Lotus Cup: Fahrfreude wichtiger als Meistertitel

KNAPPE ENTSCHEIDUNGEN Mit der Meisterehrung endete der Lotus Cup Suisse 2021. In beiden Klassen gab es harte, aber faire Duelle um den Titel. Für den knapp geschlagenen Shooting Star Hannes Mahler überwog die Freude am Lotus-Fahren.

Dank einer starken ersten Saisonhälfte brachte Hermann Bollhalder den Punktevorsprung in der Competition Class ins Ziel (Fotos: Wisu Bucher).

Mit 13 Rennen bei sieben Veranstaltungen absolvierten die Schweizer Lotus-Fahrer wie schon im schwierigen Vorjahr eine vollwertige Jahresmeisterschaft. Diese fand mit der Preisverteilung im Gesundheits- und Ferienhotel Eichberg im Seetal zwischen Lenzburg und Luzern ihren Abschluss.

Der rasende Gastronom
Das weit über die Region hinaus bekannte Resort wird von Hannes Mahler und seiner Familie geführt. Der Gastgeber war zugleich einer der erfolgreichsten Teilnehmer der abgelaufenen Saison, welche die RRCV-Bergslaloms in Vorarlberg, Sprintprüfungen in Bresse (F) und Hockenheim sowie die einzigen Nationalen Slaloms in Frauenfeld und Ambri beinhaltete.

Nicht viel hätte gefehlt, und Mahler hätte daheim den grössten Pokal für den Gewinn der Competition-Wertung in Empfang genommen. Der langjährige Mini-Challenge-Spezialist stieg mit einem optimalen Lotus Exige 430 Cup in den von Lotus-West aus St. Gallen organisierten Markenpokal ein und beendete ihn als Vizemeister.

Bollhalder regelmässig schnell
Mit einem identischen Sportwagen entschied Dino Wintsch in den zwei Jahren zuvor den Cup klar für sich. Heuer trat der Architekt aus Hombrechtikon nur in Hockenheim auf und überliess seinen Rivalen das Revier.

Dieses steckte zunächst Hermann Bollhalder mit seinem Exige 430 mit lauter ersten und zweiten Plätzen in den ersten sechs Rennen für sich ab. Danach wollte «Bolle» jedoch kein Volltreffer mehr gelingen. Aber weil sich seine Gegner an der Spitze ablösten und er stets den Anschluss mit guten Platzierungen dahinter behielt, zehrte der schnelle Garagier aus dem Toggenburg bis zum süssen Ende vom Punktepolster.

Im Zuge seiner Erfolgsserie und Doppelstarts bei den Bergslaloms gewann Bollhalder auch die Jahresmeisterschaft des Renn & Rallye Club Vorarlberg – wir gratulieren!

Meisterschaftspodium in der Competition-Klasse: Norbert Sieber, Hermann Bollhalder und Hannes Mahler.

Miteinander gegeneinander
Mann der zweiten Saisonhälfte war jedoch Hannes Mahler (Galerie Mitte). Der Aargauer feierte im morgendlichen Slalom von Frauenfeld den ersten Lotus-Sieg und scheiterte im zweiten Rennen am Nachmittag beim Versuch, seine von keinem unterbotene Trainingsbestzeit zu toppen, indem er eine Passage überschoss. Heraus kam das einzige schlechte Saisonresultat (9.), das er mit zwei vorangegangenen vierten Plätzen jedoch streichen konnte.

Bei den letzten fünf Rennen siegte Mahler dann dreimal und wurde zweimal Zweiter, wobei er auch damit vor Bollhalder lag. Am Ende fehlten ihm acht Punkte auf den neuen Meister. Unglücklich war er darüber keineswegs, denn das Duo pflegte einen ehrlichen Informationsaustausch, half sich gegenseitig und stachelte sich zu Höchstleistungen an.

Hannes Mahler: «Die Befriedigung ist genauso gross, wie wenn ich selbst Meister wäre. Ich hätte nie gedacht, dass es zwischen uns noch so eng werden würde. Ich hatte viel Spass mit diesem Auto und Freude, dass alles funktionierte. Es ist faszinierend, welche Zeiten damit möglich sind.»

Abwechslung auf allen Positionen
Zufrieden ist auch Norbert Sieber mit dem dritten Gesamtrang. Als einziger neben Heinz Wiese (der am letzten Renntag in Eichenberg verunglückte – wir wünschen gute Genesung!) brachte er einen Evora (Galerie rechts) an den Start. Dessen Gewichtsnachteil machte der Rheintaler mit Siegen in Damüls und Ambri sowie fünf weiteren Podestplätzen wett. Bei dem nicht mehr zum Cup zählenden IKSM-Slalom von Wangen feierte Sieber am 31. Oktober mit Mirco Suters Exige noch einen Tagessieg über Wintsch & Co.

