Wohlen: Die Kartfahrer bitten zum grossen Finale

MIT ZWEI AUTORENNFAHRERN Am Samstag werden in Wohlen vier Schweizer Meister 2022 im Karting gesucht. Zu den 74 Teilnehmenden zählen Bergmeister Eric Berguerand und Sportwagenpilot Fabio Scherer.

Die Kartbahn Wohlen ist am Samstag Schauplatz des SM-Finales. Zuschauer sind herzlich willkommen und geniessen einen schönen Blick von der Naturtribüne aus (Fotos: Eichenberger).

In drei Kategorien – OK Junior, OK Senior und KZ2 – ist die Ausgangslage besonders packend. Nur wenige Punkte trennen den Führenden jeweils vom Zweitplatzierten.

Eine Junge oder ein Mädchen?
So liegen beispielsweise Elia Epifanio (13) und Chiara Bättig (12) bei den OK Junioren nur fünf Zähler auseinander. Jeder noch so kleine Fehler könnte in Wohlen matchentscheidend sein.

Wenn einer der beiden einen «psychologischen» Vorteil hat, dann Epifanio. Der Exprit-Fahrer aus Würenlos, der die Schweiz Ende Oktober auch bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet vertreten wird, holte bei den vergangenen Rennen in 7 Laghi und Levier jeweils das Punktemaximum von 75 Zählern. Der letzte SM-Sieg von Chiara Bättig (Galerie Mitte) liegt hingegen schon Monate zurück.

Dass Kevin Rabin aus dem Team Spirit-Karting.ch noch in den Titelkampf eingreifen kann, ist so gut wie auszuschliessen. Rabin hat 68 Punkte Rückstand auf Epifanio. Trotzdem kann der Waadtländer in Wohlen das Zünglein an der Waage spielen.

Spannung auch bei den Schaltkarts
Auch in der KZ2 bei den Schaltkarts (Galerie rechts) ist die Ausgangslage hochspannend. Nur sechs Punkte trennen Leader Ethan Frigomosca (21) von Verfolger Sebastian Kraft (17).

Weil Frigomosca noch nie in Wohlen gefahren ist und beide dasselbe Material haben, ist dieser Zweikampf besonders mitreissend.  Die Wahrscheinlichkeit, dass der Drittplatzierte Evan Vantaggiato noch um den Titel fährt, ist hier ebenfalls unwahrscheinlich. 44 Punkte liegt der Sieger von 7 Laghi hinter Frigomosca.

Comeback von Mike Müller und Eric Berguerand
Gespannt darf man auf das Abschneiden von Mike Müller sein, der in Wohlen sein Comeback gibt.  Eric Berguerand, seit einem Monat siebenfacher Schweizer Bergmeister und ehemaliger Kart-Meister (Galerie links), wird als VIP-Fahrer antreten. Wer den Walliser kennt, der weiss, dass er alles geben wird.

Eric Berguerand: «Ich komme mit meinem Bus. So kann ich mich zurückziehen. Denn ich glaube, dass ich als alter Mann (43) hin und wieder eine Pause brauche und mich hinlegen muss… Kartfahren ist von der physischen Belastung deutlich höher als das, was ich vom Bergrennsport gewohnt bin.»

Prominenz bei den OK Senioren
In der OK Senior führt Lyon Mathur (16) vom Team Exprit mit zehn Punkten vor dem elf Jahre älteren Patrick Näscher aus dem Kartteam Meier. Gewinnt der Liechtensteiner Näscher wie zuletzt in Levier alle drei Rennläufe (und Mathur wird jeweils Zweiter), werden die Zusatzpunkte für Pole-Position (2) und schnellste Rennrunde im Finale (3) über die Vergabe des Titels entscheiden.

Wie in den beiden zuvor aufgeführten Kategorien wird es auch der Drittplatzierte bei den Senioren, Jérôme Huber, schwer haben, noch in die Entscheidung einzugreifen. Weil das letzte Wochenende in Levier für Huber von Pleiten, Pech und Pannen gezeichnet war, sind die 46 Punkte Rückstand für den Zürcher eine grosse Hypothek.

Das Zünglein an der Waage in diesem Dreikampf könnte Fabio Scherer oder Enea Frey sein. Ersterer bestreitet das Finale in Wohlen zwischen seinen LMP2-Autorennen in Road Atlanta (IMSA) und Portimão (ELMS), um im Rennrhythmus zu bleiben.

Matt Corbi (links), bei dem es noch um P2 geht, mit Papa und Dan Allemann mit Opa Kurt, die schon den Titel in der Super Mini feiern konnten.

Super Mini und X30 Challenge so gut wie entschieden
Entschieden ist dafür die Meisterschaft bei den Super Minis. Spirit-Fahrer Dan Allemann (10) hat in Levier mit seinem elften Sieg im zwölften Rennen alles klar gemacht. Offen ist dafür noch der Kampf um Platz 2. Diesen werden in Wohlen Matt Corbi (187 Punkte), Orlando Rovelli (179) und Albert Tamm (156) unter sich ausmachen.

Last but not least fällt am Samstag auch die Entscheidung in der X30 Challenge Switzerland. Spannende Rennen hat diese Kategorie im Laufe des Jahres schon zig-fach geliefert. Für den Gesamtführenden Kilian Streit (20) aus dem Team Spirit-Karting.ch könnte der Traum vom Titel schon nach dem Qualifying in Erfüllung gehen. Streit braucht nämlich nur noch einen einzigen Zähler!

Rasanter Blick auf die Historie
Wie schon in Levier wird in Wohlen der Swiss Historic Kart Cup am Start stehen. Neun Teilnehmer haben sich für den dritten Lauf in der historischen Meisterschaft eingeschrieben (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt).

Die Besonderheit des SHKC besteht darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind, sondern die Gleichmässigkeit über mehrere Runden.

Was die einzelnen Akteure zum Finale meinen und weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden sich unter dem folgenden Link.

motorsport.ch/de/kartsport

DTM Hockenheim: Showdown mit Müller-Abschied 🎥

LETZTES AUDI-RENNEN BEI TITELENTSCHEIDUNG Am Wochenende wird in Hockenheim der DTM-Titel 2022 vergeben. Obwohl Nico Müller noch theoretische Chancen hat, steht er aus anderem Grund im Fokus: Es ist sein letztes Rennen mit Audi.

 

Nicht weniger als zehn verschiedene Fahrer auf fünf Marken haben mindestens einen der bisherigen 14 Wertungsläufe 2022 gewonnen. Darunter auch die beiden DTM-Schweizer Nico Müller und Ricardo Feller in ihren Audi R8.

Fünf Favoriten unter zehn Fahrern
Bei insgesamt 58 in den beiden Qualifyings und Rennen in Hockenheim noch zu vergebenden Punkten haben ebenso viele Leute zumindest mathematisch noch Chancen auf den Gewinn der DTM-Fahrermeisterschaft.

Realistischerweise dürfte sich der Champion aber unter jenen fünf Piloten von fünf verschiedenen Marken finden, die an der Spitze der Gesamtwertung nur um 16 Punkte getrennt sind. Das kurze aktuelle Video stellt sie vor.

Der Rest des fast 30-köpfigen Teilnehmerfelds auf den sechs in der DTM vertretenen Fabrikaten von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche hat mit dem Ausgang der Meisterschaft wohl eher weniger zu tun und kämpft beim Saisonfinale um einen guten Abschluss einer spannenden Saison – so auch Nico Müller.

