Weekend-Tipp: Viel Rennsport rund um die Uhr 🎥

24H NÜRBURGRING UND GP MONACO Automobilsportfans kommen dieses Wochenende mit den 24 Stunden Nürburgring und dem GP Monaco live vor Ort oder per TV/Internet voll auf ihre Kosten.

 

Nach zwei schwierigen Jahren ohne grosses Publikum werden die 24 Stunden Nürburgring dieses Wochenende wieder zu einem einzigartigen Volksfest. Mit nur 135 Teams besticht die 50. Austragung weniger mit Masse als mit Klasse. Denn gut zwei Dutzend Teams dürfen sich mit ihren Sportwagen aus der GT3-Königsklasse SP9 oder Cup-X (KTM und Glickenhaus) Hoffnungen auf den Sieg oder das Gesamtsiegerpodium machen.

Zwei Berner Werksfahrer auf einem Auto
Aus Schweizer Sicht sticht ein Auto heraus. Im Audi mit Startnummer #22 kommen mit Nico Müller und Patric Niederhauser gleich zwei helvetische Werksfahrer zum Zug. Zudem sind sie Berner Kantonskollegen, deren Karriere viele Gemeinsamkeiten hat.

Allein aus diesem Grund ist es für sie ein spezielles Rennen. Niederhauser erhält sogar eine zweite Chance aufs Podium, da er auch auf dem ebenfalls werksunterstützten Audi #24 gemeldet ist.

Nur ein Schweizer Sieger in 49 Austragungen seit 1970
In keinem anderen Langstreckenrennen entscheiden so viele Faktoren über Sieg und Niederlage, sodass für sie oder andere starke Landsleute vieles möglich ist.

Nico Müller ist seit 2015 der einzige Schweizer, der jemals ganz oben auf dem Podium stand und weiss daher nur zu gut, was es dazu braucht. Ricardo Feller wird dies als Fahrer im Audi #5 bei seiner Nürburgring-Premiere ebenfalls erfahren.

Auch der Zuger Philip Ellis und der Tessiner Raffaele Marciello teilen sich erstmals einen Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer #12. Markenkollegen aus der Schweiz sind Julien Apothéloz (#55) und Yannick Mettler (#34).

Octane gewinnt Rennen gegen die Zeit
Im Ferrari 488 GT3 #26 von Octane126 gehören Jonathan Hirschi und Simon Trummer mit den Deutschen Luca Ludwig und Björn Grossmann zum Fahrerquartett. Nach einem unverschuldeten Unfall bei den 24H Qualifiers (Abschuss durch einen Konkurrenten) vom 7./8. Mai hat das Team aus Wallisellen ein neues Auto in nur zwei Wochen gebaut.

Allein ihr Start ist ein Erfolg. Wegen unfairer Einstufung des Ferrari (langsamste Topspeed der GT3-Wagen) wird ein Top-Resultat allerdings nur mit viel Rennglück und Konstanz zu erreichen sein.

Die Mannschaft von Octane126 um Firmenchef Christian Bertschinger (kniend) freut sich, am 24-Stunden-Rennen 2022 überhaupt dabei zu sein.

Breite Schweizer Präsenz
Zumindest auf Gruppen- oder Klassensiege viele weitere Teams mit Schweizer Besetzung abgesehen.

  • Frédéric Yerly und Jasmin Preisig/Gustavo Xavier (VW Golf TCR #10 und #310, SP3T)
  • Alexander Walker und Miklas Born (Aston Martin Vantage GT4 #81 und #82, SP10),
  • Stanco/Stanco/Stanco (Seat Leon #113, SP3T)
  • Manuel Amweg (KTM X-Bow GTX #162, Cup-X)
  • Hofor Racing (BMW M3 GTR #200, SP6)
  • Fabienne Wohlwend (BMW M4 GT4 #220, SP8T)
  • Zünd/Zünd/Schyrba/Frei und Calamia/Jacoma/Pampanini (Porsche 718 Cayman GT4 #251 und #264, Cup3)
  • Ranko Mijatovic (BMW 330i #33, VT2 RWD)
  • Marco Timbal/Ivan Reggiani/Nicola Bravetti (Porsche Cayman GT4 #633, AT)

Die komplette aktuelle Startliste gibt es hier.

Fernsehmarathon und Livestream rund um die Uhr
Warum wir die Startnummern erwähnen, hat einen Grund. Der freie TV-Sender RTL Nitro überträgt das komplette Rennen (Start Samstag 16 Uhr) mit Vorberichten ab 13.40 Uhr live, ebenso das Top-30-Qualifying am Freitagabend ab 20.15 Uhr. Das Renngeschehen rund um den Nürburgring wird mit 60 Kameras eingefangen.

Auf dem YouTube-Kanal und der Homepage des Veranstalters wird das ganze Geschehen samt allen Rahmenrennen (ausser WTCR) seit Donnerstag ebenfalls live und werbefrei übertragen. Unter diesem Link gibt es auch das Livetiming und einen Liveticker.

So ist man rund um die Uhr bestens informiert, vor allem wenn man die oftmals nur kurz eingeblendeten Startnummern sieht. In der aktuellen Galerie finden Sie einige Autos der Schweizer Teilnehmer, die in zwei Trainingssitzungen am Donnerstag unterwegs waren.

Rennpremiere von Alexander Fach in Monaco
Ein Saisonhöhepunkt ist auch der GP von Monaco für alle Formel-1-Piloten und die Fahrer in den Rahmenrennen. Live aus dem Fürstentum berichten Oliver Sittler und F1-Experte Marc Surer auf SRF zwei am Samstag von 15.55 bis 17.05 Uhr vom Qualifying und am Sonntag ab 14.50 Uhr vom siebten WM-Lauf 2022.

Ein besonderer Nervenkitzel ist Monaco auch für Alexander Fach. Der 20-jährige Schwyzer nimmt im Porsche-Team seines Vaters sein zweites Supercuprennen in Angriff. Mit einem 16. Platz in Imola startete der Schweizer GT3-Champion vor fünf Wochen gut in diese hochkarätige Meisterschaft, ebenso seine Teamkollegen Lorcan Hanafin und Jukka Honkavuori. Auch im Porsche Carrera Cup Deutschland machten die beiden Junioren Fach und Hanafin mit lauter Siegen und Podestplätzen in der Rookiewertung bisher eine sehr gute Figur.

Im deutschsprachigen Raum zeigen die TV-Sender Eurosport 2 und Sky Sport das Rennen am Sonntag ab 12.05 Uhr live. Ein Livetiming gibt es unter diesem Link.

Fachs Teamkollege Jukka Honkavuori hat sich im Freien Training am Donnerstag schon gut auf den Monaco-Kurs eingeschossen.

24h-rennen.de

f1.com

 

Suzuki Racing Cup: Beginn der heissen Phase

NOCH ZWEI GROSSE RENNEN Mit seinem dritten Saisonsieg baute Fabian Eggenberger in Ambri zwar seine Tabellenführung aus. Doch nun kommen noch die zwei längsten Slaloms, bei denen der Titelkampf entschieden wird.

Den Töggel traf Fabian Eggenberger am Sonntag zum Glück nur im Training. Wenn er Meister werden will, muss er fehlerfrei bleiben (Fotos: Denise Steinmann, Peter Wyss).

