TCS-CIRCUIT WIRD ZUM DRIVING CENTER Porsche bietet ab sofort neue Fahrerlebnisprogramme in der Schweiz an. Der TCS-Rundkurs am Fusse des Chasseral wird zum sogenannten Porsche Driving Center Lignières.
Redaktion - 26. Juli 2022
Die Fahrtrainings im Porsche Driving Center Lignières bauen in Umfang und Inhalt aufeinander auf.
Im Rahmen einer Kooperation mit dem Touring Club Schweiz (TCS) erweitert der Stuttgarter Sportwagenhersteller seine Erlebnispalette namens Porsche Experience erstmals um frei zugängliche Fahrtrainings. Teil der Angebotserweiterung ist ein Cobranding des einzigen Rundkurses in der Schweiz, der zum sogenannten Porsche Driving Center Lignières wird.
Ideales Gelände für sportliches Fahren Die neuen Programme finden exklusiv auf dem Gelände des TCS im Kanton Neuenburg statt.
Michael Glinski, CEO Porsche Schweiz AG: «Die eindrücklichste Stärke unserer Sportwagen ist ihre Kurvenperformance. Nirgendwo spürt man dies besser als auf einem Rundkurs. Unser neues Angebot in Partnerschaft mit dem TCS steht allen Porsche-Enthusiasten in der Schweiz offen – inklusive denen, die es noch werden wollen. Gerade um die Grundlagen des Sportfahrens zu erlernen, ist die kompakte Streckenführung in Lignières hervorragend geeignet.»
Der TCS-Circuit in Lignières ist die einzige Rundstrecke der Schweiz, auf der neben Fahrevents auch Motorsport betrieben wird.
Aufwertung für vielseitig nutzbare Anlage Herzstück des TCS-Fahrtrainingszentrums auf dem Hochplateau oberhalb des Bielersees ist der 1350 Meter lange Rundkurs. 1961 erbaut, übernahm der TCS das Gelände im Jahr 2003. Seitdem wurde die Anlage zu einem Fahrtrainingszentrum ausgebaut. Es umfasst neben dem Rundkurs eine Dynamikfläche, einen Offroadpark sowie einen Eventplatz und verschieden nutzbare Räumlichkeiten.
Mit dem Cobranding zum Porsche Driving Center Lignières erhält der Rundkurs schrittweise eine optische Aufwertung. Hinzu kommt die Installation von fünf 22-kW-Ladestationen für Elektrofahrzeuge als Teil des europäischen Ladenetzwerks Porsche Destination Charging. Ferner stellt Porsche als offizieller Partner des TCS Instruktorenfahrzeuge für die Sportfahrtrainings zur Verfügung.
Mehrere Kursangebote ab 530 Franken Die Fahrtrainings im Porsche Driving Center Lignières bauen in Umfang und Inhalt aufeinander auf. Die Halbtags- und Ganztagskurse „Porsche Pilot“, „Porsche Pilot Sport“ und „Porsche Pilot Sport Plus“ reichen von Fahrsicherheitsübungen bis hin zu gezieltem Training der Ideallinie.
Zur Verfügung stehen Varianten der Modelle 911 und 718 Boxster respektive Cayman. Alternativ besteht die Möglichkeit, mit dem eigenen Porsche-Sportwagen teilzunehmen.
Gebucht werden können die Kurse online. Die Preise starten bei CHF 530.
IDEALE BEDINGUNGEN Die zwei grossen Titelfavoriten Eric Berguerand und Reto Meisel setzten sich beim dritten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 im Wallis durch. Wie viele andere Konkurrenten in ihren Klassen setzten sie neue Rekordmarken.
Redaktion - 25. Juli 2022
Eric Berguerand begeisterte die Zuschauer am Samstag und am Sonntag mit Rekordzeiten (Fotos: Cornevaux, Kaufmann, Wyss).
Bei seinem Heimrennen stanzte Eric Berguerand im optimalen Lola-Cosworth schon im Training am Samstag in 1:25,668 eine inoffizielle Rekordzeit in den 3500 Meter langen Asphalt von Ayent nach Anzère. Im ersten Lauf am Sonntagmorgen nutzte der Walliser die kühleren Bedingungen und verbesserte seinen eigenen Streckenrekord von 2018 gleich um 2,7 Sekunden auf 1:24,240, was einem Durchschnittstempo von nahezu 150 km/h entspricht.
Steiner trotz Sportwagenrekords ohne Chance Auch im zweiten und dritten Lauf fuhr Berguerand jeweils Bestzeit. In der Addition der beiden schnellsten Läufe hatte der Titelverteidiger 5,8 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Marcel Steiner (Galerie links) im LobArt mit Honda-Turbomotor von Helftec.
Der Berner war trotz deutlicher Verbesserung seines eigenen Sportwagenrekordes gegen den sechsmaligen Schweizer Meister chancenlos.
Marcel Steiner: «Ich habe nach Erics Trainingsbestzeit vermutet, dass da noch mehr kommt. Ich fuhr selbst auch nicht langsam und hätte nicht gewusst, wie er zu schlagen ist. Wir sind mit dem Turbomotor immer noch in der Lernphase. Immerhin hat es diesmal zum zweiten Platz gereicht.»
Osella-Piloten auf den Ehrenplätzen Hinter Berguerand und Steiner sicherten sich Robin Faustini und Joël Volluz in ihren Osella FA30 die Plätze 3 und 4. Als erstaunlicher Gesamtfünfter liess Joël Grand im Osella-Sportwagen mit Einlitermotor (Galerie Mitte) in ebenfalls fabelhafter Klassenrekordzeit erneut Michel Zemp (Norma-Honda) als schnellsten Zweiliterpiloten hinter sich.
Bei den Rennwagen bis zwei Liter lag Sieger Philip Egli im Dallara F3 mit Saugmotor nach drei konstant flotten Läufen gleich um 2,6 Sekunden schneller als Joël Burgermeister im Tatuus F4 mit Abarth-Turbomotor.
Nach zwei beachtlichen Zeiten im zweiten und dritten Durchgang fehlten Rückkehrer Roland Bossy im Dallara-Spiess F3 (Galerie rechts) am Ende nur knapp eine halbe Sekunde auf den Thurgauer. Mehr als Platz 4 oder 5 hatte sich der 60-jährige Jurassier nicht ausgerechnet.
