Rodin FZERO: Ultimatives Hypercar aus Neuseeland 🎥

AUTO OHNE GRENZEN Der neuseeländische Kleinhersteller Rodin Cars bringt mit dem FZERO ein Hypercar auf den Markt, das nur physikalischen Grenzen unterliegt. Vorgesehen ist das 1200-PS-Geschoss für den Gebrauch bei Track Days.

 

 

Das ZERO in der Typenbezeichnung soll andeuten, dass das von Rodin Cars in Neuseeland entwickelte Hypercar null Restriktionen unterliegt. Weil es an kein Reglement und Gesetz gebunden ist, kann es von solventen und talentierten Kunden auch nur auf geschlossenen Rennstrecken bei Track Days bewegt werden.

Erst Monoposto, dann Hypercar mit 1176 PS
Der Rodin FZERO knüpft an den FZED an, bei dem es sich um einen ebenfalls zum privaten Vergnügen verwendbaren Formelrennwagen mit Fahrleistungen in Richtung eines GP-Boliden handelt (siehe Video). Der voll verschalte, futuristisch wirkende FZERO mit Kohlefaser-Monocoque soll sich nun als das derzeit weltweit schnellste und stärkste Fahrzeug für Track Days verstehen.

Der 4.0-V10-Biturbo (Galerie links) entstand in Zusammenarbeit mit Neil Brown Engineering aus England. Dank elektrischer Unterstützung (134 kW) ist eine Systemleistung von 1176 PS und ein maximales Drehmoment von 1026 Nm herausgekommen. Seine maximale Leistung von 1000 PS gibt der Verbrennermotor bei 9000 Touren ab. Mit nur 132 Kilogramm Gewicht soll dies der leichteste V10-Motor auf dem Markt sein.

Schneller als ein Kleinflugzeug
Das 8-Gang-Getriebe stammt von der auf Rennfahrzeuge spezialisierten Firma Ricardo, wobei dessen Titangehäuse (Galerie rechts) im 3D-Drucker von Rodin Cars entstand. Das gesamte Leergewicht beträgt nur 698 Kilogramm. Das Leistungsgewicht beträgt somit nur rund 0,6 kg/PS oder 1,662 PS/kg, was momentan kein reglementiertes Rennfahrzeug erreicht.

Das auffällige Flügelwerk und der Unterboden sorgen für eine Downforce von vier Tonnen. Auf die Strasse gebracht wird das Ganze über 18-Zoll-Rennreifen von Avon. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Rodin «über 360 km/h» an. Mehr wäre wohl nur auf Superspeedways in den USA oder auf ellenlangen Strassen geradeaus möglich. Aber eben, Letzteres vereiteln die Gesetze…

Mit irgendwelchen Reglementierungen wäre dieses Fahrzeug laut Rodin nicht zu realisieren gewesen. Es unterliegt einzig den physikalischen Grenzen, welche die Track Day-Piloten ausloten können.

Limitierte Serie ohne Preisangabe
Rodin Cars hat seinen grossen Hauptsitz auf der südlichen Insel Neuseelands in der Nähe von Christchurch. Zum 550 Hektar grossen Areal gehört eine eigene Teststrecke.

Die europäische Filiale ist am Donington Park Circuit in Grossbritannien stationiert. Einer der Markenbotschafter ist der Neuseeländer Liam Lawson, der in der FIA Formel 2 fährt und dem Nachwuchskader von Red Bull Racing angehört.

Nur 27 Rodin FZERO werden für Kunden auf die Räder gestellt. Diese können ihr Auto nach eigenen Wünschen konfigurieren. Rodin bietet auch den vollen Service an den Rennstrecken und beim Unterhalt, ebenso ein Fahrtraining unter Anleitung von Profis.

Ausgeliefert werden die ersten Modelle im Sommer nächsten Jahres. Den Preis erfährt man nur auf Anfrage.

rodin-cars.com

 

Oberhallau: Rennpremiere mit synthetischem Benzin

SCHRITT AN DIE ÖFFENTLICHKEIT Beim Bergrennen Oberhallau zeigt eine prominente Projektgruppe eine der Möglichkeiten von synthetischem Treibstoff auf. Zu diesem Zweck absolvieren Marcel Fässler, Beni Hotz und Neel Jani Demofahrten in Rennsportwagen.

Die drei Ligier (von vorne der Turbo, JS P4 und LMP3) werden für die Demoruns in Oberhallau
mit synthetischem Kraftstoff betankt. Benzin

Initiant des Projekts zur Entwicklung und Verbreitung eines synthetischen Treibstoffs ist Markus Hotz, früherer Rennfahrer und Gründer der Horag Hotz Racing AG in Sulgen. Mit dem aus der Formel 1 und IndyCar-Serie als genialer Motorenbauer bekannten Ingenieur Mario Illien konnte der Thurgauer einen stets zukunftsorientierten Techniker dafür begeistern. Auch Unternehmer und Mäzen Fredy Lienhard unterstützt das ehrgeizige Projekt.

Premiere vor Publikum
Beim stets gut besuchten Bergrennen in Oberhallau vom 27. und 28. August 2022 tritt die Projektgruppe erstmals an die Öffentlichkeit. Ziel und Zweck der Übung ist es, eine hierzulande kaum bekannte Brennstofftechnologie einem grösseren Publikum näherzubringen. Dazu eingeladen sind Politiker und Leute mit verschiedenem Interesse an diesem Thema.

Die Rennprofis Marcel Fässler und Neel Jani sowie Benjamin Hotz werden verschiedene Ligier-Rennfahrzeuge, deren seriennahe Motoren mit dem neu entwickelten synthetischen Benzin zum Laufen gebracht werden, bergauf bewegen.

So gut wie normales Rennbenzin
Es handelt sich zwar um reine Demonstrationsfahrten ausser Konkurrenz, trotzdem werden die beiden Le Mans-Sieger und der am Sonntag für Fässler einspringende Sportwagenpilot Benjamin Hotz mit den eigentlich für Rundstreckenrennen konzipierten Sportprototypen die 3000 Meter lange Strecke bestimmt in flottem Tempo zurücklegen.