Nach fünf Läufen zum Suzuki Swiss Racing Cup 2022 steht so gut wie fest, dass der Meister Fabian Eggenberger oder Marcel Muzzarelli heissen wird. Ihre bisherigen Auftritte am Steuer des neuen Swift Sport 48V Hybrid waren zu überzeugend, als dass es einen lachenden Dritten geben könnte.

Zwei herausfordernde Strecken
Allerdings folgen nun noch die beiden längsten und schwierigsten Slaloms im Kalender. Am nächsten Samstag auf dem weitläufigen Armeegelände in Bure warten mehr als 100 Tore, verteilt auf 5255 Meter Streckenlänge, auf die Teilnehmer. Den frühen Abschluss macht dann am 25. Juni der ebenfalls herausfordernde Slalom auf dem Waffenplatz in Chamblon oberhalb Yverdon-les-Bains.

Eggenberger und Muzzarelli kennen beide Strecken aus dem Effeff. Beim bisher letzten Rennen 2019 im Jura siegte «Muzz» trotz eines Torfehlers im zweiten Rennlauf, während der jetzige Cupleader nach einem Töggel im ersten Durchgang und einem Sicherheitslauf im zweiten «nur» Fünfter wurde.

In Chamblon, wo trotz des kürzeren Parcours fast eine halbe Minute längere Laufzeiten herauskommen, revanchierte sich der Garagier aus Dübendorf. Muzzarelli belegte Platz 2 und holte sich am Saisonende mit den Punkten von Drognens (2.) und Ambri (1.) den Titel.

Kein Kopfproblem mehr bei Eggenberger
So gut wie beide momentan drauf sind, wird sich an dieser Hierarchie nichts ändern. Zumal Eggenberger im Gegensatz zum Vorjahr auch mental bestens drauf ist.

Fabian Eggenberger: «Ja, ich fühle mich dieses Jahr freier im Kopf. Ich studiere nicht mehr so viel, kann mich ins Auto setzen und die Leistung abrufen.»

Selbst das Handikap, den Suzuki mit Heiko Leiber zu teilen (was aufs Auto und die Konzentration geht), steckt Eggenberger weg.

Fabian Eggenberger: «Offenbar ist meine Aggressivität richtig. Zum Glück lässt das Auto diesen Fahrstil zu. Nun versuche ich, so weiterzufahren. Wichtig ist einfach, weiterhin vor Muzz zu bleiben.»

Ungewohntes Resultat von des Multichampions
Der zu Saisonbeginn in Bière siegreiche Titelverteidiger belegte im Samstagrennen in Ambri zum dritten Mal in Folge den zweiten Platz, ehe der zehnfache Gewinner diverser Markenpokale am Sonntag als Vierter das schlechteste Resultat (worüber manch andere froh wären) seit Jahren einfuhr. In seiner 2019 begonnenen Suzuki-Zeit passierte dies noch gar nie…

Der ansonsten so coole Wahl-Thurgauer haderte nicht mit der Niederlage an sich, sondern wie sie in den letzten Rennen zustande kamen.

Marcel Muzzarelli: «Mich stört, dreimal so knapp hinter Fabian zu sein. In Frauenfeld waren es 55 und vier Hundertstel, hier 16 und 14 Hundertstel. Aber eine solche 1’49er-Zeit wäre ich hier am Sonntag nie gefahren.»

Sandro Fehr zeigt Nervenstärke
Mit der angesprochenen Traumzeit gewann Sandro Fehr am Sonntag in Ambri sein erstes Rennen seit mehr als drei Jahren, als er beim Saisonauftakt in Interlaken der erste Sieger mit dem neuen Swift Sport war.

Sein realistisches Saisonziel ist der dritte Medaillenrang in der Meisterschaft, den ihm Patrick Flammer und Michäel Béring noch streitig machen werden.

Sandro Fehr: «Im ersten Rennlauf hatte ich noch etwas ausprobiert, im zweiten war ich aggressiver unterwegs. Es war perfekt, obwohl ich nach der Trainingsbestzeit so nervös wie lange nicht mehr war.»

Erstmals seit April 2019 liess Sandro Fehr alle Suzuki-Gegner hinter sich.

Erstes Podium motiviert den Jurassier
Während Vorjahressieger Patrick Flammer nach dem enttäuschenden sechsten Rang im Rennen vom Samstag anderntags als Zweiter Genugtuung empfand, freute sich Michaël Béring (Galerie links) enorm über sein erstes Suzuki-Podium.

Michaël Béring: «Ich wusste, dass ich das Potenzial dazu habe, aber ich war im Kopf noch n icht bereit. Jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen im Jura, wo ich schon bei den Tourenwagen gewonnen hatte.»

Debrunner up, Steiner down
Endlich Fortschritte erzielte Jean-Claude Debrunner (Galerie Mitte). Zuletzt in Frauenfeld zweifelte der Fahrerlehrer aus dem Limmattal an sich selbst. Als doppelter Sechster war er in Ambri zeitlich näher am Podium, das er sich so ersehnt.

Nicht richtig auf Touren kam das Flammer Speed Team, dessen Auto sich diesmal Alexander Ullrich und Reto Steiner teilten. Als gesetzter Punktefahrer für das Glarner Team blieb Steiner nach Torfehlern in beiden Rennläufen am Samstag und Platz 8 am Sonntag hinter seinen Erwartungen. Im Vorjahr machte er es im Tessin wesentlich besser.

Hochachtung vor Tremps Leistungen
Eine deutliche Steigerung im Klassement machte Gautier Henchoz. Dem letztjährigen Neueinsteiger aus Gollion gelangen mit zwei siebten Plätzen die bisher besten Resultate.

Zufrieden durfte auch Rolf Tremp (Galerie rechts) über seine Ambri-Klassierungen (P8 und P12) sein, obwohl er am Samstag zuvor als Sechster in Frauenfeld für die Überraschung schlechthin gesorgt hatte. Dem AHV-Senior macht nämlich die Gesundheit schwer zu schaffen, umso beachtlicher ist sein Kampfgeist und Durchhaltewillen. Im Toggenburger Duell mit Fahrzeugpartner Roli Graf steht es 4:1 für ihn.

Kopf hoch, Giulio!
Nur noch ein Schatten seiner selbst ist hingegen Giuliano Piccinato, der mit dem Swift Hybrid Hybrid überhaupt nicht zurechtkommt. Er könne machen, was er wolle, er sei immer gleich schnell, klagte der frühere Serienwagen-Schweizermeister und mehrfache Nordwestschweizer Meister.

Am Sonntag erlebte der Bättwiler Garagier als 16. und Vorletzter seinen Tiefpunkt, worauf er vom Ausstieg sprach. Kopf hoch, Giulio, so darf man nicht abtreten…

Zwischenrangliste Suzuki SRC 2022

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Suzuki Racing Cup: Sandro Fehr ist auch noch da

DRITTER SIEGER IM FÜNFTEN SLALOM Zuerst gewann Tabellenführer Fabian Eggenberger in Ambri sein drittes Suzuki-Rennen in Folge. Anderntags war Sandro Fehr nach langer Zeit wieder mal als Sieger an der Reihe.

Sandro Fehr musste lange warten, bis er sich wieder einmal als Sieger feiern lassen durfte (Fotos: Denise Steinmann, Peter Wyss).

Mit zwei Bestzeiten im ersten der beiden Rennen im Rahmen der Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Flugplatz Ambri sicherte sich Fabian Eggenberger am Samstag bereits den dritten Sieg in Folge. Titelverteidiger Marcel Muzzarelli musste sich allerdings bloss um 16 Hundertstel geschlagen geben.