Ende einer neunjährigen Partnerschaft
Es war die Entscheidung des Berners, seine Arbeit als Werksfahrer von Audi Sport nach neun Saisons in Hockenheim zu beenden und sich danach gleich neuen Aufgaben zu widmen. Sprich, ab 2023 mit Peugeot Sport um den Gesamtsieg in Le Mans bzw. der Langstrecken-WM zu fahren und mit dem Privatteam von ABT – das er aus der DTM-Zeiten bis 2019 bestens kennt – die Grossen in der Formel-E-WM unter Druck zu setzen.

Als Siebter in der Tabelle mit 33 Punkten Rückstand auf Leader Sheldon van der Linde (BMW M4) müsste schon alles für ihn und sehr vieles gegen die weiteren vor ihm liegenden Konkurrenten Lucas Auer (Mercedes), René Rast (Audi), Thomas Preining (Porsche), Mirko Bortolotti (Lamborghini) und Luca Stolz (Mercedes) laufen, um nach den zweiten Plätzen von 2019 und 2020 doch noch einmal DTM-Champion zu werden.

Zum letzten Mal wird sich Nico Müller am Wochenende für einen Audi-Start bereit machen (Foto: racevision – Burkhard Kasan).

Voller Einsatz bis zur Ziellinie
Der scheidende Audi-Werksfahrer ist aber Realist genug, um nicht mehr davon zu träumen.

Nico Müller: «Ich bin mit der bisherigen Saison grundsätzlich nicht unzufrieden, denn wir haben im Team Rosberg deutliche Fortschritte gemacht. Aber ich wäre halt gerne als einer der Top drei mit reellen Chancen um Titel nach Hockenheim gefahren. Aber solange es eine Chance gibt, versuche ich das Maximum herauszuholen.»

Mit Audi-Fahrzeugen eroberte Müller elf DTM-Laufsiege – den ersten 2016 auf dem Norisring, den letzten am 1. Mai 2022 in Portimão. Zudem stand er als bisher einziger Schweizer auf dem Gesamtsiegerpodium der 24 Stunden Nürburgring, was 2015 sein erster Erfolg als Audi-Werksfahrer bedeutete.

Nico Müller vor Ricardo Feller in ihren Audi R8. Ihnehn werden in Hockenheim viele Schweizer Fans den Daumen drücken (Foto: racevision – Burkhard Kasan).

Viele Schweizer Fans in Hockenheim
Als 13. in der Tabelle hat Ricardo Feller hingegen keine Titelchance mehr, der Aargauer hofft jedoch auf einen versöhnlichen Saisonschluss. Zweifellos werden beide Schweizer von vielen Landsleuten im Fahrerlager und im Publikum auf den Tribünen moralisch unterstützt.

Sie kommen auch auf ihre Kosten, wenn die attraktiven GT3-Sportwagen nicht ihre Runden drehen. In der DTM Trophy mit GT4-Fahrzeugen und im BMW M2 Cup (mit dem Schweizer Sean Fuster) fällt die Titelentscheidung ebenfalls noch. Zudem sorgen die DTM Classics (mit René Ruch auf BMW M3 E30) und der Porsche Carrera Cup Benelux für akustischen und optischen Genuss.

Die beiden DTM-Rennen beginnen am Samstag und Sonntag jeweils um 13.30 Uhr. Wer nicht live vor Ort ist, kann sie ab 13 Uhr auf ProSieben im freien Fernsehen schauen.

dtm.de

hockenheimring.de

Rallye Ticino: Gilardoni siegt, Hirschi ist Meister

VORENTSCHEIDUNG Der Sieg beim fünften Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft im Tessin ging an Kevin Gilardoni vor Altmeister Grégoire Hotz. Mit Platz 4 sicherte sich Jonathan Hirschi vorzeitig den SM-Titel.

Es sieht auf dem Bild zwar so aus, aber zur Sicherung seines ersten SM-Titels im Rallyesport fuhr Jonathan Hirschi nicht auf der letzten Rille (Fotos: Christian Eichenberger).

An Spannung hat es bei der 24. Ausgabe der Rally del Ticino nicht gefehlt. Nicht nur, weil zwischen Platz 1 und Platz 7 gerade mal 1:13 min lagen. Mit Sieger Kevin Gilardoni und Altmeister Grégoire Hotz mischten zwei Fahrer die Top 3 der Schweizer Rallye-Meisterschaft gehörig auf.

Zwei Punkte würde fehlen
Noch mehr gab der vorzeitige Titelgewinn von Jonathan Hirschi (Galerie links) in einem VW Polo GTI zu reden. Der Neuenburger und sein Beifahrer Michaël Volluz kommen mit einem dritten SM-Rang auf 166 Punkte. Würde Hirschi beim Finale im Wallis leer ausgehen, würde er darauf sitzen bleiben.

Sein direkter Verfolger Jonathan Michellod :(Galerie Mitte) könnte ihn mit einem Sieg bei der RIV zwar einholen, denn der Walliser käme dann auf 179 Zähler. Doch weil es ein Streichresultat gibt, kriegte Michellod jene 15 Punkte, die er im Tessin als Sechster in der SM-Wertung holte, wieder abgezogen und hätte so maximal 164 Punkte. Michellod würden im Idealfall also immer noch zwei Punkte fehlen.

Für einmal nicht auf Angriff
Gleiches gilt für Vorjahres-Champion Mike Coppens (Galerie rechts). Der Drittplatzierte der Schweizer Meisterschaft hat nach der Rally del Ticino 129 Punkte auf seinem Konto. Würde er wie im Vorjahr sein Heimspiel gewinnen, käme er auf 171 Zähler. Coppens würde in diesem Fall sein schlechtestes Resultat (Chablais) gestrichen und käme maximal auf 154 Zähler. Auch er kann Hirschi also nicht mehr einholen.

Natürlich freut sich der neue Meister, dass er den Sack im Tessin schon zu machen konnte.

Jonathan Hirschi: «Ich bin nicht volle Attacke gefahren. Einmal hatte ich zu weiche Reifen aufgezogen, was wir dann für die vierte Prüfung korrigiert haben. Danach lief besser, und so habe ich gegen Ende der Rallye versucht, meinen Vorsprung auf die direkten Verfolger zu verwalten.»

Klare Sache für Gilardoni
Nach vorne fehlten Hirschi 25 Sekunden auf Hotz/Ravasi und 31 Sekunden auf Gilardoni (untere Galerie links und Mitte). Letzterer ist italienischer Staatsbürger, lebt aber im Bündnerland nahe der Kantonsgrenze zum Tessin und fährt mit einer Schweizer Lizenz.

Der 30-jährige Skoda-Pilot war mit Co-Pilotion Chiara Giardelli im Tessin klar der Schnellste. Das Duo lag von der ersten Prüfung an in Führung und gab diese nur kurz (in SP4) an den 18 Jahre älteren Multichampion Grégoire Hotz ab. Die Entscheidung fiel dann in der fünften Prüfung (Valcolla 2), auf der ihm Gilardoni ein paar Sekunden abnahm.

Ballinari als Zünglein an der Waage
Hinter Gilardoni, Hotz, Hirschi und Coppens sicherte sich Lokalmatador Ivan Ballinari den fünften SM-Rang. Der zweimalige Schweizer Rallye-Meister hat die «Ticino» zum Vergnügen bestritten. Dass er Michellod um 3,1 Sekunden auf den sechsten Rang verdrängte, hat die Meisterschaft vorzeitig entschieden.