Markus Hotz: „Unsere revolutionäre Aktion soll zeigen, was der uns ab diesem Jahr zur Verfügung stehende Treibstoff kann. Er ist aus erneuerbaren biogenen Stoffen hergestellt und kann auch in bestehenden Rennfahrzeugen ohne mechanische Änderung verwendet werden.“

Beni Hotz im Cockpit des Ligier-Peugeot-Turbo, assistiert vom umtriebigen Papa Markus Hotz. Sie zeigen, was möglich ist.

Für den Alltag und die Rennstrecke
Auch wenn bereits seit längerem an synthetischen Brennstoffen geforscht werde, wisse die breite Öffentlichkeit noch wenig darüber, welche Möglichkeiten in dieser neuen Technologie stecken, argumentiert die Projektgruppe.

Ihr nicht aus fossilen Quellen stammender Treibstoff für Ottomotoren besteht aus 100% regenerativen biogenen Stoffen. Die Schweiz ohne eigene Rundstrecke könne daher unter Umständen mit kleinen zur Verfügung stehenden Brennstoffmengen entsprechend den FIA-Regularien vollwertige Bergrennen oder Slaloms durchführen.

Zudem könnte das bis gegen 85% CO2-neutrale Benzin mit einer Klopffestigkeit von 97,5 ROZ die Energiewende in Bereich Mobilität mit Verbrennungsmotoren ohne neue Tankstellen-Infrastruktur umgehend unterstützen. Der Preis wird sich im unteren Bereich handelsüblicher Rennbenzine bewegen.

Etwas machen, nicht nur reden
Das Projekt wird von renommierten Wissenschaftlern und Automobil-Experten begleitet. Nebst den bereits erwähnten Petrol Heads Hotz, Illien und Lienhard gehören Christian Bach von der EMPA und Prof. Dr. Andreas Herrmann vom Institut for Mobility der Universität St. Gallen zu den Mitwirkenden.

Alle Beteiligten – auch die in Oberhallau teilnehmenden Le Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister Fässler und Jani – engagieren sich aus persönlicher Überzeugung und auf eigene Rechnung. Ihr gemeinsames Motto lautet: “Etwas machen, nicht nur reden.“

horag.com

Bergrennen Osnabrück: Keine Chance gegen Merli 🎥

ZWEITER PLATZ FÜR BERGUERAND Europameister Christian Merli machte mit seinen Gegnern beim grössten Bergrennen Deutschlands kurzen Prozess. Nach einem spannenden Duell unter den Herausforderern errang Eric Berguerand den zweiten Platz.

Christian Merli bewies am Steuer seines Osella FA30 einmal mehr seine Klasse. Nun möchte er auch einmal den Schweizer EBM-Lauf im Jura gewinnen (Fotos: Peter Wyss).

Nach den drei Trainingsläufen auf der 2030 Meter kurzen Strecke in Borgloh vor den Toren Osnabrücks schien die Ausgangslage noch offen, wenngleich Christian Merli bereits die Bestzeiten vorgelegt hatte. Der diesjährige Schweizer Rekordsieger Eric Berguerand haderte jedoch noch mit seinem Auto, weil er eine kleinere Reifendimensionen ausprobierte und den Lola-Cosworth dadurch nicht mehr wie gewohnt spürte.

Auch Marcel Steiner kam im LobArt mit Helftec-Honda-Turbomotor nicht auf die gewünschten Zeiten. Der Berner war aber immerhin Zweitschnellster unter einem Dutzend grosser Dreiliter-Rennsportwagen aus der Gruppe E2.

Rekordfahrt und Dreher mit Happyend
Gleich im ersten Rennlauf am Sonntagmorgen, den er wegen verschmutzter Piste zweimal antreten durfte (angewärmte Reifen waren sicher kein Nachteil), realisierte der Italiener als erster Fahrer bei dem seit 1968 zum 54. Mal ausgetragenen Bergrennen in Norddeutschland mit 49,817 (Schnitt 145,71 km/h) eine Zeit von unter 50 Sekunden. Damit hängte der dreifache Europameister mit seinem optimalen Osella FA30 mit Zytek-V8-LRM-Motor alle Gegner gleich um zwei Sekunden und mehr ab.

Nach 50,154 im zweiten Durchgang war sein vierter Tagessieg in Osnabrück nach 2016, 2017 und 2019 – jeweils in Rekordzeit – schon vor dem finalen Sprint klar. In diesem brachte Merli das Kunststück fertig, sich wegen Schaltproblemen in einer von Leitplanken und Reifenstapeln begrenzten Kurve zu drehen, ohne dabei anzuschlagen. Der folgende Mitschnitt aus dem Livestream zeigt diese Situation.

Berguerand holt Trainingsrückstand auf
Den zweiten Platz nahm nach dem ersten Lauf Eric Berguerand (Galerie links) und nach dem zweiten Lauf Marcel Steiner (Galerie rechts) ein, allerdings trennte sie nur eine Zehntelsekunde. Der Franzose Sébastien Petit (Nova Proto, Galerie Mitte), alter und nun neuer Gesamtsieger im FIA Hill Climb Cup, witterte wie der Schweizer Meister ebenfalls noch seine Chance auf den Ehrenplatz hinter Merli.

Alle drei drehten im dritten Rennlauf auf, verbesserten sich dabei aber unterschiedlich gut. So kam es, dass zuerst Petit Steiner vom zweiten Platz und dem ersten bei den Sportwagen verdrängte, ehe Berguerand mit 50,998 als Zweitschnellster des Tages auch den zweiten Gesamtrang übernahm.

Eric Berguerand: «Mir hatte der komplette Samstag gefehlt, weil ich den Wagen wieder auf die grossen Räder umbaute. Erst im dritten Rennlauf war ich dann dort, wo ich am Sonntag hätte beginnen sollen. Aber näher als bis auf eine halbe Sekunde wäre ich Merli wohl nicht gekommen. Er ist halt ein Profi. Daher bin ich mit diesem Ausgang des Rennens vollauf zufrieden. Es hat Spass gemacht und war motivierend, mit mehreren starken Gegnern um Platz 2 zu kämpfen.»

Trostpflaster für Steiner
Derweil fand Steiner keine Erklärung, warum er bei weitem nicht an seine Bestzeit von 2019 mit dem schwächeren Mugen-V8-Motor (P2 mit 50,615) gekommen war.