Sandro Fehr behält die Nerven
Am Sonntag auf dem im Gegenuhrzeigersinn befahrenen Parcours gelang Sandro Fehr der erste Sieg seit langer Zeit. Schon im morgendlichen Training war der Rorschacher der Schnellste gewesen. Mit einer Fabelzeit im zweiten Lauf («Ich war so nervös und bin nun enorm froh») verdrängte er Patrick Flammer im zweiten Rennlauf von der Spitze.

Vortagessieger Fabian Eggenberger musste sich am Sonntag mit dem dritten Platz begnügen. Wichtig für ihn war jedoch, dass er Marcel Muzzarelli abermals hinter sich halten konnte, wenngleich wiederum nur knapp. Seinen Vorsprung in der Tabelle nach fünf von sieben Rennen baute der Zürcher damit von vier auf fünf Punkte aus.

Michael Béring erstmals auf dem Podium
Dank einer Verbesserung um fast 1,5 Sekunden im zweiten Durchgang erzielte Michael Béring im Rennen vom Samstag sein erstes ersehntes Podium. Damit stiess er Fehr vom Thron und Flammer vom vierten auf den fünften Rang.

Mit zwei sechsten Rängen erzielte Jean-Claude Debrunner seine bisher besten Hybrid-Resultate, ebenfalls Gautier Henchoz mit zwei siebten Plätzen.

Hintergrundbericht zum Renngeschehen

Der ausführliche Bericht mit Stimmen und Analysen folgt im Verlauf der nächsten Woche auf unserer Homepage.

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equipebernoise.ch

 

Slalom Ambri: Lukas Eugster nutzt seine Chance 🎥

ERSTER TAGESSIEG IN AMBRI Am Samstag feierte Lukas Eugster den lange ersehnten ersten Tagessieg. Anderntags revanchierte sich Rekordsieger Philip Egli. In der Meisterschaft läuft alles auf den achten Titelgewinn von Martin Bürki hinaus.

Mit Stolz präsentiert Lukas Eugster den ersten Tagessiegerpokal, errungen am Fuss des Gotthard (Fotos: Peter Wyss).

Ein Sieg ist dann besonders wertvoll, wenn er gegen starke Gegner errungen wird. Und wenn’s das erste Mal passiert, ist es am schönsten. Lukas Eugster rührte diese Gewissheit am Samstag, beim ersten der beiden von der Equipe Bernoise tadellos organisierten Slaloms auf dem Flugplatz Ambri, sogar zu Tränen.

Philip Egli erscheint doch auf dem Platz
Unerwarteten Druck erhielt der im Kanton Appenzell heimische St. Galler nämlich von Philip Egli. Der Rekord-Tagessieger hatte sich nämlich vor der Veranstaltung abgemeldet.

Weil er den gerissenen Ansaugtrakt am Motor in Dallara F394 in der Kürze der Zeit mittels Spezialkleber wieder Erwarten notdürftig beheben konnte, erschien Egli trotzdem zu den beiden Meisterschaftsläufen im Tessin – nur um dann im ersten Rennen am Samstag die erste Niederlage seit Oktober 2019 an gleicher Stätte zu kassieren.

Philip Egli: «Ich hatte einen guten und dann einen enorm guten zweiten Rennlauf, bis ich kurz vor dem Ziel mit der gelben Flagge abgewinkt wurde. Die Laufwiederholung war dann bis zum Wedel noch schneller, wo es dann nicht mehr passte. Irgendwann musste dieser Tag ja kommen. Ich mag es Lukas gönnen, er hat seine Chance genutzt.»

Vom Berg-SM-Vizemeister zum Slalom-Tagessieger
2017 machte Eugster als Vizemeister in der damals neu lancierten Berg-SM-Junior erstmals von sich reden. 2018 stieg er mit einem Formel Renault in den Slalomsport ein und mischte im Jahr darauf mit einem Ligier-Sportwagen bereits um absolute Spitzenplätze mit.

Nachdem er vor drei Jahren in Ambri in seinem letzten Rennen vor der Corona-Zwangspause, so nahe am ersten Tagessieg gewesen war (der ihm schliesslich Marcel Maurer entriss), klappte es nun. Im Onboardvideo ist seine Siegesfahrt mit 115,3 km/h Durchschnittstempo zu sehen.

Entsprechend gross war seine Erleichterung.

Lukas Eugster: «Ich hatte mich selbst unter Druck gesetzt, nachdem das Rennen in Frauenfeld völlig in die Hose gegangen war. Man versucht es Wochenende für Wochenende und beginnt an sich zu zweifeln. Ich wusste, dass Ambri meine Chance ist, denn auf diesem flüssigen Parcours reagiert das Auto mechanisch und aerodynamisch extrem gut.»

Weil Eugster diesen Vorteil trotz mangelnder Leistung – statt des vor Saisonbeginn kaputt gegangenen E2-Rennmotor ist ein Honda-CN-Triebwerk installiert – umzusetzen weiss, durfte er erstmals den grössten Pokal bei den Nationalen in Empfang nehmen.

Starke Leistungen von Zürcher und Riva
Eglis einzige erste Laufzeit war nur um 42 Hundertstel langsamer, und Yves Hängärtner büsste in dem für Slaloms sichtbar eher übermotorisierten Dallara-Egmo GP3 1,16 Sekunden ein.

Thomas Zürcher im endlich sauber laufenden Tatuus F4 mit dem von LRM in Italien entwickelten 1170-ccm-Turbomotor musste Egli in der Zweiliterklasse seinerseits nur um neun Zehntel den Vortritt lassen. Und Lokalmatador Tiziano Riva bereifte seinen alten Reynard 92D F3000 im Gegensatz zum vergangenen Oktober mit neuen Reifen, was sich in einer nur um 1,12 Sekunden langsameren Zeit als Hängärtner niederschlug.

Geglückte Revanche
Anderntags, auf dem genau gleichen, aber im Gegenuhrzeigersinn befahrenen Parcours (2730 Meter) mit 55 Toren, rollte Hängärtner durch einen Schaden in der Getriebemechanik schon im ersten Trainingslauf aus und trat daher verfrüht die Heimreise nach Biel an.

Während Eugster und Riva an der einzigen langsamen Stelle, der Hangarkehre, mit einem zu geringen Radeinschlag haderten und Zeit eimnbüssten, gab Egli schon im Training den Tarif durch. Diese Leistung bestätigte der Glarner mit zwei klaren Bestzeiten, was ihm den 41. Nationalen Slalomsieg vor Eugster, Riva und Zürcher einbrachte. Im Nachhinein ärgerten ihn nur noch die fünf verlorenen SM-Punkte vom Samstag…

Jubel bei Drack, Sawatzki und Geering
Schnellster Fahrer mit Dach über dem Kopf war wie vor Wochenfrist in Frauenfeld der Aargauer Patrick Drack mit dem beherzt und gekonnt pilotierten Porsche 991 GT3 Cup. Bei den InterSwiss-Fahrzeugen feierte Bruno Sawatzki an beiden Tagen den Gruppensieg über Christoph Zwahlen, beide mit Porsche 997 GT3 Cup.

In der IS-Zweiliterklasse gewann Marco Geering im Opel Kadett 16V den tollen Dreikampf mit Manuel Santonastaso (BMW 320) und Jürg Ochsner (Opel Kadett). Für den entfesselten Geering der fünfte Ambri-Triumph in Folge!