Kategoriensiege für Meisel und Neff Mit viel Arbeit war der erneute Tourenwagen-Rekordsieg von Reto Meisel im Mercedes SLK 340 verbunden (untere Galerie links). Im morgendlichen Durchgang verursachte ein zu knapp bemessener Seilzug einen Kupplungsschaden. Mit neuer Kupplung, ausgetauscht in nur eineinhalb Stunden Pause bis zum zweiten Vorstart, liess der SM-Leader im zweiten Lauf min einer ebenfalls deutlichen Rekordmarke in 1:34,865 aufhorchen.
Nach drei Durchgängen hatte Meisel zwei Sekunden Vorsprung auf Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo 8) und elf Sekunden auf IS-Gewinner Frédéric Neff (Porsche 996 GT2 R). Neff sah nach technischen Problemen in Hemberg und La Roche mit dem in Anzère rund 740 PS starken Turbo (untere Galerie Mitte) zum ersten Mal die Zielflagge. Trotz seines neues IS-Rekordes am Morgen musste sich Markenkollege Bruno Sawatzki im GT3-Auto mit Saugmotor Neffs knapp geschlagen geben.
Opel-Siege in stark besetzten TW-Klassen Einen dreifachen Opel-Kadett-Sieg gab es in der mit 20 Fahrern besetzten Interswiss-Klasse bis 2000 cm3 durch Jürg Ochsner, Marco Geering und Philip Niederberger. Auch in der Klasse bis 2,5 Liter lag mit Armin Banz trotz des Ausfalls im dritten Lauf am Ende ein Kadett-Fahrer ganz vorne.
In neuen Rekordzeiten gewannen Martin Bächler (VW Lupo) und Martin Bürki (VW Polo) die E1-Klassen bis 1,4 und 1,6 Liter. Bei den E1-Zweilitern, die allesamt langsamer waren als Bürki, ging der Sieg wie in La Roche an Sébastien Coquoz im Opel Kadett vor Reto Steiner im Ford Escort und Christian Darani im Fiat X 1/9.
Einen tollen Zweikampf lieferten sich Hermann Bollhalder (Opel Speedster) und Martin Oliver Bürki (BMW E33) in der E1 bis 3000 cm3. Nach einer Rekordfahrt im letzten Lauf, auf den der Slalom-Vizemeister verzichten musste, behielt «Bolle» das bessere Ende für sich.
In der leider nur noch fünf Wagen umfassenden SuperSerie inkl. Competition glänzte Chris Steiner im Lotus Exige mit einem neuen Streckenrekord. Diesen hielt der amtierende Meister Andy Feigenwinter seit 2018 – dem Jahr vor seinem Titelgewinn – inne.
Krebs siegt und Bürki führt Im Renault Classic Cup triumphierte diesmal Philip Krebs im Clio 2 in persönlicher Bestzeit vor dem zweifachen Saisonsieger Denis Wolf und Michael Schläpfer in ihren Clio 3. Durch den Sieg von Krebs über Wolf ist bei Halbzeit der Schweizer Berg-Meisterschaft Multichampion Martin Bürki alleiniger Führender im Schweizer Bergpokal.
Bergrennen Anzère: Hattrick für Berguerand und Meisel?
DRITTER SM-LAUF IM WALLIS Trotz starker Konkurrenz in ihren Gruppen könnten die Sieger beim Bergrennen Ayent–Anzère wieder Eric Berguerand (Rennwagen) und Reto Meisel (Tourenwagen) heissen.
Christian Eichenberger - 20. Juli 2022
Beim bisher letzten Bergrennen in Anzère vor drei jahren siegte Eric Berguerand im Regen. Fürs Wochenende ist gutes Wetter angesagt (Foto: Peter Wyss).
Sechs Mal hat Eric Berguerand sein Heimrennen schon gewonnen. Am Sonntag peilt der Walliser bei der 45. Ausgabe des Bergrennens von Ayent nach Anzère oberhalb von Sitten seinen siebten Triumph an.
Der Weg führt nur über Eric Berguerand Der 43-Jährige aus Charrat bei Martigny hat bereits die Rennen in Hemberg und La Roche für sich entschieden. Vor allem in La Roche – auf einer Strecke mit derselben Länge wie in Anzère – liess der sechsmalige Schweizer Bergmeister bei den Rennwagen nichts anbrennen.
Der Titelverteidiger ist mit seinem Lola FA99-Cosworth eins und hält seit 2018 mit 1’26,992 (= 144,84 km/h) auch den Streckenrekord. Das mache es so schwierig, ihn zu schlagen, meint Marcel Steiner, der in der Meisterschaft an dritter Position liegt. Auch der Berner hat in Anzère schon vier Mal gewonnen – zuletzt 2017.
Steiner hofft auf Turbopower Damals bezwang Steiner Berguerand in der Addition der beiden schnellsten Läufe um 0,54 Sekunden. Allerdings hatte Steiner damals noch keine Turbopower wie jetzt von Helftec. Auf die setzt er seit dem Umbau seines LobArt (Galerie links).
Marcel Steiner: «Ich hoffe, dass alles hält und dass wir in der Höhenluft von Anzère weniger Leistungsverlust haben als bei den bisherigen Rennen.»
Das technische Problem von La Roche hat Steiner gelöst. Die Radnabe an seinem E2-Sportwagen ist neu aus Stahl und nicht mehr aus Aluminium.
Faustini fordert die Meister heraus Einer, der die beiden Mehrfachmeister gefährden könnte, ist Robin Faustini (Galerie mitte). Der Aargauer liegt mit seinem Osella FA30 dank zweiten Plätzen in den ersten beiden Rennen auf Rang 2. Die 3,5 Kilometer lange Strecke nach Anzère kennt Faustini aber nur vom Reynard F3000, den er 2019 noch bewegte. Dies war jedoch auch in Hemberg und La Roche so, wo es recht gut lief.
Joël Grand liegt trotz eines schwächeren Motors in seinem Osella PA21 JRB (Galerie rechts) als Vierter in der Rennwagen-Meisterschaft noch vor Michel Zemp im Norma M20FC. Für Anzère und den Rest der Saison hat der 35-jährige Walliser die Getriebeübersetzung angepasst, wodurch er hofft, einen Schritt nach vorne zu machen.
Amweg und Volluz in der Aussenseiterrolle Wieder am Start ist auch Thomas Amweg. Allerdings muss der Aargauer weiterhin auf den Lola T94-50 zurückgreifen. Der Start im Ex-Volluz-F3000 zögert sich weiter hinaus.