Ausser ihm gelangen nur noch Benno Berchtold gleich im ersten Rennen in Bresse, Fabian Egger in Frauenfeld, Daniel Strim am Arlberg und Dino Wintsch in Hockenheim ein Klassensieg. Sie belegten in dieser Reihenfolge die weiteren Plätze in der Meisterschaft.

Hätte Egger aus beruflichen Gründen nicht auf die letzten zwei Veranstaltungen und somit drei Resultate verzichten müssen, wäre er und nicht der punktgleiche Berchtold möglicherweise Gesamtvierter 2021 geworden. Aufs Podium in einem Rennen schafften es noch Mario Hedinger in Frauenfeld (2.) und Eichenberg (3.) sowie Mirco Suter in Hockenheim (3.).

Kobelt kam, sah und siegte
Einen spannenden Schlagabtausch um Sekundenbruchteile lieferten sich auch Edy Kobelt und Roberto Zürcher mit ihren Exige 350 Cup in der Production Class. Am Ende stand es 7:5 und nach Punkten 175:161 für Lotus-Neueinsteiger Kobelt (Galerie links).

Ein toller Erfolg und Aufsteller für den nach schwerem Krebsleiden vor Jahren zurückgekehrten Schweizer Multichampion. Als Dritter im kleinen Bunde vermochte sich Daniel Steinmann nur beim Auftakt auf dem Circuit de Bresse einmal durchzusetzen.

Meisterschaftspodium in der Production-Klasse: Roberto Zürcher, Edy Kobelt und Daniel Steinmann.

Es gäbe noch die kostengünstigere Elise
Nur theoretisches Interesse fand die neu eingeführte Klasse Elise. Die Cup-Leitung hält jedoch daran fest und rechnet 2022 mit ersten Teilnehmern. Laut Initiator und Lotus-Verkäufer Norbert Sieber, der auch gerne Fahrer von anderen Händlern dabeihat, seien die Vierzylindermodelle günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt.

Detaillierte Informationen und Resultate sind der Homepage des Lotus Cup Suisse zu entnehmen.

Lotus Cup 2021 Gesamt

lotus-v6-cup-suisse.ch

Porsche Cup Suisse: Alexander Fach zeigt allen den Meister

SOUVERÄNE TITELENTSCHEIDUNG Alexander Fach hat beim Finale des Porsche Sports Cup Suisse in Misano seinen Titel im GT3 Cup erfolgreich verteidigt. Der 18-Jährige liess als Sieger in beiden Rennen nie einen Zweifel aufkommen.

Das Team Fach Auto Tech aus Sattel SZ freut sich mit Alexander Fach über den erneuten Titelgewinn (Fotos: Dirk Michael Deckbar)

Alexander Fach hat sein Projekt Titelverteidigung mit zwei weiteren Glanzvorstellungen auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli in Italien abgerundet. Auf dem 4,226 Kilometer langen Kurs an der Adria startete der 18-jährige Schwyzer in beiden Rennen des GT3 Cups von der Pole-Position, legte jeweils die schnellste Rennrunde hin und liess sich die Führung kein einziges Mal entreissen.

Schneller als der stärkere Konkurrent
Bemerkenswert: Als jeweils Zweitplatzierter kam Luca Pastorelli (Galerie rechts) ins Ziel, der bereits den neuen 911 GT3 Cup pilotierte. Dieser Sportwagen basiert auf der aktuellen 911-Generation 992, leistet mit 510 PS deutlich mehr als das bisherige Modell mit 485 PS. Er besitzt unter anderem auch durch eine effizientere Aerodynamik einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Vorgänger.

Kampf um den dritten Rang
Spannend ging es im ersten Lauf im Kampf um Rang drei zu, den Gregor Burkard (Galerie links) knapp gegen Dominik Fischli und Alexander Schwarzer für sich entscheiden konnte. Im zweiten GT3-Rennen konnte sich Fischli (Galerie Mitte) – der ebenso wie Fach das zweite Jahr der Nachwuchsförderung des Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG genossen hat – vom vierten Startplatz an die dritte Position verbessern.

Der 25-Jährige behielt bis zum Ziel die Oberhand gegen Burkard und Schwarzer, während sich Peter Hegglin erneut als Sechster in die Resultatliste eintrug. Aufgrund eines Zwischenfalls auf der Strecke absolvierte das Teilnehmerfeld die letzten beiden Runden hinter dem Safety-Car.

Dritter Tagessieg im neuen Cup-Auto
Auf die Meisterschaftsentscheidungen hatte es keinen Einfluss mehr, dennoch genossen die Teilnehmer des Porsche Sports Cup Suisse das abschliessende Nachtrennen unter Flutlicht. In diesem Jahr behielten die Starter aus dem GT3 Cup die Oberhand.

Fast schon selbstverständlich hiess der Sieger am Ende Alexander Fach – zumal der Youngster nicht seinen angestammten Rennwagen bewegte, sondern den neuen 911 GT3 Cup. Im Ziel betrug sein Vorsprung auf die Zweitplatzierten Alexander Schwarzer und Dominik Farnbacher im Auto der Porsche Racing Experience by Manthey fast eine komplette Minute.