Im Renault Classic Cup entschied Denis Wolf beide Rennen jeweils vor Marc Beyeler für sich. Beim ersten Einsatz seit dem doppelten Titelgewinn im 2019 (RCC und Berg-Cup) entschied Philipp Krebs mit den drittbesten Renault-Zeiten die nur aus zwei Autos bestehende Klasse der älteren Clio II für sich.

Da waren’s nur noch drei
Neun Fahrer kamen nach vollen Klassensiegen in Bière und Frauenfeld mit 40 Punkten nach Ambri. Inzwischen sind es nur noch drei mit weisser Weste, und nach dem nächsten Sonntag in Bure wird es höchstens noch einer sein – Martin Bürki.

Der Titelverteidiger siegte im VW Polo mit einer Mischung aus Angriff und Materialschonung überlegen in der E1-1600 und Christian Darani im Fiat X 1/9 angriffig wie immer in der E1-2000. Als Dritter setzte sich auch Nicola Fankhauser im Honda Civic in der Gruppe A bis zwei Liter zum vierten Mal durch. Alle anderen mussten sich am ersten und/oder zweiten Ambri-Tag einen Punkteabzug gefallen lassen.

Alles läuft wieder für Martin Bürki
Vizemeister Darani wird in Bure allerdings fehlen, weil er den nach Veröffentlichung des Slalom-SM-Kalenders im Winter für Ende Mai/Anfang Juni drei freie Wochenenden sah und Familienurlaub in Italien plante.

Weil die Ecurie des Ordons ihr Rennen aber nachträglich verschob, um nicht mit dem Bergrennen La Roche–La Berra am 18./19. Juli zu kollidieren, ist der Tessiner nun der Gelackmeierte. Familie geht für ihn vor Sport, und damit entschwinden die Titelträume.

Und weil Fankhauser im Jura die Klasse nicht voll haben wird, hat nur noch Bürki weiterhin die Chance auf eine reine Weste – der neunte Titel in der Slalom-SM, die dann am 26. Juni in Chamblon entschieden wird, liegt bereit.

Alle Ranglisten beider Renntage sind unter dem nachfolgenden Link einsehbar.

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DTM Lausitzring: Adrenalinschub für Nico Müller 🎥

WEEKEND-TIPPS FÜR ZUSEHER Auf dem Lausitzring wartet auf Nico Müller und seine DTM-Kollegen die schnellste Kurve des Jahres. Das ADAC GT Masters gastiert in Österreich und die Formel 1 in Spanien.

 

Die zweite DTM-Saison mit GT3-Sportwagen begann für Nico Müller am 1. Mai in Portimão überaus erfreulich. Mit seinem elften Karrieresieg, dem ersten im Audi R8 vom Team Rosberg (siehe Highlights-Video), hievte sich der Berner Profi nach dem ersten Rennwochenende auf den zweiten Meisterschaftsrang.

Nichts weniger als die Übernahme der Tabellenspitze ist am kommenden Wochenende sein ambitioniertes Ziel. Gesamtleader ist der Italiener Mirko Bortolotti (Lamborghini) mit 35 Punkten vor Müller (28) und dem Österreicher Lucas Auer auf Mercedes (26).

Eine richtige Mutkurve
In der Lausitz wartet jedoch eine spezielle Aufgabe auf ihn und seine DTM-Kollegen. Nur von den GT3-Sportwagen der DTM wird Turn 1 des EuroSpeedway Lausitz befahren. Dabei handelt es sich um eine langgezogene, leicht überhöhte Linkskurve, in der zwei, drei oder sogar vier Autos nebeneinander Platz haben.

Der Neigungswinkel ist nicht so gross wie in amerikanischen Steilkurven. Voll geht sie daher nicht, doch mit rund 250 Stundenkilometer so schnell wie auf keiner der acht Rennstrecken im DTM-Kalender 2022. Mutig genug, sie mit leichtem Lupfen des Gaspedals zu bewältigen, sind alle 28 Fahrer und die einzige Fahrerin im Feld, doch geben sie auch zu, das Herz in beide Hände nehmen zu müssen. Der eine oder andere Mauereinschlag bewies im Vorjahr, wie heikel diese Kurve ist.

Nico Müller: «Im letzten Jahr habe ich mir in dieser Kurve fast in die Hose gemacht.»

Das DTM-Feld 2021 in Turn 1. Damals fuhr der Zuger Philip Ellis, der 2022 in den USA im Einsatz ist, im Mercedes #57 zum Sieg (Foto: Hoch Zwei).

Neuland für «Ricky» Feller
Ricardo Feller will mit zwei Punktgewinnen für Top-10-Platzierungen in Portugal einen Grundstein gelegt, auf dem er mit dem ABT-Team aufbauen will.

Ricardo Feller: «An den Lausitzring habe ich gute Erinnerungen. Die Streckenvariante mit Turn 1 ist neu für mich, aber ich liebe Highspeedkurven. Von daher kann ich es kaum erwarten, dort zu starten.»

Live übertragen werden die beiden DTM-Rennen, die am Samstag und Sonntag jeweils um 13.30 Uhr starten, von ProSieben (Sendebeginn 13 Uhr). Darüber hinaus zeigen die Streaming-Plattformen ran.de, ServusTV On (servustv.com) und DTM Grid (grid.dtm.com) das Lausitzring-Geschehen nahezu komplett.

Die Speerspitze fehlt im ADAC GT Masters
Ähnlich gut wie Müller in der DTM starteten die Schweizer Teams und Fahrer am 23./24. April ins ADAC GT Masters 2022. Weil für den letztjährigen Champion Feller die DTM Priorität hat, verteidigt nur sein deutscher ADAC-GT-Teampartner Jusuf Owega auf dem Red Bull Ring in Spielberg mit dem Belgier mit Dries Vanthoor die Tabellenführung.

Hingegen hoffen Raffaele Marciello (Mercedes), Patric Niederhauser (Audi) und Emil Frey Racing, an die Resultate von Oschersleben anzuknüpfen. Der Tessiner kommt als Tabellenzweiter, «Nidi» als Vierter und der bestplatzierte Lambo aus Safenwil (Perera/Rougier) als Fünfter in die Steiermark.

Aufreihung der Sportwagen aus dem GT Masters, der GT4 Germany und der GT2 European Series, die ebenfalls auf dem Red Bull Ring fährt (Foto: Gruppe C Photography).

Alles live im Fernsehen oder Internet
Bei total 56 zu vergebenden Punkten in den zwei Qualifyings und Rennen hält sich ihr Rückstand auf Owega (37 Punkte) mit sieben, acht und neun Zählern in Grenzen, sodass es auch nach dem zweiten ADAC-Wochenende einen Tabellenführer aus der Schweiz geben könnte.

Alle Rennen des ADAC GT Masters starten um 13 Uhr. TV-Partner NITRO überträgt sie aus der Lausitz live am Samstag und Sonntag jeweils ab 12.30 Uhr. Die Highlights beider Rennen sind noch am selben Renntag auf dem YouTube-Kanal des ADAC GT Masters zu sehen. Die beiden Rennen zum Porsche Carrera Cup Deutschland (mit dem Schwyzer Alexander Fach), die jeweils um 14.40 Uhr starten, werden ebenfalls live im Fernsehen auf NITRO übertragen.

Im Internet können die Rennen im Livestream auf RTL+, und adac.de/motorsport verfolgt werden. Auf der informativen ADAC Motorsport-Website und auf sport.de werden auch die GT4 Germany, Formel 4 und TCR Germany, die ebenfalls Schweizer Beteiligung aufweisen, live übertragen.

