Slalom Frauenfeld: Action wieder vor Zuschauern

GRATIS ZU DEN AUTO-RENNTAGEN Freier Eintritt und Frühsommerwetter dürften viele Zuschauer auf die Frauenfelder Allmend locken. Den Tagessieg machen wie in Bière drei schnelle Rennsportwagenpiloten unter sich aus.

Das OK der 22. Auto-Renntage 2022 ist bereit, um am Wochenende viele Besucher zu empfangen.

Nach einjähriger Zwangspause dröhnten im Juli 2021 zwar wieder die Rennmotoren auf der Frauenfelder Allmend. Zuschauer waren jedoch aus verschiedenen Gründen noch nicht zugelassen.

Bitte hereinspaziert!
Mit umso grösserer Freude heisst die ACS Sektion Thurgau als Veranstalter der 22. Auto-Renntage Frauenfeld das Publikum am nächsten Samstag und Sonntag, 14./15. Mai, zu seinem traditionellen Anlass willkommen – und dies bei freiem Zutritt. Zudem ist schönes Frühsommerwetter angesagt. Ideale Verhältnisse also.

Die Besucher können sich in den ausgeschilderten Zonen frei bewegen und sich wie gewohnt an verschiedenen Gastronomieständen verpflegen. Auch werden sie von den zwei versierten Streckensprechern Christian Mettler und Marcel Muzzarelli über alles Wissenswerte rund um das Rennen informiert.

Ein neuer Streckenrekord liegt in der Luft
Die Veranstaltung zählt als zweiter Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft. Der Saisonauftakt erfolgte am 1. Mai auf den Waffenplatz von Bière und endete einmal mehr mit dem Tagessieg von Philip Egli.

Mit seinem optimalen Dallara-Rennwagen strebt der in Zürich lebende Glarner in Frauenfeld bereits den siebten Sieg in Folge an. Im Vorjahr brauchte Egli für den 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren zwei Minuten und 96 Hundertstel. Da sein Lauf damals nicht perfekt gewesen war, könnte am Sonntag die Zweiminutenmarke fallen.

Lukas Eugster und Philip Egli sind gute Kollegen und harte Gegner, die sich gegenseitig pushen.

Zwei statt drei Herausforderer
Den Tagessieg werden Egli wie im Waadtland der Appenzeller Lukas Eugster auf einem Ligier-Honda-Sportwagen und der Bieler Yves Hängärtner auf dem Dallara-Egmo GP3 streitig machen. Für Eugster sind die Auto-Renntage Frauenfeld quasi ein Heimspiel.

Der Herisauer ist heiss auf seinen ersten Tagessieg, nachdem er schon acht Mal als Zweiter oder Dritter auf dem Podest gestanden hat. Und Hängärtner deutete in Bière auf Anhieb das Potenzial des gegen 500 PS starken Rennwagens auf Slalomkursen an. Bei der Topspeedmessung am Ende der langen startgeraden sollte der 46-jährige Bieler auf jeden Fall vorne liegen.

Leider hat der Vorjahreszweite den geplanten ersten Saisonstart mit seinem Tatuus-LRM F4 kurzfristig abgeblasen. Der Thurgauer hatte sich nichts weniger als den Heimsieg vorgenommen.

Joel Burgermeister: «Wir müssen beim Motor nochmals über die Bücher. Ich will nicht mit einem halbfertigen Auto nach Frauenfeld kommen. Da verzichte ich lieber und setze alles daran, dass ich an dann für die Bergsaison parat bin.»

Yves Hängärtner bringt den stärksten Rennwagen an den Start. Ist er auch agil genug für den winkligen Parcours?

Gala der Tourenwagenpiloten
Bei den Tourenwagen ist Simon Wüthrich im VW Golf Turbo 4WD auf dem teilweise winkligen Parcours der Favorit. Anwärter auf Top-Zeiten sind wie gewohnt auch Titelverteidiger Martin Bürki im VW Polo, Vizemeister Christian Darani im Fiat X 1/9, Lokalmatador Christoph Zwahlen im Porsche 997 GT3, Bruno Ianniello im Lancia Delta S4 und Hermann Bollhalder im Opel Speedster. Für eine Schweizer Slalom-Premiere sorgt Michael Widmer mit seinem ersten Start in einem Hyundai i30 TCR.

Der Renault Classic Club trägt mit seinen in drei Klassen eingeteilten Clio II, III und IV den dritten Saisonlauf aus. Die ersten zwei Rennen im Rahmen des «Preis der Stadt Stuttgart» in Hockenheim entschied vor drei Wochen beide Male Thomas Zürcher knapp vor Denis Wolf für sich.

Zwei Chancen für die Muzzarelli-Gegner
Mehr als 300 Teilnehmerhaben sich für die beiden Renntage angemeldet. Im Rahmen der LOC-Veranstaltung vom Samstag geht es um Punkte zum umkämpften Suzuki Swiss Racing Cup und zum Porsche Slalom Cup. Die Suzuki tragen am Vormittag und Nachmittag je ein separates Rennen aus. Titelverteidiger und Bière-Sieger Marcel Muzzarelli gehört auch dem Organisationskomitee an.

Zudem gibt es wiederum eine Gleichmässigkeitsprüfung für historische Fahrzeuge. Dabei geht es nicht um Bestzeiten, sondern um eine möglichst geringe Abweichung der zwei Laufzeiten.

Auf Festzelt, Tribüne und Boxengasse müssen die Zuschauer zwar verzichten, dafür dürfen sie kostenlos an den Streckenrand stellen. Leute wie Simon Wüthrich im VW Golf Turbo motiviert dies besonders.

Oldtimer-Höck am Sonntagmorgen
Am Sonntag von 9 bis 11 Uhr findet anlässlich der Auto-Renntage Frauenfeld 2022 ein Oldtimer-Höck statt. Willkommen sind alle Oldtimerbesitzer, die mit ihrem Schmuckstück anreisen und sich darauf freuen, unter Gleichgesinnten einige benzingetränkte und ungezwungene Stunden zu verbringen.

Eine Anmeldung dazu ist nicht erforderlich, die Teilnehmerzahl ist auf max. 100 Fahrzeuge beschränkt. Auch zu diesem geselligen Anlass ist der Zutritt kostenlos.

Weitere Informationen vor und nach der Veranstaltung sind laufend auf der Homepage des ACS Thurgau zu entnehmen.

autorenntage.ch

Spa: Rookie Fach rettet die Schweizer Ehre 🎥

TURBULENTER WM-LAUF Beim 6-Stunden-Rennen von Spa wurden die Schweizer Sportwagenpiloten Opfer der Technik oder der Verhältnisse nach dem abrupten Wetterwechsel. Nur Alexander Fach jubelte im Porsche Cup Deutschland.

