Elektrische Family-SUV sind zu teuer oder kommen nicht weit genug? Der Opel Grandland hält dagegen und macht auch sonst fast alles richtig – vor allem, weil er uns niemals nervt.
Timothy Pfannkuchen - 23. September 2025
Fotos: Autosprint
Diese Ruhe! Im neuen Grandland Electric herrscht nicht nur wegen des E-Antriebs wohltuende Stille. Manche Marken haben verstanden: Sobald uns Assistenzsysteme vollpiepsen, schalten wir sie kontraproduktiverweise ab. Selbst die dämliche EU-obligatorische Tempowarnung nervt hier mal nicht: Beim Vorbeirollen an der Ortstafel bliept es nur dreimal superleise (und erst ab 3km/h zu viel). Dann ist wieder Ruhe. Das erinnert, geht aber nicht auf den Keks: So soll das sein.
Auch sonst hat Opel das elektrische SUV-Trio Mokka (klein), Frontera (kompakt) und eben den familiären Grandland echt cool verpackt, opfert für den Style aber nicht das Praktische. Drei Beispiele: Das Headup-Display ist nicht verspielt, sondern konzentriert sich auf eine riesige Zahl für das Tempo – als Ü50er weiss man das zu schätzen. Hier gibt es noch ein einseitiges Parklicht, mit dem wir nachts das Auto sichtbar machen, ohne dabei per Standlicht die Starterbatterie zu stressen. Und trotz Digitalisierung gibt es noch Tasten und einen Lautstärke-Drehknopf. Danke!
Als Hybrid, Plug-in oder Stromer Die Familie findet massig Platz, im Cockpit ist bis auf das heute unumgängliche Hartplastik an ein paar Stellen alles tipptopp, wir sitzen exzellent und freuen uns über grandioses Matrix-LED-Licht und den erstaunlich kleinen Wendekreis des doch 4,65 Meter langen Grandland. Den gibt es ab 38’770 Franken als 107 kW/145 PS starken Hybrid oder 143 kW/195 PS starken Plug-in-Hybrid. Wir fahren die ab 42’890 Franken lossummende Elektroversion und von jener nicht die 4×4-Topvariante mit 239 kW/325 PS, sondern die kleine mit Frontantrieb und 157 kW/ 213PS und bis zu 545 Kilometer WLTP-Normreichweite. Testwagenpreis mit Optionen: 55’740 Franken. Das tönt nach viel, aber auch der durchschnittliche Schweizer Neuwagen kostet ja 47’000 Franken.
Der Antrieb tut, was E-Antrieb halt tut: Er ist leise und seidig und gefühlt viel stärker als die 213 PS auf dem Papier. Fühlt sich gut an. Keine Patzer? Innerorts federt der Grandland manchmal ein wenig hölzern. Macht nichts, insgesamt bleibt er stets komfortabel – und über Land ist er ein exzellenter Gleiter. Schade nur: Autobahnfahrten resultieren in heftigem Reichweitenverlust, in einem Fall verschwinden auf 120 Real-Kilometer satte 240 Display-Kilometer. Schade, denn das verunsichert. Betont sei aber auch: Im täglichen Mix liegen im Test bis zu 470 Kilometer drin und auf der Autobahn am Ende doch auch rund 400. Und die Schweiz ist ja nur 350 Kilometer lang.
Expertenmeinung Opel Grandland Electric Der Grandland erfüllt alle Familienbedürfnisse, sieht cool aus und fährst sich auch richtig fein.
Vorteile + exzellente Sitze und reichlich Raum + viel Power und viel Komfort + Reichweite im Alltag prima Nachteile – Autobahnreichweite leider mau – Cockpit-Style ist Geschmackssache
Garantierte Qualität: Ratgeber zum Garantieerhalt
Egal, ob neu oder gebraucht – beim Autokauf sollte auf Garantie geachtet werden. Woran aber muss man sich halten, damit diese Garantie nicht verloren geht?
Stephan Hauri* - 17. September 2025
Foto: iStock
Das Design, der Platz, der Motor, der Preis – etliche Faktoren bestechen beim Kauf eines Neuwagens oder einer Occasion. Was jedoch bei Neuwagen oft übersehen wird und bei Occasionen heute zunehmend gefragt ist: Gibt es eine Garantie? Wie lange läuft sie, und was deckt sie alles ab? Die Unterschiede sind enorm und lohnen genaueres Hinsehen.
Bei Neuwagen sind die Garantieleistungen vom Hersteller und vom Importeur abhängig, während bei Gebrauchtwagen der Händler mal keine oder über freie Anbieter entweder eine inbegriffene oder optionale Garantieversicherung anbietet. Dauer und Umfang der Neuwagen-Herstellergarantien sind unterschiedlich. Für die meisten europäischen Automarken gilt die Neuwagengarantie für zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung. Japanische und koreanische Hersteller zeigen sich hier oft deutlich grosszügiger, dann können es zum Beispiel auch mal sieben Jahre Garantie sein. Bei Elektroautos kommt häufig eine längere separate Garantievereinbarung zur Antriebsbatterie hinzu.
Garantieerhalt ohne Markenhändler In der Regel sind Garantien mit Bedingungen verbunden. Fahrzeughaltende verpflichten sich, die vorgeschriebenen Service- und Wartungstermine einzuhalten und nur in autorisierten Fachwerkstätten, welche mit Originalersatzteilen nach Vorgaben der Hersteller arbeiten, durchführen zu lassen. Sonst ist die Garantie perdu. Doch auch hier gilt, ebenso wie bei den Mobilitätsgarantien: Nicht nur die markengebundenen Betriebe leisten dies. Auch seriöse Mehrmarkenbetriebe wie die carXpert-Partner sichern dies zu.
Das Netzwerk von carXpert Name ist Programm: Hinter dem Namen carXpert verbirgt sich ein schweizweites Netzwerk von über 280 unabhängigen Qualitätsgaragen und über 40 unabhängigen Carrosseriebetrieben – allesamt Expertinnen und Experten für Ihr Auto. In diesen Mehrmarkenbetrieben fühlt sich jedes Auto bei den qualifizierten Fachleuten zuhause, weil es nach Herstellervorschrift mit Originalausrüsterteilen gewartet und repariert wird – garantiert unter Erhalt der Garantie! Das Premiumnetzwerk bietet höchste Kompetenz und Servicequalität sowie zum Beispiel Assistance- und Occasionsgarantien. Die carXpert-Partner sind auch ideale Ansprechpartner für Themen wie Ferien-Check und Starterbatterien! Sehr viele bieten einen Ferien-Check zu günstigen Fixpreisen. Dabei wird in der Regel die Starterbatterie überprüft. Sollte Ersatz anstehen, haben carXpert-Partner ein breites Angebot von Economy bis hin zu Hightech-Premium-Batterien. carxpert.ch
*Der Inhalt wurde von der Redaktion Autosprint in Zusammenarbeit mit carXpert erstellt. In den carXpert-Garagen und -Carrosserien sind Autos aller Marken willlkommen.