Alexander Fach: «Was für ein Wochenende – ich muss noch immer verarbeiten, was alles geschehen ist. Die Saison mit drei Siegen abzuschliessen, ist besonders schön.»

Zum Abschluss der Saison steuerte der alte und neue Meister den neuen Porsche aus dem Supercup zum Sieg im Nachtrennen.

Wohin führt Fachs weiterer Weg?
Beeindruckt zeigte sich nach der sechsten und letzten Veranstaltung auch der Leiter des Porsche Sports Cup Suisse.

Richard Feller: «Mit der erfolgreichen Titelverteidigung von Alexander Fach haben wir bewiesen, dass unser Förderkonzept für Nachwuchsrennfahrer bestens funktioniert. Ich bin sehr gespannt, wohin ihn seine weitere Motorsportkarriere führen wird. Auch die Kombination aus jungen Talenten und routinierten Gentleman-Fahrern ist eine Erfolgsgeschichte.»

Misbach und Garski setzen sich als Meister durch
In der Klasse GT4 Clubsport sicherte sich Laurent Misbach mit seinen Sprintsiegen Nummer sechs und sieben in der laufenden Saison den Titel. Souverän agierte auch Nicolas Garski in der Drivers Challenge. Mit dem sechsten Sieg im sechsten Gleichmässigkeits-Wettbewerb ist er der verdiente Meister.

Auf diese beiden Meisterschaftsentscheidungen kommen wir in einem separaten Bericht zurück.

porsche.ch

 

GT-Sport: Jubel bei Ricardo Feller, Frust bei Neel Jani 🎥

DRAMATISCHE TITELENTSCHEIDUNGEN Der Aargauer Ricardo Feller ist Deutscher GT-Meister 2021. Gerne hätte sich auch Neel Jani GT-Weltmeister genannt, doch dies verhinderte der einzige Konkurrent. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

 

Die dramatische Titelentscheidung auf dem Nürburgring in zwei Minuten.

 

Mit der Bestzeit in seinem Qualifying und somit der Pole-Position fürs Samstagrennen schuf sich Ricardo Feller beim Finale der Deutschen GT-Meisterschaft bzw. des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring selbst die optimale Ausgangslage.

Dritter Sieg im Rennen vom Samstag
Der 21-jährige Aargauer setzte sich nach kurzem Kampf mit den Verfolgern auch gleich an die Spitze, worauf Partner Christopher Mies den dritten Saisonsieg des Duos im Audi R8 LMS von Land Motorsport komplett machte.

Trotz der ausgebauten Tabellenführung gestaltete sich die Entscheidung zu ihren Gunsten am Sonntag noch zu einer Zitterpartie. Startfahrer Mies verlor im Getümmel der ersten Runde, was nach zwei Unfällen zum Rennunterbruch führte, einige Positionen.

Nach dem Re-Start ging es nur noch darum, den GT3-Sportwagen heil auf einem guten Punkterang ins Ziel zu bringen. Dies war nötig, weil das Porsche-Duo Ammermüller/Jaminet zum vierten Saisonsieg fuhr und ansonsten alles abgeräumt hätte.

Am Ende reichte Platz 10 für Feller zum ersten und für Mies zum zweiten Titelgewinn im ADAC GT Masters nach 2016.

Ricardo Feller: «Ich habe schon vor einigen Jahren in der ADAC Formel 4 immer von diesem Moment geträumt. Nun den Fahrer-, Team- und Juniortitel zu holen, ist einfach unfassbar. Im letzten Rennen musste ich mich gegen meine Natur zurücknehmen, der Juniortitel wurde uns aber auch nicht geschenkt. Das ist wirklich ein grandioser Tag.»

Welche Marke schnappt sich den talentierten Schweizer?
Für Feller gibt es nun nur noch ein Saisonziel: Die Unterschrift unter einen Werksvertrag, den er nach solchen Topleistungen – zu denen auch die Auftritte mit Emil Frey Racing in der GT World Challenge zählen – absolut verdient hätte. Fragt sich nur, mit welchem oder welchen Herstellern? Die Verhandlungen werden nun zweifellos intensiviert.

Der pfeilschnelle Youngster Ricardo Feller und Audi-Werksfahrer Christopher Mies ergänzten sich perfekt und holten zusammen den Titel (Foto: Gruppe C Photography).

Rolf Ineichen schafft, Simona de Silvestro verpasst das Podium
Als zweiter Schweizer schaffte es Rolf Ineichen mit einem Lamborghini als Dritter am Sonntag aufs Gesamtpodium in der kalten Eifel. Der zuvor in Hockenheim siegreiche Luzerner belegt mit Partner Franck Perera (F) den guten siebten Schlussrang 2021.