Marcel Steiner: «Es ist, wie es ist. Ich hatte mit neuen Reifen nicht die erhofften und eigentlich gewohnten Fortschritte vom Training zum Rennen gemacht. Und so hat mich halt auch Petit noch um 16 Hundertstel geschlagen.»

Wenigstens durfte er sich als Vierter wie der fünftplatzierte Alexander Hin, der mit dem Ex-Lampert-Osella der mit Abstand schnellste Deutsche der Gegenwart ist, aufs erweiterte Gesamtpodium stellen. Dieses verpassten Robin Faustini und Joël Volluz in ihren Osella FA30 nur um Sekundenbruchteile.

Mit seiner bisher schnellsten Osnabrücker Zeit im dritten Lauf verdrängte der Aargauer den Walliser – der 2015 bisher letzter Schweizer Tagessieger war – noch vom sechsten Platz. Beide waren mit ihren eigenen Bestzeiten durchaus zufrieden und sie wissen wie Steiner, dass für die Zukunft noch Luft nach oben haben.

Hin, Berguerand, der jubelnde Sieger Merli, Petit und Steiner bevölkerten das Gesamtsiegerpodium.

Klassensieg für Burgermeister
Für einen Schweizer Sieg sorgte Joel Burgermeister im Tatuus-Abarth F4 evo (untere Galerie links). Wie Merli bei den stärksten Rennsportwagen, liess der Thurgauer seinen mehrheitlich mit Formel-3-Wagen gestarteten Gegnern keine Chance, fuhr drei 56er-Zeiten und gewann so verdient die Zweiliterklasse der Rennwagen.

Schnellster aller Tourenwagen und GT-Fahrzeuge war der Franzose Nicolas Werver in einem Porsche 997 GT3 R (untere Galerie Mitte). Als Einziger unterbot er zum Schluss die Minutenmarke. Den E1-Rekord von Ronnie Bratschi von 2019 (57,338) konnten auch der Tscheche Dan Michl im Lotus Elise und der südafrikanische King of the Hill Pieter Zeelie in einem Toyota MR2 Turbo nie gefährden.

Als einziger Tourenwagenpilot aus der Schweiz kam der 23-jährige Newcomer Kyrill Graf im BMW M3 GTR (untere Galerie rechts) in seiner Klasse auf den fünften Rang.

Nächstes Gipfeltreffen im Kanton Jura
Gelegenheit zur Revanche bietet sich einigen der internationalen Teilnehmer in Osnabrück am übernächsten Wochenende beim Schweizer EM-Lauf St-Ursanne–Les Rangiers. Eric Berguerand, der seit seinem schweren Unfall nie mehr dort startet, wird dieses Geschehen dann als Unbeteiligter aus der Ferne betrachten und erst eine Woche später in Oberhallau wieder angreifen.

msc-osnabrueck.com

 

Bergrennen Osnabrück: Merli gegen die Schweizer Elite 🎥

HIGHLIGHT IM NORDEN Mit einem attraktiven Teilnehmerfeld, angeführt von Europameister Christian Merli und der Schweizer Armada mit Berguerand, Faustini, Steiner und Volluz, wartet das grösste Bergrennen in Deutschland auf. Zu sehen auch live auf YouTube.

Es ist ein Bergrennen der Superlative, hoch oben in Deutschland in der sogenannten Borgloher Schweiz. Dies zeigt der Trailer zur Veranstaltung von 2018.

In den Jahren vor der Corona-Pandemie kamen jeweils zwischen 20 und 30 000 Zuschauer in die idyllische Gegend nach Hilter-Borgloh in der Nähe von Osnabrück, um das Renngeschehen am Uphöfener Berg zu verfolgen. Wobei Berg etwas übertrieben klingt…

FIA-Cup-Finallauf auf anspruchsvollem Hügel
Die nur 2030 Meter lange Strecke mit Start auf einer Meereshöhe von 95 Meter weist eine Höhendifferenz von bloss 73 Meter auf. Mit ihren blinden, von Leitplanken oder Reifenstapeln umsäumten Kurven ist sie trotzdem sehr anspruchsvoll, sodass sich hier unter den Bergspezialisten wie auf den bekannten Schweizer Strecken die Spreu vom Weizen trennt.

Rund 180 Fahrer aus 14 Nationen sind für die 54. Austragung dieses Rennen gemeldet, das neben der Deutschen Berg-Meisterschaft als Finallauf auch zum FIA International Hill Climb Cup zählt. Dank der Sponsoren vermag der veranstaltende MSC Osnabrück mit dem umtriebigen Bernd Stegmann an der Spitze stets viele Ausländer mit Startgeldprämien und/oder Reisekostenzuschüssen zur Teilnahme an diesem Bergsprint zu bewegen.

Schweizer Top-Quartett auf Jagd nach Podium
Zu diesen gehören auch die momentan stärksten Schweizer. So sind am Wochenende Eric Berguerand (1. 2014), Robin Faustini, Marcel Steiner (1. 2012) und Joël Volluz (1. 2015) mit Anspruch auf den Gesamt- und/oder Kategoriensieg am Start.

In der Reihenfolge Berguerand (Lola-Cosworth, obere Galerie links), Steiner (LobArt-Helftec-Honda-Turbo, obere Galerie rechts), Faustini (untere Galerie rechts) und Volluz (beide Osella FA30, untere Galerie links) belegten sie zuletzt die top vier Ränge (Galerie) beim Bergrennen Ayent–Anzère.

 

Dazu gesellt sich Joël Burgermeister mit seinem Tatuus-Abarth-LRM F4. Der Thurgauer ist damit Anwärter auf den Klassensieg bei den Zweiliterrennwagen. Und als einziger Tourenwagenpilot hält Kyrill Graf im BMW M3 GTR die Schweizer Flagge hoch.

Alle gegen den Europameister
Selbst für den in der Schweizer Bergrennsaison 2022 noch ungeschlagenen Eric Berguerand führt der Weg zum Tagessieg primär über den Italiener Christian Merli. Der amtierende und 2022 wohl bleibende Europameister reiste direkt vom vorangegangenen EBM-Lauf in Polen an.