Bridgestone: Wieso ein Pneu mehr als schwarz und rund ist
An den «Bridgestone Training Days 2025» durften rund 150 Garagistinnen, Garagisten und Reifenhändler auf dem Verkehrssicherheitszentrum in Seelisberg, den neusten Reifen der japanischen Marke auf den Zahn fühlen.
Stephan Hauri - 15. September 2025
Der prächtige Weg hoch hinauf von Beckenried NW durch enge und weite Kurven nach Seelisberg UR dürfte vielen bekannt sein. Im «schönsten Verkehrssicherheitszentrum der Schweiz» ausserhalb des Dörfchens, auf 850 Meter über Meer gelegen, gibt es eine perfekte Anlage für alle Testfahrten – mit Autos, Töffs und sogar Lastwagen. Ausserdem ist das Eventcenter Seelisberg Kursveranstalter für die obligatorische 2-Phasen-Ausbildung WAB für Neulenker und eignet sich bestens für unterschiedlichste Events. Seit Anfang 2025 ist Bridgestone strategischer Partner der Eventcenter Seelisberg AG. Dorthin lud das Team von Bridgestone Schweiz Ende August Händler:innen und Garagist:innen zum Training Day ein, um sich während eines Tages in einem reichen Fahr- und Workshop-Programm über den aktuellen Stand der Technik und über das neu gestaltete Reifenprogramm zu informieren. Viel Theorie, aber auch viele Hintergrundinfos von Bridgestone-Technikern in den Workshops waren der eine Teil des Training-Days-Menüs, anspruchsvolle Fahrerlebnisse mit den Toyota-Modellen GT86 und bZ4X der andere. Routinierte Instruktoren des Eventcenters führten durch das Reifen-Variété-Programm hoch über dem Vierwaldstättersee.
Fotos: Autospirnt/Stephan Hauri
Wichtige Sicherheitsfaktoren In den Workshops galt es, bei zwei heiklen Themen rund um Autoreifen mehr Informationen und Erfahrungen zu sammeln. Zwar gehört der moderne Autoreifen heute trotz der hohen Belastung im Fahrbetrieb zu den zuverlässigsten Fahrzeugkomponenten, doch sollten der Reifendruck und die Profiltiefe stets im Auge behalten werden. Bleibt beispielsweise der Reifenfülldruck vor der Ferienreise mit Familie und Gepäck unbeachtet, kann zu niedriger Druck während der Autobahnfahrt zu Hitzeschäden und sogar zu Reifenplatzern führen. Auch zu geringe Profiltiefe in der Lauffläche kann zu gefährlichen Situationen führen. Schon die gesetzlich geforderten 1,6 Millimeter sind auf regen- oder schneenasser Fahrbahn nicht mehr genügend.
Den Event-Teilnehmern führte das Bridgestone Team in Seelisberg solche allfälligen Unzulänglichkeiten spürbar vor Augen. Im Toyota GT86 waren die Unterschiede beim Fahrverhalten auszumachen, die sich durch unterschiedlich befüllte Reifen auf dem Slalomkurs und auf der bewässerten Gleitfläche zeigen. Keine einfache Aufgabe, manchmal selbst für die Reifenspezialisten, die unterschiedlichen Reifendrücke auf der Fahrt deutlich zu erkennen. Das bedeutet aber auch, dass regelmässige Kontrolle umso wichtiger ist. Leichter zu erkennen waren Grip-Unterschiede beim Nasshandling mit unterschiedlichen Profiltiefen. Erfahrbar waren diese auf dem Testparcours mit vier Toyota bZ4X. Aquaplaning tritt bei stärker verschlissenem Profil deutlich früher auf, und man weiss: Dann geht es in der Regel nur noch geradeaus.
Theorie ist nicht grau Garagist:innen und Reifenhändler:innen fühlen sich in der Regel in der Werkstatt wohler als im Theorieraum. In Seelisberg aber folgte die Teilnehmerschar interessiert und aktiv den Referenten. Wichtiges Thema beispielsweise: Wie viel Wert legen Sie auf OE-Bereifung? «Der OE-Reifen kann als Massanzug betrachtet werden. Er ist daher manchmal ein bisschen teurer, ist aber in der Regel eine gute Wahl», betonte Technik-Trainer Konrad Schütz. Immerhin werde der OE-Reifen während zwei bis fünf Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller entwickelt und passe deshalb optimal. Dabei führe ein langwieriges Prozedere von den ersten Verhandlungen mit dem Fahrzeughersteller bis zur Produktfreigabe. «Testgelände stehen uns unter anderen in Italien und Schweden zur Verfügung, und selbstverständlich spielt auch die virtuelle Reifenentwicklung eine immer wichtigere Rolle», hielt Schütz fest. Als Qualitätsreferenzen für die OE-Bereifung von Bridgestone nannte er neben den Grossserienherstellern Stellantis, Toyota und VW auch Hersteller wie Audi, BMW, Lamborghini, Maserati und Mercedes.
Ein Reifen für alle Antriebe Als Vollsortiment-Anbieter zählt Bridgestone global neben Michelin zu den grössten Reifenherstellern. Wichtig auch: 95 Prozent der Bridgestone PW-Reifen für Europa werden auch in Europa hergestellt. Dafür gibt es Werke in Italien, Spanien, Ungarn und Tschechien. Die aktuellen Produktreihen Turanza, Blizzak und Duravis decken sowohl die Saison- als auch die Ganzjahresbereifung ab. Bridgestone-Schweiz-Country Manager Urs Lüchinger beschreibt das Programm so: «Wir haben das Reifenprogramm effizienter aufgestellt und mit neuen Produkten vereinfacht, die manchmal zwei bestehende ersetzen. Ausserdem werden neue Reifen mithilfe der Enliten-Technologien für Elektroautos und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zusammen entwickelt. Das heisst, diese Reifen sind sowohl für Verbrenner- wie für Elektroautos ideal geeignet.»
Angesprochen auf das Thema Reifenverschleiss bei Elektroautos sagt Lüchinger: «Bei vielen frühen Elektrofahrzeugen war das kräftige Anfahrdrehmoment tatsächlich für rapide Reifenabnutzung verantwortlich. Inzwischen hat sich der Unterschied zum Verbrennerauto aber verringert – durch Innovationen wie unsere exklusiven Enliten-Technologien und durch den angepassten Fahrstil der EV-Nutzer.»