Jonathan Michellod: «Das war nun bereits die zweite Rallye hintereinander, in der wir sehr gut vorbereitet waren und das Tempo von Hirschi hätten mitgehen können. Aber es gab wieder ein technisches Problem. In der fünften SP ging ein Radlager kaputt und ich hatte Schwierigkeiten, die Bremsen richtig zu dosieren. Das hat mich viel Zeit und auch den einen oder anderen Rang gekostet.»

Keine Punkte für den Dritten
Die Top 8 bei der Rallye del Ticino komplettierten Franco Bernadazzi (Skoda Fabia) und Sergio Pinto auf seiner im Heckbereich leicht lädierten Alpine A110 GTR (untere Galerie rechts). Keine SM-Punkte gab es natürlich für den italienischen Gaststarter Gianluca Luchi, der in der Gesamtwertung noch vor Hirschi als Dritter ins Ziel kam.

Der Sieg bei den Junioren und in der Renault Clio Trophy Swiss ging nach dem Ausfall von dem bereits als Meister feststehenden Guillaume Girolamo in SP6 konkurrenzlos an Yoann Loeffler.

rallyticino.com

Racingfuel: Remo Lips verstärkt Nascar-Team 🎥

NEUE HERAUSFORDERUNG Vom 7. bis 9. Oktober findet im belgischen Zolder das vorletzte Rennen der Euro Nascar 2022 statt. Mit Remo Lips geht ein weiterer erfahrener Pilot für das Racingfuel Motorsport Team an den Start.

 

Die Nascar Whelen Euro Series erfreut sich wie praktisch keine zweite in Europa über volle Zuschauertribünen. Der direkte Ableger der amerikanischen NASCAR bietet hochkarätigen internationalen Rennsport für ein Budget, das im direkten Vergleich unschlagbar ist.

Beim vorletzten Saisonrennen in Belgien (siehe Teaser) wird das Racingfuel Motorsport Team mit seinen zwei Chevrolet Camaro in den Kategorien Euro Nascar Pro und Euro Nascar 2 nochmals Vollgas geben.

Vom Ferrari in den Camaro
Das Team aus Horgen besteht aus langjährigen und international erfahrenen Rennfahrern. Nach Lucas Luhr (D), Matthew Ellis (UK) und Yann Zimmer (CH) greift mit Remo Lips in Zolder erneut ein Top-Pilot ins Lenkrad. Unterstützung erhält der Zürcher von den Team-Stammfahrern Christoph Lenz und Alina Loibnegger.

Remo Lips (Galerie links) fuhr schon in verschiedenen Rennkategorien und gewann u.a. im ADAC GT Masters drei Mal nacheinander die Meisterschaft seiner Klasse. Nun lässt sich der 40-Jährige auf die Euro Nascar ein und wird mit einem der beiden Camaros des Deutschschweizer Teams in der Pro Klasse starten.

Remo Lips: «Im Juli durfte ich bei der Le Mans Classic einen Ferrari 312P pilotieren und konnte dabei auch gleich den Sieg einfahren. Ich freue mich, nun in einem Auto zu fahren, das puristischen Motorsport in den Vordergrund stellt. Natürlich freue ich mich auch auf das Team, das ich schon lange kenne.»

Purer Fahrspass
Das Auto teilt sich Lips mit Christoph Lenz, der als ebenfalls erfahrener Rennfahrer zum Kernteam von Racingfuel Motorsport gehört.

Christoph Lenz: «Die Euronascar ist eine Herausforderung. Man muss sich wirklich mit dem Auto auseinandersetzen. Es ist Fahrspass pur, hier kann ich mein Können unter Beweis stellen.»

Jagd auf die Ladies’ Trophy
Mit dem zweiten Chevrolet kämpft Alina Loibnegger in der Euro Nascar 2 um die Ladies Trophy. Nach einem sechsten Platz in der Club Challenge 2019 gab die 27-jährige Österreicherin vor einem Jahr ihr Debüt in dieser Meisterschaft am Steuer des Camaro von Solaris Motorsport. Sie beendete die Saison 2021 als 20. in der Gesamtwertung und Zweite in der Ladies’ Trophy.

2022 wechselte Loibnegger zu Racingfuel Motorsport und konnte während der laufenden Rennsaison bereits mehrere Podestplätze einfahren.

Alina Loibnegger: «Über einen glücklichen Zufall bin ich zu Racingfuel gestossen. Nach dem ersten Rennen in Valencia war für mich klar, dass ich die ganze Saison für das Schweizer Team bestreiten möchte. Es ist ein super Team, und es macht mir viel Spass.»

Mit viel Herzblut dabei
Das Racingfuel Motorsport Team freut sich über die gute Pilotenkonstellation für das bevorstehende Rennen. Die Fahrer werden alles aus den beiden 400 PS starken Chevrolet Camaro mit 5,7-Liter-V8-Saugmotoren herausholen. Dabei werden sie durch ein Team von international erfahrenen Ingenieuren und Mechanikern unterstützt.

Ferruccio Finkbohner, Teammanager und Inhaber der Racingfuel Motorsports GmbH (Galerie rechts), zeigt sich zuversichtlich.

Ferruccio Finkbohner: «Wir haben die ersten EuroNascar-Rennen gut absolviert und dabei einiges über die Autos gelernt. Dabei haben wir die Performance weiter optimiert. Nun schauen wir mit Vorfreude und Spannung dem vorletzten Rennen in Zolder entgegen. Wir sind mit viel Herzblut bei der Sache und geben alles, damit wir wieder in den vorderen Reihen mit dabei sind.»

euronascar.com

racingfuelmotorsport.com

Rallye Ticino: Machtkampf der Schweizer Elite

STARKES TEILNEHMERFELD Am kommenden Freitag/Samstag findet im Tessin der fünfte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft statt. Am Start ist neben SM-Leader Jonathan Hirschi nahezu alles, was in der Schweiz Rang und Namen hat.

Jonathan Hirschi (Mitte) und Beifahrer Michaël Volluz streben den dritten Sieg in Folge an, aber nicht um jeden Preis (Fotos: Christian Eichenberger, Ramon Hänggi, Peter Hartmann/myrally.ch).

Die Schweizer Rallye-Meisterschaft geht in die entscheidende Phase. Am Freitag beginnt mit der Rally del Ticino (über 80,22 Kilometer) der fünfte und vorletzte Lauf. 35 Punkte kann der Sieger bei der 24. Ausgabe der Tessiner Veranstaltung absahnen. Weitere 42 gibt es dann beim Finale im Wallis vom 13. bis 15. Oktober.

Schafft Hirschi den Hattrick?
Für den Gesamtleader Jonathan Hirschi ist die Rally del Ticino Neuland. Allerdings scheint das den Neuenburger nicht weiter zu stören. Hirschi zählte auch bei den Läufen in Alba und am Mont-Blanc zu den Rookies. Trotzdem sicherte er sich dort souverän den Sieg.

Im Tessin peilt der Fahrer des VW Polo GTI aus dem Team Sarrazin Motorsport den dritten Triumph in Folge an. Ein Hattrick würde ihn im Gesamtklassement auf 176 Punkte bringen.