 

Wie die Highlights des zweiten Langstrecken-WM-Laufs zeigen, erlebten die vielen Tausend Zuschauer entlang des Circuit de Spa-Francochamps ein recht turbulentes Rennen. Es begann bei schönstem Frühlingswetter und ging in teils chaotische Bedingungen infolge des einsetzenden Regens über.

Sechs Rennstunden in Intervallen
Die beiden Hypercars von Toyota Gazoo Racing starteten zwar nur aus der zweiten Reihe, während Glickenhaus mit seinem von einem Pipo-Turbomotor aus Frankreich angetriebenen Auto erstmals die Pole-Position besetzte.

Nach insgesamt drei Unterbrechungen per roter Flagge und sechs Gelbphasen wegen Ausritten und Unfällen verschiedener Konkurrenten feierten die Japaner dennoch ihren sechsten aufeinanderfolgenden Sieg auf dem Ardennenkurs. Dabei legten Mike Conway, Kamui Kobayashi and José María López nur 103 Runden = 720 Kilometer zurück – im Vorjahr, bei idealen Verhältnissen, brachte es das Schwesterauto mit Sébastien Buemi auf 1134 Kilometer bzw. 162 Runden.

Ärger bei Buemi, Jubel bei Alpine
Diesmal blieb der Wagen des Waadtländers zu Beginn der zweiten Rennstunde mit einem Problem im Hybridsystem auf der Strecke stehen. Nach 15 Runden Führungsarbeit des Glickenhaus hatte die Nummer #8 die Spitze bis zum Ausfall beim Neustart nach dem ersten Rennunterbruch übernommen.

Da beide Toyota-Teams nach zwei Rennen je einen Ausfall zu verzeichnen haben, baute das im März in Sebring siegreiche Alpine ELF Team die WM-Tabellenspitze mit dem zweiten Platz aus. Die Franzosen kommen also Mitte Juni als Leader zu den 24 Stunden von Le Mans.

Der Glickenhaus #708 und die blaue Alpine gingen als Führende ins Rennen, gefolgt von den beiden Toyota Hypercars und der LMP2-Meute (Foto: Joao Filipe / DPPI).

Müller und Delétraz im Mittelfeld
Die LMP2-Teams mit Nico Müller und Louis Delétraz hatten Chancen auf ein Klassenpodium, doch Ausritte ohne schwerwiegende Folgen warfen ihre Autos auf die Ränge 7 (Delétraz) und 10 (Müller) zurück. Den Klassensieg und dritten Gesamtrang eroberte das belgische Erfolgsteam WRT mit dem von Ex-DTM-Champion René Rast ins Ziel gesteuerten Oreca.

Als Vierter verpasste Flugunternehmer Thomas Flohr das Podium in der Klasse LMGTE Am mit seinen beiden Profipartnern Castellazzi und Cassidy auf dem Ferrari nur um 28,2 Sekunden.

Als Fünfter in einem privaten Porsche-Team eroberte Niki Leutwiler seine ersten zehn Punkte in der FIA-Trophy für GT-Fahrer. Unter schwierigsten Bedingungen führte sein Auto die LMGTE Am-Klasse zwischenzeitlich sogar an.

Niki Leutwiler: „An der einen Stelle der Strecke war es trocken, an anderer Stelle hat es in Strömen geregnet. Kurze Zeit später war es genau andersrum – so etwas habe ich noch nie erlebt.“

Rahel Frey erhielt bei Iron Lynx infolge der Coronainfektion einer Teamkollegin kurzfristig zwei neue Partnerinnen, mit denen die Solothurnerin auf Rang 10 fuhr. Im Qualifying starke Vierte, wurde Christina Nielsen schon in der ersten Kurve umgedreht und ans Ende des Feldes gereicht. Von dort arbeitete sich das Frauentrio wieder um einige Positionen nach vorne.

Zwei Rookie-Siege für Alexander Fach
Im Vorprogramm der FIA WEC gab es zwei je 30-minütige Sprintrennen zum Porsche Carrera Cup Deutschland. Dabei gelang Alexander Fach ein glänzender Saisonauftakt. Der 20-jährige Schwyzer belegte im Feld der 32 Porsche 992 GT3 Cup die Plätze 13 und 12 und holte beide Male den Sieg in der umkämpften Rookie-Wertung.

Diesen hatten ihm u.a. sein Fach Auto-Teamkollege Lorcan Hanafin streitig gemacht. Nach einem Dreher im ersten Lauf von Freitagabend (5.) machte der gleichaltrige Brite am Samstag den Doppelsieg der beiden Fach-Junioren perfekt.

Alexander Fach und Lorcan Hanafin waren die schnellsten beiden Rookies im deutschen Carrera Cup in Spa.

fiawec.com

fiawec.alkamelsystems.com

 

 

 

 

 

 

 

Porsche Cup Suisse: Lena nutzt den Heimvorteil

WER IN SPIELBERG SONST NOCH AUFFIEL Im GT4-Feld des Porsche Sports Cup Suisse setzten sich beim Saisonstart in Österreich teils neue Leute durch – darunter eine Lokalmatadorin. Nur in der Drivers Competition setzte sich der Meister durch.

Valerio Presezzi führte das grosse GT4-Feld mit seinem neuen 718 RS Clubsport #181 in beiden Rennen vom Start bis ins Ziel an.

Vom Renngeschehen in der Königsklasse GT3 hatten wir schon berichtet. Viel Abwechslung gab es auch in den GT4-Klassen und in der Gruppe Open GT.

Doppelsieger im neuen Cayman
In der Gesamtwertung der Gruppe GT4 Clubsport führten zwei Teilnehmer mit dem neuen 718 Cayman GT4 RS Clubsport das Klassement an. Valerio Presezzi hatte mit dem 500 PS starken Mittelmotor-Rennwagen die Qualifying-Bestzeit vorgelegt und war in beiden Rennen jeweils vor Paolo Locatelli zum Sieg gefahren.

In der umkämpften Klasse 10 der GT4 Clubsport-Gruppe für den 425 PS starken Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit MR-Paket konnte sich „Gioga“ nur knapp Antonio Spavone vom Hals halten – am Ende trennten die beiden lediglich 0,522 Sekunden. Spavone hatte sich in der sechsten von 16 Runden wieder am blitzartig gestarteten Markus Lietzau vorbeikämpfen können.

Klassensieg für eine Österreicherin
Besonders kurzweilig verlief das erste Rennen bei den reinen 718 Cayman GT4 Clubsport-Modellen – hier lag am Ende Lena Knötzl vorn. Zunächst hatte die Österreicherin ihre frühe Führung in der sechsten Runde an David Henn eingebüsst, wenig später rutschte sie sogar hinter Renzo Kressig auf Rang drei ab.

Im zwölften Umlauf stellte die Lokalmatadorin die alte Reihenfolge jedoch wieder her und gewann die Klasse 11 vor Kressig sowie Andreas Greiling. Als einziger Teilnehmer mit der Porsche Cayman GT4-Vorgängergeneration fuhr Stefan Kipfer auf Platz 13 von 20 Startern.