Kaufen, leasen, abonnieren oder teilen? Der beste Weg zum neuen Auto
Wer ein neues Auto anschafft, muss heute nicht mehr bar bezahlen: Ausser dem Direktkauf gibt es etwa Leasing, Auto-Abo oder Carsharing. Doch was passt wem?
Stephan Hauri - 12. September 2025
Fotos: iStock
Für die ersten sieben Monate des Jahres weist die Autoimporteurs-Vereinigung Auto-Schweiz weiter rückläufige Neuwagenzulassungen aus. Viele Unsicherheiten bremsen derzeit den Markt ein. Doch umso wichtiger wird jene Frage, die sich stellt, wenn dann doch irgendwann ein Fahrzeugersatz ansteht – nämlich jene nach der Finanzierung: Soll ich kaufen, leasen oder abonnieren? Gibt es bereits sinnvolle Wege, ein Auto zu teilen? Möglichkeiten, ein neues Auto in Betrieb zu nehmen, gibt es heute viele. Daher ist es von grösster Bedeutung, die Einsatzbedingungen, die Antriebsart, die Anforderungen an die Fahrleistungen und natürlich die finanziellen Möglichkeiten erst genau zu analysieren.
Barkauf bleibt der Favorit Weil sich der Automarkt in den vergangenen Jahren so stark gewandelt hat, führte der Touring Club Schweiz (TCS) jüngst eine detaillierte Umfrage durch. Erstaunlicherweise ergab diese: Nur 22 Prozent beschäftigen sich vor dem Autokauf überhaupt mit all den Finanzierungsmethoden. Der Grossteil der Autokundschaft bezahlt das neue Auto sofort und schätzt es, Eigentümer des Fahrzeugs zu sein. Rund 80 Prozent haben ihr Auto bar oder per Überweisung bezahlt, zehn Prozent haben es nach Ende des Leasingvertrags übernommen, nur rund zehn Prozent befinden sich aktuell im Leasing. Das Leasing als Finanzierungsmethode ist also bei der Privatkundschaft noch immer nur beschränkt beliebt. Und Auto-Abos sowie Carsharing? Beide fristen nur ein Mauerblümchendasein.
Silvia und Hansueli kaufen bar Doch für wen passt was? Silvia und Hansueli sind beide berufstätig. Sie haben Kinder, doch die sind inzwischen aus dem Eigenheim ausgezogen und selbst berufstätig. Unser Ehepaar ist finanziell damit auf der soliden Seite. Silvia und Hansueli ziehen es vor, ihre Autos sofort zu bezahlen und damit die höchste Flexibilität und beste Kontrolle über laufende Unterhaltskosten zu haben. Wie die überwiegende Mehrheit der sogenannten Direktkäufer begründen sie diesen Entscheid mit den ausreichenden Mitteln und der Absicht, das Auto dann auch über eine längere Zeitspanne zu behalten. In anderen Beschaffungsvarianten sehen diese typischen Autokäufer dagegen keinen Vorteil. Ausserdem wollen sie – eine typisch schweizerische Tugend – möglichst Schulden vermeiden. Allerdings sind für diese Beschaffungsart eine vergleichsweise hohe Anfangsinvestition und laufender Wertverlust des Fahrzeugs zu berücksichtigen.
Pia und Kurt leasen lieber Anders als Silvia und Hansueli ticken die beiden Kreativen Pia und Kurt. Sie sind Mitte dreissig und nicht besonders autoaffin und wollen ihr Geld lieber in Reisen stecken als in den Autokauf. Nachwuchs ist nicht geplant, aber könnte zum Thema werden. Anders gesagt: Pia und Kurt wollen problemlos mobil sein, überblicken die nächsten Jahre, aber langfristig könnte sich alles ändern. Also setzen sie auf gut berechenbare monatliche Raten und erwarten dank des Leasings auch eine stetige Aktualisierung des gefahrenen Modells durch ein neues Modell – denn sie wollen sich nicht mit dem Wiederverkauf auseinandersetzen und obendrein ein junges Auto, das nicht nach grossen Reparaturen ruft. Die Voraussetzung dafür ist selbstverständlich eine stabile finanzielle Situation.
Auch weil sie sich ein elektrisch angetriebenes neues Auto wünschen, haben sich Pia und Kurt für Leasing entschieden. So brauchen sie sich weniger um den Restwert des Fahrzeugs zu kümmern, der bei E-Occasionen derzeit vage ausfällt. Das oft geschmähte Leasing kann hier sehr sinnvoll sein. Mit Leasing erkaufen sich Pia und Kurt das exklusive, zeitlich begrenzte Nutzungsrecht des neuen Autos, ohne dafür viel Geld auszugeben oder einen Kredit aufzunehmen. Eigentümer des Autos sind sie als Leasing-Nehmer aber nicht, nach Vertragsablauf erhält der Leasing-Geber das Auto zurück.
In der erwähnten Umfrage unter den TCS-Mitgliedern zeigte sich aber auch, dass sich viele Autokaufende von den Leasing-Konditionen abschrecken lassen. Immerhin 60 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich nicht über mehrere Jahre binden wollen. Ausserdem befürchten viele, dass sie mit der Entscheidung fürs Leasen mehr bezahlen. Tatsächlich ist vor dem Abschluss eines Leasing-Vertrags Vorsicht geboten. Schliesslich sind neben den Raten weitere Kostenfaktoren zu berücksichtigen wie obligatorische Vollkaskoversicherung, Reparatur- und Servicevorschriften sowie Rücknahmekosten. Im Vertrag werden ein Zeitraum von meist zwei bis fünf Jahren sowie die maximale Jahresfahrleistung festgelegt. Für eine negative Überraschung kann es sorgen, wenn mehr Kilometer gefahren werden als zuerst erwartet: Die Zusatzkosten fallen oft empfindlich hoch aus. Da die Wartung des Fahrzeugs in die Monatsraten einberechnet wird, verbessert sich umgekehrt die Planungssicherheit. Interessant: Setzen in der Deutschschweiz nur acht Prozent auf Leasing, sind es in der Westschweiz 13 Prozent und im Tessin sogar 18 Prozent.