Gerne hätte auch Simona de Silvestro ihr letztes Saisonrennen endlich auf dem Podest beendet. Nachdem ihr Partner Klaus Bachler am Sonntag die Pole erobert und ihr den Porsche von Herberth Motorsport in Führung liegend übergeben hatte, rutschte die Waadtländerin in ihrer Rennhälfte nach mehreren verlorenen Duellen bis auf Rang 7 ab.

Mit Platz 5 egalisierte Audi-Werksfahrer Patric Niederhauser mit dem jungen Jusuf Owega das beste Saisonresultat, hinter dem Jeffrey Schmidt auf Callaway Corvette mit zwei 13. Rängen klar zurückblieb.

GT4-Titel an schweizerisch-deutsche Allianz
Gefeierte wurde am Sonntagabend auch bei Hofor Racing. Der von Bonk Motorsport eingesetzte BMW M4 GT4 aus dem Fuhrpark des Aargauer Rennstallbesitzers Martin Kroll ist nach zweiten Plätzen 2019 und 2020 das diesjährige Meisterauto der ADAC GT4 Germany.

Der Norddeutsche Michael Schrey und der in Lugano lebende Italiener Gabriele Piana erlebten zwar resultatmässig ein Wochenende zum Vergessen. Trotzdem war das seit Saisonbeginn führende Duo nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen.

AF Corse Ferrari sollte sich nicht zu früh freuen. Alessandro Pier Guidi kam erst durch eine Kollision mit dem führenden Porsche zum Sieg und WM-Titel.

Protest von Porsche gegen Ferrari-Foul
Tags zuvor sahen Neel Jani und Kévin Estre (F) bei den 8 Stunden von Bahrain dem Titel in der GT-Pro-Kategorie der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft entgegen. Der dritte Fahrer Michael Christensen (DK) wurde jedoch in der letzten Viertelstunde vom Ferrari der einzigen verbliebenen Titelgegner am Heck des Porsche 911 RSR getroffen. Durch den folgenden Dreher fiel er hinter das provisorische Sieger- und Weltmeisterduo Pier Guidi/Calado zurück.

Weil Porsche Motorsport die Entscheidung der Rennleitung, zunächst eine Strafe auszusprechen und dann wieder zurückzuziehen, nicht nachvollziehen kann, legte das deutsche Team fristgerecht einen Protest ein. Darüber muss nun die FIA entscheiden.

Urteilen Sie selbst: War dieser Rammstoss des Ferrari, zu sehen ab 4:16 Minuten, fair?

Neel Jani übt Kritik
Für den Schweizer Porsche-Werksfahrer besteht daher noch leise Hoffnung, doch noch zu Titelehren zu kommen. Auch er ist nicht mit dem erzwungenen Ausgang einverstanden.

Neel Jani: «Wir waren Meister bis acht Minuten vor Rennende und haben es dann verloren. Wenn uns jemand schön überholt, dann haben wir damit kein Problem und er ist der verdiente Sieger – aber nicht mit einem Rammstoss. Das Team hat einen Topjob gemacht, Strategie und Boxenstopps waren mega.»

Freude bei Sébastien Buemi, Enttäuschung bei Fabio Scherer
Ein lachendes und ein weinendes Auge hatte Sébastien Buemi in der Hypercar-Klasse. Mit Kazuki Nakajima und Brendon Hartley holte der Waadtländer im Toyota GR010 Hybrid zwar den dritten Saison-Gesamtsieg vor dem Schwesterauto und dem Alpine-Team. Ihre Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López mussten jedoch nur noch ins Ziel kommen, um sich die Krone in der Fahrerwertung zu sichern. Toyota stand zuvor als Markenweltmeister fest.

Fabio Scherer holte mit dem aus der Pole-Position gestarteten Oreca-Gibson von United Autosport den eher enttäuschenden vierten Klassenrang. Für das bis Le Mans an der Tabellenspitze der LMP2 gelegene Team aus England resultierte am Ende nur der vierte WM-Schlussrang.

Die blaue Alpine führte nach dem gewonnenen Duell mit dem WM-Siegerauto von Toyota bis zu Getriebeproblemen. Am Ende siegte der hinter dem Duo folgende Toyota mit Buemi.

adac-motorsport.de

fiawec.com

Suzuki Swiss Racing Cup: Die Zukunft gehört Hybrid

VORREITER Als erster Schweizer Markenpokal wird der Suzuki Swiss Racing Cup ab nächstem Jahr mit Hybridmodellen ausgetragen. Teilnehmern und Neuwagenkäufern winken grosszügige Prämien.

Patrick Flammer gewann im Tessin als erster Fahrer ein Suzuki-Rennen mit dem neuen Swift Sport Hybrid (Foto: Denise Steinmann).

Mit einer schlichten, aber umso herzlicheren und intimeren Meisterehrung im Rahmen der Auto Zürich endete der Suzuki Swiss Racing Cup 2021. Es war eine kurze Saison, bestehend aus nur zwei Veranstaltungen in Frauenfeld und Ambri, weil alle anderen Nationalen Slaloms im Laufe des Jahres abgesagt wurden.