Die Freude über ihre starken leistunen war Lena Knötzli auf dem Podium anzusehen, auch wenn sie sich in Lauf 2 mit Platz 2 begnügen musste.

Im zweiten Rennen ging Antonio Spavone (Galerie links) in der Klasse 10 als souveräner Sieger hervor. «Boga», der den 718 Cayman GT4 mit MR-Paket von „Gioga“ übernommen hatte, war gleich in der ersten Runde ans Ende des Feldes zurückgefallen.

Platz zwei ging an Giovanni Naldi, der sich um fünf Positionen verbessert hatte, dabei aber auch von einer Fünfsekundenstrafe für Markus Lietzau wegen Überschreitens der Streckenbegrenzung profitierte.

In der Klasse 11 musste sich Lena Knötzl (Galerie Mitte) gegen Jens Richter geschlagen geben. Der Deutsche war bereits in der Startrunde an der Österreicherin vorbeigehuscht und lag im Ziel um 1,6 Sekunden vorn.

Applaus für Calderari und Feigenwinter
In der Gruppe Open GT liess sich zunächst die Rennsport-Legende Enzo Calderari mit seinem 991 II GT3 R als Sieger feiern, danach der Österreicher Johannes Kapfinger in einem 992 GT3 Cup.

Andy Feigenwinter, Schweizer Bergmeister der Tourenwagen 2019, stellte sich in beiden Rennen als Gesamtdritter sowie Zweiter seiner Klasse aufs Podest. Sein originaler zehnjähriger 997 GT3 R war das älteste Modell im Feld der 28 Sportwagen.

Ein wahrer Meister der Regelmässigkeit
Nicolas Garski machte am Steuer seines serienmässigen 911 GT3 in der Porsche Drivers Competition Suisse so weiter, wie er am Ende der vergangenen Saison aufgehört hatte. Neu ab der Saison 2022 ist, dass es an jedem der sechs Rennwochenenden einen zweiten Lauf gibt.

Garskis vier Wertungsrunden im ersten Druchgang wichen lediglich um 0,24 Sekunden von der eigenen Durchschnittszeit ab. Platz zwei ging an Xavier Penalba, der mit einer Differenz von 0,94 Sekunden am Steuer seines 911 GT3 RS kaum weniger präzise unterwegs war.

Auch im zweiten Lauf, für den wie früher neun von zehn Zeitrunden auf der Strecke zählten, blieb Nicolas Garski ungeschlagen und entschied den Wettbewerb mit einer Abweichung von nur 1,31 Sekunden vor Penalba für sich. Es war der achte Sieg in Folge für den Titelverteidiger.

Im zweiten Rennen der Open GT wird Philippe Menotti im zuvor von Enzo Calderari zum Sieg gefahrenen 991 GT3 R knapp vor Andy Feigenwinters 997 GT3 R als Klassensieger abgewinkt.

porsche.com/swiss/de

 

Weekend-Tipp: Miami lädt zum GP-Spektakel 🎥

GLAMOURÖSES NEULAND Die Formel 1 gastiert auf einem neuen Circuit in Florida, der Spektakel auf und neben der Strecke verspricht. In Spa stehen die Langstrecken-WM und der Carrera-Cup auf dem Programm, auf dem Nürburgring die 24h Qualifiers.

 

Die 5,412 km lange Strecke wurde im nördlichen Stadtteil Miami Gardens speziell für die Formel 1 konzipiert. Die glamouröse Location macht Monaco durchaus Konkurrenz – die amerikanischen Besitzer der Formel 1 lassen grüssen. Die Animation veranschaulicht den Streckenverlauf und die vielfältige Infrastruktur für die Fans.

Rund um eine bekannte Sportstätte
Das temporäre Miami International Autodrome führt rund um das Hard Rock Stadium in Miami und umfasst zwölf Links- und sieben Rechtskurven. Das Layout ist interessant, weil es viele langsame und auch viele sehr schnelle Kurven bietet, aber nicht sehr viele im mittleren Bereich. Ausserdem gibt es mehrere lange Geraden und drei DRS-Zonen.

Da es sich um einen zuvor noch nie befahrenen Circuit handelt, mussten sich alle Teams und ihre Fahrer am Computer und in Simulatoren darauf vorbereiten.

Alfa Romeo Sauber darf auf weitere Punkte hoffen
An der Hierarchie wird der fünfte WM-Lauf unter normalen Umständen wohl kaum etwas ändern – sprich Red Bull und Ferrari machen den Sieg unter sich aus. Nach dem glänzenden fünften Platz von Valtteri Bottas in Imola hofft auch Alfa Romeo Sauber auf Kontinuität, was Platzierungen in den WM-Punkten betrifft.

Das Schweizer Fernsehen berichtet am späten Samstagabend, 7. Mai, auf dem dritten Kanal SRF info von 21.55 bis 23.10 Uhr live vom Qualifying und am Sonntagabend, 8. Mai, ab 20.50 bis 23.25 Uhr vom Miami Grand Prix. Kommentatoren sind Oliver Sittler und Marc Surer.

WEC und Porsche-Cup vor neuen Tribünen in Spa
Schon am Samstag geht auf dem Circuit de Spa-Francorchamps der zweite Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (FIA WEC) über die Bühne. Zur Saison 2022 wurde die Anlage umfangreich renoviert und ausgebaut. An Streckenlänge und -verlauf änderte sich jedoch nichts.

An zahlreichen Kurven entstanden neue Kiesbetten und Tribünen. In der Galerie links der Blick von der Rennstrecke auf die neue Tribüne von Eau-Rouge, in der Galerie rechts der Blick von dieser Tribüne auf den Circuit.

Komplett live im Fernsehen
Mit Sébastien Buemi (Toyota Hypercar), Louis Delétraz, Nico Müller (beide Oreca LMP2), Rahel Frey, Thomas Flohr, Christoph Ulrich (alle Ferrarri 488 GTE) und Nicolas Leutwiler (Porsche 911 RSR) stehen mehrere Schweizer mit unterschiedlichen Ambitionen und Erfolgsaussichten am Start des zweiten WM-laufs 2022. Beim Auftakt Mitte März in Sebring (USA) siegte erstmals das Alpine ELF Team über Toyota.

Das 6-Stunden-Rennen kann am Samstag, 7. Mai, in voller Länge auf dem freien TV-Sender RTL Nitro verfolgt werden. Sendebeginn ist um 12.40 Uhr (Rennstart 13 Uhr), Ende nach den Highlights um 19.25 Uhr. Am Sonntagmorgen, 8. Mai, bringt Eurosport 1 von 8.30 bis 10 Uhr eine Zusammenfassung.