Auch Joël Volluz, Anzère-Sieger von 2015, nimmt mit seinem Osella FA30 einen weiteren Anlauf. Der Walliser hatte zuletzt in La Roche Kupplungsprobleme und hofft, diese in der Zwischenzeit gelöst zu haben.
Comeback von Roland Bossy Spannend wird auch das Rennen bei den Formelfahrzeugen bis 2000 cm3. Neben Philip Egli, Christian Balmer und Joël Burgermeister stehen noch sechs weitere Fahrer am Start – u.a. auch Roland Bossy. Der Jurassier ist vor Kurzem bei einem Bergrennen in Frankreich nach zwölfjähriger Pause zurückgekehrt. Bossy fährt einen Dallara F314.
Nicht am Start ist Thomas Zürcher. Der am Meniskus operierte Tatuus-Fahrer aus dem bernischen Thierachern hatte sich zwar für Anzère angemeldet, bekam aber von den Ärzten (noch) kein grünes Licht.
Reto Meisel ist nach zwei Rekordsiegen in Hemberg und La Roche der klare Titelfavoriten bei den Tourenwagen.
Meisel, Schnellmann oder Neff? Bei den Tourenwagen strebt Reto Meisel im Mercedes 340 SLK nach seinen Siegen in Hemberg und La Roche wie Berguerand bei den Rennwagen einen Hattrick an. Der Aargauer ist in Anzère noch immer Streckenrekordhalter in drei verschiedenen Klassen und feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Mittlerweile hat Meisel Lunte gerochen, dass er es mit dem zweiten SM-Titel nach 2016 krönen könnte.
Zu seinen Herausforderern in Anzère gehören in erster Linie Roger Schnellmann im Mitsubishi Evo VIII und Interswiss-Pilot Frédéric Neff im neuen Porsche 996 GT2 R. Bei den ersten beiden Rennen packte Neff, der Tourenwagenmeister von 2017/2018, wegen technischer Probleme jeweils vorzeitig zusammen.
Zwei Tage voller Action Los geht es am Samstag, 23. Juli, ab 7.15 Uhr mit den ersten Trainingsläufen. Am Sonntag, 24. Juli, werden die Rennläufe zwischen 7.15 und 18.30 Uhr ausgetragen. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.
Fotos von Hemberg und La Roche 2022: Cornevaux, Eichenberger und Hänggi
Porsche Cup Suisse: Zwei Volltreffer für ein Quartett
VIER FAHRER RÄUMTEN AB Nicht nur GT3-Junior Jasin Ferati, auch Alexandre Mottet, Stefano Monaco und Nicolas Garski gewannen am dritten Rennwochenende des Porsche Sports Cup Suisse in Franciacorta je zweimal ihre Wertungen.
Redaktion - 13. Juli 2022
Von der Pole-Position aus setzte sich Jasin Ferati im Porsche #13 von Fach Auto Tech in beiden GT3-Rennen durch. Dahinter kämpften die Verfolger mit allen Mitteln um die Positionen.
Die Strecke im Autodromo di Franciacorta in der norditalienischen Lombardei gehört zum dortigen Porsche Experience Center, das 2021 seinen Betrieb aufnahm. Der nur 2519 Meter lange Kurs zählte das erste Mal zum Kalender des PSCS.
Jasin Ferati macht alles richtig Im GT3-Cup durfte sich Jasin Ferati über ein makelloses Wochenende freuen. Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG unterstützte Förderpilot sicherte sich im Qualifying die Bestzeit, fuhr zweimal die schnellste Rennrunde und gewann beide Sprintläufe nahezu unbedrängt.
So sahnte der 18-jährige Winterthurer am Steuer des rund 515 PS starken 911 GT3 Cup der aktuellen Modellgeneration 992 die maximale Punkteausbeute ab. Mit dazu verholfen hat ihm Porsche-Werksfahrer Neel Jani, der Ferati mit Rat und Tat zur Seite stand.
Schadensbegrenzung für Jürg Aeberhard Platz 2 im ersten Rennen, das über 21 Runden führte, sicherte sich Gregor Burkard. Der Sportec-Chef musste sich gegen die Verfolger Jürg Aeberhard (Galerie links) und Ernst Keller wehren. Aeberhard, der im Qualifying mit dem Verkehr haderte und keine freie Runde hinkriegte, hatte die dritte Position in Runde 6 übernommen.
Im zweiten Lauf übernahm der Berner nach zwölf Runden die zweite Position von Burkhard und setzte sich bis zur Zieldurchfahrt nach 20 Runden um 4,3 Sekunden ab. Burkard blieb klarer Dritter, während sich hinter ihm Ernst Keller erfolgreich gegen Alexander Schwarzer verteidigen konnte. Aeberhard und Ferati führen nun die Tabelle bei Saisonhalbzeit punktgleich an.
Drei Fahrer aus drei Teams standen nach beiden GT3-Rennen auf dem Podium (von links): Gregor Burkard (Sportec), Jasin Ferati (Fach Auto Tech) und Jürg Aeberhard (ANT).
Mottet erbt den ersten GT4-Sieg Auch für Alexandre Mottet hätte es kaum besser laufen können. Mit dem 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport (Galerie Mitte) gewann er gleich beide Sprintläufe und damit auch die Klasse 10 für Fahrzeuge mit dem sogenannten Manthey-Racing-Paket.
Der erste Laufsieg kam für ihn allerdings unverhofft. Da Valerio Presezzi mit dem neuen RS Clubsport wie auch Jens Richter im GT4 CS für eine unkorrekte Startprozedur je fünf Strafsekunden erhielten, rückten Mottet und Giovanni Naldi auf. Richter behielt in der Klasse 11 die Nase gegenüber Fabio Resico und Remo Stebler vorne.
Auch im zweiten Lauf stand Mottet als Klassensieger auf dem Podium. Platz 2 in der Klasse 11 sicherte sich diesmal Andreas Greiling vor Remo Stebler und André Wagner.
In der Gruppe Open GT entschied Stefano Monaco in einem 992 GT3 Cup beide Läufe vor Fahrern aus Österreich für sich.