Mehr Überholmanöver beim GP Spanien
Bereits den sechsten WM-Lauf 2022 nehmen die Formel-1-Teams am Sonntag in Spanien in Angriff. Der Circuit de Catalunya wird ein guter Test dafür sein, ob das neue technische Reglement für 2022 wirklich dazu geführt hat, dass die Autos einfacher hintereinander herfahren und damit besser überholen können. Den GP-Kurs in Barcelona kennen die Teams von Testfahrten im Frühjahr bestens, doch sind hier Überholmanöver eine Herausforderung.

Der Streckenplan mit den Angaben von Mercedes-GP. In Grün die beiden DRS-Zonen.

Nach dem überzeugenden Sieg über Ferrari in Miami wird dies WM-Leader Max Verstappen nicht daran hindern, jedes Überholmanöver zu riskieren, falls er nicht vom Start weg vorne liegt. 23 der 31 bisherigen Formel-1-Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wurden von der Pole Position aus gewonnen, was beweist, wie wichtig das Qualifying ist.

Bei Alfa Romeo Sauber in Hinwil hofft man nach dem glänzenden fünften Rang von Valtteri Bottas im Miami daher auf die Fortsetzung der Top-Leistungen ihres Fahrerjuwels bereits bei der Vergabe der Startplätze.

Qualifying als Aufzeichnung bei SRF oder live beim ORF
Weil die parallele Übertragung der Eishockey-WM in Finnland und des Leichtathletik-Diamond-Meetings in Birmingham beim Schweizer Fernsehen Priorität haben, wird das Qualifying am Samstag erst in einer Aufzeichnung von 17 bis 18.15 Uhr auf SRF info gezeigt.

Live mit deutschem Kommentar überträgt ORF1 das Quali mit vorgängigen News ab 15.25 bis ca. 17.25 Uhr. Mit Michael Weinmann und GP-Experte Marc Surer als Kommentatoren ist SRF zwei dann am Sonntag ab 14.20 bis voraussichtlich 16.50 Uhr live dabei.

Valtteri Bottas im Interview mit SRF-Moderator Michael Weinmann (Foto: DPPI).

dtm.de

adac-gt-masters.de

f1.com

 

Slalom Ambri: Neuer Tagessieger gesucht

STARTVERZICHT VON EGLI Rekord-Tagessieger Philip Egli muss wegen eines Defekts auf die beiden SM-Läufe im Tessin verzichten. Nun machen Eugster und Hängärtner die Siege unter sich aus. Im Suzuki Cup geht derweil das hochkarätige Titelduell weiter.

Zum 40. Mal liess Philip Egli vor viel Publikum in Frauenfeld alle Gegner hinter sich. In Ambri kommen diese zum Zug (Fotos: Peter Wyss).

Ein beim Durchchecken des Dallara F393 EPR-5 festgestellter Defekt am Dienstagabend zwingt Philip Egli zur Absage für die zwei Nationalen Slaloms der Equipe Bernoise am kommenden Wochenende in Ambri. Zu Hause hätte der im Kanton Zürich lebende Glarner zwar noch einen Dallara F394 mit Opel-Motor stehen.

Philip Egli: «In so kurzer Zeit kann ich das Ersatzfahrzeug aber leider nicht vorbereiten und muss das nächste Wochenende dafür einsetzen. Aber am übernächsten Sonntag in Bure stehen wir wieder am Start, dann mit dem originalen Formel-3-Wagen.»

Ende einer Siegesserie
Am vergangenen Sonntag feierte Egli im Rahmen der ACS Auto-Renntage in Frauenfeld seinen bereits 40. Tagessieg auf nationaler Ebene. Am 6. Oktober 2019 musste er die letzte Niederlage einstecken, damals gegen Marcel Maurer.

Der Berner legt 2022 ein Rennpause ein und hätte seinen langjährigen Widersacher als Helfer begleitet, da Philips Papa Rolf nach Frauenfeld eine Ferienreise antrat.

Maurer hätte Egli im vergangenen Jahr zwar im ersten der beiden Slaloms von Ambri geschlagen. Ihm wurde jedoch ein Torfehler angelastet, den er nicht begangen hatte, was wir in diesem Bericht eingehend erklärten.

Grosse Chance für die Egli-Gegner
So ist sicher, dass es einen neuen Tagessieger geben wird. Dieser heisst wohl entweder Lukas Eugster oder Yves Hängärtner. Keine Frage, beide würden den Strauss lieber mit als ohne Egli ausfechten.

Frauenfeld-Pechvogel Eugster stand schon oft auf dem Gesamtsiegerpodium, aber noch nie ganz oben. Hängärtner eroberte zwar schon 2017 mit einem Tatuus-Honda F-Master Tagessiege, mit dem Ex-Jenzer-Dallara GP3 mit eigens entwickeltem 1750er-Turbomotor von Eggenberger Motorenbau (rund 500 PS) wäre es eine Premiere.

Der 2730 Meter lange, flüssige Parcours auf dem Flugplatz von Ambri, der am Samstag im Uhrzeiger- und am Sonntag im Gegenuhrzeigersinn befahren wird, kommt Hängärtners neuem Gesamtpaket eher entgegen als Bière und Frauenfeld. Dies trifft allerdings auch auf den auf Aerodynamik ausgelegten und knapp halb so starken Ligier-Honda-Sportwagen des angriffslustigen St. Gallers zu.

Als Sieger kämen auch Tiziano Riva und Tom Zürcher infrage. Der Tessiner hat am Steuer des alten Reynard F3000 aber zu wenig Slalomroutine, um das genannte Duo ernsthaft zu bedrängen. Und Zürcher muss sich erst von einer Meniskus-OP erholen und hat mit dem Tatuus-LRM-Abarth ebenfalls noch nicht viel Übung.

Umgekehrte Vorzeichen im Suzuki-Cup
Ebenfalls zweimal um Punkte geht es im Suzuki Swiss Racing Cup. In Frauenfeld bezog Marcel Muzzarelli zwei knappe Niederlagen gegen den völlig entfesselten Fabian Eggenberger, der ihm damit die Tabellenspitze entriss.

Marcel Muzzarelli: «Ich war chancenlos, obwohl Fabian mit Heiko Leiber einen Doppelstart absolvierte und das Auto mehr beanspruchte. In Frauenfeld tat ich mich schon immer schwer. Ich glaube, da ist ein etwas rauerer Fahrstil besser.»

In Ambri, wo er sich im Oktober 2021 mit einem Sieg den Titel sicherte, könnte der Wahl-Thurgauer den Spiess wieder umdrehen. Doch der Cupleader will das Momentum nutzen.

Fabian Eggenberger: «Jetzt ist Muzz mal unter Zugzwang. Für mich ist das anders, als immer einen Rückstand aufholen zu müssen.»

Die Teilnehmer am Suzuki Cup 2022, in deren Mitte sich Alphornbläserin und Markenbotschafterin Lisa Stoll in Frauenfeld stellte.

Aufgepasst auf Fehr, Flammer und Steiner
Aufwind spürt auch Sandro Fehr nach den Plätzen 3 und 4 in Frauenfeld. Und Patrick Flammer sorgte im vergangenen Oktober in Ambri für den ersten Sieg eines Hybridmodells, den er am Wochenende bestätigen will. Den Platz von Rico Thomann im zweiten und für das Flammer Speed Team gewerteten Swift nimmt Reto Steiner ein, der 2021 in Ambri mit seinen Leistungen verblüffte.