Tabea greift zum Auto-Abo Tabea ist Single und lebt in der Agglo. Ohne Auto geht es nicht, aber weder Kauf noch Leasing kommen in Frage: Finanziell wäre ein Barkauf schlicht nicht zu stemmen, auch die Finanzierung eines Kredits dafür schreckt Tabea eher ab, ebenso ein Leasing: Was, wenn sich morgen alles ändert? Tabea entscheidet sich für eine neuere Alternative zu Kauf und Leasing und bezahlt nun quasi als Auto-Flatrate eine monatliche Rate, in der alles eingeschlossen ist – von der Versicherung über Steuern bis zur Wartung inklusive Reifen: das Auto-Abo. Derzeit versuchen viele Anbieter, solche Abos schmackhaft zu machen. Abos, eine Mischung aus Leasing und Miete, bieten einerseits viel Flexibilität hinsichtlich Kilometerleistung und Laufzeit. Je nach Anbieter sind zwischen einem Monat und etwa vier Jahren vorgesehen. Häufig ist das Abo monatlich kündbar, womit Tabea kurzfristig reagieren könnte, falls sie zum Beispiel einen Partner findet, sich Nachwuchs ankündigt oder sie zügelt und in der City gar kein eigenes Auto mehr bräuchte. Teils kann fliessend auf andere Fahrzeuge gewechselt werden. Grundsätzlich fällt die Monatsrate bei kurzer Laufzeit höher aus als bei langer Abo-Dauer. Zu beachten hat Tabea, dass die Auswahl der Fahrzeuge je nach Anbieter eingeschränkt sein kann.
Dennoch bestechen die Vorteile: Während der Laufzeit des Leasings ist man an das Fahrzeug gebunden und kann dieses nicht ohne Weiteres gegen ein anderes Modell tauschen. Dagegen kann man die Laufzeit eines Auto-Abos freier konfigurieren. Da Leasing-Verträge meistens recht komplex sind, gilt es diese genau zu studieren. Wie seriös beispielsweise sind verführerische Angebote wie etwa das Null-Prozent-Leasing? Sind versteckte Gebühren beim Vertragsabschluss zu erwarten? Zu bedenken ist ausserdem, dass ein vorzeitiger Ausstieg aus dem Leasing-Vertrag mit hohen Kosten verbunden sein kann. Doch ähnlich sorgfältig sollte Tabea die Angebote der Auto-Abo-Anbieter prüfen. Zwar wird auf diesem Gebiet mit Kostentransparenz geworben, doch sind Inklusivleistungen von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Der unvermeidbare Wertverlust des Neuwagens – in den ersten zwei Jahren nach der Zulassung etwa 50 Prozent – sind sowohl beim Leasing als auch beim Abo in Monatsraten einberechnet.
Das Carsharing Markus hat eigentlich nicht viel für Autos übrig. Markus lebt mit seiner Freundin mitten in der Stadt, hat ein ÖV-Abo und findet es eher unsinnig, ein Auto zu besitzen, das meist herumsteht und dabei Versicherung, Motorfahrzeugsteuer und Parkplatzmiete kostet sowie an Wert verliert. Transportkapazität benötigt Markus selten. Und wenn doch? Markus ist überzeugt, dass sich für urbane Pendler eine Carsharing-Lösung geradezu aufdrängt. Nun kann er ein Auto dann und nur dann nutzen, wenn er es braucht. Als wichtigste Vorteile einer solchen Lösung, wie sie etwa von Mobility angeboten wird, sind die Flexibilität der Fahrzeugart, die Kostentransparenz und die unkomplizierte Logistik zu nennen. Daher ist Markus bestens damit bedient, denn er benötigt eben nur ganz sporadisch ein Auto, kann aber in einem solchen Fall dann mit schneller Verfügbarkeit rechnen und handelt sich keine hohen Monatsgebühren und langfristigen Pflichten ein. Was allerdings auch Markus an nicht mag: Es ist nicht sein Auto, selbst Kleinigkeiten wie sein Handy-Ladekabel muss er also immer wieder mit ins und aus dem Auto nehmen.
Sehr individueller Entscheid Welche Form der Fahrzeugbeschaffung sich für wen am besten eignet, hängt schliesslich stets von der speziellen Situation ab. So gibt es sowohl für Silvana und Hansueli als auch für Pia und Kurt sowie für Tabea und Markus die passende Lösung. Bleibt noch die Frage nach der Antriebsart. Da scheinen schon die bevorzugten Fahrzeugkategorien den Weg vorzugeben. Bei grossen Limousinen und Sportwagen dürften zumindest für eine ganze Weile noch Verbrennungsmotoren und Kauf oder Leasing im Vordergrund stehen, während auf dem Gebiet der Mittelklassemodelle und Kleinwagen, wo praktischer Nutzen und sparsamer Betrieb im Mittelpunkt stehen, Steckerautos bald einen wesentlichen Anteil gewinnen dürften – auch weil sie per Abo- oder Sharing-Lösung quasi risikofrei getestet werden können.
Zehn praktische Auto-Apps: Sorgenfrei und sicher mobil
Wer möchte schon von der Navi-App zurück zur Strassenkarte oder zum Fragen von Passanten? Die Autosprint-Redaktion hat zehn Tipps für Apps auf Lager, die das Autoleben vereinfachen.
Ilir Pinto - 10. September 2025
TCS: Geld sparen beim Tanken Wir beginnen mit der App des Touring Club Schweiz (TCS), die einiges zu bieten hat: Staumeldungen, Parkplatzsuche oder sogar einen Benzinpreisradar! Selbstverständlich erfüllt die App auch eine der wichtigsten TCS-Rollen: Hilfe im Falle einer Panne. Dafür muss man zwar TCS-Mitglied sein, doch andere Funktionen sind frei nutzbar. Die praktische TCS-App ist kostenlos verfügbar für iOS und Android.
Tacho 55 Start: Wieviel geht mein Tacho vor? Auto-Tachos müssen nicht, aber dürfen vorgehen – und tun es meist. Aber wieviel mehr Tempo zeigen sie an? Überprüfen lässt sich dies mit Speedometer-Apps. Solche Apps gibt es wie Sand am Meer, wobei nicht alle gleich viel taugen. Tacho 55 Start GPS Black Box wäre unsere Empfehlung. Via GPS wird das Smartphone zum präzisen Geschwindigkeitsmesser; diese App zeigt auch Distanz und Durchschnittstempo, ist kostenlos (optional Upgrades) und nur für iOS verfügbar. Für Android empfehlen wir: Speedometer GPS Speedometer.
EchoSOS: Diese App rettet weltweit Leben Smartphones verfügen über eingebaute Notruffunktionen, die auch den Standort möglichst automatisch mitübertragen. Je nach Land oder Situation funktioniert das aber nur sehr eingeschränkt. Die bewährte App EchoSOS übermittelt den GPS-Standort an den örtlichen Notdienst – und das überall auf der Welt! Sie zeigt auch die lokalen Notfallnummern an und speichert Notfallkontakte sowie medizinische Infos, die direkt an die Rettungsdienste übermittelt werden. Auch EchoSOS ist kostenlos und für iOS und Android verfügbar.