Garski wieder ein Meister der Gleichmässigkeit In der Porsche Drivers Competition Suisse zeigte Dauersieger Nicolas Garski in Franciacorta, dass sein dritter Platz beim Saisonauftakt in Le Castellet allenfalls ein Ausrutscher war. Mit seinem 911 GT3 (Galerie rechts) liess er sich im Gleichmässigkeitsfahren über acht Runden eine Abweichung von nur 0,89 Sekunden gegenüber seiner eigenen Durchschnittszeit notieren.
Im zweiten Durchgang über 14 Runden konnte Garski diesen Wert um eine Hundertstelsekunde unterbieten. Rang 2 im kürzeren Wettbewerb ging an Peter Meister vor Philipp Aeberli im neuen 718 Cayman GT4 RS. Den Lauf über 14 Runden beendete Virgil Keller als Zweiter vor Peter Gafner.
WO MAN SICH TRIFFT Vom 20. bis 23. Juli findet in Österreich die Ennstal Classic 2022 statt. Bei der grössten Klassik-Sportveranstaltung unseres Nachbarlandes ist auch ein Schweizer Team in Starbesetzung dabei.
Redaktion - 12. Juli 2022
Das traditionelle Team «Automobile-Flückiger Classic»/«Emil Frey Classics AG» nimmt nach dreijährigem Unterbruch mit sechs Fahrzeugen an der Jubiläumsausgabe der Ennstal Classic (30 Jahre) teil. Die Schweizer Equipe wird aufgrund der Zusammensetzung zweifellos für Aufmerksamkeit beim Publikum sorgen.
Hommage an zwei Formel-1-Ikonen Ladies first – das Damenteam Lisa Brabham und Caroline Hoi bringt an einen Austin A35 (Galerie links) an den Start, ein besonderes und einmaliges Fahrzeug von 1957. Das aus dem englischen Kriminalroman Murtyl bekannte Wägelchen wird auch als Hommage an Graham Hill und Frank Williams – beide begannen ihre Motorsport-Karriere auf einem solchen Fahrzeug – eingesetzt.
Dank der grosszügigen Unterstützung der «Emil Frey Classics AG» aus Safenwil ist es überhaupt möglich, dass das Team mit Max Welti (ex Sauber-F1-Teamchef und Porsche-Rennleiter) und Daniel Mauerhofer einen Jaguar XK120 von 1950 (Galerie Mitte) bei der rund 800 Kilometer langen Oldtimer-Rallye einsetzen kann.
Zwei Rennfahrerlegenden in sportlichen Strassenautos David Brabham, Sohn der Rennfahrerlegende Sir Jack Brabham und nun alleiniger Rechteinhaber der Marke Brabham, startet zum zweiten Mal bei der Ennstal Classic. Zusammen mit Innenarchitekt Georg Treusch wird der ehemalige F1-Pilot und Le Mans-Sieger einen sportlichen Porsche 911 T (1972) fahren.
Die Schweizer Rennfahrerlegende Jo Vonlanthen (Galerie rechts, rechts) bringt zusammen mit Gregor Petereder einen Alfa Romeo Giulia 1600 Spider (1962) aus dem Meilenstein-Museum in Langenthal an den Start. «Little Jo» ist auch mit 80 Jahren bei allen Motorsportevents stets einer der Publikumslieblinge.
Beste Betreuung für alle Das Team Bruno Flückiger (ex F1- und Brun-Motorsport-Mechaniker sowie Sauber-Mercedes-Techniker) und Heinz alias Swixi Müller (langjähriger Skiwachs-Chef der Österreichischen Skinationalmannschaft) starten mit dem schon mehrfach Ennstal-erprobten Auto Union 1000S Coupé von 1960.
Dr. Chris Paerson/Martin Treusch sind mit einem Austin Seven Mini (1957) gemeldet. Der Tierarzt ist u.a. bekannt als Autor der englischen Krimireihe Murtyl. Treusch arbeitet als Entwickler bei Porsche in Weissach.
Die Teams werden durch ein vier Mann grosses Technik-Team rund um den ehemaligen Kart-Schweizer Meister und heutigen Garagisten Marcel Frei aus Grosshöchstetten betreut.
30 Jahre Ennstal Classic …. oder wie man neue Lebensfreude tankt Die Ennstal Classic-Erfinder Michael Glöckner und Helmut Zwickl machen «Motorsport wie früher» mit den Autos von damals auf den Strassen von heute. Ihr Motto lautet «Autofahren im letzten Paradies».
Es ist die Mischung, welche die Dreitages-Veranstaltung so populär macht: Das Erfolgserlebnis im Cockpit, die grossartige Streckenführung und die abendlichen Feste, bei denen sich Lenkrad-Legenden und TV-Stars, aber auch Top-Manager der Wirtschaft und motorsportbegeisterte Fans so nahekommen wie nirgendwo sonst.
Die Ennstal-Classic 2022 findet vom 20. bis 23. Juli statt. Das komplette Programm, die Streckenführung und die Startliste gibt es im Internet.
Michael Glöckner (versierter Fotograf) und Helmut Zwickl (F1-Journalisten-Legende) freuen sich auf die bevorstehende Veranstaltung.
SO VERPASST MAN NICHTS Am Wochenende debütiert Peugeot in Monza mit seinem neuen Hypercar und vom GP Österreich und seinen Rahmenrennen in Spielberg berichtet der ORF am Samstag und Sonntag lückenlos.
Peter Wyss - 8. Juli 2022
Nach einem intensiven Testprogramm auf verschiedenen europäischen Rennstrecken zeigt Peugeot Sport dieses Wochenende erstmals im Wettbewerb, was ihre zwei neuen Hybrid-Sportprototypen vom Typ 9X8 draufhaben. Titelverteidiger Toyota, Alpine und Glickenhaus erhalten somit neue starke Konkurrenz in der Königsklasse der Le Mans Hypercars.
Fokus auf Le Mans 2023 Für die Franzosen sind das 6-Stunden-Rennen im Königlichen Park von Monza ebenso wie die restlichen Läufe zur Endurance-WM (WEC) Tests unter Rennbedingungen.
Das primäre Ziel ist dann 2023 die erfolgreiche Rückkehr nach Le Mans, wo sie einst schon mit dem 905 aus der Gruppe C mit V10-Saugmotor und dem 908 mit dem V12-Dieselaggregat triumphiert haben. Mit dem neuerlichen Werksengagement unterstreicht Peugeot seine aktuelle Elektrifizierungsstrategie.