Für beide Renntage sind gesamthaft rund 400 Fahrer gemeldet. Startlisten und Zeitplan gibt es auf der Homepage des Veranstalters, ein Livetiming unter diesem Link.

equipebernoise.ch/aktuell

Slalom Frauenfeld: Spezieller Sieg für Philip Egli

UNBESIEGBAR Bereits zum siebten Mal in Folge schrieb sich Philip Egli als Tagessieger der ACS Auto-Renntage Frauenfeld ein. Vor dem zahlreich erschienen Publikum feierten auch zwei Thurgauer schöne Erfolge.

Philip Egli startete zu seinem 40. Nationalen Tagessieg. Dahinter Yves Hängärtner im Dallara-GP3, dessen Stunde am nächsten Weekend auf dem flüssig Flugplatzkurs von Ambri schlagen könnte (Fotos: Peter Wyss).

Rund 270 Fahrerinnen und Fahrer, aufgeteilt in zehn Felder, fanden an beiden Renntagen bei schönstem Frühsommerwetter ideale Bedingungen vor. Dabei ging es zum zweiten Mal in der noch jungen Saison um Punkte zur Schweizer Slalom-Meisterschaft und zu anderen Rennserien.

Nach Chamblon nun auch in Frauenfeld der Rekord-Seriensieger
Als Tagessieger – zum 40. Mal bei einem Nationalen Slalom – ging Philip Egli auf seinem optimalen Dallara-Rennwagen hervor. Seine letztjährige Bestzeit auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren verpasste der im Kanton Zürich wohnhafte Glarner zwar um 19 Hundertstel, trotzdem war er überglücklich.

Philip Egli: «Ich habe beide Rennläufe nicht fehlerfrei hingekriegt, daher bin ich froh, dass es trotzdem gereicht hat. Eine Zeit unter zwei Minuten war aber unmöglich. Dieser Sieg war mir wichtig, denn sieben Mal in Folge bei demselben Rennen gewonnen zu haben, ist speziell.»

Kein guter Tag für Lukas Eugster
Yves Hängärtner im Dallara GP3 und Lukas Eugster auf seinem Ligier-Honda machten Egli wie schon zwei Wochen zuvor in Bière (und am nächsten Wochenende beim Doppellauf in Ambri) den Tagessieg streitig. Hängärtner brachte die Power des gegen 500 PS starken Turbo-Rennwagens auf dem winkligen Kurs jedoch nicht gut genug auf den Boden.

Und dem St. Galler passierte gleich in beiden Läufen an derselben Stelle ein Torfehler, was ihm bei den Sportwagen eine noch nie passierte Niederlage durch Antonino Scolara in einem Osella Junior eintrug.

Der dritte Gesamtrang ging nach Eugsters Lapsus («Das war irgendwie nicht mein Tag») an Jannis Jeremias in einem Tatuus Formel Renault, obwohl er vor dem Missgeschick eines Helfers (Frontspoiler demoliert) nur den ersten Rennlauf bestreiten konnte.

Drack auf Zack
Gesamtfünfter hinter Scolaro und schnellster Fahrer mit geschlossenen Rennfahrzeugen war Patrick Drack auf einem Porsche 991-II GT3 Cup aus der Gruppe E1. In beiden Läufen unterbot der 45-jährige Aargauer Christian Daranis letzten Juli aufgestellten Tourenwagenrekord um drei bzw. zwei Hundertstel.

Der Tessiner selbst war im Fiat X 1/9 nur 24 Hundertstel langsamer als Drack und sicherte sich souverän einen weiteren Klassensieg in der E1-2000. Nicht an seine letztjährige Bestzeit kam auch Simon Wüthrich im VW Golf Turbo 4WD trotz der besten Beschleunigungswerten aller 115 gestarteten Konkurrenten nicht ganz heran, sodass er bei den grössten E1-Autos auch Danny Krieg im Porsche 991 GT3 Cup, dem ehemaligen Supercup-Meisterauto von Fach Auto Tech (2014 mit Earl Bamber), beugen musste.

Thurgauer Heimsiege für Zwahlen und «Santi»
Schneller als beide war Christoph Zwahlen im älteren Porsche 997 GT3 Cup, mit dem sich in der Gruppe Interswiss gegen die Markenkollegen Bruno Sawatzki und Willi Jenni durchsetzte.

Nach dem Wechsel der kaputten Batterie in seinem BMW 320 Si konnte Manuel Santonastaso nur den zweiten Rennlauf bestreiten. Dabei fing der nervenstarke Thurgauer den in der IS-2000 zuvor führenden Marco Geering im Opel Kadett noch um sechs Hundertstel ab.

Bürki furios, Schläpfer siegt im Renault Cup
Gleich zwei Fabelzeiten erstmals unter 2’15 Minuten gelangen Martin Bürki im kleinen VW Polo. Ausser Darani liess der Slalommeister mit dem drehmomentschwachen 1600er-Auto alle Zweiliter hinter sich.

Im Renault Clio Classic Cup machte Michale Schläpfer schon im ersten Durchgang alles klar, sodass ein Torfehler in Lauf 2 nichts mehr am klaren Sieg über Denis Wolf und Marc Beyeler änderte. Diese beiden trennten ihrerseits nur drei Hundertstel.

Alle Ranglisten und weitere Informationen sind der Homepage des ACS Thurgau zu entnehmen.

acs.ch/de/sektionen/thurgau/motorsport/auto-renntage-frauenfeld

 

Suzuki Racing Cup: Eggenberger schlägt doppelt zurück

ZWEI SIEGE ÜBER DEN MEISTER Im Rahmen der Auto-Renntage Frauenfeld entschied Fabian Eggenberger am Samstag gleich beide Suzuki-Slaloms für sich. Lokalmatador und Meister Marcel Muzzarelli und alle anderen waren chancenlos.

Obwohl Fabian Eggenberger als Doppelstarter benachteiligt war, entschied er die beiden Rennen in Frauenfeld für sich (Fotos: Peter Wyss).

Beim Saisonauftakt in Bière war Marcel Muzzarelli eine Klasse für sich. Seine Gegner im Suzuki Swiss Racing Cup, wo normalerweise Sekundenbruchteile über die Podestplätze entscheiden, schienen perplex. Zwei Wochen später revanchierte sich einer auf ähnlich überzeugende Weise.

Duell um den Sieg, Vierkampf ums Podium
Im Rahmen der 22. Auto-Renntage des ACS Thurgau in Frauenfeld schlug Fabian Eggenberger bei warmem Frühsommerwetter gleich doppelt zurück. Im vormittäglichen Rennen auf dem 3,2 Kilometer langen Parcours mit 49 Toren vermochte der Zürcher den seit 17 Jahren im Kanton Thurgau heimischen Bündner allerdings nur um vier Hundertstel zu distanzieren.

Patrick Flammer, schon in Bière Dritter, und Sandro Fehr blieben bei einer Laufzeit von knapp über zweieinhalb Minuten ebenfalls noch in derselben Sekunde.

Wechsel an der Tabellenspitze
Am Nachmittag holte Eggenberger nochmals alles aus seinem Suzuki Swift Sport 48V Hybrid heraus und distanzierte Muzzarelli um mehr als eine halbe Sekunde. Seine stets aggressive Fahrweise zahlte sich diesmal aus, während der feinere und effiziente Fahrstil des Meisters abermals «nur» zu Rang 2 reichte.