Merli hält mit 50,055 Sekunden (genau 146 km/h) den absoluten Streckenrekord. Da dieser von 2019 stammt und sein Osella FA30 wie auch der Trentiner selbst seither an Schlagkraft zugelegt haben, dürfte die 50-Sekunden-Marke am Sonntag fallen. Zumal angenehmes und nicht allzu heisses Sommerwetter angesagt ist.

Weitere Anwärter aufs Gesamtsiegerpodium neben Merli und den vier Schweizern sind der Franzose Sébastien Petit im Nova Proto (Tagessieger 2018), der zurzeit stärkste Deutsche Alexander Hin (Osella FA30) und der Tscheche Petr Vitek (Osella PA30).

Europameister Christian Merli genoss 2019 die reizende Krönung zum Tagessieger in Osnabrück. Orga-Leiter Bernd Stegmann überreichte ihm den Kranz (Fotos: Peter Wyss).

Angriff auf Bratschis Tourenwagenrekord
Weil Ronnie Bratschi nach einem Motorschaden bei Prüfstandversuchen seinen Mitsubishi Evo RS in diesem Jahr wohl nicht mehr an den Start bringen wird, kann der dreifache FIA Hill Climb Cup Champion auch seinen Osnabrücker Tourenwagenrekord von 2019 (57,338) nicht verteidigen.

Diesen heuer zu verbessern, ist am ehesten dem Tschechen Dan Michl im Lotus Elise oder dem Franzosen Nicolas Werver in einem Porsche zuzutrauen. Mit Pieter Zeelie auf einem monströsen Toyota MR2 mit 850 PS ist hier sogar der südafrikanische «King of the Hills» mit von der Partie, was die Internationalität dieser Veranstaltung unterstreicht.

Tausende Zuschauer säumen jeweils die Uphöfener Bergrennstrecke. Auch Zuschauer aus der gut 700 Kilometer entfernten Schweiz sind stets dabei.

Livestream von beiden Renntagen
Als besonderen Service bietet der MSC Osnabrück an beiden Tagen eines kostenlosen Livestream auf YouTube. Am Samstag ist dieser von 8 bis c. 18 Uhr unter diesem Link zu verfolgen, am Sonntag ab 8 Uhr bis Rennende – geplant sind vier Wertungsläufe – unter diesem Link.

msc-osnabrueck.com

24H Spa: Triumph für Marciello, Jubel bei Rahel Frey 🎥

GROSSE SCHWEIZER ERFOLGE 15 Jahre nach Fässler und Delétraz siegte mit Raffaele Marciello und seinem Mercedes-Team wieder ein Schweizer bei den 24 Stunden von Spa. Einen grossartigen Klassensieg eroberte auch Rahel Frey mit ihren Partnerinnen.

Zum 55. Geburtstag der Firma AMG gewannen Jules Gounon (F), Daniel Juncadella (E) und Raffaele Marciello vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP die 74. Auflage des legendären Langstrecken-Klassikers. Mit seiner dritten Pole-Position in Folge bei diesem Rennen hatte sich der Tessiner selbst die beste Ausgangslage im Feld der 66 GT3-Sportwagen erarbeitet.

Belohnung für fehlerfreie Fahrt
In einem für einmal bei idealen Wetterverhältnissen in den Ardennen von mehreren Teams umkämpften Rennen blieb der Mercedes #88 immer in der Spitzengruppe. Nach einer gut einstündigen Unterbrechung in der Nacht infolge eines Unfalls ohne Verletzte setzten drei Mercedes-Teams sowie der schnellste Ferrari und BMW ihre Jagd auf den Gesamtsieg nahtlos fort.

Den Ausschlag zugunsten der Mannschaft rund um den Schweizer, Franzosen und Spanier gab eine fehlerfreie Fahrt und eine perfekte Boxenstoppstrategie. Mit 31 Sekunden Vorsprung auf den zweitbesten Mercedes überquerte Marciello nach 536 absolvierten Runden die Ziellinie als Sieger.

Der sechste Schweizer Gesamtsieger
Nachdem «Lello» jahrelang mit italienischer Lizenz gefahren und nur als Italiener wahrgenommen worden war, bescherte er der Schweiz am Sonntag vor dem Nationalfeiertag somit den ersten Sieg seit Marcel Fässler und Jean-Denis Delétraz im Regenrennen von 2007 (auf Corvette). Zuvor war dies nur 1985 Marc Surer (mit BMW) und dem heute verheirateten Paar Lilian Bryner/Enzo Calderari auf Ferrari (2004) gelungen.

Nicht weniger als acht Teams legten innerhalb 24 Stunden dieselbe Distanz (3754,14 Kilometer) wie die Sieger zurück. Mit dem Sieg beim grössten GT-Rennen der Welt vergrössern Jules Gounon, Daniel Juncadella und Raffaele Marciello auch ihre Führung im Endurance Cup der GT World Challenge Europe.

Raffaele Marciello: «Wir wissen, wie hart es ist, dieses Rennen zu gewinnen, denn viele Jahre hat es nicht geklappt und heute hatten wir endlich Erfolg. Für mich war es ein verhältnismässig ruhiges Rennen, mal schwerer, mal einfacher. Wir hatten sehr viel Glück während des ganzen Rennens mit dem Auto, den Reifen, dem Verkehr und den Streckenbedingungen. Aber das gehört auch dazu!»

Rahel Frey führt Frauenteam zum Erfolg
Purer Freudentaumel umgab auch ein zweites Siegerteam mit Schweizer Besetzung (mittlere Galerie). Rahel Frey, die Dänin Michelle Gatting, die Belgierin Sarah Bovy und die für dieses Rennen dazu gestossene 18-jährige Französin Doriane Pin liessen im Gold Cup alle 14 Klassengegner zurück. Die von Gold-Fahrerin Frey angeführten Iron Dames erlebten mit dem von Iron Lynx aus Italien eingesetzten Ferrari 488 GT3 ein traumhaftes Rennen.

Von Klassenrang 11 gestartet, hielten sie sich aus allen Zwischenfällen heraus, hatten kein technisches Problem und übernahmen in der Nacht dank einer überzeugenden Fahrt von Newcomerin Pin die Klassenspitze, die sie in den folgenden elf Stunden bis ins Ziel sukzessive ausbauten. 32 Plätze machten die „Eisernen Damen“ gut und kamen so mit nur fünf Runden Rückstand auf die Gesamtsieger als 18. von 43 Klassierten ins Ziel.