Eigener Charakter des 9X8 Beim neuen Rennfahrzeug, das durch seine Aerodynamik (kein Heckflügel) und Bemalung besticht, wird die Vorderachse ab einer Geschwindigkeit von 150 km/h durch einen 200 kW starken Elektromotor emissionsfrei angetrieben.
Den Antrieb der Hinterachse übernimmt ein 2,6-Liter-Biturbomotor. Von gegen 1000 möglichen PS darf der 9X8 nach seiner Einstufung über die BoP allerdings nur rund 690 PS abgeben, also fast gleich viel wie der Toyota Hypercar.
Paul Di Resta (GB), Mikkel Jensen (DK) und Jean-Eric Vergne (F) werden im Auto mit der Startnummer #93, James Rossiter (GB), Gustavo Menezes (USA) und Loïc Duval (F) inb der #94 zum Einsatz kommen.
Das Team Peugeot Sport und seine Fahrer sind bereit für den ersten Renneinsatz in Monza.
Wiederaufnahme grossartiger Duelle Mit dem Triumph in Le Mans meldet sich das Fahrertrio Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa im GR010 Hybrid mit der Startnummer #8 zurück im Kampf um die Weltmeisterschaft. Sie reisten mit nur drei Punkten Rückstand auf die führenden Konkurrenten von Alpine nach Monza.
In der Vergangenheit lieferten sich Toyota und Peugeot in verschiedenen Langstreckenrennen harte Duelle. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten in der Königsklasse fand 1993 in Le Mans statt, wo Peugeot wie im Jahr zuvor obsiegte. Nach 29 Jahren wird die Rivalität der beiden Marken nun neu entfacht.
Letzte zwei Stunden live auf Eurosport Wer nicht selbst vor Ort ist oder nicht beim Paysender Eurosport 2 abonniert ist, kann am Sonntag, 10. Juli, von 16.15 bis 18.30 die Schlussphase des Rennens in Monza und die anschliessenden Highlights kostenfrei auf Eurosport 1 verfolgen.
Mit Mathias Beche, Louis Delétraz und Nico Müller in der LMP2 sowie Rahel Frey, Thomas Flohr, Niki Leutwiler und Christoph Ulrich in der Kategorie GT sind neben Buemi weitere Schweizer mit Ambitionen am Start.
Zweites GP-Heimspiel für Red Bull Racing Unmittelbar nach dem turbulenten GP in Silverstone reiste der Formel-1-Tross in die Steiermark, wo der Grosse Preis von Österreich vor erneut komplett ausverkauftem Haus stattfindet. Der Weg zum Sieg führt auch dort nur über Weltmeister Max Verstappen und sein wegen Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz unter österreichischer Flagge laufende Team aus Grossbritannien.
2021 gewann der Niederländer beide aufeinanderfolgenden Grands Prix auf dem Red Bull Ring von der Pole-Position aus und lag in allen 142 Runden an der Spitze.
Schon am Donnerstag strömten die Zuschauer in Scharen an den Red Bull Ring (Foto: Philip Platzer / Red Bull Content Pool).
Fernsehmarathon der Österreicher Leider berichtet das Schweizer Fernsehen auf SRF info nur zeitversetzt vom elften WM-Lauf, weil Radsport, Tennis und Frauenfussball Priorität geniessen. Am Samstag wird das Sprintrennen von 21.20 bis 22.10 gesendet, der GP am Sonntag von 21.20 bis 23.20 Uhr.
Mit der grossen Kelle rührt dafür das österreichische Fernsehen an. Am Samstag wird von 10.15 bis 17.40 Uhr durchgehend aus Spielberg berichtet, also auch von allen Rahmenrennen, ebenso am Sonntag bereits ab 8.30 Uhr, beginnend mit der Formel 3 (u.a. mit Jenzer Motorsport), bis 17.50 Uhr. Vom Porsche Supercup mit Alexander Fach und Fach Auto Tech berichtet auch Eurosport 1 am Sonntag von 11.35 bis 12.30 Uhr live.
Nordschleifenaction live im Internet Mehr Motorsport gibt es am Samstag im Internet mit der Liveübertragung des Nürburgring-Langstreckenserie, deren vierter Saisonlauf über 6 Stunden führt und um 12 Uhr gestartet wird.
Zu den Favoriten aus der GT3-Klasse SP9 gehören ein Mercedes-AMG mit dem Schwizer Duo Philip Ellis/Miklas Born und einer mit Julien Apothéloz. Beim 4-Stunden-Rennen vom 25. Juni schrammten die beiden Junioren Apothéloz (4.) und Born (5.) nur knapp am ersten NLS-Podium vorbei.
Der aufwändig produzierte Livestream auf vln.de beginnt um 8.15 Uhr und endet mit der Siegerehrung um ca. 18.30 Uhr.
Extreme Rallyeaction auf Sardinien Rallye-Action gibt es schliesslich am Sonntag auf dem freien TV-Sender ProSieben Maxx in Form der Extreme E auf Sardinien zu sehen. Das erste von zwei Rennen innerhalb einer halben Woche endete am Donnerstagabend mit dem Sieg von GMC Hummer EV Chip Ganassi Racing.
Kyle LeDuc und Sara Price kamen im Finale der Top 5 zwar «nur» als Zweite ins Ziel. Sie wurden aber nach einer Zeitstrafe gegen Rosberg X Racing (Kollision von Johan Kristoffersson mit dem sich danach überschlagenden Carlos Sainz, siehe Video) zu den Siegern erklärt.
Die TV-Liveübertragung der Finalläufe des zweiten Rennens in Sardinien dauert von 13 bis 14.45 Uhr.
ES FEHLT NICHT MEHR VIEL Bei der vierten Runde zur Formula Drift 2022 in den USA gelang Yves Meyer am Steuer seines Toyota GT86 ein nahezu perfekter Qualifikationslauf. Trotz eines fehlerfreien Battles blieb er dann im Sechzehntelfinale hängen.
Redaktion - 6. Juli 2022
Die vierte Veranstaltung der weltweit bedeutendsten Drift-Rennserie führte die Teams und ihre Fahrer in den Old Bridge Township Raceway Park in Englishtown im Süden des New Yorker Stadtteils New Jersey. Für The Drift Force und Toyota Gazoo Racing Switzerland, das von Yves Meyer und Joshua Reynolds gegründete Team aus Nidwalden, begann sie allerdings unerfreulich.
Schadensbegrenzung im Training Wegen eines Fahrfehlers seines Vordermannes endete das freie Training für Meyer schon nach einer Runde in der Mauer.