Here WeGo: Es muss nicht immer Google sein Google Maps ist die meistgenutzte Navigationsapp. Doch Google hat es nicht so mit Datenschutz. Wer viel Wert auf seine Privatsphäre legt, soll sich mal Here WeGo anschauen. Diese App löscht nach der Nutzung Zeitstempel, sammelt keine persönlichen Daten ohne Zustimmung und anonymisiert alle Infos. Global deckt sie etwas weniger als Google Maps, aber trotzdem fast alle Länder ab, und auch sie zeigt Echtzeitdaten zum Verkehr. Ihr Trumpf ist ihre starke Offline-Funktionalität. Here WeGo ist gratis und sowohl mit iOS als auch Android kompatibel.
Waze: Stauwarnung live via Crowdsourcing Die App Waze ist nebst Navi auch ein Stauwarner. Das funktioniert, weil ihre Nutzerinnen und Nutzer eine Community bilden, die in Echtzeit Unfälle, Staus oder Baustellen meldet. Die App leitet dich anhand der Informationen entsprechend um. Auch hier sind Tankstellen mit Preisen integriert. Waze funktioniert weltweit und auch in der Schweiz. Gut zu wissen: Die Radar-Warnfunktion von Waze ist in der Schweiz deaktiviert, sonst dürfte die App hierzulande nicht genutzt werden. Waze ist kostenlos und für iOS und Android verfügbar.
Flush Toilet Finder: Was unterwegs muss, das muss Wer unterwegs mal muss, für den naht die Rettung in Gestalt der App Flush Toilet Finder. Egal, ob in der Stadt, auf der Autobahn oder im Ausland: Die App listet über 200000 öffentliche WCs weltweit auf, von öffentlichen Gratis- und Bezahl-Toiletten über hindernisfreie WCs bis zu Toiletten in Einkaufzentren, Restaurants oder Bahnhöfen. Nutzende der App können die Toiletten sogar bewerten. Das gibt Anhaltspunkte, welche Toiletten besonders sauber oder gut ausgestattet sind. Auch diese App ist kostenfrei und für iOS und Android verfügbar.
eCharge: Gegen Ladeplatzangst bei E-Autos Der Tankstellenradar der TCS-App (siehe links) kann zwar auch nach Ladesäulen suchen, aber der TCS hat eine weitere App speziell für Elektroauto-Lenkende im Angebot: eCharge. Mit dieser App findest du europaweit Ladestationen, egal ob Schnell- oder Normalladen. Neben Preisen zeigt die App auch Echtzeitinformationen zur Ladestation (frei oder besetzt) an. Zudem kannst du an einigen Ladepunkten direkt über die App bezahlen, und die App funktioniert auch für Nicht-TCS-Mitglieder. Sie ist kostenlos und für iOS und Android verfügbar.
Radio Paradise: Ohrenschmaus ohne Algorithmen Du hörst gerne Musik im Auto und magst das Prinzip des Radiohörens, weil du so neue Musik entdeckst? Dich nerven aber die Radiostationen, die permanent die gleichen Hits spielen? Dann ist Radio Paradise etwas für dich. Das ist ein amerikanisches, nicht-kommerzielles Internet-Radio, das im Gegensatz zu kommerziellen Sendern von Menschen ausgewählte Musik abspielt – also ganz ohne Algorithmen. Es gibt für jeden Geschmack etwas in den diversen Genre-Kanälen. Die App ist kostenlos und für iOS und Android verfügbar.
Twint: Parkgebühren jetzt einfacher bezahlen Wer kennt sie nicht, die mühselige Suche nach einem Parkplatz? Ist eine Parklücke gefunden, folgt bereits das nächste Problem: In der City ist Parken fast immer kostenpflichtig, aber das Angebot an Parkplatzbezahl-Apps gleicht einem Dschungel. Eine Funktion, mit der sich Parkplätze bezahlen und lassen, hat Twint in petto (in Zusammenarbeit mit Parkingpay). Dabei lassen sich auch die Preise oder Öffnungszeiten von Parkplätzen abrufen und lässt sich die Parkzeit managen. Twint ist kostenlos und funktioniert sowohl auf iOS wie Android.
Swoosh Comics: Gegen die Langeweile im Fond Für Kinder können längere Autofahrten unglaublich öde sein. Mit der App Swoosh Comics lässt sich gegen die Langeweile im Fond ankämpfen. Für 13 Franken im Monat bietet diese App Zugriff auf eine grosse Auswahl an Comics im E-Book-Format, darunter so beliebte Titel wie das «Lustige Taschenbuch», «Batman» und «Lucky Luke». Die Inhalte lassen sich auch herunterladen und offline nutzen, womit im Ausland Roaming-Gebühren vermieden werden können. Die App selbst ist gratis, simpel zu bedienen und läuft auf iOS wie auch Android.
Gewaltiges Saab-Treffen: Schweizer Schweden-Sause
Wie enorm die Emotionen sind, die Fans mit der 2012 dahingegangenen Marke Saab bis heute verbinden, zeigte das Saab-Treffen Anfang August in den Schweizer Alpen.
Timothy Pfannkuchen - 8. September 2025
Fotos: Saab Club Schweiz
Erinnern Sie sich noch? Saab 99, Saab 900 Turbo, Saab 9-5 oder die Power-Schweden des Schweizer Saab-Tuners Hirsch: Solche Modelle lösen bei uns bis heute mindestens ein lautes Zungenschnalzen der Anerkennung und glänzende Augen aus. Kein Wunder: Die 1947 vom bis heute existierenden Flugzeugbauer Saab (kurz für «Svenska Aeroplan Aktiebolaget») gegründete Automarke Saab stand für Ingenieurskunst und Eigensinn. Sie wurde dafür von ihrer Kundschaft geliebt, aber auch vom Markt mit unrentablen Stückzahlen bestraft. General Motors übernahm und rettete Saab zwar einerseits immer wieder, verstand die Marke aber andererseits sträflich falsch und irrlichterte bei der Modellpolitik. Als 2012 das Aus kam und Reste nach China verscherbelt wurden, war es das Finale eines langen Leidenswegs.
Enthusiasten aus 21 Ländern Vielleicht auch wegen des tragischen Endes lebt Saab in den Herzen der Fans intensiv weiter. Wie intensiv, zeigte das internationale Saab-Treffen in der Schweiz. Erwartet worden waren zum 40. Jubiläums des Schweizer Saab-Clubs 350 Gäste – doch es wurden über 750: Das «IntSaab» wurde Anfang August zum grössten Saab-Treffen aller Zeiten auf helvetischem Boden. Aus 21 Länder strömten Fans zu uns, um im Sportcamp Mechtal OW bei strahlender Alpenkulisse am Enthusiasten-Stelldichein dabei zu sein.