Neidlos anerkannte der Titelverteidiger, gegen den bestens aufgelegten Herausforderer chancenlos gewesen zu sein, obwohl der Sieger wegen des Doppelstarts mit Heiko Leiber mit strapazierten Bremsen und Reifen umgehen musste. Mit dem Doppelschlag übernahm Eggenberger von Muzzarelli die Meisterschaftsführung, nun steht es 58 zu 56 für ihn.

Eggenberger schnappte sich die beiden grössten Pokale und die Meisterschaftsführung.

Fehr bleibt am Ball
Sandro Fehr schien über den letzten Podestplatz im zweiten Rennen und den minimen Rückstand von sechs Hundertsteln auf «Muzz» ebenso zufrieden wie der Doppelsieger. Ohne einen Fehler in der letzten Kurve hätte er den Meister jedoch geschlagen. In der Tabelle behauptete Fehr den dritten Zwischenrang.

Nach einem Torfehler im ersten Durchgang von Rennen 2 fuhr Patrick Flammer im finalen Lauf etwas zu sehr auf Sicherheit und verlor zur eigenen Überraschung mehr als 2,5 Sekunden. So rückte Rico Thomann im zweiten Suzuki in Flammer-Teamfarben vom fünften im ersten auf den vierten im zweiten Rennen vor – das bisher beste Resultat des Schweizer Junioren-Bergmeisters von 2019.

Stark auch die Plätze 6 und 7 des Cup-Seniors Rolf Tremp (69), nicht ganz seinen Erwartungen entsprechend dafür die Ränge 7 und 5 von Michaël Béring, der wie Thomann eine Saison Hybriderfahrung mitbringt.

Hintergrundbericht zum Renngeschehen
Der ausführliche Bericht mit Stimmen und Analysen folgt im Verlauf der nächsten Woche auf unserer Homepage.

auto.suzuki.ch/suzuki-swiss-racing-cup

autorenntage.ch

Weekend-Tipp: Viel Swissness in der Euro NASCAR 🎥

VIEL ZU SEHEN AM WOCHENENDE Viel abwechslungsreichen Automobilsport gibt es am Wochenende vor allem im Netz zu sehen. Etwa den Saisonauftakt zur europäischen Nascar-Serie mit Teams und Fahrern aus der Schweiz.

 

So hat sich die zunehmend breiter aufgestellte Rennfirma RacingFuel aus Horgen, geleitet von den Brüdern Wani und Ferruccio Finkbohner, zum Engagement im europäischen Ableger der berühmten amerikanischen NASCAR entschieden.

Drei Schweizer in den zwei Chevrolet Camaro
Das Racingfuel Motorsport Team setzt zwei Chevrolet Camaro ein, die von vier teils namhaften Piloten bewegt werden. Der international erfolgreiche Profi Lucas Luhr teilt sich das Auto #58 (Galerie links) mit Christoph Lenz. Der Deutsche fährt in der Topklasse EuroNASCAR PRO, der Schweizer in der EuroNASCAR 2.

Im zweiten Chevy #94 (Galerie Mitte) kommen mit Bruno Staub und Roger Mettler gleich zwei Fahrer aus der Schweiz zum Zug. Für alle ist diese Rennserie Neuland. Doch weil die europäischen Rennen – anders als in den USA, wo Speedways dominieren – ausschliesslich auf konventionellen Rundstrecken ausgetragen werden, ist sie für routinierte und talentierte Rennfahrer keine Hexerei.

Ein neues Fahrgefühl
Die archaischen Renntourenwagen mit Einheitschassis, Silhouetten vom Chevrolet Camaro, Ford Mustang und Toyota Camry sowie rund 400 PS starken V8-Motoren weisen allerdings keinerlei Fahrhilfen wie ABS und ESP oder halbautomatische Getriebe auf.

Daher sind sie für alle Racingfuel-Piloten eine neue Erfahrung.

Christoph Lenz: «Im Moment liegt die Herausforderung darin, die Eigenheiten des Nascar-Autos kennenzulernen, um das volle Potenzial ausschöpfen zu können.»

Routinier Maggi will endlich gewinnen
Gegen das Racingfuel-Quartett ist Giorgio Maggi trotz seiner erst 24 Jahre ein alter Hase. Der Nidwaldner nimmt auf dem Valencia Circuit in Spanien bereits seine vierte EuroNASCAR-Saison in Angriff, die dritte in der PRO-Klasse.

Für 2022 hat sich Maggi mit Race Art Technology verbündet. Das italienisch-schweizerische Team mit Sitz in Balerna TI setzt für ihn einen Toyota Camry (Galerie rechts) ein.

Maggis Saisonziel muss der erste Sieg lauten, nachdem ein zweiter Platz 2020 in Kroatien sowie zwei weitere Top-5-Klassierungen seine bisher besten Resultate waren. Im vergangenen Jahr erzielte Maggi drei Siege in der Junior Trophy für Fahrer bis 25 Jahre und belegte am Ende den siebten Gesamtrang.

Nicht weniger als 37 EuroNASCAR-Wagen mit Fahrerinnen (5) und Fahrern aus 22 Nationen stehen auf der Startliste von Valencia. Zu sehen sind alle Qualifyings und Rennen am Samstag und Sonntag (je eines pro Klasse und Tag) live auf dem YouTube-Kanal der NASCAR Whelen Euro Series, wie die Serie korrekt heisst.

Neues GT-Team aus Liechtenstein
Weitere internationale Rennen locken zum Zuschauen auf YouTube. So etwa die 12 Stunden von Hockenheim, der vierte Lauf zur 24H Series. Laut aktueller Startliste wird die Schweiz nur von Jasmin Preisig mit dem Audi RS3 LMS TCR von Wolf-Power Racing vertreten.

Kein Auto von Martini Racing, sondern der neue Mercedes-AMG GT4 von Maniack aus Liechtenstein (Foto: Petr Fryba).

Dafür ist mit Maniack Racing ein Team aus Liechtenstein mit einem Mercedes-AMG GT4 neu mit von der Partie. Unterstützung erhält es von Autorama Motorsport aus Wetzikon. Fahrer sind die Liechtensteiner Martin Wachter und Dario Pergolini sowie der Österreicher Constantin Kletzer. Pergolini ist auch Teammanager und wie Stefan Tanner von Autorama ein gewiefter Renningenieur.

Teil 1 des Halbmarathons wird am Samstag von 13.50 bis 19.55 Uhr absolviert, Teil 2 am Sonntag von 14 bis 19.55 Uhr, ehe im Motodrom absolute Motorenstille herrschen muss. Hier die direkten Links zum Livestream und zum Livetiming.

Ricardo Feller bei den Kängurus
Weiteren Automobilsport auf YouTube gibt es von den 12 Stunden Bathurst in Australien zu sehen. Beim ersten Lauf zur Intercontinental GT Challenge fährt der Aargauer GT-Werksfahrer Ricardo Feller in einem von Audi Sport unterstützten lokalen Team mit. Hier der direkte Link.

Nicht nur der 6,2 Kilometer lange Mount Panorama Circuit gilt als einzigartig, sondern auch das Rennen mit Start am Sonntagmorgen um 5.15 Uhr Ortszeit (21.15 Uhr samstags MESZ) bei Dunkelheit.