Keine Vorentscheidung wahrscheinlich
Dass Hirschi schon im Tessin vorzeitig Meister wird, ist denkbar, aber unwahrscheinlich. Voraussetzung dafür wären zwei Nuller der beiden Skoda-Fahrer Jonathan Michellod und Mike Coppens. Würden die Verfolger tatsächlich leer ausgehen, würde Hirschi sogar ein dritter Platz im Tessin reichen.

Doch solche Rechenspiele interessieren weder Hirschi, noch die beiden Walliser Kontrahenten.

Jonathan Hirschi: «Mein Ziel ist es, eine gute Rallye zu fahren, rasch in den Rhythmus zu kommen und möglichst viele Punkte zu holen.»

Neue Prüfungen sorgen für Abwechslung
Seine Hauptgegner Michellod (fünf Teilnahmen, Galerie links) und Coppens (vier Starts) schauen auf ziemlich viel Erfahrung im Tessin zurück. Ob ihnen diese allerdings viel bringen wird, darf bezweifelt werden.

Der Meisterschaftslauf im Tessin macht seiner Bezeichnung «New Rally del Ticino» alle Ehre. Neu sind u.a. die Super-Spez «Chicco d’Oro» am Freitagabend und «Penz», die am Samstag ausgetragen wird (SP2 und 7). Auch die SP4 (Isone triple) und die SP5 (Isone double) wurden so noch nie als Super Spez gefahren.

Lokalmatador Ballinari ohne Druck
Einer, der den Top 3 der Schweizer Rallye-Meisterschaft die Suppe versalzen könnte, ist Ivan Ballinari (Galerie Mitte). Der Lokalmatador hat die SM-Wertung seiner Heimrallye 2017 sowie 2018 gewonnen. Mit Beifahrer Marco Menchini wird der Meister von 2018/19 die Rallye auf dem Skoda Fabia Rally2 mit der Startnummer #1 eröffnen.

Ivan Ballinari: «Für uns steht beim Heimspiel das Vergnügen im Vordergrund. Druck verspüre ich keinen. Wir sehen die Rallye in erster Linie als Vorbereitung auf die Rallye Terra Sarda in Italien.»

Rückkehr von Greg Hotz
Zwei Siege im Tessin hat auch Grégoire Hotz auf seinem Konto. Die liegen allerdings schon etwas weiter zurück. Der achtfache Schweizer Rallye-Meister gewann 2008 und 2009. Am Wochenende greift er mit Beifahrer Pietro Ravasi in einem Skoda Fabia Rally2 an.

Dass es der Altmeister aus dem Kanton Neuenburg immer noch draufhat, hat er dieses Jahr schon zwei Mal bewiesen. Bei den nicht zur Schweizer Meisterschaft zählenden Rallyes Pays du Gier in Frankreich und Valle Intelvi in Italien sicherte sich Hotz jeweils den Gesamtsieg.

Zwei weitere Tessiner mit Ambitionen
Mehr als ein Auge sollte man auch auf die Skoda-Piloten Kim Daldini und Kevin Gilardoni (Galerie rechts) werfen. Letzterer ist zwar italienischer Staatsbürger, wohnt aber in Südbünden und fährt mit Schweizer Lizenz.

2016, 2017 und 2018 hat Gilardoni (unter italienischer Flagge) bei der Ticino gewonnen. Im Vorjahr verpasste er das Podium um läppische 4,2 Sekunden.

Nächtlicher Start am Freitag
Los geht die Rally del Ticino am Freitagabend um ca. 21 Uhr mit einer 3,4 Kilometer langen Super Spez in Chiasso. Die erste richtige Prüfung erfolgt am Samstagmorgen ab 9 Uhr. Um ca. 18.30 Uhr sollten alle Teilnehmer wieder im Servicepark in Mendrisio sein.

Startliste, Zeitplan und weitere Informationen gibt es auf der Internetseite.

rallyticino.com

Porsche Cup Suisse: Jasin Ferati holt auf

SO MACHT MAN DAS Mit guter Strategie und Können eroberte Gregor Burkard in Mugello den ersten Saisonsieg. Mit beeindruckender Fahrt im verregneten Langstreckenrennen verkürzte Junior Jasin Ferati den Abstand zu GT3-Tabellenleader Jürg Aeberhard.

Start zum GT3-Sprint, den Jürg Aeberhard (#17) und der spätere Sieger Gregor Burkard (#3) aus Reihe 1 in Angriff nahmen.

Wechselhaftes Wetter mit einem Reifenpoker, zahlreiche Positionskämpfe und eine spannende Aufholjagd haben das Sprintrennen des GT3-Cup in Mugello geprägt. Als Profiteur ging Gregor Burkard hervor.

Belohnung für mutige Entscheidung
Auf noch nasser Fahrbahn hatte er für seinen rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Modellgeneration 992 profillose Slicks aufziehen lassen. Von Platz vier gestartet, kehrte er aus dem ersten Umlauf als Zweiter zurück. Die Führung konnte zunächst Ernst Keller übernehmen, der auf Regenreifen gesetzt hatte. In Runde vier musste der GT3 Cup-Meister von 2018 auf abtrocknender Strecke jedoch Burkard passieren lassen.

Der 34-Jährige aus dem Kanton Zug, Chef der Mannschaft von Sportec, hatte im Ziel einen Vorsprung von fast vier Sekunden auf seinen Verfolger Jürg Aeberhard von ANT peeformance. Der Tabellenerste, ebenfalls auf Slicks unterwegs, konnte zuvor Marc Arn und Ernst Keller niederringen. Knapp 26 Sekunden dahinter sah Alexander Schwarzer das Ziel auf Rang drei vor seinem Fach-Auto-Teamkollegen Jasin Ferati.

GT3-Endurance-Podium mit Gregor Burkard (links), Sieger Jasin Ferati und Tabellenführer Jürg Aeberhard.

Aufholjagd von Jasin Ferati
Der 19-jährige Förderpilot des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG schrieb dabei die eigentliche Geschichte dieses Rennens: Trotz Qualifying-Bestzeit startete das 64-Kilogramm-Leichtgewicht quasi als Letzter aus der Boxengasse. Nach der ersten Runde lag er auf Platz 15.

Dies liess den Winterthurer aber unbeeindruckt: Auf Slicks arbeitete er sich konsequent durch das Feld wieder nach vorne. Im zehnten von 13 Umläufen lag er wieder auf Position vier und drehte auf den letzten Metern in 1:53,734 Minuten die mit Abstand schnellste Rennrunde. Rang fünf ging an Jan Klingelnberg, der als Zehnter gestartet war.

Das Rennen seines Lebens
Auch im Endurance-Rennen drehte Ferati auf. Bei strömendem Regen und einsetzender Dunkelheit fuhr der Youngster mit dem 911 GT3 Cup, der in der Klasse 1 wie im Porsche Mobil 1 Supercup oder den nationalen Carrera Cup-Serien ohne Traktionskontrolle und ABS auskommen muss, als Gesamtsieger vor den schnellsten Autos aus der Gruppe Open GT über die Ziellinie.

Jasin Ferati: «Ich habe gejubelt, war den Tränen nahe und wusste nicht mehr, was alles geschehen ist bei diesem Tanz auf vier Rädern, in dem in jeder Kurve Gefahren lauerten. Ich habe den Meistertitel nicht aus dem Visier verloren und fiebere schon jetzt den entscheidenden Rennen mit dem Team Fach Auto Tech entgegen.»