Yves Meyer: «Mein Gegner hatte sich eingedreht, und um ihm nicht frontal in die Seite zu prallen, leitete ich selbst einen Dreher ein, worauf ich mit dem Heck heftig die Begrenzungsmauer des Circuits traf.»
Den ganzen ersten Trainingstag mussten Meyer und sein amerikanisches Partnerteam danach für die Reparatur des Toyota GT86 aufwenden. Dass sie ihre Arbeit bestens verrichteten, zeigte danach die Qualifikation.
Kein Grund zur Enttäuschung Nach nur einer Aufwärmrunde gelang Yves Meyer ohne vorherige Übung auf dieser Rennstrecke ein mit 85 von 100 möglichen Punkten sehr gut bewerteter Lauf. Dies bedeutete den 16. Platz im Hauptfeld der 32 qualifizierten Driftartisten.
Wie es das Reglement vorschreibt, war mit Wataru Masuyama der 17. aus der Qualifikation sein Gegner im ersten Battle (Galerie links). Beide Fahrer zeigten einen sauberen Chase Run und Lead Run ohne ersichtliche Fehler. Danach entschieden die drei Sachrichter zugunsten des Japaners.
Trotz der Enttäuschung über das Out im Sechzehntelfinale überwogen bei Yves Meyer aber die positiven Gefühle.
Yves Meyer: «Mit meinem Qualirun war ich mega zufrieden, und gegen Masuyama war es dann halt eng. Einer musste weiterkommen. Dank der Punkte aus dem Qualifying bin ich immerhin vom 24. auf den 18. Meisterschaftsrang vorgestossen. Wenn es so weitergeht, kommt es gut.»
Photo: ValtersBoze.com
Photo: ValtersBoze.com
Weiterhin nur eine One Man Show Zuversicht für den nächsten Anlass gibt ihm die einwandfrei funktionierende Technik des Toyota GT86 und die in Aussicht gestellte Lieferung neuer Reifen von Partner Nexen Tires. Dank der für 2022 in Korea neu entwickelten Nexen Nfera Sport R mit grösserer Reifenbreite und stärkerer Flanken sollte sich die Power nun besser und gezielter auf den Asphalt bringen lassen.
Meyers Teampartner Joshua Reynolds musste weiterhin zuschauen, weil sich Ersatzteile für die Vorderachse seines Toyota GT86 wegen des weltweiten Mangels an Aluminium nicht produzieren lassen. Wie lange dies dauern wird, ist ungewiss.
Der nächste Event der Formula Drift findet vom 14. bis 16. Juli auf dem Madison Raceway in St. Louis im US-Bundesstaat Illinois statt.
Le Mans Classic: Jubiläum mit Schweizer Glanzlichtern 🎥
PRACHTVOLLE ZEHNTE AUFLAGE Nach vier Jahren Pause lockte die zehnte Austragung der Le Mans Classic das Publikum bei schönstem Sommerwetter in Scharen an. Dabei zeigten einige Schweizer herausragende Leistungen.
Peter Wyss - 5. Juli 2022
Laut Angaben des Organisators, der Agentur Peter Auto aus Paris, kamen an den vier Veranstaltungstagen insgesamt mehr als 200’000 Zuschauer zur zehnten Le Mans Classic – der ersten seit 2018 – an den Circuit de la Sarthe. Wo der Waadtländer Sébastien Buemi drei Wochen zuvor mit Toyota zum vierten Mal das moderne 24-Stunden-Rennen gewonnen hat, drehten am vergangenen Wochenende gegen tausend Historic Racer aus aller Welt ihre Runden.
Bei den meisten stand der pure Fahrspass auf dieser legendären Rennstrecke im Vordergrund, bei einigen aber auch der sportliche Erfolg.
Sechsmal drei Rennen in 24 Stunden Aufgeteilt nach Perioden, absolvierten sechs Rennfelder innerhalb von 24 Stunden je drei Läufe à rund 45 Minuten. Die Addition der gefahrenen Runden in der geringsten Zeit ergab das Gesamtklassement.
Daher zählte nicht nur der pure Speed, sondern primär die Zuverlässigkeit des mehr oder weniger alten Materials, das bei hochsommerlichen Temperaturen ziemlich beansprucht wurde.
Wie bei modernen Rennen spielten Glück und Pech mit, ebenso die Aufmerksamkeit der Piloten im teils dichten Verkehr. Daher gab auch die Fehlerquote im einen oder anderen Fall den Ausschlag über Sieg und Niederlage.
Podium mit Schweizer Konstruktion Unter den vielen gestarteten Schweizern konnten sich einige wenige speziell ins Szene setzen. So kam Beat Eggimann mit seinem Cheetah G601 von 1976 – einer Schweizer Konstruktion – im Feld 6 der Rennfahrzeuge von 1972 bis 1981 auf den zweiten Gesamtrang. In der Classic Endurance Racing Serie, in der ihm die Startnummer 1 gebührt (Galerie links), heimste Eggimann schon mehrere Siege und Meistertitel ein.
In allen drei Rennen duellierte sich der Sissacher mit dem gleichaltrigen Chevron B36 von Landsmann Philipp Brühwiler, der am Ende in der Addition nur um zwei Sekunden unterlag und den dritten Platz eroberte. In Anbetracht der vielen PS-stärkeren Dreiliter-Sportwagen und Gruppe-5-Autos eine sensationelle Leistung der beiden Schweizer.
Beat Eggimann: „Muss muss halt in allen drei Rennen vorne mit dabei sein. Daher ist es in der Le Mans Classic schwieriger aufs Podium zu kommen als in der Meisterschaft und dies der bisher grösste Erfolg für mich. Ich freue mich auch für Konstrukteur Chuck Graemiger, dass es ein Cheetah in Le Mans endlich aufs Podium geschafft hat.“
Ferrari-Erfolg für Remo Lips trotz Zeitstrafe Eine grandiose Leistung bot auch Remo Lips (Galerie rechts) am Steuer des von seinem früheren Chef zur Verfügung gestellten Ferrari 312 P. Dessen rund 550 PS starker Dreiliter-Zwölfzylinder nach originalen Plänen entstand in Zusammenarbeit von Thomas Schnitzler von Edi Wyss Engineering mit Technikgenie Mario Illien. Geniessen Sie den Anblick und irren Sound im folgenden Video.