Trotzdem erhalten die fünfzehn besten Fahrer die versprochene Preisgeldsumme in Gesamthöhe von über 20’000 Franken. Dazu kommen Reifengutscheine von Partner Yokohama und weitere Sachpreise.

Hybrid ist Trumpf
Sandra Fichte, seit 1. September Leiterin PR & Marketing von Suzuki Schweiz AG, hat wie ihr Vorgänger Jürg Naef Benzin im Blut. Daher stand für sie und die Emil Frey Gruppe ausser Diskussion, dass der teilnehmerstärkste Markenpokal 2022 fortgeführt werden wird.

Allerdings muss sich der Grossteil ein neues Sportgerät anschaffen, da nur noch der neue Suzuki Swift Sport Hybrid zugelassen sein wird. Aus Marketinggründen macht dies Sinn, sind die Safenwiler nun doch der erste Ausrichter einer Meisterschaft mit Hybridmodellen.

Dass etliche Teilnehmer nicht glücklich über den Fahrzeugwechsel sind, ist ebenso verständlich. Trotz der Bitte, die Zulassungskriterien zu überdenken und vielleicht auch den bisherigen Benzinern nebenbei eine Plattform zu bieten, wird sich wohl nichts an dieser Entscheidung ändern.

So schnell wie normale Benziner
Dass der Neue Potenzial hat, offenbarte sich beim Finallauf im Tessin. Patrick Flammer entschied am 2. Oktober den ersten der beiden Slaloms auf dem Flugplatz Ambri mit dem Hybridmodell aus dem Fuhrpark des Flammer Speed Teams aus Glarus für sich. Auch die Newcomer Michael Bering und Rico Thomann glänzten bei ihren Auftritten, die sie nun als Investition in die Zukunft betrachten können.

Michael Bering: «Natürlich ist der Swift Sport Hybrid von der Papierform her etwas langsamer. Aber man muss mit der Zeit gehen. Wir haben bewiesen, dass man auch damit schnell fahren kann. Und Spass macht es allemal.»

3000 Franken Preisnachlass
Während Bering (Galerie links) und Flammer schon neue Autos haben, überlegen sich viele ihrer bisherigen Suzuki-Kollegen, ob sie den Fahrzeugwechsel mitmachen oder pausieren sollen. So auch der alte und neue Meister Marcel Muzzarelli (Galerie rechts).

Als Zückerchen bietet Suzuki Schweiz allen Umsteigern einen Rabatt von 3000 Franken an. Netto kostet der Swift Sport Hybrid, der sich bestens als Alltagsauto eignet, somit nur noch knapp unter 23’000 Franken.

Die Erfolgsprämien bleiben 2022 die gleichen, sprich 3000 Franken plus einen Yokohama-Gutschein in Höhe von 1500 Franken für den Champion bis hinunter zu 200 Franken für Gesamtrang 15. Wer mindestens drei Rennen bestreitet, erhält 300 Franken pro Veranstaltung rückvergütet.

Das enge Punktesystem mit 50 Zählern für den Laufsieger und je einen weniger für die Nächstklassierten bleibt beibehalten. Jeder Fahrer kann ein Streichresultat abziehen, eine Teamwertung gibt es nicht mehr.

Wie viele der momentan acht aufgelisteten Rennen im provisorischen SM-Kalender (10. April, Romont; 1. Mai, Bière; 15. Mai, Frauenfeld; 21./22. Mai, Ambri 1 und 2; 19. Juni, Bure; 26. Juni, Chamblon; 25. September, Drognens) plangemäss stattfinden werden, lässt sich nicht voraussagen. Doch hofft jeder auf die Rückkehr zur Normalität mit einer abwechslungsreichen Rennsaison.

Suzuki-PR-Leiterin Sandra Fichte, Cup-Koordinator Christian Zimmermann (2. v. l.) und Yokobo-Chef Marc Hintermaier (rechts) mit den drei Erstklassierten von 2021 (Foto: Jürg Streun).

Mit AutoSprintCH bestens informiert
Das genaue Reglement mit den Teilnahmebedingungen sind der Homepage von Suzuki Schweiz zu entnehmen. Wie Yokohama und die für den Reifenservice verantwortliche Firma Yokobo, Ecstar Motorenöle, MultiLease sowie Inoxcar (Auspuff) gehört AutoSprintCH als Medienpartner weiterhin zu den Supportern des Suzuki Swiss Racing Cup.

Hintergründe über das diesjährige und frühere Renngeschehen können daher mit wenigen Mausklicks (im Suchfenster Suzuki Cup) unserer informativen Homepage entnommen werden.