Drei Wochen nach dem ersten Podium eines reinen Frauenteams in der WEC in Monza (P2) sorgte das Quartett damit für ein weiteres historisches Resultat. Und für Teamleaderin Rahel Frey, die als Siegerin ins Ziel fahren durfte, ist es einer ihre grössten Erfolge als Profirennfahrerin. Wir gratulieren von Herzen!

Podium für Philip Ellis und Emil Frey Racing
Zu einem Podium kam auch der der Zuger Philip Ellis auf einem Mercedes-AMG als Zweiter in der Klasse Pro-Am (Galerie unten, 2. von links). Nach einem Motorwechsel nach dem Training war das SPS-Team aus der Boxengasse gestartet, worauf es eine beeindruckende Aufholjagd inszenierte.

Alain Valente rollte am Steuer eines weiteres Mercedes am Sonntagmorgen als Führender im Silver Cup aus. Der Porsche mit Niki Leutwiler lag in der zweiten Rennhälfte im Pro-Am Cup ebenfalls vorne, als ihn erst ein Ausrutscher durchs Kiesbett und nach dem Boxenstopp der Verlust eines Rades auf offener Strecke um den möglichen Sieg brachte.

Für Emil Frey Racing endete ein schwieriges Rennen mit einem verdienten Podium im Silber Cup. Stuart White, Konsta Lappalainen und Tuomas Tujula brachten ihren Lamborghini Huracán (untere Galerie Mitte) auf dem dritten Klassenplatz und Gesamtrang 16 ins Ziel.

Giacomo Altoè, Léo Roussel und Arthur Rougier schafften es mit einem soliden 14. Platz ebenfalls ins Ziel. Der dritte und fahrerisch am stärksten eingeschätzte Lambo mit den Profis Mirko Bortolotti, Albert Costa Balboa und Jack Aitken stand als aussichtsreicher Vierter in der Startaufstellung, schied aber nach einem Unfall in der Nacht aus.

Kein Glück für die Schweizer Audi-Werksfahrer
Viel Unerwünschtes erlebten die stärksten und mit den drei Schweizer Werksfahrern Ricardo Feller, Nico Müller (Galerie rechts) und Patrick Niederhauser besetzten Audi Sport Teams. Sie waren zwar schnell, erlebten aber alle Widrigkeiten eines solchen Rennens.

Nach zum Teil grossen Zeitverlusten und darauffolgenden Aufholjagden kamen sie wenigstens auf den Rängen 12 (Feller), 17 (Müller mit Valentino Rossi) und 19 (Niederhauser mit Landsmann/Privatfahrer Lucas Légeret) ins Ziel.

Der Porsche von Junior Julien Apothéloz musste schon in der dritten Rennstunde nach einem unverschuldeten Unfall abgestellt werden. Seine Markenkollegen Mauro Calamia und Dominik Fischli kamen mit ihren Teams auf den Positionen 25 und 29 über die Distanz. Nur 39 der 66 gestarteten Autos schafften dies ebenfalls.

(Fotos: DPPI)

gt-world-challenge-europe.com/event/189/total-24-hours-of-spa

totalenergies24hours.com

Maserati: MC20 für GT2-Kundenteams

RÜCKKEHR AUF DIE RENNSTRECKE Der Maserati MC20, der seit von Beginn an für die Rückkehr der Marke in den GT-Sport ausgelegt wurde, gibt sein Debüt in der nächstjährigen Fanatec GT2 European Series.

Der formschöne Maserati MC20 GT2 ist für ambitionierte Privatfahrer bestimmt.

Maserati wird Kunden und Teams eine GT2-Rennversion anbieten, die auf der Strassenversion des MC20 basiert. Von dieser übernimmt das GT2-Modell den Nettuno V6-Motor mit der neuen Maserati Twin Combustion-Technologie (MTC), ebenso die Doppel-Querlenker-Radaufhängung mit halbvirtueller Lenkachse und das Carbon-Monocoque.

Von der Strasse auf die Rennstrecke
Der Maserati MC20 GT2 ist ein einsitziges Rennfahrzeug (Breite x Höhe = 2,02 m x 1,22 m) mit dem Maserati Nettuno V6-Doppelturbo mit 3000 ccm Hubraum und 630 PS. Die Leistung wird auf die Hinterräder übertragen von einem sequenziellen Sechs-Gang-Renngetriebe mit Schaltwippen, Rennkupplung und selbstsperrendem mechanischen Differenzial mit begrenztem Schlupf.

Rennserie für Privatfahrer
Eingesetzt werden kann der Maserati MC20 GT2 in der Fanatec GT2 European Series. Diese richtet sich ausschliesslich an ambitionierte Privatfahrer und Gentleman Driver. Profis sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Bisherige Marken sind der Audi R8 LMS GT2, Brabham BT63 GT2 Concept, KTM X-BOW und Porsche GT2 RS CS. Im Rahmen der 24 Stunden von Spa an diesem Wochenende stellte sich auch ein Mercedes-AMG GT Track Series in die Reihe der ausgestellten GT2-Autos, geplante Renneinsätze in Kundenhand hat der Hersteller aber noch nicht kommuniziert.

Im Heck arbeitet der Nettuno V6-Motor mit der neuen Maserati Twin Combustion-Technologie.

maserati.com

gt2europeanseries.com

BMW: Rückkehr auf die grosse Bühne 🎥

IMSA, WM UND LE MANS Nach 25 Jahren wird BMW im übernächsten Jahr mit dem nach neuem Reglement entwickelten Hybrid-Sportwagen in Le Mans wieder um den Gesamtsieg fahren. Die Rennpremiere erfolgt 2023 in den USA.

 

BMW M Motorsport kehrt im übernächsten Jahr erstmals seit 1999 mit einem Prototyp nach Le Mans zurück. Damals bejubelten Joachim Winkelhock, Pierluigi Martini und Yannick Dalmas im BMW V12 LMR (Galerie Mitte) nach 24 Stunden den Gesamtsieg. Im gleichen Jahr triumphierte das Fahrzeug auch bei den 12 Stunden von Sebring, wo sein Nachfolger ebenfalls antreten wird.