Ohne ABS und Traktionskontrolle liess Jasin Ferati im sehr nassen Endurancelauf sogar alle Gegner aus der Gruppe Open GT hinter sich.

Spannende Entscheidung in Sicht
Als Klassenzweite beendeten Ilario Introna und Simone Iaquinta die 31-Runden-Distanz – sie kamen von der drittletzten Startposition. Rang drei in der GT3 Cup-Wertung sicherte sich Gregor Burkard, der auf den letzten Metern noch Jürg Aeberhard um 0,051 Sekunden abfangen konnte. Platz fünf ging an Ernst Keller vor Marc Arn und Alexander Schwarzer. Das Trio lag innerhalb von nur 2,5 Sekunden.

Vier von 13 Punkten Rückstand auf Aeberhard hat Ferati in Mugello gut gemacht. Die Entscheidung über die Nachfolge von Alexander Fach als Champion fällt am 29. Oktober mit einem Doppelsprint in Misano.

Viele verschiedene Klassensieger in der GT4
Pseudonym-Gastfahrer «Boga» setzte sich im Sprint in der Klasse 10 für Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit sogenanntem Manthey-Paket deutlich gegen Alexandre Mottet durch und fuhr von der Pole-Position einen Start-Ziel-Sieg ein. Valerio Presezzi musste sich im neueren GT4 CS RS um 185 Tausendstel geschlagen geben. Jens Richter gewann als Vierter hinter Mottet die Klasse 11 der GT4 CS ohne MR-Paket.

Im 82-minütigen Langstreckenrennen stiessen die beiden Duos Paolo Locatelli/Fabio Babini und Valerio Presezzi/Max Busnelli mit ihren neuen RS-Modellen im Feld der 48 Porsche aus allen Klassen bis auf die Ränge 7 und 8 vor. Patrick Hofmann feierte mit Profipilot Alex Fontana einen überlegenen Sieg in der Klasse 10, während Solist Mottet nur zu Rang 4 kam. In der Klasse 11 kam Altmeister Pierre Hirschi zum Klassensieg.

Im Sprintwettbewerb der Gruppe Open GT sicherte sich Loïc Villiger den ersten Platz gesichert, im langen Rennen das Duo Drmic/Svepes aus Österreich.

Fotofinish im Sprint der Gruppe Open GT: Loïc Villiger siegt hauchdünn vor Zeljko Drmic.

Garski trotz seltener Niederlage schon Gleichmässigkeitsmeister
In der Porsche Drivers Competition Suisse (Gleichmässigkeitswettbewerb) entschied Nicolas Garski mit erneut beeindruckender Konstanz den ersten Lauf über sechs gewertete Zeitrunden für sich. Mit seinem Porsche 911 GT3 erlaubte sich der Titelverteidiger eine Abweichung von seiner eigenen Durchschnittszeit von insgesamt nur 0,13 Sekunden.

Platz zwei ging an Peter Meister (0,43) vor Gabriel Piaget und Marius Hutmacher (je 0,92).

Im zweiten Lauf jedoch musste sich Garski erst zum zweiten Mal in diesem Jahr geschlagen geben. Zunehmend stärkerer Regen erschwerte die Aufgabe, das Autodromo Internazionale del Mugello möglichst gleichmässig zu umrunden.

Hierdurch schlug die Stunde von Xavier Penalba im 911 GT3 RS. Die Abweichung von seiner eigenen Durchschnittszeit betrug 11,41 Sekunden. Garski kam auf 23,05 Sekunden und wurde Zweiter vor Marius Hutmacher und Tommy Eriksson.

Bereits vor dem Saisonfinale in Misano steht Garski damit als alter und neuer Meister fest.

Zunehmender Regen im zweiten Gleichmässigkeitslauf sorgte für ein neues Podium. Champion Nicolas Garski, Sieger Peter Meister und Marius Hutmacher.

porsche.com/swiss/de

Goodwood Revival: Racing, Fun & Lifestyle 🎥

STARAUFGEBOT VOR GRANDIOSER KULISSE Die Action auf und neben dem schnellsten Historic Circuit der Welt ist einzigartiges Theater. Gut spielten da die Schweizer Fahrer Philipp Buhofer, Neel Jani und Marcel Fässler sowie Simona de Silvestro mit.

 

Beim Goodwood Revival weiss man gar nicht, wo man hingucken soll. Auf die Strecke, wo bestes Historic Racing geboten wird? Auf die Rennfahrzeuge, die nirgendwo zahlreicher aus jener Zeit vorkommen, als es auf dem legendären Goodwood Circuit (von 1948 bis 1966) fast Wochenende für Wochenende Rennen gab? Oder auf die Zuschauer, die sich im Stil der damaligen Epoche kleiden und kokettieren?

Einmaliges Spekaktel
Das seit 1998 alljährlich ausgetragene Goodwood Revival, das selbst in den beiden Pandemiejahren mit Abstrichen über die Bühne ging, lässt diese legendäre Zeit mit richtigen Rennen und einem reichhaltigen Rahmenprogramm für drei Tage aufleben. Höhere Geschwindigkeiten werden mit historischen Fahrzeugen auf keiner Rennstrecke erzielt.

Mitmachen darf nur, wer ein Original oder eine originale Replika besitzt und eine Einladung vom Duke of Richmond, dem Hausherr in Goodwood, erhält. Daher sind es jeweils auch nur einige wenige Schweizer, denen diese Ehre gebührt – entweder als Besitzer eines schönen schönen Fahrzeugs (Entrant), und/oder als Fahrer mit mehr oder weniger klingendem Namen.

 

Starke Leistung von Philipp Buhofer
So war das Goodwood Revival 2022 auch für vielbeschäftigte Profis wie Marcel Fässler (obere Galerie links zusammen mit dem Autor) und Neel Jani in Begleitung ihrer Gattinnen inmitten von prominenten Rennfahrern aus beinahe 30 verschiedenen weltweiten Meisterschaften oder Rennserien in erster Linie Vergnügen. Ihnen beiden stahl aber ein Gentleman Racer aus der Schweiz – ein in der Freizeit rennfahrender Unternehmer in verschiedenen Geschäftsbereichen – die Show.

Philipp Buhofer verblüffte in der Glover Trophy, dem 25-minütigen Rennen für Grand-Prix- Wagen der Jahre 1961 bis 1965 (Highlights im Video oben), schon mit dem sechsten Startplatz und verwandelte diesen – auch von zwei Ausfällen profitierend – in den dritten Platz. Die top Drei (Galerie rechts) werden traditionell mit einem Lorbeerkranz und einer feinen Zigarre belohnt.

Nach dem Ausfall des an zweiter Stelle gelegenen Joe Colasacco im einzigartigen Ferrari 1512 – ein 1,5-Liter-Zwölfzylinder – war es Buhofer, der im seinem BRM P261 mit Startnummer 3 (obere Galerie Mitte) die Phalanx der Lotus-Climax und Cooper sprengte. Schon beim Grand Prix Monaco Historique hatte es der Zuger mit seinem Lotus 24 (ex Siffert) aufs Podium geschafft – wir gratulieren!

Aufs Auto und Partner kommt es an
Normalerweise fahren bzw. fuhren Marcel Fässler und Neel Jani immer ums Podium. Obwohl sie in den beiden starbesetzten Feldern der 60er-Tourenwagen und GT-Autos aufgrund ihrer Fahrzeugzuteilung chancenlos waren, hatten auch sie ihren Spass.