Schlussklassement Suzuki Swiss Racing Cup 2021

auto.suzuki.ch/suzuki-swiss-racing-cup

 

 

 

GT: Tage der Entscheidung für Feller und Jani 🎥

ZWEI FINALLÄUFE UND GP MEXIKO Für Neel Jani und Sébastien Buemi geht es in Bahrain um die Fahrer-WM-Titel auf der Langstrecke, für Ricardo Feller auf dem Nürburgring um die Deutsche GT-Meisterschaft. Derweil fährt die Formel 1 in Mexiko.

Einige der besten Momente des ersten Bahrain-Rennens in 60 Sekunden.

 

Nachdem sich Toyota vor Wochenfrist nicht unerwartet den WM-Titel in der Hypercar-Klasse gesichert hatte, geht es beim zweiten Langstreckenrennen innerhalb von acht Tagen in Bahrain noch um die Krone bei den Fahrern. Dabei hat Sébastien Buemi mit seinen zwei Teampartnern eigentlich nur noch theoretische Titelchancen.

Buemi muss auf Schützenhilfe hoffen
Wegen der von sechs auf acht Stunden erhöhten Renndauer werden 50 Prozent mehr Punkte als üblich verteilt. Die Sieger erhalten somit 38, die Zweiten 27 und die Dritten 23 Zähler. Bei 16 Punkten Rückstand auf ihre in Le Mans und vor einer Woche beim 6-Stunden-Rennen im Königreich siegreichen Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López, die auch beim Finale aus der Pole-Position starten, können Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley daher nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden.

Im Falle eines Sieges kann der am 31. Oktober 33-jährig gewordene Waadtländer nur auf Pech der zweiten Toyota-Paarung oder einer Glanzleistung von Alpine, sprich einem zweiten Platz der Franzosen hoffen. Für Nakajima ist es zudem das Abschiedsrennen von der FIA WEC.

Jani-Porsche muss vor Ferrari ins Ziel kommen
Besser ist die Ausgangslage von Neel Jani. Mit ihrem dritten Saisonsieg im Porsche 911 RSR schoben sich der Schweizer und sein französischer Partner Kevin Estre auch mithilfe ihrer zweitplatzierten Werkskollegen Bruni/Lietz bis auf einen Punkt an die führenden Alessandro Pier Guido und James Calado im besseren der beiden Ferrari 488 von AF Corse heran. Mit seiner Qualifying-Bestzeit am Freitag sorgte Estre dann dank des Zusatzpunktes für Gleichstand in der Tabelle – spannender geht es nicht!

Janis Rechnung ist einfach: Sie müssen, egal wie, vor dem italienischen Auto ins Ziel kommen, um Weltmeister in der GT-Klasse zu werden. So einfach es klingt, so schwierig wird die Aufgabe im Finalrennen sein, da auch die Italiener mit ihrem starken Zweiwagenteam nichts unversucht lassen werden und ebenfalls aus Reihe 1 starten. Es wäre für den Bieler der zweite WM-Titel mit Porsche nach 2016 mit dem 919 Hybrid und auf Anhieb der erste in der GT-Kategorie.

Neel Jani nutzte ein paar ruhige Tage zwischen den beiden Rennen in Bahrain mit Golf und anderen Vergnügungen.

13 Fahrer mit GT-Titelchancen
Am Samstag und am Sonntag geht es auch für einen anderen Schweizer im GT-Sport um die Wurst. Ricardo Feller und der Deutsche Christopher Mies führen die Deutsche GT Meisterschaft alias ADAC GT Masters vor den beiden letzten Sprintrennen auf dem Nürburgring mit vier Punkten an.

Bei noch 56 zu vergebenden Punkten kommen mathematisch noch 13 Fahrer (siehe Tabelle vor Finale) für den Titelgewinn infrage. Mit dem für Italien startenden Tessiner Raffaele Marciello auf Mercedes-AMG und dem zuletzt in Hockenheim siegreichen Luzerner Rolf Ineichen auf Lamborghini befinden sich neben Feller zwei weitere Schweizer darunter, wenngleich sie auf ein eigenes Superwochenende und Pech der vor ihnen platzierten Gegner hoffen müssen.

Ricardo Feller braucht warme Reifen und Rennglück
Nach einer bisher gut verlaufenen zweiten Saisonhälfte mit dem von Land Motorsport stets optimal vorbereiteten Audi R8 LMS ist der 21-jährige Aargauer am Mittwochabend zuversichtlich in die kalte Eifel gereist.

Ricardo Feller: «Natürlich ist man vor einem solch entscheidenden Wochenende anders angespannt als vor normalen Rennen. Anders ist sonst aber nichts. Das Team hat bisher eine mega Arbeit verrichtet, alles hat funktioniert, daher machen wir alles wie bis jetzt. Wir brauchen nur noch das nötige Rennglück.»

Unberechenbar sind einzig die Kampfwut der Gegner und das Wetter am Finalwochenende. Beides kann allen Titelfavoriten einen Strich durch die Erfolgsrechnung machen. Mitentscheidend wird auch sein, welche Teams die Pirelli-Einheitsreifen ihrer unterschiedlichen Autos am besten auf Temperatur bringen, um sich im guten Arbeitsfenster zu bewegen. Mercedes und Porsche waren in dieser Beziehung oftmals im Vorteil.