Niederhauser und Marciello auf GT3-Punktejagd
Auf dem YouTube-Kanal des weltweiten GT-Organisators SRO sind am Wochenende auch die beiden Sprintrennen zur GT World Challenge Europe in Magny-Cours mit deutschem Kommentar zu sehen. Das erste am Samstagabend ab 19 Uhr, das zweite am Sonntag um 15 Uhr.

Die Schweizer Farben vertreten Patric Niederhauser mit dem Franzosen Aurelien Panis auf dem Audi R8 #25 von Saintéloc Racing und der Tessiner Raffaele Marciello mit dem Bulgaren Timur Boguslavskiy auf dem Mercedes-AMG #89.

ELMS mit Delétraz, Scherer und Frey
Auf dem GP-Kurs von Imola geht es am Sonntag zum zweiten Mal in diesem Jahr um Siege und Punkte in der European Le Mans Series, zu sehen auf dem YouTube-Kanal  der Rennserie. Start zum Rennen über vier Stunden ist um 11.30 Uhr.

Das Auftaktrennen Mitte April in Le Castellet gewann das LMP2-Team mit dem Genfer Titelverteidiger Louis Delétraz. Podestplätze streben u.a. auch Fabio Scherer in der LMP2 und Rahel Frey auf Ferrari in der GT-Klasse an.

 

Doppellauf der Formel E in Berlin
Leiser geht es schliesslich bei den beiden Rennen zur Formel-E-Weltmeisterschaft auf dem Tempelhof-Rundkurs in Berlin zu und her. Diese sind im freien Fernsehen in der Schweiz auf MySports One und ProSieben sowie im Internet bei Ran.de zu sehen.

Beide Läufe mit Vorberichten und nachträglichen Analysen am Samstag und Sonntag jeweils von 14.30 bis 16.30 Uhr (Start jeweils 15.04 Uhr). Ein Livetiming gibt es hier.

Nach den Nullern in den letzten beiden Rennen in Rom und Monaco ist Edoardo Mortara von der Tabellenspitze auf den fünften WM-Zwischenrang abgerutscht. Sébastien Buemi, in Monaco als Achter im Nissan so gut wie zuvor nur in Mexiko, liegt an enttäuschender 14. Position. Sein Problem ist das bisher schwache Abschneiden in der Qualifikation.

Als WM-Leader nach seinem Monaco-Sieg ist Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne in die deutsche Hauptstadt gereist.

Die Formel E gastiert dieses Wochenende in der deutschen Hauptstadt.

racingfuelmotorsport.com

euronascar.com

24hseries.com

bathurst12hour.com.au

intercontinentalgtchallenge.com

gt-world-challenge-europe.com

europeanlemansseries.com

fiaformulae.com

Drift Force: Auch Teamwork führt bald zum Erfolg 🎥

UNBELOHNTER AUFWAND Das Rennteam aus Emmetten bestritt in Atlanta den zweiten Lauf zur Formula Drift 2022 in den USA erstmals mit zwei Toyota GT86. Joshua Reynolds konnte nur am Training teilnehmen, Yves Meyer schied im ersten Battle gegen den besten Qualifikanten aus.

 

Rund 60‘000 Fans besuchten am zweiten Mai-Wochenende das mehrtägige Motorsportfestival auf dem Road Atlanta Circuit im US-Bundesstaat Georgia. Als Höhepunkt gingen am Samstagabend die Duelle der Formula Drift auf einem Teilstück des leicht bergauf und bergab führenden Kurses über die Bühne.

Für The Drift Force, das von Joshua Reynolds (Galerie links) und Yves Meyer (Galerie Mitte) gegründete Rennteam aus Nidwalden, gestaltete sich der zweite Saisonlauf zu einem weiteren unvergesslichen Erlebnis in der Königsklasse dieser spektakulären Disziplin, wenngleich die sportlichen Erwartungen nicht erfüllt werden konnten.

Lange Reise über den Teich
Wegen den weltweiten Logistikproblemen in der Transportbranche traf der schon vor mehreren Monaten aus der Schweiz nach Kalifornien verschiffte Toyota GT86 von Joshua Reynolds erst wenige Tage vor der Veranstaltung ein. Nur mit einem Effort des gesamten Teams und seiner technischen Partner war es danach möglich, das Auto ohne vorherige Prüfstandversuche überhaupt an den Start zu bringen.

Yves Meyer: «Wir mussten Joshs Auto drei Wochen vor dem vereinbarten Termin urplötzlich in die USA verschiffen, und danach traf der Container zwölf Wochen zu spät in Los Angeles ein. Von dort musste es dann noch in wenigen Tagen nach Atlanta transportiert werden. Weil wir zu Hause das elektronische System geändert hatten, ohne es austesten zu können, mussten wir dies auf Platz machen. Ohne die enorme Hilfe von Maptec aus Romanshorn hätten wir es nicht geschafft, den Toyota zum Laufen zu bringen.»

Auch das neu installierte KW-Competition-Fahrwerk musste nebenbei noch auf die Strecke abgestimmt werden. Weil in der Kürze der Zeit keine Aussicht auf Erfolg bestand, zog das Team den Wagen (Galerie rechts) aber nach dem Training zurück.

Kleiner Fehler mit Folgen
Erst danach konnte sich Toyota Gazoo Racing Switzerland mit Unterstützung seines amerikanischen Partnerteams auf den GT86 von Yves Meyer konzentrieren. Der mit E85 und NX-Lachgas betriebene Vierzylinder-Turbomotor mit über 900 PS lief zwar einwandfrei, doch qualifizierte er sich im Feld der 38 Fahrer nach einem Schaltfehler als 32. nur noch knapp für die erste Ausscheidung der Top 32.

Laut Reglement traf Meyer im Sechzehntel-Finale auf den Schnellsten der Qualifikation. Gegen Matt Field auf einer Corvette C6 war der Schweizer keineswegs chancenlos. Weil sich im Chase Run sein Vorderrad mit dem Vorderrad des Chevrolets verhakte und sich beide Autos dadurch eindrehten (siehe Video), bedeutete dies für Meyer trotz eines starken Lead Runs das Aus.

Yves Meyer: «Ohne den kleinen Fahrfehler hätte ich mich besser qualifiziert. Dass ich dadurch ausgerechnet auf Matt Field traf, der praktisch unser Teamkollege ist, war dann Zufall. Unser Battle hätte auch zu meinen Gunsten enden können, wenn ich ihn zehn Zentimeter weiter vorne oder hinten getroffen hätte, was ja nicht verboten ist.»

Yves Meyers Duell mit Matt Fields Corvette. Gleich verhaken sich die Vorderräder der beiden Rivalen (Fotos: ValtersBoze.com).

Toyota führt die Meisterschaft an
Trotz der Probleme in Georgia zieht Yves Meyer ein positives Fazit.

Yves Meyer: «Unser Toyota GT86 ist der Hammer, obwohl er zu den älteren Autos im Feld gehört. Wir haben die Pace, um mit den Topleuten mitzuhalten. Es liegt also an uns, dieses Potenzial umzusetzen. Diesen Flow wollen wir nun zum nächsten Rennen mitnehmen.»

Der dritte Lauf zur Formula Drift findet schon am 20. und 21. Mai in der Orlando Speed World in Florida statt. Als Meisterschaftsleader reist der Norweger Fredric Aasbo an, der mit seinem potenten Toyota GR Supra den Finallauf in Road Atlanta für sich entschied. Toyota führt das Zwischenklassement auch in der Herstellerwertung an.

thedriftforce.com

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formulad.com

 

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