Alexander Fach vor zweiter Saisonpremiere
Im Vorprogramm der WEC laufen am Freitag (Start 17.20 Uhr) und Samstag (Start 10.55 Uhr) die ersten diesjährigen Rennen zum Porsche Carrera Cup Deutschland. Fach Auto Tech aus Schwyz ist mit dem Schweizer Porsche-Cup-Champion Alexander Fach, dem Briten Lorcan Hanafin und dem Deutschen Senior Christof Langer mit von der Partie.

Nach der ermutigenden Premiere im Supercup in Imola (16.) erhofft sich Fach jr. auch in Spa ein gutes Resultat. Als hervorragender Sechster (Hanafin) und Zwölfter (Fach) im Qualifying von Freitagmittag schufen sich die beiden 20-Jährigen als beste Rookies 32-köpfigen Feld eine sehr gute Ausgangslage. Ohne rote Flagge wäre auch für Fach, der sich beim vorzeitigen Abbruch auf seiner schnellsten Runden befand, ein Top-10-Startplatz drin gelegen.

Beide Rennen können live auf RTL Nitro oder auf YouTube verfolgt werden. Ausserdem gibt es von allen Rennen in Spa ein Livetiming.

Nürburgring-GT3-Premieren von Apothéloz und Mettler
Bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers haben die Teilnehmer des grossen Nordschleifen-Marathons von Ende Mai zum letzten Mal die Gelegenheit, ihre Wettbewerbsfahrzeuge und Fahrerbesatzungen unter Wettbewerbsbedingungen auf die Nordschleife zu bringen. Mehr 90 Teams nutzen diese Gelegenheit, darunter auch einige Fahrer aus der Schweiz.

Für Julien Apothéloz und Yannick Mettler ist dies sogar die erste Gelegenheit, sich mit einem Mercedes-AMG GT3 auf dem legendären Rundkurs vertraut zu machen. Der Gewinner der Young Driver Challenge 2018 ist seit diesem Jahr offizielles Young Talent von AMG-Mercedes Motorsport und fährt im Team Landgraf Motorsport, der ehemalige VLN-GT4-Meister bei Schnitzelalm Racing.

Am Samstag geht es ab 18.30 Uhr zum ersten Drei-Stunden-Rennen, am Sonntag ab 14 Uhr ins zweite Rennen. Beide werden auf dem YouTube-Kanal und der Homepage der 24 Stunden Nürburgring live übertragen.

Unter der Nürburg wird am 28. Mai zum 50. ADAC 24-Stunden-Rennen Nürburgring gestartet (Foto: Gruppe C).

f1miamigp.com

fiawec.com

24h-rennen.de

 

Suzuki Racing Cup: «Das ist hohe Liga»

BEWUNDERUNG FÜR DEN MEISTER Mit dem neuen Swift Sport Hybrid änderte sich nichts an der Hierarchie im Suzuki Swiss Racing Cup. Marcel Muzzarelli zeigte beim Saisonauftakt in Bière, was mit freier Fahrt möglich ist.

Marcel Muzzarelli zeigte den Gegnern und Zuschauern in Bière, wie flott man den kleinen Suzuki Hybrid bewegen kann. Im Tagesklassement realisierte er die 23. Zeit unter rund 140 Konkurrenten mit grösstenteils stärkeren Autos! (Fotos: Denise Steinmann, Peter Wyss)

Normalerweise sind die Besten im Suzuki Swiss Racing Cup nur um Sekundenbruchteile getrennt, egal bei welcher Streckenlänge. So war es auf einer für alle neuen Streckenführung auch am vergangenen Samstag in Bière – wenigstens bis nach dem ersten Rennlauf.

Die Herausforderer blieben zunächst am Ball
Wie schon nach dem Training lag Marcel Muzzarelli vor Fabian Eggenberger, der den Rückstand von 45 auf 37 Hundertstel reduzieren konnte. Bei einer Fahrzeit von rund 185 Sekunden wäre auch Sandro Fehr mit 1,15 Rückstand ohne Torfehler noch gut dabei gewesen.

Und Patrick Flammer wusste nach dem etwas zu verhaltenen Sicherheitslauf, dass noch mehr drin lag. Immerhin hatte der Glarner im Oktober 2021 in Ambri als Sieger bewiesen, wie flott man den neuen Mild-Hybrid-Sportler im Kampf gegen die reinen Benziner bewegen kann.

Der Angriff schlägt fehl
Doch Stunden später, nach dem zweiten Durchgang, war das alles nur noch Statistik. Der letztjährige Vizemeister Eggenberger verbesserte seine erste Zeit nur um sechs Hundertstel. Der gleich nach ihm gestartete Fehr blieb mit einem nun fehlerfreien Lauf runde zwei Sekunden darüber.

Gleich im Anschluss realisierte Flammer eine zwar nur um fünf Hundertstel langsamere Nettozeit als Leader Muzzarelli im ersten Rennlauf, hatte aber zwei Torfehler drin und somit 20 Sekunden Zeitzuschlag kassiert.

Demonstration des Meisters
Als einer der Letzten am Start erfuhr «Muzz» gerade noch die Zeit von Eggenberger und fuhr danach völlig unbeschwert. Das Resultat war eine Verbesserung um 2,34 Sekunden, womit er Eggenberger um 2,71, Fehr um 4,43 und Flammer um 4,47 Sekunden abhängte.

Der stets cool wirkende Titelverteidiger war darüber selbst erstaunt.

Marcel Muzzarelli: «Es half, zu wissen, dass mich Fabian nicht mehr schlagen konnte. Ich konnte ganz anders fahren und viel mehr aus dem Auto herausholen, wobei es ein, zwei Mal knapp war. Ja, es lief gut, da auch die anderen nicht näherkamen. Wenn das Auto vorne in den Federn ist, hat es brutal Grip.»

Neidlose Anerkennung
Weil er im ersten Lauf zu sehr auf Sicherheit gefahren war, wollte er im zweiten Durchgang zu viel, und dabei sei weniger herausgekommen, erklärte Eggenberger. Mit dem zweiten Platz war der Zürcher dennoch zufrieden, ebenso Fehr mit dem dritten Rang.

Der St. Galler konnte froh sein, dass die Strecke nach einem Regenschauer zwischen den beiden Läufen so rasch abtrocknete und er so eine zweite Chance erhalten hatte.

Sandro Fehr: «Es hat gepasst. Aber wo Muzz den Vorsprung herholt, ist ein Rätsel. Seine Leistung ist utopisch.»

Ratlose Konkurrenten
Ähnlich äusserten sich weitere Konkurrenten. Dumm nur, dass sie nie zusehen können, wie ruhig und offensichtlich effizienter als sie der Meister fährt. Selbst Michael Béring, der wie Rico Thomann und Flammer eine Mini-Saison Erfahrung im Umgang mit dem neuen Modell hat, sah gegen ihn kein Land.

Mit mehr als fünf Sekunden fiel Bérings Rückstand ernüchternd aus, ebenso die sieben Sekunden des sechstklassierten und ziemlich ratlosen Jean-Claude Debrunner.