Auf knapp 1000 Meter über dem Meer glänzten 450 Saab vom 93 bis zum 9-3 Cabrio und dazwischen ein paar ganz spezielle Modelle. Mit dabei ein giftgrüner Sonett I von 1955, einer von sechs gebauten. Oder der älteste Saab der Schweiz, ein 1951er Saab 92. Oder der rare Kombi des kurz vor dem Exitus lancierten letzten 9-5 – nur einer fährt in unserem Land. Oder der Saabo. Der was, bitte? Von dem Wohnwagen hatte Saab einst 390 Stück gebaut. Hinzu kamen vier Saab-Motorsport-Renner, die röhrend ihre Runden drehten. Wir gratulieren zu diesem schwedischen Mittsommerfest der anderen Art.
So bleiben Sie mobil: Sicher ist sicher
Wer mit dem Auto unterwegs ist, reist in der Regel komfortabel und sicher. Falls doch einmal eine Panne oder ein Unfall passiert, sorgen Mobilitätsgarantien für schnelle Hilfe.
Stephan Hauri* - 5. September 2025
Foto: iStock
Heute sind Autos auf andere Weise pannenanfällig als früher. Waren es einst handfeste mechanische Probleme, die für einen unfreiwilligen Zwangsstopp sorgten, ist es heute eher mal die Elektronik. Nichts geändert hat sich daran, dass im Fall des Falles ein flotter Pannendienst das A und O ist – und eine Mobilitätsversicherung die Folgekosten lindert.
Assistance bei Neuwagen Noch vor einigen Jahren ein Fall für Nobelmarken, bieten heute fast alle Automarken für Neuwagen inbegriffene, stark variierende Mobilitätsgarantien, bei uns oft Assistance genannt, an. Diese übernehmen zum Beispiel die Kosten fürs Ersatzfahrzeug, allfällige Hotelübernachtungen, Taxifahrten oder für die Weiterreise mit dem ÖV. Hilfe wird in der Regel rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche geboten und meistens auch bei selbst verschuldeten Ereignissen. Neuwagen-Mobilitätsgarantien laufen aber meist nur über eine bestimmte Zeit – oft analog Garantiezeit – und übernehmen nur Beträge in einer gewissen Höhe. Wichtig ist Wartung und Reparatur nach Herstellervorgaben: Nur, wenn die Wartung von autorisierten Betrieben durchgeführt wird, bleibt die Assistance erhalten. Dies heisst nicht, dass das Auto dafür nur zum Marken-Vertragshändler darf.
Die Pannen-Hitparade Die häufigsten Gründe für die Beanspruchung eines Pannendienstes sind banal. Am häufigsten erfolgt der Hilferuf aufgrund einer leeren Starterbatterie. Auf Platz zwei liegt die Reifenpanne. Auch der eingeschlossene Schlüssel oder Fehlbetankungen sind häufig. Und war es früher zum Beispiel der Vergaser, der für Ärger sorgte, ist es heute gerne die Elektronik. Bei Elektroautos liegen übrigens Reifenpannen auf Platz eins – und auf Platz zwei die Starterbatterie: Auch E-Autos benötigen ausser der grossen die kleine Batterie.
Assistance freier Anbieter Doch was, wenn das Auto älter ist und die Hersteller-Assistance abgelaufen? Auch dann gibt es Möglichkeiten, um sich für den Pannenfall abzusichern. Mobilitätsgarantien gibt es von diversen Anbietern, darunter etwa dem Touring Club Schweiz (TCS) oder für Mitgliedsbetriebe des Autogewerbeverbandes (AGVS) über diesen – oder auch seitens der Partnerbetriebe des carXpert-Netzwerks. Diese carXpert Assistance verspricht Mobilität rund um die Uhr in der Schweiz und europaweit. Durchschnittlich beträgt die Wartezeit nach Anruf bis zum Eintreffen der Pannenhilfe nur gerade 35 Minuten; in acht von zehn Fällen kann die Panne direkt vor Ort behoben werden. In den zwei anderen Fällen wird abgeschleppt, für die rasche Weiterreise übernimmt die Assistance namens Mobi24 die Kosten für ein Ersatzfahrzeug oder ÖV-Ticket. Je nach Situation werden auch Übernachtungs- oder Folgekosten übernommen – und das für nur 27 Franken pro Jahr.
Automatischer Notruf Gut zu wissen: Geht es nicht um eine Panne, sondern einen gröberen Unfall, hat sich in den letzten Jahren viel getan. Seit 2018 ist allen neu auf den Markt kommenden Autos in der EU und der Schweiz der E-Call (Emergency Call) obligatorisch. Das Notrufsystem basiert auf der europaeinheitlichen Notrufnummer 112, die in der Schweiz ebenso in Betrieb ist wie 117 (Polizei), 118 (Feuerwehr) und 144 (Rettungsdienst). Im Auto ist E-Call als SOS-Notfall-Button erkennbar. Kann der Schalter nicht manuell betätigt werden, aktiviert er den Notruf automatisch bei Airbag-Auslösung; Angaben zum Standort werden direkt weitergeleitet. Manuell sollte der Button nur betätigt werden, wenn ein medizinisches Problem vorliegt. Bei technischen Pannen sind die Assistance-Stellen zu kontaktieren. Übrigens: Da E-Call heute technisch veraltet ist, kommt 2026 ein Update.
Das Netzwerk von carXpert Name ist Programm: Hinter dem Namen carXpert verbirgt sich ein schweizweites Netzwerk von über 280 unabhängigen Qualitätsgaragen und über 40 unabhängigen Carrosseriebetrieben – allesamt Expertinnen und Experten für Ihr Auto. In diesen Mehrmarkenbetrieben fühlt sich jedes Auto bei den qualifizierten Fachleuten zuhause, weil es nach Herstellervorschrift mit Originalausrüsterteilen gewartet und repariert wird – garantiert unter Erhalt der Garantie! Das Premiumnetzwerk bietet höchste Kompetenz und Servicequalität sowie zum Beispiel Assistance- und Occasionsgarantien. Die carXpert-Partner sind auch ideale Ansprechpartner für Themen wie Ferien-Check und Starterbatterien! Sehr viele bieten einen Ferien-Check zu günstigen Fixpreisen. Dabei wird in der Regel die Starterbatterie überprüft. Sollte Ersatz anstehen, haben carXpert-Partner ein breites Angebot von Economy bis hin zu Hightech-Premium-Batterien. carxpert.ch
*Der Inhalt wurde von der Redaktion Autosprint in Zusammenarbeit mit carXpert erstellt. In den carXpert-Garagen und -Carrosserien sind Autos aller Marken willlkommen.
Park and Ride: Clever umsteigen, stressfrei ankommen
Stau, Parkplatzfrust, teure Gebühren: Wer mit dem Auto in die Stadt fährt, braucht Nerven. Eine Lösung heisst Park and Ride. Hält das Konzept, was es verspricht?