Neel Jani: «Das Mitmachen und Dabeisein ist hier wichtiger als das Resultat. Es ist manchmal eine Glückssache, welches Auto und Fahrzeugbesitzer du als Partner hast.»

Im Tourenwagenrennen der Stars kämpfte sich Jani mit einem ungewöhnlich blauen Ford-Lotus Cortina (mittlere Galerie oben links) vom 16. Startplatz auf Rang 8 vor. Fahrzeugbesitzer Ambrogio Perfetti lief anderntags als Fünfter ein, was in der Addition den guten sechsten Platz ergab.

Sieg für das Schlachtschiff
Der unmittelbar hinter Jani gestartete Marcel Fässler im roten Alfa Romeo GTA (mittlere Galerie oben links) schied hingegen mit einem früh mit Kupplungsschaden aus. In beiden Rennen siegte der Ford Galaxie 500 von Romain Dumas (mittlere Galerie oben rechts) und Fred Shepherd, obwohl unter dem Druck der schnellsten Alfas und Cortinas gegen Ende des Rennens die Bremsen dieses Schlachtschiffes arg nachliessen.

Das folgende Video zeigt, wie sich Dumas erfolgreich gegen Frank Stippler im Alfa Romeo GTA von Alex Furiani wehrte.

 

 

Im GT-Rennen war Fässler mit Partner Marco Attard das bestplatzierte Duo (13.) mit einem Chevrolet Corvette Sting Ray (mittlere Galerie unten limjks) hinter einer Horde AC Corbas und Jaguar e-types. Mit einem von zwei Porsche 904 GTS war Jani (mittlere Galerie unten rechts) der Underdog und daher wie Oliver Bryant durchaus zufrieden mit dem 14. Rang unter 29 GT-Boliden.

Guter Auftritt von Simona
Janis Partner gewann zuvor mit einem Lola-Chevrolet T70 Spder die Whitsun Trophy. Im Feld der unlimitierten Sportprototypen à la CanAm drehte der bekannte britische Historic Racer die schnellsten Runden des Wochenendes mit einem Schnitt von fast 180 km/h.

Toni Seiler schied mit dem vom Belgier Marc Devis geliehenen gleichen Modell mit defektem Bremssystem früh aus.

Zu ihrer Goodwood-Premiere kam Simona de Silvestro am ersten Renntag in Goodwood. Sie steuerte einen Cooper-Jaguar T33 von und mit Katarina Kyvalova im einstündigen Rennen der Sportwagen von 1951 bis 1955 auf einen guten neunten Rang, wobei sie vom Training zum Rennen deutlich schneller wurde.

Stolz über die fünfte Teilnahme an einem Goodwood Event und sehr zufrieden mit seinem Resultat beim Revival 2022 war auch Roland Wettstein. In der Goodwood Trophy für Vor- und Nachkriegsrennwagen klassierte er sich an 15. Position. Sein Parnell-MG war das älteste (1933) und hubraumschwächste (1408 ccm) im Feld der schnellen ERAs, Maseratis und Alfa Romeos. Sein Auto war schon 1948, 1950 und 1951 im Goodwood am Start.

Eye Catcher war der frisch restaurierte BRM Type 15 Mk1 (Titelbild Video unten) mit seinem brachial klingenden 16-Zylinder-Motor – ein Hörgenuss für Petrol Heads.

 

Viel Sehenswertes im Internet
Sehenswert waren nebst den 15 verschiedenen Rennen auch die diesjährigen Paraden. Sie galten dem 75-Jahr-Jubiläum von Ferrari, dem britischen Ex-Weltmeister Graham Hill (60 Jahre seit dem ersten WM-Titel) und 100 Jahre Austin 7.

Die Ferrari-Parade führten am Samstag Ex-Scuderia-Pilot Gerhard Berger in einem 750 Monza und  Sir Jackie Stewart in einem 250 GTO an – ein wohl einmaliger Anblick (siehe Galerie rechts).

Videos mit weiteren Highlights oder den ganzen Rennen sowie der Ambiance rundherum gibt es auf der offiziellen Homepage unter diesem Link. Die vollständigen Resultate gibt es unter diesem Link.

Fotos: Goodwood Circuit und Peter Wyss

goodwood.com/motorsport/goodwood-revival

Rallye-SM Morzine: Hirschi eine Klasse für sich

SOUVERÄNER SIEG Jonathan Hirschi eroberte bei der grenznahen Rallye Mont-Blanc Morzine in Frankreich den zweiten Saisonsieg und baut damit die Führung im Klassement der Schweizer Rallye-Meisterschaft aus.

Die Zuschauer sahen, wie Jonathan Hirschi im VW Polo das Schweizer Renngeschehen dominierte (Fotos: myrally.ch).

Der Gesamtleader der Schweizer Rallye-Meisterschaft liess beim vierten Saisonrennen, der Rallye Mont-Blanc Morzine südlich des Genfersees, nichts anbrennen. Jonathan Hirschi und sein Co-Pilot Michaël Volluz legten los wie die Feuerwehr und fuhren am ersten Tag auf allen Wertungsprüfungen jeweils Bestzeit unter allen Schweizer Teilnehmern und Teilnehmerinnen.

Optimaler Start in die zweite Saisonhälfte
Auch am zweiten Tag der Rallye lag der Neuenburger in der ersten Etappe ganz vorne. Nur auf der 9. und 14. SP liess Hirschi der Konkurrenz kurz den Vortritt. Im Gesamtklassement belegte das beste Schweizer Duo den 13. Rang unter 164 Klassierten (209 Gestartete).

Mit seinem zweiten Saisonsieg (nach der Rally di Alba) am Steuer eines VW Polo GTI baute er die Führung im Gesamtklassement aus. Nach vier von sechs gefahrenen Rallyes liegt der 36-Jährige aus Cernier mit 141 Punkten an der Spitze.

Jonathan Hirschi: «Ich bin sehr zufrieden. Die zweite Saisonhälfte mit einem Sieg zu beginnen, ist natürlich eine optimale Sache. Wir hatten ein paar kleine Probleme, aber nichts, was uns wirklich davon abhalten konnte, vorne wegzufahren.»

Der Meister dachte ans Aufhören
Platz 2 unter den knapp 20 Schweizer Teilnehmern im Feld der modernen Rallyefahrzeuge ging an Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux. Der amtierende Meister lag im Ziel 1:13,3 min hinter Sieger Hirschi.

Der Wechsel zurück auf einen Skoda Fabia (Galerie links) zahlte sich für Coppens aus. Im Team Balbosca fühlt sich Coppens bestens aufgehoben. An Hirschi kam der Mann aus Verbier allerdings nicht heran.

Mike Coppens: «Das Gute an dieser Rallye war, dass ich keine Selbstzweifel mehr hatte. Ich habe bei den letzten Rallyes mit dem Citroën so viel übers Fahren sinniert, dass ich mir gesagt habe: Wenn das nicht besser wird, höre ich mit dem Rallyefahren auf.»

SM-Kampf der Verfolger
Für Jonathan Michellod und Co-Pilot Stéphane Fellay endete die Rallye in einem Skoda Fabia R5 (Galerie rechts) auf Rang 3, mit einem Rückstand von einer Minute auf Coppens. Zwei unerklärbare Reifenschäden kosteten viel Zeit, ansonsten waren seine SP-Zeiten gut.