Der 39-jährige Zürcher hätte das Feld 5 (1966-71) für sich entschieden, wenn ihm ein Vergehen in einer Gelbphase nicht eine 5-Minuten-Strafe eingebrockt hätte. So kam Lips mit einem 13. (statt 1.), zweiten und ersten Platz in den drei Heats «nur» auf den dritten Gesamtrang statt zum überlegenen Sieg, gewann aber wenigstens die Index-Wertung.
Remo Lips: «Ich gebe es zu, es war ein dummer Fehler, aber auch mein einziger. Ansonsten lief alles einwandfrei. Le Mans ist meine Lieblingsstrecke, und es ist eine absolute Ehre, dieses sensationelle Auto fahren zu dürfen. Vielen Dank an dieser Stelle an Noldi Meier!»
Komplette Resultate im Internet Von ihren Rundenzeiten im Training oder einzelnen Klassierungen her hätten weitere schnelle Schweizer Chancen (Seiler, Traber, Guenat, Scemama, Beck, usw.) aufs Podium gehabt. Aber eben, die Technik oder Fehlerquote machten ihnen irgendwann einen Strich durch die Rechnung.
Die Klassemente aller Sessions sämtlicher Rennen, auch jenen im Rahmenprogramm, sind diesem Link zu entnehmen. Ein ausführlicher und reich bebilderter Bericht wird demnächst auf der Homepage unserer Kollegen von zwischengas.com erscheinen.
NOCH EIN SIEG IN CHAMBLON Mit fünf Siegen in sieben Slaloms ist Fabian Eggenberger der verdiente Meister im Suzuki Swiss Racing Cup 2022. Das Finale in Chamblon verdeutlichte nochmals das hohe Niveau dieses Markenpokals.
Redaktion - 2. Juli 2022
Fabian Eggenberger fand den besten Kompromiss zwischen Angriff und Effizienz, um das Potenzial des Suzuki Swift Sport Hybrid voll auszunutzen (Fotos: Denise Steinmann).
Es brauchte keine Bestätigung mehr, aber sie lieferten sie ab. Auf dem 4300 Meter langen Parcours in der Kaserne Chamblon realisierte Fabian Eggenberger im ersten und im noch schnelleren zweiten Durchgang die Bestzeit, diesmal mit knapp drei Zehnteln Vorsprung auf Marcel Muzzarelli.
Der 45-jährige Garagier aus Dübendorf stand schon zuvor als neuer Meister fest, ebenso der entthronte Titelverteidiger als Vizemeister. Denn auch im schlechtesten Fall hätte «Muzz» bei einem Sieg von Sandro Fehr den zweiten Meisterschaftsrang auf sicher gehabt, wie er nach genauem Kopfrechnen vor der Veranstaltung feststellte.
Hybridmodell ein Vorteil Mit fünf ersten Plätzen sowie einem zweiten und dritten Rang war Eggenberger der überragende Mann der kurzen Saison 2022. Offensichtlich kam ihm die trägere Leistungsentfaltung des neuen Suzuki Swift Sport 48V Hybrid zugute.
Fabian Eggenberger: «Es war ja immer knapp zwischen Muzz und mir. Nun hat das Pendel halt in meine Richtung ausgeschlagen. Ich versuchte mir vorgängig einzureden, dass mir das Hybridmodell wegen der weniger rasch durchdrehenden Vorderräder zugutekommen könnte. Daher war mein eher aggressiver Fahrstil kein Nachteil mehr.»
Erstens kommt es anders… Blickt man auf den Saisonanfang vom 30. April in Bière zurück, schien Muzzarelli mit dem überlegenen Auftaktsieg bereits wieder auf dem Weg zum Meistertitel. Mit 2,71 Sekunden bei 3:02 Minuten Fahrzeit war sein Vorsprung eklatant.
Doch Eggenberger drehte den Spiess mit dem Doppelsieg in Frauenfeld um und baute die Tabellenführung danach stetig aus, weil er sich auch bei der Niederlage in Ambri (wo Fehr vor Flammer gewann) vor seinem Verfolger klassierte.
Marcel Muzzarelli ist ein Meister der Präzision, was das Umfahren der Tore betrifft. Aber heuer reichte dies nicht zum Titel.
Sechs Zehntel nach 18 Minuten Interessanterweise liegt der neue Meister trotz des grossen Rückstandes in Bière auch in der Addition aller sieben schnellsten Laufzeiten vorne. Bei rund 18:40 Minuten trennen Eggenberger und Muzzarelli minime 623 Tausendstelsekunden!
Fabian Eggenberger: «An den Zeiten ersieht man dies zwar nicht. Aber nach meinem Gefühl ist die Spitze nochmals ein Stück schneller geworden, ebenso das komplette Feld. Ich finde, selbst Flavio Corezzola als Letzter hat Fortschritte gemacht.»
In Zahlen ausgedrückt: 17 der 18 Fahrer in Bure lagen nach 4,3 Kilometern innerhalb von neun Sekunden. In manchen Nationalen Klassen sind die Zeitabstände sogar auf den vorderen Plätzen grösser. Und mit 14 Sekunden Rückstand auf 4,3 Kilometer fiel auch Corezzola nicht übermässig ab. Chapeau!
Unerfüllte Erwartungen von Michael Béring Den dritten Platz in Chamblon sicherte sich, wie in Ambri1, Michael Béring (Galerie links). Der Neuenburger aus Le Locle war zwar mit diesem Resultat zufrieden, nicht jedoch mit dem Saisonverlauf. Mit der Hybrid-Erfahrung aus dem Vorjahr hatte er mehr erwartet.
Michael Béring: «Ich beging einige Fehler und hatte auch kleinere Probleme. Gegen Leute wie Eggenberger, Muzzarelli, Fehr und Flammer muss man halt 100-prozentig parat sein. Aber ich habe viel gelernt und hoffe, dass ich nächstes Jahr zu den Siegern gehören werde.»
Der Chef gibt Gas Christian Zimmermann (Galerie Mitte) beendete sein erstes Rennen nach langer Pause als guter Fünfter, wenngleich er sich mehr vorgestellt hatte. Die fehlende Routine konnte der Technische Koordinator des Cups trotz seines Wissens und Fahrkönnens halt nicht einfach so wettmachen.
Im ersten Lauf traf der Glarner dasselbe Tor wie 2019, im zweiten ging er nicht mehr volles Risiko ein. Immerhin liess er seinen Kantonskollegen Patrick Flammer hinter sich, der es im zweiten Heat übertrieb und so auf der ersten Zeit stehenblieb.