Erst die USA, dann die ganze Welt
Seine Premierensaison erlebt der neue BMW M Hybrid V8 ab Januar 2023 in der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Danach stellen sich die Münchner in der FIA-Langstrecken-WM (WEC) der hochkarätigen Konkurrenz auch in der Top-Kategorie der Hypercars.

Am Montag, 25. Juli, drehte der erste Prototyp von BMW M Motorsport seit dem legendären BMW V12 LMR beim Rollout in Varano de Melegari (I) seine ersten Runden.

Franciscus van Meel, Geschäftsführer der BMW M GmbH: «Die Entscheidung, den BMW M Hybrid V8 ab 2023 in der IMSA-Serie und 2024 auch in der WEC einzusetzen, ist ein Meilenstein für das Projekt. Es steht für eine Zeitenwende bei BMW M in Richtung Elektrifizierung. Die IMSA-Serie in Nordamerika und die weltweit startende WEC sind die perfekten Plattformen, um mit unserem Prototyp zu zeigen, wie aufregend elektrifizierte BMW M Fahrzeuge in Zukunft sein werden.»

Intensive Testarbeit
Aufgrund des sehr engen Zeitplans für das Projekt nach dem neuen Reglement will sich BMW in der ersten Saison 2023 auf ein Einsatzgebiet fokussieren. Dafür sei die IMSA-Serie perfekt geeignet. Das mittelfristige Ziel sei immer gewesen, mit dem BMW M Hybrid V8 zweigleisig zu fahren und auch die grosse Plattform der WEC mit den 24 Stunden von Le Mans zu nutzen.

Andreas Roos, Leiter BMW M Motorsport: «Darauf arbeiten wir nun parallel zu unserem Programm in Nordamerika mit voller Motivation hin. Das Fahrzeug hat seinen Rollout erfolgreich absolviert. Nun geht es an die intensive Testarbeit für die Rennpremiere im Januar 2023 in Daytona.»

Fahrer- und Teamwahl noch offen
Der BMW M Hybrid V8 nutzte die Teststrecke von Dallara in der Nähe von Parma für einen mehrtägigen Funktionstest. Am Steuer sassen die Werksfahrer Connor De Phillippi und Sheldon van der Linde.

Im August stehen weitere Testeinsätze in Europa auf dem Programm, bevor ab September das BMW M Team RLL und eine BMW M Motorsport Expertencrew in Nordamerika die spezifische Vorbereitung auf die IMSA-Saison und die 24 Stunden von Daytona (26. bis 29. Januar 2023) beginnen.

Über die Cockpitbesetzungen wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Das gilt auch für die Wahl des Einsatzteams für die WEC und die Fahrer für die Saison 2024.

bmw-motorsport.com

 

24 Stunden Spa: Das grösste GT-Rennen der Welt 🎥

TV-WEEKEND-TIPP Mehrere Schweizer Fahrer und Emil Frey Racing als Team machen sich Hoffnungen auf einen Erfolg bei den 24 Stunden von Spa. Das komplette Rennen ist im Internet zu sehen, der GP Ungarn am Sonntag im Fernsehen SRF.

 

Marcel Fässlers überragender Leistung am Steuer einer Corvette von Phoenix Racing war es zu verdanken, dass er und der Genfer Jean-Denis Delétraz im Regenrennen von 2007 für den bisher letzten Schweizer Gesamtsieg sorgten.

Drei Jahre zuvor holten die Privatfahrer Enzo Calderari und Lilian Bryner bei dieser traditionellen Veranstaltung ihren grössten Einzelerfolg. Sie schafften es als erste Schweizer seit Marc Surer 1985 auf BMW 635 CSi.

 «Le Mans» der GT3-Sportwagen
Mittlerweile haben die 24 Stunden von Spa-Francorchamps auf dem sieben Kilometer langen GP-Kurs in den belgischen Ardennen einen ganz anderen Stellenwert. Seit Jahren sind viel mehr Hersteller mit werksunterstützten Teams und Werksfahrern involviert.

Was Le Mans für die Sportwagen, ist dieses Langstreckenrennen exklusiv für die GT3-Sportwagen nach FIA-Reglement. Unterteilt werden sie nach Einstufung der jeweiligen Fahrer und ihrer Zusammenstellung in die Kategorien Pro, Pro-Am, Gold, Silber und Bronze.

Natürlich hat der Gesamtsieg, für den unter normalen Umständen gut zwei Dutzend der 66 Autos infrage kommen, den grössten Stellenwert. Doch auch in den Subwertungen liegt die jeweilige Latte sehr hoch.

Nico Müller fehlt noch ein Gesamtsieg
Insgesamt stehen 236 Fahrer aus 19 Nationen auf der letzten offiziellen Startliste. Die Schweiz ist mehreren Fahrern und einem Team aussichtsreich vertreten.

Die besten Chancen dürfen dem Mercedes-Team #88 mit dem Tessiner Werksfahrer Raffaele Marciello zugerechnet werden. „Lello“ startet wie 2020 und 2021 aus der Pole-Position, nachdem der schnellste Lamborghini wegen einer technischen Unregelmässigkeit sämtliche Zeiten gestrichen bekam. Der Südschweizer hatte bisher das Glück jedoch noch nie auf seiner Seite.

In ebenfalls werksunterstützten Audi-Teams hoffen Nico Müller (#46), Ricardo Feller (#66) sowie die zusammen fahrenden Lucas Légeret und Patric Niederhauser (#25) auf beste Chancenauswertung. Für Müllers berühmten Partner und MotoGP-Star Valentino Rossi ist Spa eine Premiere. Der Berner war mit Audi 2015 bereits Gesamtzweiter und 2016 Dritter.

Der in Lugano wohnhafte Italiener Marco Mapelli (Lamborghini #6) und der in Luzern heimisch gewordene Deutsche Marvin Kirchhöfer (McLaren #38) starten ebenfalls mit Schweizer Lizenz in der von 23 Teams umkämpften Königsklasse Pro.

Weitere Schweizer hoffen auf Klassenpodium
Um ein Podium im Pro-Am Cup kämpfen sieben Teams, u.a. mit Antonin Borga (im einzigen Bentley Continental, #107), Werksfahrer Philip Ellis (Mercedes #75) und Niki Leutwiler (Porsche #24, untere Galerie).