Die drei Favoritenduos geben sich kampfbereit: Ammermüller/Jaminet (links, 148 Punkte), Mies/Feller (165) und Engel/Stolz (161). Ihre Teams vertreten die Marken Porsche, Audi und Mercedes (Gruppe C Photography).

Live im Fernsehen und Internet
Beide Titelentscheidungen sind am Wochenende im Fernsehen und Internet zu sehen. Das 8-Stunden-Rennen von Bahrain wird am Samstag ab 11.40 Uhr bis ca. 20.40 Uhr bei RTL+, dem kostenfreien Live-Stream von RTL Deutschland (vormals TVNOW), zu sehen sein.

Die letzten drei Rennstunden werden auf NITRO im Fernsehen übertragen. Zuvor berichtet der auch in der Schweiz frei empfangbare TV-Sender ab 14.30 Uhr vom ersten Renntag auf dem Nürburgring und am Sonntag ab 15 Uhr von der Titelentscheidung.

Hofor Racing schwört auf Revanche
Qualifying und Rennen sind auch online im Livestream bei RTL+, auf adac.de/motorsport und bei YouTube zu sehen, ebenfalls das ganze Geschehen in der ADAC GT4 Germany. Hier führen der im Tessin lebende Italiener Gabriele Piana und der Deutsche Michael Schrey im BMW M4 GT4 aus dem Besitz des Aargauers Michael Kroll bzw. von Hofor Racing.

Nachdem das Duo im Vorjahr den Titel am Grünen Tisch verloren hatte, hat es noch eine Rechnung offen. Der Vorsprung beträgt 21 Punkte, 50 sind noch zu holen. NITRO bringt am Sonntag ab 17 Uhr die Highlights der GT4-Rennen.

Mit dem zweiten Platz wie im Vorjahr möchten sich Piana/Schrey im BMW M4 GT4 von
Hofor Racing by Bonk Motorsport nicht mehr zufrieden geben.

Formel-1-Titelduell in Mexiko
Nicht einmal eine Vorentscheidung ist hingegen in der Formel 1 zu erwarten. Der Grosse Preis von Mexiko ist erst das fünftletzte Saisonrennen. Auf der 2200 Meter hoch gelegenen GP-Strecke könnte es zwischen Max Verstappen und Lewis Hamiltons höchstens zum wiederholten Wechsel an der Tabellenspitze kommen –das allein ist das Einschalten wert.

SRF zwei berichtet am Samstag von 20.55 bis 22.10 Uhr vom Qualifying und überträgt am Sonntag das Rennen von 19.50 bis 22 Uhr. Kommentatoren aus dem Zürcher Studio sind Michael Weinmann und Marc Surer.

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6H Bahrain: Perfekter Tag für Porsche und Toyota 🎥

DOPPELSIEGE Mit einem Doppelsieg sicherte sich Toyota beim 6-Stunden-Rennen von Bahrain vorzeitig den WM-Titel. Während sich Sébastien Buemi mit Rang 2 begnügen musste, feierte Neel Jani mit Porsche in der GT-Klasse.

Sechs Rennstunden in weniger als sechs Minuten zusammengefasst.

 

Bei einer Lufttemperatur von bis zu 35 Grad Celsius und einem noch erheblich heisseren Streckenbelag entwickelte sich das fünfte Saisonrennen auf dem GP-Kurs von Bahrain zur erwarteten Hitzeschlacht. Der Sieg von Toyota Gazoo Racing in der Hypercar-Klasse und von Porsche Motorsport bei den GT-Autos war nie in Gefahr. Beide Hersteller machten den Erfolg intern unter sich aus.

Buemi-Team im Hintertreffen
Der von der Pole-Position gestartete Sébastien Buemi vermochte in seinem Startturn die Spitze gegen das Schwesterauto zu verteidigen. Ein zu langer Boxenstopp bei einem Reifenwechsel und der etwas höhere Verschleiss der Gummis brachte nach vier Stunden die Entscheidung zu Ungunsten des Autos mit dem Waadtländer.

So siegten Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López im Toyota GR010 Hybrid nach 185 Runden mit 51,4 Sekunden Vorsprung auf das Schwesterauto von Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley. Der dritte Platz ging an das Team Alpine. Toyota steht damit als erster Weltmeister der neuen Hypercar-Ära fest. In der Fahrerwertung führen die Sieger von Le Mans und nun von Bahrain mit 15 Punkten Vorsprung auf ihre Teamkollegen.

Toyota bleibt auch in der neuen Ära der FIA WEC die Nummer 1. Die drei siegreicher Fahrer greifen nun ebenfalls nach dem WM-Titel.