Cédric Moulin im Auto von Jean-Luc Janz war als Siebter der Beste der acht Doppelstarter, die sich am Steuer von vier Suzukis ablösten. Rico Thomann (8.) und Alexander Ullrich (9.) waren auf einem der Flammer-Autos das beste Paar.

Die beiden Toggenburger Roli Graf (12.) und Rolf Tremp (13.) blieben eher hinter ihren Erwartungen zurück, nachdem sie in der Regel in einem zuvor grösseren Feld mit bis zu 30 Autos Top-10-Klassierungen gewohnt waren. Mit Torfehlern im ersten und zweiten Heat erlebten Heiko Leiber (mit Eggenbergers Auto) und Gautier Henchoz gar einen Tag zum Abhaken.

Auch Meister müssen lernen
Bester Neuling war Giuliano Piccinato. Der 58-jährige Garagier aus Bättwil weist drei Jahrzehnte Rennsporterfahrung auf, bestritt mehrere Markenpokale und war 1993 Schweizer Serienwagenmeister auf einem Suzuki Swift GTI.

Die Rückkehr zur «alten» Marke vollzog Piccinato aus Zeitgründen – Arbeit geht vor – ohne jegliche Testfahrten. Seit 14 Jahren sei er nie mehr so ein weiches Serienauto gefahren, an das er sich erst gewöhnen müsse.

Sein Fazit nach dem zehnten Platz unter 17 Teilnehmern fiel daher trotz des Rückstandes von 9,25 Sekunden zufriedenstellend aus.

Giuliano Piccinato: «Aus Gesprächen und von Videoaufnahmen weiss ich, dass die anderen teilweise ganz anders fahren. Ein interessanter Vergleich. Aber die Zeit von Muzzarelli ist abartig. Das hier ist schon eine hohe Liga. Gut, dass ich mich noch steigern kann…»

Alle andern werden es auch müssen, wenn sie Marcel Muzzarelli schlagen wollen. In den zwei Rennen am Samstag, 14. Mai, im Rahmen der ACS Autorenntage Frauenfeld, ergäbe sich die nächste Gelegenheit. Für sein Heimspiel ist «Muzz» aber besonders motiviert…

Die Top 5 in Bière (von links): Flammer, Eggenberger, Muzzarelli, Fehr und Béring.

auto.suzuki.ch/suzuki-swiss-racing-cup

Porsche Cup Suisse: Glänzender Einstand des Juniors 🎥

FERATI FURIOS Jasin Ferati gelang beim Saisonauftakt des Porsche Sports Cup Suisse auf dem Red Bull Ring eine überzeugende Premiere. Stärkster Gegner in beiden Sprintrennen war mit Routinier Jürg Aeberhard ebenfalls ein Neuzugang.

 

Viel Action boten die Fahrer beim Auftakt zum Schweizer Porsche-Cup in allen Rennfeldern, wie das Video zeigt. Im Mittelpunkt standen die ersten beiden Sprintrennen zur GT3 Challenge, in denen Jasin Ferati die meisten Punkte sammelte.

Fahrfehler nach langer Führung
Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützte Förderpilot ist ein Neuling im GT-Sport. Seine bisherige Laufbahn führte den 18-Jährigen aus Winterthur aus der von Porsche unterstützten Deutschen Elektro-Kart-Meisterschaft (DKM), die er 2019 gewinnen konnte, über die italienische Formel 4 und Formel-3-Einsätze in den Porsche 911 GT3 Cup der Modellgeneration 992.

Auch nach dem Start blieb der angehende Automobil-Mechatroniker aus Winterthur im 23-köpfigen Feld zunächst vorn. Ferati verteidigte seine Führung im schnellsten Porsche von Fach Auto Tech bis zur 13. von 17 Runden auf dem 4,319 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs.

21 von 23 GT3-Fahrern starteten in Spielberg mit dem neuen Modell 992 Cup. Allen voraus Jasin Ferati und Jürg Aeberhard.

Dann leistete sich der Rookie beim Neustart nach einer Safety-Car-Phase jedoch einen kleinen Fehler und musste Jürg Aeberhard (ANTperformance) den Vortritt lassen. Für den 35-jährigen Berner, 2014 Meister des Porsche Super Sports Cup Deutschland, war der Sieg nach einer Pause vom Rennsport ein Comeback nach Mass.

Gutes Comeback von «Chälli»
Rang drei ging im ersten Rennen ebenfalls an einen prominenten Rückkehrer: Ernst Keller, den GT3 Cup-Meister von 2018 (Galerie Mitte). Der Regensdorfer übernahm in der siebten Runde die Position von an seinem Sportec-Teamkollegen Gregor Burkard (Galerie rechts), der aufgrund eines Fahrfehlers auch Alexander Schwarzer und Jan Klingelnberg passieren lassen musste.

Schwarzer hatte vor dem Start neue Michelin-Rennreifen aufgezogen und war deshalb von der neunten statt von der sechsten Position ins Rennen gegangen. Seine Aufholjagd führte ihn bis auf den vierten Rang.

Ein tolles Gefühl für den Junior
Im zweiten Lauf des GT3 Cup zeigte Jasin Ferati, wie schnell er lernt: Das Leichtgewicht jagte Jürg Aeberhard 13 Runden lang vor sich her. Nach einem leichten Kontakt konnte er kurz vor Schluss die Spitze übernehmen und mit 1,7 Sekunden Vorsprung seinen ersten Sieg einfahren.

Jasin Ferati: «Das erste Porsche-Rennweekend war eine tolle Erfahrung für mich. Der Fehler im ersten Rennen gehört vermutlich zu meinem Lernprozess. Nach dem zweiten Sprint am ersten Rennwochenende ganz oben auf dem Podest zu stehen, fühlt sich grossartig an. Ich werde alles tun, um dieses Gefühl wieder zu erleben.»

Im Duell um den dritten Rang setzte sich Alexander Schwarzer gegen Ernst Keller durch. Platz fünf ging an Mike Knutzon (Galerie links). Der Schwede hatte sich bereits in der Startrunde um drei Plätze verbessert und seine Position tapfer gegen Gregor Burkard verteidigt. Ebenso wie Schwarzer ist Knutzon ein ehemaliger Absolvent der Porsche Racing Experience.

Zweites GT3-Podium (von links): Jürg Aeberhard, Sieger Jasin Ferati und Alexander Schwarzer.

Doppelsieg im neuen Cayman GT4
Im GT4-Feld setzte sich Valerio Presezzi mit dem neuen Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport in beiden Rennen durch. In der Gruppe Open GT gingen die Laufsiege an Enzo Calderari und Johannes Kapfinger. In der Porsche Drivers Competition setzte Titelverteidiger Nicolas Garski seine Erfolgsgeschichte mit zwei weiteren ersten Plätzen fort.