Im 15 Wagen starken Gold Cup möchte Rahel Frey im Ferrari 488 TG3 #83 der Iron Dames an das sensationelle Resultat beim WEC-Lauf in Monza anknüpfen, wo sie als Zweite der Klasse GTE-Am als erstes Frauenteam überhaupt aufs Podium eines Langstrecken-WM-Laufs kamen (Galerie Mitte).

Ambitionen aufs Podium im Gold Cup haben auch Karim Ojjeh (Audi R8 #10) und Julien Apothéloz (Porsche #91), ebenso Mauro Calamia (Porsche #56), Dominik Fischli (Porsche #22) und Alain Valente (Mercedes #4) in dem mit 19 Wagen stark besetzten Silver Cup.

Sicher nur besser kann die Ausgabe 2022 für Emil Frey Racing mit seinen drei Lamborghini Huracán #14 (Silver), #19 (Pro) und #63 (Silver) werden (Galerie unten), nachdem das Safenwiler Team im Vorjahr mit zwei schweren Unfällen und dem Out des dritten Autos ein katastrophales Rennen erlebt hatte.

In voller Länge auf YouTube und im Internet
Am Donnerstagabend fand bei einbrechender Dunkelheit das Qualifying statt. In die Wertung kam die Durchschnittszeit jeder Fahrerpaarung. Die schnellsten 20 Teams qualifizierten sich für die sogenannte Super-Pole.

Der Start zum Marathon erfolgt am Samstag um 16.45 Uhr. Dass die Startaufstellung nicht ausschlaggebend ist, sondern ein guter Rennspeed, bewies das im Vorjahr zweitplatzierte WRT, das aus der letzte Reihe startete und den sieg nur um vier Sekunden verpasste.

Super-Pole und Rennen können in voller Länge auf dem YouTube-Kanal von GT World unter diesem Link und auf der Homepage der GT World Challenge Europe unter diesem Link verfolgt werden. Das Livetiming gibt es unter diesem Link.

Letzter GP vor der Sommerpause
Der vierte Grand Prix im Juli und zugleich letzte vor der vierwöchigen Sommerpause der Formel 1 geht am Sonntag in Ungarn über die Bühne. Für den Wahl-Thurgauer Sebastian Vettel, der am Donnerstag seinen Rücktritt verkündet hat, ist der GP Ungarn der Beginn seiner emotionalen Abschiedstournee mit Aston Martin Racing.

Charles Leclerc führte beim GP Frankreich vor Max Verstappen, bis er sich ins Aus drehte (Foto: Pirelli).

Nach dem selbst verschuldeten Unfall in Führung liegend am vergangenen Sonntag in Le Castellet möchte sich Charles Leclerc mit Ferrari mit einer top Vorstellung wieder rehabilitieren. Für die Scuderia wäre ein Erfolg wichtig, um den Anschluss an den klaren WM-Leader nicht zu verlieren.

Auch hofft Alfa Romeo Sauber aus Hinwil auf das Ende einer punktelosen Serie von drei Rennen, um sich im WM-Klassement weiterhin vor Haas, Alpha Tauri, Aston Martin und Williams zu behaupten.

Mit Oliver Sittler und Marc Surer als Kommentatoren berichtet das Schweizer Fernsehen am Samstag auf SRF zwei von 15.55 bis 17.15 Uhr vom Qualifying und am Sonntag auf demselben Kanal ab 14.20 Uhr vom zwölften WM-Lauf 2022.

(Fotos vom Qualifying 24 Stunden Spa: DPPI)

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Formula Drift: Verpasste Chance für Yves Meyer 🎥

UNVERSCHULDETES AUSSCHEIDEN Zahlreiche Zwischenfälle prägten den fünften Lauf zur Formula Drift in den USA. Yves Meyer schaffte es im Toyota GT86 zwar ins Sechszehntelfinale, schied jedoch aufgrund eines nicht selbst verschuldeten Fehlers aus.

 

Die fünfte Veranstaltung der weltweit bedeutendsten Driftserie ging auf dem World Wide Technology Raceway in St. Louis im US-Bundesstaat Illinois bei Hochsommerhitze über die Bühne.

Gerne wären alle Mitarbeitenden von The Drift Force, dem von Yves Meyer und Joshua Reynolds gegründeten Team aus Nidwalden, trotz der hohen Temperaturen cool geblieben. Doch das eine oder andere Malheur sorgte dann doch für Aufregung, die zu vermeiden gewesen wäre.

Kommando zurück
Der erste Dämpfer kam in Form der Hiobsbotschaft, dass die erwarteten neuen Nexen-Reifen vom Typ Nfera Sport R erst zum nächsten Event zur Verfügung stehen werden. Daher musste das Team mit Unterstützung der amerikanischen Partner den für die grösseren Reifen dem Reglement entsprechend um 140 Kilogramm Ballast erschwerten Toyota GT86 wieder mit ebenso viel Gewicht zurückbauen.

Zu den Problemen mit den nicht mehr für den Einsatz vorgesehenen gebrauchten Reifen kam im Training ein Feuer im Motorraum infolge eines Lecks in der Servolenkung. Zum Glück konnte es rasch gelöscht und der rund 900 PS starke Driftbolide fürs Warm-up zum Qualifying hergerichtet werden.

Handikap in der Qualifikation
Leider traten in der Qualifikation Motoraussetzer auf, worauf Yves Meyers mit viel Einsatz der Kupplung improvisieren musste. Die drei Sachrichter mussten deswegen elf Punkte abziehen, ansonsten gefiel ihnen seine Vorstellung gut.

Yves Meyer: «Schade, dass uns eine defekte Zündkerze mit dem Punkteabzug einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ansonsten hätte ich erstmals den Sprung in die Top 10 geschafft und mich nicht mit dem 25. Qualifikationsrang begnügen müssen.»

Als ersten Gegner in den Top-32-Battles erhielt Meyer den Kalifornier Michael Essa zugewiesen. Das Duell gegen den 42-jährigen Champion von 2013 gewann er eindeutig.

