Du musst erst Leute kennenlernen. Also bin ich proaktiv an Events gegangen.»

Die Plattform young4vintage.ch soll dazu beitragen, dass jüngere Menschen den Zugang zu Klassikern finden. Foto: Swiss Classic World

Genau diesen Austausch und Zugang will eine neue Plattform schaffen. Denn dass in der Szene ältere Herren dominieren, ist ein Netzwerkproblem: Wo lerne ich Leute mit derselben Leidenschaft kennen. Welcher Old- oder Youngtimer ist geeignet? Wo kaufe ich ihn, wer kann ihn reparieren? Was läuft an Events? Der Oldtimer-Dachverband Swiss Historic Vehicle Federation (SHVF) hat unterstützt von der Klassik-Messe Swiss Classic World (SCW) das Heft in die Hand genommen und zur SCW in Luzern Kampagne und Webpage gestartet.

Initianten der neuen Plattform young4vintage.ch: Daniel Geissmann und Bernd Link. Foto: Autosprint

Die Plattform young4vintage.ch des SHVF soll Schwellenängste abbauen. «Es wird keine kommerzielle Plattform», betont SHVF-Präsident Daniel Geissman. Die Idee: Hier sollen sich zwanglos alle treffen, die in das Hobby einsteigen wollen und Infos, Rat und Community dazu suchen – und alle Protagonistinnen und Protagonisten der Szene, die das fördern wollen, ob Clubs, Fahrzeugbesitzende, Garagen, Eventanbietende und, und, und. Geplant sind zudem 30 bis 40 Events jährlich an Orten wie etwa Einkaufszentren, an denen junge Menschen alte Autos anschauen, auch mal fahren und mit Szenekennern sprechen können.

Ein gutes Beispiel für die Aktionen ist «Old cars for young people» von Verkehrshaus Luzern und SCW: Junge Menschen konnten sich bewerben, ein Jahr lang VW Käfer oder Porsche 944 zu fahren. SCW-Gründer Bernd Link: «Wir müssen das Nachwuchsproblem anpacken. Etwa, indem wir Oldtimer zugänglicher machen und mehr mit Youngtimern veranstalten.» Und Daniel Geissmann ergänzt: «Heute sind erst zwei Prozent der Oldtimerbesitzenden weiblich.» Ergo richte man sich auch an junge Frauen. Livia jedenfalls ist schon dabei – und hier geht es zu young4vintage.ch.

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