Kai Müller - 1. September 2025
Die Situation ist so bekannt wie ärgerlich: Plötzlich geht es kaum mehr vorwärts. Vor uns nur noch Bremslichter, soweit das Auge reicht. Der Blick auf die Navi-App verheisst wenig Gutes, auch die möglichen Umwege sind rot eingefärbt. Die Stadt so nah – und doch so fern. Da bleibt Autofahrerinnen und Autofahrer nur die Hoffnung, dass sie im Stau nicht zu viel Zeit verlieren. Ist diese Geduldsprobe überstanden, wird der Stress aber nicht unbedingt kleiner: Die Suche nach einem Parkplatz im Zentrum gestaltet sich oft sehr mühsam. Dabei könnte die Lösung für dieses Problem näher liegen als gedacht: Park and Ride (P+R). Das Prinzip ist simpel: Autofahrerinnen und Autofahrer parkieren an einem Bahnhof in der Agglo und steigen für den Rest der Strecke auf den ÖV um. In der Schweiz spricht man in der Regel von P+Rail, weil die Parkplätze meist direkt an SBB-Bahnhöfen oder S-Bahn-Haltestellen liegen. Gerade für Pendlerinnen und Pendler aus ländlichen Regionen, Besucherinnen und Besucher sowie Touristen eine gute Möglichkeit, stressfrei ans Ziel zu gelangen und angesichts der hohen städtischen Parkgebühren erst noch günstiger.
Apps für die Buchung Ein Beispiel: Wer zum Beispiel von Bern her auf der A1 kommend nach Zürich will, stellt sein Auto auf dem P+Rail-Standort Dietikon ZH für acht Franken pro Tag ab, steigt in den Zug und ist nur eine Viertelstunde später am Hauptbahnhof (Retourbillett mit Halbtax für sieben Franken). Zum Vergleich: Ein Parkhaus in Zürich kostet schnell 35 bis 45 Franken pro Tag. Für die Buchung stehen Apps zur Auswahl. Ein Ticket lässt sich bequem über die P+Rail-App der SBB buchen (Voraussetzung ist ein SwissPass-Login), die den Standort erkennt und nahe Parkmöglichkeiten sucht. Ebenfalls hilfreich: Moderne Anlagen zeigen verfügbare Parkplätze bereits in Echtzeit an. Tickets können stundenoder tageweise gelöst und in der App verlängert oder storniert werden; die Parkzeit wird via Nummernschild digital kontrolliert. Weitere Apps wie Parkingpay oder EasyPark decken ebenfalls viele P+R-Zonen ab, bei Parkingpay zahlt man automatisch nur für die effektive Parkdauer.
Fotos: SBB
Es gibt auch Schwachstellen Die Vorteile von P+R liegen auf der Hand: Die Parkplätze sind günstiger als in der City, die Tagespreise reichen von 3 bis 20 Franken, je nach Standort. Monatsabos kosten 30 bis 160 Franken, Jahresabos zwischen 300 und 1600 Franken (beide nur in Kombination mit einem gültigen ÖV-Abo erhältlich). Zu den tieferen Kosten kommen weitere, nicht zu unterschätzender Faktoren: Wer den Stadtverkehr umgeht, bleibt weitgehend stressfrei – und tut gleichzeitig etwas für die Umwelt und die anderen Autofahrer:innen, weil das Auto nicht bis ins Stadtzentrum fährt, was CO₂-Ausstoss, Lärm und Staus reduziert.
Trotz aller Vorteile hat das System natürlich auch Schwächen. Die Zahl der Plätze ist begrenzt, vor allem an stark frequentierten Bahnhöfen kann das mühsam werden. Wer zu spät kommt, geht leer aus – auch wenn er oder sie vorher ein Ticket gekauft hat. Ein weiterer Punkt: Nicht jeder P+R-Standort ist optimal an den ÖV angeschlossen. Wenn der Anschlussbus nur alle 30 Minuten fährt, verpufft der Zeitgewinn. Auch die Auffindbarkeit lässt manchmal zu wünschen übrig: Wer P+R-Anlagen nicht kennt, sucht teils lange nach Hinweisen darauf. Und schliesslich ist auch die Sicherheit immer wieder ein Thema: Autos, die stunden- oder tagelang auf P+R-Plätzen stehen, können Diebe anlocken. Ende Juli wurden beispielsweise in Zug zwei Autos aufgebrochen.
Das Ausland ist weiter Das Potenzial von P+R ist noch gross, wie ein Blick ins Ausland zeigt. In Amsterdam (NL) etwa gibt es grosszügige Parkhäuser mit Kombiangeboten: Parkticket plus Tageskarte fürs Tram zum Einheitspreis. In Wien (A) parken Autofahrende für rund 4 Euro pro Tag an U-Bahn-Endstationen und gelangen direkt ins Zentrum. Kopenhagen (DK) kombiniert P+R mit Veloverleih und integriertem ÖV-Ticket. In Madrid (ES) wiederum sind viele Anlagen sogar kostenlos nutzbar, wenn man ein gültiges ÖV-Ticket hat. In der Schweiz sind wir noch nicht so weit, aber gerade Städte wie Zürich oder Lausanne VD holen auf.
Heute schon attraktiv Das Fazit: P+R ist zwar kein Allheilmittel, aber eine clevere und viel zu oft übersehene Alternative für viele Autofahrerinnen und Autofahrer – besonders für Pendlerinnen und Pendler aus der Agglomeration oder für Stadtbesuchende, die keine Lust auf Stau und mühsames Parkplatzsuchen haben. Wer gut plant, spart Geld, Zeit, schont seine Nerven und die Umwelt. Doch die Stärken des Systems kommen nur dort voll zum Tragen, wo es genügend Plätze und einen dichten ÖV-Anschluss gibt. Hier besteht noch Verbesserungspotenzial. Trotzdem: Für den stressfreien Einstieg ins Stadtleben ist P+R heute schon eine attraktive Option.
Zurich Classic Car Award 2025: Schaulauf am Zugersee
Für einmal fand der Zurich Classic Car Award (ZCCA) heuer in Zug statt. Der renommierte Concours d’Elégance glänzte mit hochkarätigen Oldies und viel Charme. Autosprint war in der Jury dabei.
Timothy Pfannkuchen - 29. August 2025
Einzelstück: Michelotti-Morris Spiagetta mit Korbstühlen als Sitzen. Fotos: Autosprint
Einzelstück! Autos, die es nur ein einziges Mal gibt, sind das Salz in der Suppe jedes Concours d’Elegance für Klassiker. Wie abwechslungsreich das ausfallen kann, zeigte der 21. Zurich Classic Car Award (ZCCA) eindrücklich. Da glänzte ein 1953 gebauter Hansgen-Jaguar XK 120 Special als einzigartiger Rennwagen von unschätzbarem Wert. Aber auch das ebenso winzige wie witzige Strandauto Michelotti-Morris Spiagetta von 1973, vom Besitzer aus Genf extra nach Zug gefahren.