Duell gegen Ferrari-Ikone aus Italien
In der nächsten Runde der Top 16 traf Meyer auf den Italiener Federico Sceriffo. Mit dem selbst gebauten, rund 1000 PS starken Ferrari 599 GTB ist der Mailänder ein Exote im Feld. Leider verlor dieser in seinem Lead Run Kühlwasser, worauf sich sein Schweizer Gegner beim ersten Driftansatz nach dem Start abrupt ins Aus drehte.

Den Grund dafür erhielt Meyer erst nach seinem perfekten Chase Run erklärt, der am Ausscheiden jedoch nichts mehr änderte.

Yves Meyer: «Ich hatte den Fehler bei mir gesucht und nicht beim Gegner. Leider hätten wir sofort Protest einlegen und eine zweite Chance erhalten müssen, doch kam er halt zu spät. Ein teaminterner Kommunikationsfehler, der uns sicher nicht mehr passieren wird.»

Eine grosse Chance war damit zunichte. Wegen etlicher Motorschäden und Unfällen auf der auch von den IndyCars und Nascar-Cup-Autos benützten Strecke hatte die Rangliste nämlich durchgemischt. Das erste Topresultat für The Drift Force wäre machbar gewesen und ist somit wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Yves Meyers Duell mit dem Italiener Sceriffo im Ferrari endete leider zu seinen Ungunsten (Fotos: Valters Boze).

Das Warten hat ein Ende
Der nächste Lauf zur Formula Drift 2022 findet am 5. und 6. August auf dem Evergreen Speedway in Monroe ausserhalb der Grossstadt Seattle im US-Bundesstaat Washington statt.

Die in Korea neu entwickelten Nexen-Reifen sind bereits dort eingetroffen, auch sollte Joshua Reynolds nach Eintreffen sehnsüchtig erwarteter Ersatzteile für die Aufhängung seines Toyota endlich zum Einsatz kommen.

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24H Spa: Unverhoffte Chance für Julien Apothéloz 🎥

VERTRAUENSBEWEIS Dank des kurzfristigen Aufgebots seines letztjährigen Porsche-Teams kann Julien Apothéloz diese Woche bei den 24 Stunden von Spa starten und beim alljährlichen GT-Saisonhöhepunkt auf ein Top-Resultat hoffen.

 

Eigentlich hatte Julien Apothéloz (Galerie Mitte) nicht mehr mit der Teilnahme am berühmten 24-Stunden-Rennen auf dem GP-Circuit von Spa-Francorchamps gerechnet. Der Zürcher konzentriert sich 2022 mit einem Mercedes-Team auf die Nürburgring-Langstreckenserie, in der er zuletzt mit zwei vierten Plätzen glänzen konnte.

Belohnung für die gute Leistung im Vorjahr
In der vergangenen Woche kam ein unverhoffter Anruf von Allied Racing, bei dem der Gewinner der Schweizer Young Driver Challenge 2018 in der GT World Challenge Europe 2021 und als Saisonhöhepunkt auch in Spa startete – und dabei offenbar einen guten Eindruck hinterliess.

Julien Apothéloz: «Das Team benötigte noch einen zweiten Silber-Fahrer, um im neuen Gold-Cup starten zu können. So kamen sie kurzfristig auf mich zurück. Aus Budgetgründen hätte ich sonst leider nicht in Spa starten können. Es ehrt mich, dass mir Allied Racing das Vertrauen schenkt, wofür ich mich recht herzlich bedanke. Umso mehr freue ich mich nun enorm auf diese spannende Rennwoche.»

Rascher Umstieg vom Mercedes auf den Porsche
Keine Frage, dass Julien Apothéloz wiederum sein Bestes geben wird. Der rasche Umstieg vom Mercedes-AMG mit V8-Frontmotor auf den Porsche 911 GT3-R mit dem im Heck installierten Sechszylindertriebwerk wird für ihn zu einer Herausforderung, da er wegen der kurzfristigen Verpflichtung nicht am Vortraining (Actionfotos Galerie) teilnehmen konnte.

Julien Apothéloz: «Der Porsche hat ein sehr eigenes Fahrverhalten, mit dem ich gegen Saisonende 2021 aber sehr gut zurechtkam. Mittlerweile hat das Team grosse Fortschritte mit der Fahrzeugabstimmung gemacht. So bin ich zuversichtlich, dass ich fahrerisch an meine bisherigen Leistungen anknüpfen kann.»

Quartett mit Ambitionen im Gold-Cup
Seine drei Rennpartner im Sportwagen mit Startnummer #91 sind Ayhancan Güven, Florian Latorre und Alex Malykhin. Der türkische Porsche-Vertragsfahrer ist der Gold-Fahrer im Team, der erfahrene Franzose hat wie Apothéloz Silbereinstufung und der unter neutraler Flagge startende Russe ist der obligatorische Bronze-Pilot.

Zusammen strebt das Quartett eine Top-Platzierung im neu geschaffenen Gold-Cup an, für den 15 Teams eingeschrieben sind.

Julien Apothéloz: «Ich denke, dass wir in dieser Konstellation sicher zu den stärkeren Paarungen in dieser Wertung zählen. Aber um aufs Podium zu kommen, was unser Ziel ist, braucht es in einem derart umkämpften Rennen immer auch das nötige Rennglück.»

In voller Länge live auf YouTube
Die 24 Stunden von Spa werden am kommenden Wochenende bereits zum 74. Mal seit 1924 ausgetragen. Mehr als 100 000 Zuschauer werden über alle vier Tage entlang der Strecke erwartet.

Erster Höhepunkt ist am Mittwochabend die grosse Fahrerparade im Zentrum von Spa. Trainingsbeginn ist am Donnerstag, der Start zum Rennen erfolgt am Samstag, 30. Juli, nach einer langen Zeremonie um 16.45 Uhr.

Gemeldet sind 66 GT3-Teams mit über 230 Fahrern aus 19 Nationen. Der Marathon zweimal rund um die Uhr zählt zur GT World Challenge Europe und zur Intercontinental GT Challenge, was quasi einer Weltmeisterschaft für GT3-Sportwagen entspricht.

Das ganze Rennen kann auf dem YouTube-Kanal von GT World unter diesem Link live verfolgt werden.

julienapotheloz.ch

totalenergies24hours.com

 

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