Auf diese Wertungen gehen wir im Verlauf der Woche in einem separaten Bericht ein.

porsche.com/swiss/de

 

Slalom Bière: Egli wehrt die Angreifer ab

SPANNENDE ENTSCHEIDUNG BEIM SM-AUFTAKT Slalom-Rekordsieger Philip Egli musste in Bière alle Register ziehen, um Yves Hängärtner im erstmals eingesetzten Dallara GP3 und Lukas Eugster hinter sich zu halten.

Wie zuletzt vor drei Jahren, als er endlich auch einmal im weitläufigen Kasernenareal von Bière den Tagessieg eroberte, liess Philip Egli alle Gegner hinter sich (Fotos: Peter Wyss).

Zwar fehlte Eric Berguerand, weil ein Ersatzteil für den Startermotor seines Lola-Cosworth per Fedex nicht rechtzeitig im Wallis eintraf. Doch mit Yves Hängärtner im Ex-Jenzer-Dallara GP3 mit neu entwickeltem Turbomotor von Eggenberger Motorenbau und Joël Volluz im Osella FA30 hatte Philip Egli zwei andere Gegner aus der Rennwagenklasse bis drei Liter Hubraum, die ihm den Tagessieg streitig machen konnten.

Dreikampf um Sekundenbruchteile
Auch Lukas Eugster war gut zweieinhalb Jahre nach seinem letzten Slalom-Start im Ligier-Honda-Sportwagen schon bestens aufgelegt, obwohl er kurzfristig einen leistungsschwächeren Honda-CN-Motor installieren musste.

So trennten Egli nach dem ersten Rennlauf auf dem erstmals in umgekehrter Richtung befahrenen Parcours (4,1 Kilometer und 71 Tore) in der Kaserne Bière nur 78 Hundertstel von Hängärtner und 89 von Eugster. Ihr Höchsttempo betrug über 200 km/h…

Weil sein Lauf aber alles andere als sauber war, wusste Egli, dass er noch zulegen konnte, was er auch tat. Zuvor war Eugster trotz aggressiver Fahrt nur unwesentlich näher an ihn herangekommen, verdrängte damit aber Hängärtner vom zweiten Gesamtrang. Nach einem Torfehler auf dem ersten Kilometer brach der nach Egli und Eugster gestartete GP3-Pilot seinen letzten Angriff ab.

So feierte Philip Egli mit seinem optimalen Zweiliter-Dallara einen weiteren Tagessieg – bald sind es 40 –, diesmal mit 1,33 Sekunden Vorsprung auf Eugster und 1,51 auf Hängärtner.

Die Luft wird dünner für Egli
Der Glarner ist sich jedoch bewusst, dass sich das Blatt bald zu seinen Ungunsten wenden könnte. Wenn nicht in zwei Wochen in Frauenfeld, wo er seit Jahren ungeschlagen ist, dann eine Woche später auf dem schnelleren Flugplatzkurs von Ambri, wo gleich zwei SM-Läufe stattfinden.

Im Tessin könnte Lukas Eugster (Galerie links) die Aerodynamik seines Sportwagens und die dank breiterer Avon-Rennreifen gewonnene Traktion ebenso ausspielen wie Yves Hängärtner die Egmo-Power im Heck des Dallara GP3 (Galerie Mitte). Der Bieler begann bei 400 bis 450 PS und war selbst überrascht, wie rasch er ohne jegliche Testfahrt auf trockener Unterlage mit dem neuen Rennwagen zurechtkam.

Gut schlug sich auch Joël Volluz (Galerie rechts) bei seinem ersten Start seit dem Bergrennen Les Rangiers im August 2019, wenngleich er klar hinter dem Top-Trio zurückblieb – ein Osella FA30 ist auch nicht für Slaloms konzipiert. Sein nächster Einsatz wird Mitte Juni bei der Neuauflage des Bergrennens La Roche–La Berra im Greyerzerland erfolgen.

Kurze Freude von Christoph Zwahlen
Einen Dreikampf gab es auch bei den Tourenwagen und GT-Fahrzeugen. Genau acht Jahre und acht Monate seit seinem schweren Unfall in Massongex 2013 führte Christoph Zwahlen (untere Galerie links) bei den geschlossenen Rennfahrzeugen wieder eine Zeitenliste an. Doch dabei blieb es nicht.

Der Thurgauer experimentierte mit den Reifen für seinen Porsche 997 GT3 aus der Gruppe Interswiss und kam wohl auch aus anderen Gründen nicht ganz an seine Trainingsbestzeit heran. Diese unterbot Christian Darani im Fiat X1/9 aus der Gruppe E1 (untere Galerie Mitte) allerdings schon im ersten Rennlauf mit der insgesamt achtbesten Zeit aller Konkurrenten – bravissimo!

Der Sieg in der teilnehmerstärksten Klasse E1-2000 vor dem ebenfalls überzeugenden Mathias Schläppi im deutlich schwereren Suzuki Swift S2000 bringt dem Tessiner theoretisch auch die Meisterschaftsführung ein, da bei Punktgleichheit – wie zuletzt 2021 – die Klassenstärke den Ausschlag gibt. In der offiziellen Rangliste ist zwar Bernhard Mühlemann auf einem Ford Focus als Gruppe-E1-SIeger aufgeführt, die Rennwagenzeit aus dem ersten Lauf ist jedoch illusorisch.

Bürki gewinnt trotz Torfehler
Eine Hammerzeit brannte auch Martin Bürki (Galerie rechts) im zweiten Lauf in die Beton- und Asphaltpiste. Leider touchierte er dabei eine Pylone, was seiner Leistung jedoch keinen Abbruch tut.

Mit dem kleinen 1600er E1-Polo mit dem vorherigen Sicherheitslauf alle hubraumgrösseren Konkurrenten ausser Darani geschlagen zu haben, stimmte ihn absolut zufrieden. Und da seine Klasse mithilfe einiger MB-Teamkollegen schon in Bière erfreulich voll war, bleibt der Titelverteidiger im Kopf-an-Kopf-Duell mit Darani von Anfang an am Ball.

slalom-de-biere.ch

DTM Portimão: Ein Traumtag für Nico Müller 🎥

ERLÖSENDER SIEG Nach einem Ausfall im ersten Rennen feierte Nico Müller am Sonntag seinen ersten DTM-Sieg mit GT3-Sportwagen. Audi-Kollege Ricardo Feller punktete beim DTM-Debüt gleich zweimal.

Flop am Samstag, top am Sonntag – der Auftakt zur DTM-Saison 2022 auf dem Algarve Circuit von Portimão in Portugal war für Nico Müller eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Unbelohnte Fortschritte am Samstag
Als Zehnter ins erste Rennen gestartet, musste er seinen Audi R8 LMS GT3 evo II nach drei Runden als Folge eines Treffers von einem Konkurrenten mit einem Reifenschaden aus Sicherheitsgründen abstellen.

Doch es gab auch Positives, wie der Chef vom Team Rosberg danach betonte.