In der Meisterschaft konnte Michellod den zweiten Platz hinter Hirschi halten, hat mit 122 Punkten aber nur noch ein Polster von 14 Zählern auf Coppens. Allerdings werden am Ende nur die besten fünf von sechs möglichen Resultaten gewertet.

Vorentscheidung bei den Junioren
Hinter den Top 3 belegte erwartungsgemäss Sergio Pinto in seiner Alpine A110 RGT (untere Galerie links) den vierten Schlussrang. In der von Franzosen dominierten Trophée Alpine Elf Rallye war der Schweizer am Ende der Viertbeste.

Rang 5 ging an Nicolas Lathion im Renault Clio Rally4. Sechster wurde Ismaël Vuistiner auf einem Clio Rally5 mit einem Rückstand von 3,5 Sekunden nach mehr als 180 gefahrenen Kilometern.

Bereits als Meister bei den Junioren steht Guillaume Girolamo fest (untere Galerie rechts). Der Walliser belegte im Gesamtklassement den siebten Rang. Den Sieg in der Clio Trophy Swiss verpasste Girolamo knapp. Im Ziel fehlten ihm 5,7 Sekunden auf Sieger Vuistiner.

Schweizer VHC-Gesamtsieger
In der historischen Gruppe fuhr Marc Vallicioni im BMW M30 E30 nicht nur zum ersten Rang in der Schweizer Wertung, der in Fully heimisch gewordene Korse stand am Ende auch als Sieger des gesamten VHC-Feldes fest. Zweitbester Schweizer war Guy Trolliet im Porsche 911 SC vor Eddy Bérard in einem Ford Sierra RS Cosworth.

Der Gesamtsieg bei der hauptsächlich zur französischen Meisterschaft zählenden Rallye Mont-Blanc Morzine sicherte sich Yoann Bonato auf einem Citroën C3 Rally2 (siehe Gesamtklassement).

rallye-mont-blanc-morzine.com

Bergrennen Gurnigel: Gala der Meister 🎥

MEISEL UND BERGUERAND ÜBERZEUGEND Beim letzten Schweizer Bergrennen am Gurnigel demonstrierten Reto Meisel und Eric Berguerand, warum sie 2022 verdiente Meister geworden sind.

Wo Eric Berguerand antritt, purzeln die Streckenrekorde. 2022 hat der 43-jährige Walliser bei allen Läufen zur Schweizer Berg-Meisterschaft, an denen er seinen schwarzen Lola FA99 von der Leine liess, den Tagessieg in einer neuen Bestzeit errungen.

Auch am Gurnigel war der neu siebenmalige Schweizer Berg-Meister am Renntag vor rund 10’000 Zuschauer bei schönem Herbstwetter nicht zu stoppen.

Der erste Schuss sass
Den vor vier Jahren von ihm aufgestellten Streckenrekord unterbot «Bergus» um 32 Hundertstelsekunden. Seine neue Bestmarke auf der 3734 Meter langen Piste von Dürrbach ins Gurnigelbad steht nun bei 1:39,49 min, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135,1 km/h entspricht.

Dabei lief es ihm am Sonntag eigentlich gar nicht wunschgemäss.

Eric Berguerand: «Ich hatte Getriebeprobleme. Der dritte Gang wollte nicht mehr rein. Deshalb war die Zeit im zweiten Lauf auch nicht besonders gut. Auf den dritten Heat verzichtete ich dann, denn ich wollte nichts mehr riskieren.»

Faustini schlägt Hausherr Steiner
In der Addition der beiden Läufe liess sich Berguerand eine Zeit von 3:22,60 notieren. Damit war der nun achtfache Gurnigelsieger etwas mehr als eine Sekunde schneller als Robin Faustini. Mit einem starken zweiten Lauf (1:41,33) sicherte sich der Aargauer im Osella FA30 (Galerie Mitte) den zweiten Platz vor Marcel Steiner.

Der Lokalmatador hatte schon im ersten Lauf nach wenigen hundert Metern im ersten Waldstück an der Leitschiene angeschlagen. Dabei gingen die hintere Radaufhängung, die Kolben und ein paar Aero-Teile kaputt. Dank einigen Unterbrechungen infolge von Unfällen und technischen Ausfällen konnte Steiner und sein Team den Schaden bis zum zweiten Rennlauf beheben.

Am Ende fehlten ihm als Dritter 31 Hundertstelsekunden auf Faustini. Auf die Meisterschaft hatten Steiners Probleme keine Auswirkung. Den zweiten SM-Rang hatte Steiner auf sicher, ebenso Faustini den dritten.

Klassenrekorde von Zemp und Burgermeister
Die Top 5 komplettierten Thomas Amweg, dessen restaurierten Lola T94/50 mit normaler H-Schaltung (Galerie links) einst Papa Fredy 10998 zum 17. und letzten Tagessieg am Gurnigel fuhr, und Michel Zemp im Norma-Honda (Galerie rechts). Zemp sicherte sich den vierten Schlussrang in der Schweizer Berg-Meisterschaft, wobei er am Gurnigel einen neuen Rekord für Zweiliter-Rennsportwagen realisierte.

Recht zufrieden war auch Joël Grand (6.), der nach dem Verkauf seines Osellas im Reynard 97D von Simon Hugentobler Platz genommen hatte. Zum einen war alles neu für ihn, zum andern konnte er am anfangs verregneten Samstag wegen Kupplungsproblemen kaum trainieren.

Bei den Zweiliter-Formelrennwagen setzte sich wie in Les Rangiers und Oberhallau Joël Burgermeister im Tatuus F4 Evo durch. Der Thurgauer verbesserte den Klassenrekord um eine Sekunde auf 1:48,97 min und war damit in der Addition der beiden schnellsten Läufe 1,4 Sekunden schneller als Rückkehrer Thomas Zürcher, der nach seiner Knie-OP erstmals wieder mit einem nahezu identischen F4-LRM-Abarth am Start gestanden hatte.

Meisel pulverisiert eigenen Rekord
Bei den Tourenwagen stand Reto Meisel bereits als Meister fest. Im Stil von Berguerand errang der Aaragauer im selbst gebauten Mercedes SLK 340 in dieser Saison am Gurnigel ebenfalls seinen fünften Gesamtsieg bei den geschlossenen Rennfahrzeugen (Galerie rechts) , wobei er seine eigene Bestzeit von 2018 mit demselben Wagen um beinahe vier Sekunden auf fantastische 1:48,84 verbesserte. Damit bestätigte Meisel seinen überlegenen Titelgewinn in der Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen auf eindrückliche Weise.

Schnellmann Vizemeister trotz Defektserie
Zweitschnellster war Roger Schnellmann. Allerdings wusste der Schwyzer nicht, ob er sich nach dem zweiten Rennlauf über den zweiten Meisterschaftsrang freuen oder über einen neuerlichen Defekt am monströsen Mitsubishi Evo 8 ärgern sollte.

Roger Schnellmann: «In Les Rangiers ist die Antriebswelle kaputt gegangen. Bei der Reparatur stellten wir fest, dass auch das Differenzial beschädigt war. Beides haben wir geflickt. Jetzt ist das Differenzial schon wieder defekt. Ich bin froh, dass ich im zweiten Lauf überhaupt ins Ziel gekommen bin.»