Trauben hingen hoch Reto Steiner und Alexander Ullrich brachten das in der Meisterschaft sechstklassierte Flammer-Teamauto (Galerie rechts) in Chamblon auf die Ränge 7 und 8. Steiner, ansonsten in der E1-2000 mit einem Ford Escort RS ein spektakulärer Siegfahrer, hatte sicher mehr von seinen Suzuki-Einsätzen erwartet.
Ebenso der im letzten Rennen neuntplatzierte Jean-Claude Debrunner – einst sogar Tagessieger bei Slaloms – und der frühere Serienwagen-Schweizermeister Giuliano Piccinato (13.). Alle anderen erzielten mehr oder weniger gute Resultate im Rahmen ihrer Möglichkeiten, auf denen sie für 2023 aufbauen können.
Ihre Erfolgsprämien und Trophäen nehmen alle am 20. August im Rahmen der Emil Frey Classics in Safenwil entgegen.
Das letzte Podium der in zwei Monaten absolvierten Suzuki-Rennsaison 2022: Muzzarelli, Eggenberger und Béring.
WEEKEND-TIPPS FÜR TV-ZUSCHAUER Nach dem starken Auftritt in Imola wollen die Schweizer DTM-Piloten Müller und Feller auch beim Saisonhöhepunkt auf dem Norisring gut aussehen. In Silverstone trägt die Formel 1 ihren 10. WM-Lauf aus.
Peter Wyss - 1. Juli 2022
Der jedes Jahr speziell errichtete Norisring hat seinen eigenen Charakter, was oft für turbulente Szenen sorgt (Photo by Hoch Zwei).
Der erste DTM-Sieg vor zwei Wochen in Imola beflügelt Ricardo Feller ebenso viel der zweite Platz von Nico Müller, mit dem er sich in der Tabelle auf den dritten Zwischenrang vorschob. Beide Audi-Werksfahrer und ihre Teams ABT und Rosberg nehmen den Schwung mit nach Nürnberg, wo am Wochenende die Saisonrennen 7 und 8 auf dem Programm stehen.
Erste Erfolgsstrecke von Nico Müller Seit seinem ersten DTM-Triumph 2016 ist der Norisring für Nico Müller mit speziellen Gedanken verbunden. Hingegen bedeutet der nur 2300 Meter kurze Circuit rund um die historische Steintribüne am Nürnberger Dutzendteich Neuland für Feller, was für den 22-jährigen Aargauer aber kein Handikap darstellen sollte.
Ricardo Feller: «Ich weiss, dass der Norisring mit seinen berüchtigten Mauern seine Tücken hat. Aber ich kenne die Breite meines Audi… Normalerweise liegen mir Strecken, auf denen man keine Fehler machen darf.»
Ob ihm dies gelingt und er sich wie Müller in der DTM-Hierarchie 2022 weiter verbessern kann, können nicht vor Ort weilende Zuschauer live am Fernsehen oder mit einem mobilen Endgerät verfolgen.
Die beiden DTM-Rennen werden am Samstag und Sonntag um 13.30 Uhr gestartet. Der freie TV-Sender ProSieben überträgt jeweils ab 13 Uhr live. Qualifyings und Rennen aller Serien wie DTM Trophy, DTM Classic und BMW M2 Cup sind zudem über das Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) zu sehen.
Valtteri Bottas und Zhou Guanyu entzückten die Sauber- und Alfa-Fans mit dem doppelten Punktgewinn in Kanada (Photo Florent Gooden / DPPI).
Historische Stätte von Alfa Romeo Nach dem doppelten Punktgewinn durch Valtteri Bottas (7.) und Zhou Guanyu (8.) in Kanada ist auch das Alfa Romeo Sauber Team von Hinwil nach Silverstone gereist. Mit dem British Grand Prix hat die italienische Marke eine historische Verbundenheit: Am 13. Mai 1950 sorgten Farina, Fagioli und Parnell in Silverstone für einen dreifachen Triumph von Alfa Romeo beim allerersten Rennen zur Formel-1-Weltmeisterschaft.
72 Jahre später stehen die Vorzeichen vor komplett ausverkauftem Haus – erwartet werden rund 400’000 Zuschauer über das gesamte Weekend – aber anders. Beim Heimspiel von WM-Leader Red Bull Racing und Titelverteidiger Mercedes-AMG F1 muss die Scuderia Ferrari endlich wieder einmal einen Erfolg landen, um die Chancen im Titelkampf zu verbessern.
Vom zehnten WM-Lauf berichten Oliver Sittler und Marc Surer auf SRF zwei. Das Qualifying wird am Samstag von 15.55 bis 17.10 uhr live übertragen, der GP Grossbritannien am Sonntag von 15.20 bis 18 Uhr.
Das Bad in der Menschenmenge auf dem Weg zum Podium ist Edoardo Mortara 2021 und 20222 gewohnt.
Heisses Rennen in Marokko Schliesslich geht es auch in der Formel E schon am Samstag um weitere WM-Punkte. Das zehnte Saisonrennen geht auf dem Strassenkurs von Marrakesch über die Bühne. Nach zwei Jahren Unterbrechung erstmals im marokkanischen Sommer, sodass das bisher heisseste Rennen erwartet wird. Dies rückt die Batterietemperaturen und Effizienz der Elektrorennwagen in den Fokus.
Mit dem zweiten Saisonsieg und einem zweiten Platz in Berlin sowie dem dritten bei der Premiere in Indonesien am Pfingstsamstag hat Edoardo Mortara einen guten Lauf, den der Genfer am Steuer seines Venturi-Mercedes fortsetzen will. Aktuell liegt er hinter Stoffel Vandoorne (Mercedes) und Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) an dritter Position mit nur sieben bzw. zwei Zählern Rückstand.
Mit bisher erst drei mageren Punktgewinnen, zuletzt in Runde 6 im Mai in Monaco, ist der WM-Titel für den zweiten Schweizer Sébastien Buemi im Nissan hingegen reine Illusion. Schon ein Podium wäre nach langer Durststrecke ein erfüllter Traum.
Der Schweizer Sportsender MySports 1 ist am Samstag ab 17.55 Uhr live dabei. Schon ab 17.30 Uhr berichtet ProSieben aus Marokko, ebenso ran.de im Internet.