Kimmo Liimatainen: «Das Qualifying ging in die richtige Richtung, auch wenn dies nicht danach aussah. Aber Nico war als Zehnter bester Audi-Fahrer und er hatte aufgrund der vielen Autos auf der Strecke noch nicht einmal eine freie Runde. Mit weniger Verkehr wäre für ihn Rang fünf oder sechs möglich gewesen.»

Schöne Ernte am Sonntag
Dass dies nicht beschönigende Worte waren, zeigte der zweite Renntag. Nico Müller war im Qualifying zum zweiten Saisonlauf der Schnellste und sicherte sich so die ersten Meisterschaftspunkte 2022.

Am Start verteidigte er seine Führung auf der Innenseite konsequent gegen Lamborghini-Fahrer Mirko Bortolotti. Nach 33 Runden wurde er zum ersten Mal als strahlender Sieger eines DTM-Rennens mit GT3-Sportwagen abgewinkt, nachdem er zuvor zehn Rennen mit Class-1-Tourenwagen gewonnen und 2021 eine enttäuschende Saison mit nur einem Podium erlebt hatte.

Nach einer einjährigen Durststrecke in der DTM durfte Nico Müller am Sonntag jubeln (Fotos: DTM, Burkard Kasan/Team Rosberg).

Freude herrscht
Der Vizemeister von 2019 und 2020 freute sich natürlich über seinen ersten DTM-Sieg mit einem GT3-Sportwagen und den insgesamt elften seit November 2020 in Hockenheim.

Nico Müller: «Heute lief alles so, wie es laufen sollte. Wir waren mit der richtigen Strategie unterwegs, haben gut auf den Boxenstopp von meinem Verfolger Felipe Fraga reagiert und auch selbst einen guten Stopp absolviert. Weil der Reifenwechsel sehr früh erfolgte, war ich zwischenzeitlich etwas nervös. Schliesslich musste ich mit dem zweiten Reifensatz ziemlich viele Runden fahren. Dieser Erfolg ist insbesondere deshalb schön, weil wir im vergangenen Jahr viele Probleme hatten. Wir haben über den Winter hart gearbeitet und nun gezeigt, dass man wieder mit uns rechnen muss.»

Als Gesamtzweiter zum nächsten DTM-Event
Das Samstagrennen gewann Lucas Auer vor dem Deutschen Luca Stolz, beide auf Mercedes-AMG, und dem Italiener Mirko Bortolotti auf Lamborghini. Da Auer und Stolz am Sonntag nicht punketen, führt Bortolotti das DTM Klassement nach Portugal vor Nico Müller an.

Mit dem sechsten Rang im ersten und dem neunten im zweiten Lauf kam auch Ricardo Feller auf einem der dreio Audi von ABT Sportsline zu ersten Punkten.

Ricardo Feller: „Die Bilanz meines ersten DTM-Wochenendes fällt positiv aus. Ich bin sehr happy, in der DTM angekommen zu sein. In den Rennen geht es ordentlich zur Sache. Ich habe in beiden Rennen Punkte geholt – das war ein solider Start in das Jahr, auf dem wir aufbauen können. Aber natürlich ist klar, dass wir mehr wollen. Und das Potenzial dafür ist da.“

Die nächsten beiden Rennen stehen am 21. und 22. Mai auf dem Lausitzring bevor.

Start zum Sonntagsrennen. Nico Müller preschte mit #51 gleich vor dem Lamborghini #63 von Bortolotti in Führung. Etwas dahinter Ricardo Feller im blauen Audi #7.

dtm.de

 

Suzuki Racing Cup: Saisonstart mit Meisterleistung

MUZZARELLI GEWINNT HYBRID-PREMIERE In Bière trugen die Fahrer aus dem Suzuki Swiss Racing Cup den ersten Meisterschaftslauf mit ihren neuen Mild-Hybrid-Autos aus. Dabei setzte sich Champion Muzzarelli verblüffend klar durch.

Marcel Muzzarelli demonstrierte dem Publikum und seinen Renngegnern in Bière, welche Bombenzeiten mit einem kleinen Hybridauto möglich sind (Fotos: Denise Steinmann, Peter Wyss).

17 Fahrer, verteilt auf 13 neue Suzuki Swift Sport 48V Hybrid, starteten am Samstag auf dem Kasernenareal von Bière zum ersten Rennen der Saison 2022. Der Suzuki Swiss Racing Cup ist der erste Schweizer Markenpokal mit elektrisch unterstützten Rennfahrzeugen.

Demonstration des Meisters
Ausser für Patrick Flammer, Michael Béring und Rico Thomann, die schon an den drei Cupläufen der kurzen Saison 2021 mit dem neuen Modell teilnahmen, waren es die ersten Rennfahrten mit dem sportlichen Mild-Hybrid. Dabei bewies Marcel Muzzarelli, dass er den Umgang mit dem neu angeschafften Sportgerät schon bestens beherrscht.

Auf dem erstmals in entgegengesetzter Richtung befahrenen Parcours mit einer Länge von 4,1 Kilometer und 77 Torkombinationen gelang dem Ostschweizer im zweiten Durchgang eine Traumzeit, die seinen härtesten Gegnern nur noch schiere Bewunderung entlockte.

War Fabian Eggenberger (Galerie links) nach dem ersten Lauf mit 37 Hundertsteln Rückstand noch nahe dran, büsste er schliesslich mit mehr als zweieinhalb Sekunden ein – eine Weltreise in diesem hart umstrittenen Cup.

Torfehler entscheiden über Podestplätze
Zweitschnellster wäre Patrick Flammer (Galerie Mitte) gewesen, der im vergangenen Oktober in Ambri als erster Fahrer überhaupt mit Hybrid-Unterstützung im gemischten Feld mit den normalen Benzinern gewonnen hatte. Wegen Torfehlern galt jedoch seine erste Zeit, die nur noch für Rang 4 gut war.

Glück hatte Sandro Fehr (Galerie rechts), dass sich die drohenden Regenwolken zwischen dem ersten und zweiten Lauf nur kurz entleerten. So konnte er mit sauberer Fahrt einen unnötigen Fehler im ersten Heat ausmerzen und sich den dritten Platz auf dem Podium sichern.

Hintergrundbericht zum Renngeschehen
Der ausführliche Bericht über die mit Spannung erwartete Premiere des Suzuki Swiss Racing Cups folgt im Verlauf der nächsten Woche auf unserer Homepage.

Das erste Suzuki-Podium der Hybrid-Ära: Eggenberger, Muzzarelli und Fehr hatten sichtlich ihren Spass.

auto.suzuki.ch/suzuki-swiss-racing-cup

slalom-de-biere.ch

 

Weekend-Tipp: Feller und Müller starten DTM-Punktejagd 🎥

SAISONAUFTAKT IN PORTUGAL Klasse und Masse zeichnet die DTM 2022 mit ihren GT3-Sportwagen aus. Mittendrin stellen sich mit Ricardo Feller, Nico Müller und Rolf Ineichen drei ambitionierte Schweizer der Herausforderung.