Siege für die beiden Martin Bürkis
Rang 3 in der Tourenwagenendabrechnung sicherte sich Bruno Sawatzki vor Frédéric Neff. Die beiden Interswiss-Porsche-Piloten schenkten sich am Gurnigel nichts und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für Sawatzki (Galerie links).

Fast an die Zeiten der beiden IS-Porsches herangekommen wäre Martin Bürki im BMW E33. Der Fahrer aus der E1 bis 3000 ccm fuhr zwei Mal Zeiten von 2:02 und eroberte erstmals einen Klassensieg am Gurnigel. Der Versuch, einen möglichen Konter von Hermann Bollhalder im Opel Speedster abzuwehren, touchierte MB2 im dritten Lauf noch die Leitplanken.

Der andere Martin Bürki, der Slalom-König aus Uetendorf, konnte mit seiner Leistung ebenfalls zufrieden sein. Er setzte sich in der E1 bis 1600 ccm nicht nur erfolgreich gegen Stephan Burri durch, er gewann auch souverän zum vierten Mal den Berg-Pokal.

Das letzte Rennen
Platz 2 in der Meisterschaft für hubraumkleinere Fahrzeuge ging an Philipp Krebs, der parallel auch im Renault Classic Cup triumphierte und seinen Clio II (Galerie Mitte) nach 18 Jahren und 87 Podestplätzen in Rente schickte. 2023 tritt er mit einem Clio III an.

Der zu Beginn der Saison mit Bürki ex-aequo noch führende Denis Wolf musste am Gurnigel nach einem Motorschaden an seinem Renault Clio zuschauen.

Herausragende Leistungen boten noch drei weitere Tourenwagenpiloten. Der handikapierte Christoph Rohr (nur noch ein Auge) beendete seine Karriere mit einem Beinahe-Rekordsieg im Audi 50 in der E1-1400. Jürg Ochnser setzte sich in der IS-2000 und Sébastien Coquoz (beide Opel Kadett) in der ebenfalls teilnehmerstarken E1-2000 durch.

Fotos: Kaufmann, Eichenberger, Cornevaux

gurnigelrennen.ch

 

Weekend-Tipp: Monstershow beim Gurnigelrennen 🎥

WO MAN SICH TRIFFT Beim Bergrennen am Gurnigel, wo fürs Wochenende schönes Herbstwetter vorausgesagt wird, kämpfen die besten Schweizer Bergrennfahrer um letzte Meisterschaftspunkte. Auch die Renntaxis sind sehenswert.

 

Alles ist angerichtet, um Motorsportfans am kommenden Wochenende ein Bergrennen der Extraklasse zu bieten. Rund 220 Fahrer, darunter eine Handvoll Ausländer, werden vom 10./11. September im malerischen Gantrischgebiet am Start erwartet.

Am Samstag tragen sie drei Trainingsläufe aus, um sich drei Jahre nach dem letzten Gurnigelrennen wieder mit der 3734 Meter langen Strecke vertraut zu machen. Am Sonntag beginnt um 7 Uhr der erste Rennlauf. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei besten Zeiten aus drei Rennläufen.

Berguerand gegen Steiner & Co.
Mit Ausnahme von Joël Volluz (macht bei der Rallye-SM in Morzine Service für Alpine-GT-Fahrer Sergio Pinto) sind alle Schweizer Fahrer mit potenten Dreiliter-Rennsportwagen mit von der Partie. Sie machen, angeführt von Titelfavorit Eric Berguerand im Lola-Cosworth und Lokalmatador Marcel Steiner im LobArt-Honda-Turbo, das Podium im Gesamtklassement unter sich aus.

Einzig Simon Hugentobler fehlt nach seinen zwei Teilnahmen in St-Ursanne und Oberhallau in der Startliste, weil er seinen Reynard 97D F3000 dem Walliser Joel Grand vermietet. Da fürs Wochenende recht gutes Wetter vorausgesagt ist, steht Grands F3000-Premiere nichts im Wege, denn bei Regen würde er aus Sicherheitsgründen passen.

Nachdem Joel Grand dieses Jahr mit dem nun verkauften Osella-BMW Junior alle Klassenrekorde pulverisiert hat, wechselt er fürs Gurnigelrennen in Hugentoblers Reynard F3000.

Rückkehr von Hans Schori im Bergmonster
Attraktiv ist nicht nur das Teilnehmerfeld (auf das wir in unserer ersten Vorschau vom Montag hingewiesen haben), sondern auch das Quartett der Renntaxifahrer. So steuert Hans Schori, Schweizer Bergmeister von 2011, nach etlichen Jahren bei dieser Gelegenheit wieder einmal das legendäre «Bergmonster».

Dabei handelt es sich um einen rund 800 PS starken Mitsubishi Evo VI RS. Diesen hat Schori aus Belgien zurückgekauft und in den originalen Rennzustand zurückversetzt (Galerie links). Am Donnerstag drehte er im Ecentcenter Seelisberg ein paar Testrunden damit. Als Alternative hat der Innerschweizer ein ebenfalls PS-starkes, aber im Handling etwas zahmeres «Mini-Monster» dabei.

Feigenwinters GT3-Bergpremiere
Eine Schweizer Premiere ist gar der Auftritt von Andy Feigenwinter im Porsche 997 GT3 R. Den im ADAC GT Masters 2012 eingesetzten Sportwagen (Gesamtrang 3) pilotiert der Schweizer Bergmeister von 2019 ansonsten nur im Porsche Cup Suisse Open GT (Galerie Mitte) und in der Masters Endurance Legends Series, zuletzt beim Oldtimer-GP auf dem Nürburgring, wo er zwei Klassensiege feierte.

Die weiteren zwei Taxipiloten sind Sandro Morros mit einem Porsche 991 GT3 Cup, mit dem er 2019 den dritten Rang in der E1 über 3,5 Liter eroberte, und Felix Marti mit einem BMW M2 CS Racing Cup, wie man ihn noch nie an einem Schweizer Bergrennen sah (Galerie rechts).

Für die Passagiere sind die Renntaxifahrten – vier bis fünf pro Tag – ebenso ein Nervenkitzel wie es für die Zuschauer entlang der Strecke ein optischer und akustischer Genuss sein wird.

Blick von Naturtribünen
Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke von Dürrbach hoch ins Gurnigelbad gilt als technisch anspruchsvoll. Im Startbereich, auf dem Laas und in der Zielkurve geniesst das Publikum von den Naturtribünen aus einen schönen Blick auf das Renngeschehen.

Ein Zuschauer-Fussweg führt vom Start bis ins Ziel grösstenteils der Strecke entlang. Für 50 Franken kann man sich auch bequem per Heliflug vom Start ins Ziel oder umgekehrt befördern lassen. Parkplätze gibt es nahe dem Start (von Riggisberg oder Rüschegg aus erreichbar) und nahe Ziel (via Gurnigelpass).

Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf (mit Rabatt) über die Homepage (Link) zu beziehen. Dort sind auch weitere Informationen wie Anfahrtsplan, Streckenverlauf und Startliste zu erfahren. Ein Livetiming gibt es unter diesem Link.

Vom Laas blicken die Zuschauer auf eine interessante Kurvenkombination mit anschliessender Beschleunigungsstrecke. Zwischenfälle sind hier an der Tagesordnung.

gurnigelrennen.ch

 

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