Die History des Spiagetta ist ein hübsches Beispiel, was Events wie den ZCCA spannend macht – denn man lernt immer wieder dazu. Der Carrossier Michelotti baute wenige Dutzend Spiagettas auf Fiat-850-Basis. Dann wurde als möglicher Markt Australien ins Auge gefasst. Doch Australien wollte keine Fiat-Technik. Also entstand der Prototyp auf britischer Morris-Technikbasis. Doch das Projekt versandete, es blieb beim Prototyp. Ein Fan ergatterte ihn und besitzt ihn bis heute.
Best of Show: Concours-Gesamtsieger wurde dieser Ferrari 365 GTC.
Zug ersetzte heuer Zürich Dass der ZCCA 2025 von Zürich nach Zug gezügelt war, liegt an der laufenden Umgestaltung des Zürcher Bürkliplatzes, wo der ZCCA bisher (und vermutlich künftig wieder) gastierte. Die Stadt Zug hiess den ZCCA gerne willkommen und passte atmosphärisch super: Altstadt, Uferpromenade – und knapp 70 Oldtimer ab Baujahr 1928, die bei schönstem Sommerwetter und bis zu 32 Grad um Klassen- und Gesamtsiege wetteiferten. Doch nicht nur örtlich startete der ZCCA durch: Der von Open Air Tours übernommene Event wird neu von NUK organisiert und wurde kleiner und damit besser. «Qualität statt Quantität, Klasse statt Masse», so Veranstalter Stefan Fischer: Das Schweizer Pendant zu Pebble Beach brauche wie jeder Concours d’Elegance ein «möglichst hochkarätiges Teilnehmerfeld», sagt ebenfalls Jurypräsident Ulrich Safferling. «Das haben wir geschafft!»
Atmosphäre: Altstadt und Seepromenade – und 70 Autoschönheiten.
Tatsächlich durfte einmal mehr mit offenen Augen geträumt werden: Neben sympathischen Alltagsoldies wie BMW 2002 oder Citroën CX waren etwa Mercedes 300 SL Roadster oder auch einer von drei Monteverdi Tiara dabei. Die Jury bewertete. Neben all den Klassensiegen gab es Gesamtsieger. Publikumsliebling: Ferrari 275 GTB. Bestdokumentiertes Fahrzeug: SS Jaguar. Schönstes unrestauriertes Auto: Maserati Ghibli SS. Und der Best of Show: Ferrari 365 GTC.
Haftpflicht, Teilkasko & Co.: Lohnt sich Vollkasko für mich noch?
Zu jedem Auto gehört eine Autoversicherung. Dabei sorgen entweder nur die obligatorische Haftpflicht oder die freiwillige Teilkasko oder Vollkasko für den passenden Schutz. Doch oft ist unklar, wann was Sinn macht.
Stephan Hauri - 27. August 2025
Um diese eine Versicherung kommt niemand herum: Die Haftpflichtversicherung ist in der Schweiz für jedes Auto auf der Strasse obligatorisch. Sie deckt Schäden, die wir anderen Fahrzeugen, Dingen wie Leitplanken oder Menschen zufügen. Das heisst: Das kaputte andere Auto, medizinische Behandlung, Krankenhausaufenthalt und Reha werden von der Haftpflicht des Unfallverursachers bezahlt. Schäden am Auto des Unfallverursachers werden jedoch nicht übernommen. Zwar gilt die Haftpflicht im Ausland, doch ist in manchen Ländern ein Nachweis Pflicht – die Grüne Karte (heute meist weiss). Wo, findet man gut auf tcs.ch.
Keine Pflicht ist die darüber hinaus gehende Teilkaskoversicherung. Diese schützt vor den Kosten durch Fremdeinwirkung wie Diebstahl, Vandalismus, Schäden durch Tierkollisionen sowie Naturereignisse. Eine Teilkasko ist sinnvoll, wenn das Fahrzeug zwischen fünf und sieben Jahre alt ist oder einen vergleichsweise hohen Wert hat. Und unabhängig von der Schadenssumme bleibt dem Versicherungsnehmer, einen allfälligen Selbstbehalt zu tragen. Als nächsthöhere Stufe bietet die Vollkasko – streng genommen Kollisionskasko genannt – auch Versicherungsschutz, wenn bei einer selbstverschuldeten Kollision das eigene Auto beschädigt wird. Sie ist zu empfehlen für neue oder teure Autos. Die Vollkaskoversicherung, übrigens bei Leasing-Verträgen obligatorisch, deckt also selbstverursachte Eigenschäden.
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Zahllose Zusatzversicherungen Darüber hinaus gibt es Zusatzversicherungen. Zusätzlich versicherbar sind beispielsweise Parkschäden durch Unbekannte. In der Schweiz selten Sinn macht die oft angepriesene Insassenunfallversicherung. Und je nach Situation kann eine Fremdlenkerversicherung (oft als Bestandteil der Privathaftpflicht) sinnvoll sein: Wer zum Beispiel das Auto des Nachbarn gelegentlich nutzt, sollte sie haben. Gut zu wissen: Bei Raserfahrten oder unter Alkohol- und Drogeneinfluss fordern Versicherungen in der Regel Geld zurück. Und selbst verschuldete Nichtkollisionsschäden wie Falschbetankung zahlt die Autoversicherung in aller Regel nicht.
Welche Versicherung für wen? Wer mit möglichst niedrigen Prämien auskommen will, der beschränkt sich auf die Haftpflicht plus Selbstbehalt und verzichtet auf Zusatzversicherungen. Wer etwas mehr auszugeben bereit ist, wählt die Teilkasko, die nicht wesentlich mehr kostet, und achtet auf einen tiefen Selbstbehalt. Die Vollkasko wählt, wer auf maximale finanzielle Schadenabsicherung setzt. Die Höhe der Versicherungsprämie hängt nicht nur von der Versicherungsgesellschaft ab, sondern auch von Vorschäden, Wohnort und Nationalität. So oder so lohnt es sich, immer mal wieder Prämienhöhen zu vergleichen, wie es etwa auf Portalen wie comparis.ch geht. Denn wer kündigt (geht spätestens nach drei Jahren jährlich mit einem bis drei Monaten Frist oder nach einem Schadenfall) und wechselt, kann fast immer sparen – denn in den letzten Jahren ist der r Autoversicherungsmarkt stark in Bewegung, was attraktive Angebote bringt.