In der Saisonvorschau von DTM-Serienpartner Autohero wird alles Wissenswerte zur Saison 2022 erklärt. 29 Fahrer aus 15 Nationen, von denen die meisten nur auf Siege fokussierte Profis sind, bedeuten einen Rekord in der 2000 begonnenen Neuzeit dieser einstigen Tourenwagen-Rennserie.

Feller, Müller und Ineichen vertreten die Schweiz
Bei so vielen klingenden Namen ist nicht zu erwarten, dass ein Fahrer, Team oder Marke dominieren wird. Dafür sorgt auch das ausgeklügelte Reglement mit seiner Balance of Performance, das die sechs verschiedenen Marken und ihre besten Fahrer auf ein gemeinsames Leistungsniveau bringt.

Die Schweiz ist mit den beiden Audi-Vertragsfahrern Nico Müller (Team Rosberg) und Ricardo Feller (ABT Sportsline) sowie dem schnellen Nicht-Profi Rolf Ineichen gut vertreten. Müller ist mit seinen zehn Laufsiegen und den beiden Vizemeistertiteln 2019 und 2020 in acht DTM-Saisons sozusagen ein alter Hase und Ricardo Feller als Rookie ein Küken.

Umgang mit den Reifen als Lernprozess
Mit seinen bisherigen Erfolgen in GT3-Sportwagen – Siege und Meistertitel in der GT World Challenge Europe und im ADAC GT Masters 2021 – steht der 21-jährige Aargauer dem 30-jährigen Berner jedoch in nichts nach.

Die grösste Umstellung sei für ihn die Umstellung auf die Michelin-Rennreifen, die er noch nicht so gut kenne.

Ricardo Feller: «Sie funktionieren in einem anderen Fenster als die Reifen, die ich bisher gefahren bin, und müssen anders belastet werden. Wir haben schon ein paar Mal getestet, aber ich lerne mit jedem Reifensatz dazu und entwickle mich stetig weiter. Aber mein Team kennt die Reifen schon aus dem Vorjahr und hilft mir da weiter.»

Ricardo Feller und Nico Müller pushen sich am Steuer ihrer Audi R8 in den DTM-Rennen hoffentlich gegenseitig zu Spitzenleistungen.

Erst abwarten, dann zuschlagen
Seine Erwartungen vor der Premiere in der DTM, die für ihn die Erfüllung eines Traumes ist, sind daher nicht allzu hoch.

Ricardo Feller: «Ich kann nach den Testfahrten noch nicht so richtig einschätzen, wo ich aktuell stehe. Deswegen möchte ich erst mal abwarten. Natürlich möchte jeder Fahrer in der DTM gewinnen, aber es ist in meiner Situation unrealistisch, zu sagen: Ich möchte den Titel gewinnen. Das ist auf jeden Fall mein Ziel, aber es wird sicher im ersten Jahr schwierig.»

Müller mit der Trainingsbestzeit in Portugal
Schwierig war es für Nico Müller schon im enttäuschenden letzten Jahr. Das ist Vergangenheit. Mit dem Team hat er in den vergangenen Monaten mehr getestet als im Winter 2020/21 und seiner Meinung nach einige Schritte in die richtige Richtung gemacht.

Die Tagesbestzeit im Freien Training am Freitag im Autodromo Internacional do Algarve in Portimão scheint dies zu bestätigen.

Nico Müller: «Das Gefühl im Vergleich zum alten Auto ist wesentlich besser. Einerseits das Evo-Paket, aber andererseits haben wir auch als Team einige Schritte in die richtige Richtung gemacht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass auch die Konkurrenz nicht geschlafen hat und wir deshalb frühestens im ersten Qualifying sehen werden, wo wir wirklich stehen. Für mich persönlich lautet das Ziel, regelmässig um Podestplätze zu kämpfen. Das Starterfeld ist 2022 noch hochklassiger als im Vorjahr, aber wir sind auch besser vorbereitet als vergangene Saison.»

Schwierige Aufgabe für Rolf Ineichen
Für Rolf Ineichen in einem von vier Lamborghini Huracán von GRT Grasser Racing aus Österreich kann die Zielsetzung hingegen nur lauten, sich im Mittelfeld zu behaupten. Punkte, die es für die Top 10 nach dem bewährten FIA-Schema (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1) gibt, wären ein Erfolg, ein Podium eine Sensation.

Erstmals seit seiner Zeit im Porsche Carrera Cup Deutschland, wo der Luzerner mehrmals die Amateurwertung gewann, hat er zudem ein Auto nur für sich. Sein langjähriger Teampartner und Werksfahrer Mirko Bortolotti kann ihm aber sicher wichtige Tipps geben.

Ein weiteres Betätigungsfeld für Sébastien Loeb
Vier Namen sind an dieser Stelle noch speziell zu erwähnen. Der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb stellt sich einer neuen Herausforderung und tritt im Ferrari 488 aus dem Team Red Bull AlphaTauri AF Corse gegen die Besten der GT-Szene an.

Der 48-jährige Franzose vertritt in Portugal den bei der Formel-E-WM in Monaco engagierten Stammfahrer Nick Cassidy. Auch für Loeb wären Punkte bereits ein Erfolg.

Rückkehr des DTM-Champions, Einstieg von Schumacher jr.
René Rast, der letzte Mehrfachchampion aus der Tourenwagenära der DTM, kehrt in einem der drei neuen Audi R8 von ABT in die Meisterschaft zurück, ist also Teamkollege von Ricardo Feller.

Mit der Britin Esmee Hawkey auf einem Lamborghini ist auch 2022 eine Rennfahrerin mit von der Partie. Und bei David Schumacher handelt es sich um den Sohn des früheren GP-Piloten Ralf Schumacher.

Eine Frau und 28 Männer treten in Portugal zu den ersten zwei DTM-Rennen mit GT3-Sportwagen von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche an (Fotos: DTM, Audi, Philipp Reinhard).

Live im Fernsehen und Internet
Wer nicht vor Ort ist, kann die DTM auf verschiedene Weise live verfolgen. Im deutschsprachigen Raum werden die 16 Saisonrennen auf ProSieben übertragen. Am Samstag beginnt die Live-Berichterstattung aus Portimão um 12.30 Uhr, danach jeweils um 13 Uhr. Zudem weitet ServusTV seine Berichterstattung aus.

Im Internet ist die populärste deutsche Rennserie bei Grid DTM zu sehen. Ein Livetiming von allen DTM-Veranstaltungen mit ihren jeweiligen Rahmenrennen gibt es unter diesem Link, sämtliche Resultate der Trainingssitzungen und Rennen unter diesem Link.

Die DTM fährt 2022 auf acht Strecken in fünf Ländern. Viele Schweizer Fans werden im Oktober sicher nach Hockenheim pilgern.

dtm.de

get_footer();