Nun kann Neel Jani GT-Weltmeister werden
Bei den GT-Autos setzten sich der Bieler Neel Jani und der Franzose Kévin Estre mit ihrem Porsche 911 RSR nach sechs Stunden um sieben Zehntelsekunden gegen die Werksfahrerkollegen Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich durch. Anders als zuletzt in Le Mans hatten die beiden Autos von AF Corse Ferrari keine reelle Chance gegen die deutschen Sportwagen.

Mit ihrem dritten Saisonsieg und dem Zusatzpunkt für die Pole-Position konnten Estre und Jani den Rückstand in der Fahrer-WM vor dem finalen 8-Stunden-Rennen vom nächsten Samstag in Bahrain auf einen einzigen Zähler reduzieren. In der Herstellerwertung hat Porsche die Führung von Ferrari zurückerobert.

Neel Jani: «Besser geht es nicht. Wir lagen im gesamten Rennen sehr eng mit unserem Schwesterauto zusammen. Erst ganz am Ende haben sie uns nicht mehr angegriffen. Für uns ist der erste Platz enorm wichtig, um im Finale die beste Ausgangsposition in der Fahrer-Weltmeisterschaft zu haben. In einer Woche geben wir beim Saisonfinale restlos alles, um alle Titel zu gewinnen.»

Bei den GTE-Am-Teams kamen Thomas Flohr und Rahel Frey mit ihren Ferrari-Teams auf die Plätze 7 und 8.

Kein Podium für Fabio Scherer
In der umkämpften Klasse LMP2 gab das belgische Team WRT mit dem Trio Robin Frijns, Ferdinand Habsburg und Charles Milesi den Ton an. Für Fabio Scherer und seine Partner Filipe Albuquerque und Phil Hanson lag das Podium in Griffnähe.

Eine leichte Kollision des Portugiesen und eine folgende Zeitstrafe warfen sie jedoch an die vierte Position zurück, mit nur acht Sekunden Rückstand auf Platz 3. Die Chancen auf den WM-Titel sind für Scherers Team United Autosports bloss noch theoretischer Natur.

Klassenwertung

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WEC Bahrain: Zwei Schweizer peilen WM-Titel an 🎥

ERSTES VON ZWEI FINALRENNEN Die Langstrecken-WM 2021 geht an den kommenden zwei Wochenenden in Bahrain zu Ende. Dabei geht es für Sébastien Buemi (Toyota) und Neel Jani (Porsche) um die WM-Titel in ihren Kategorien.

Das Emirat am Persischen Golf lädt zum ersten Doppel-Event in der Geschichte der Langstrecken-Weltmeisterschaft (FIA World Endurance Championship).

 

Der fünfte Saisonlauf am 30. Oktober dauert sechs Stunden und geht bei Tageslicht über die Bühne, eine Woche später steht eine Distanz von acht Stunden mit Zielankunft bei Dunkelheit auf dem Programm.

Toyota vor erstem Titel mit dem Hypercar
Mit einer 100-prozentigen Siegesquote in der bisherigen Saison ist Toyota Gazoo Racing an den Bahrain International Circuit gereist. Bei 51 Punkten Vorsprung auf Alpine und noch 65 zu vergebenden Zählern in den letzten beiden Rennen reicht am Samstag ein dritter Platz zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Bei den Fahrern gibt es einen spannenden Dreikampf. Der erste Hypercar-Weltmeister wird wohl erst nach dem Finallauf am 6. November feststehen. Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López liegen im GR10 Hybrid mit der Startnummer 7 dank ihres Siegers bei den 24 Stunden von Le Mans im Juni in Führung.

Ihre Teamkollegen Sébastien Buemi (Galerie unten links), Kazuki Nakajima und Brendon Hartley im GR010 Hybrid #8 liegen nur neun Punkte zurück. Dieses Trio hat ebenfalls zwei der vier Saisonrennen für sich entschieden und startet am Samstag aus der Pole-Position. Auch die im Qualifying und in der Tabelle drittplatzierten Alpine-Piloten, darunter der Genfer Nicolas Lapierre, sind noch im Meisterschaftsrennen.

Mit der Bestzeit im Freien Training legte Toyota in Bahrain bereits das Tempo vor.

Porsche gegen Ferrari
Wie Toyota feierte Porsche beim achtstündigen Finallauf im Vorjahr in Bahrain einen Doppelsieg. Gelingt es den Stuttgartern, daran anzuknüpfen, könnte sich Neel Jani nach 2016 mit dem 919 Hybrid den zweiten WM-Titel sichern, diesmal im 911 RSR mit Partner Kevin Estre aus Frankreich (Galerie Mitte im Freien Training).

Ferrari liegt aber nach dem Triumph in Le Mans in der Konstrukteurs-WM leicht vorne, ebenso deren besseres Duo Pier Guidi/Calado in der Fahrerwertung. Im Qualifying schuf Estre mit der Bestzeit schon mal die optimale Ausgangslage.

Dem Bieler gefallen die Strecke und das Umfeld in Bahrain gut.

Neel Jani: «Es ist ein Zweikampf zwischen unserem Auto und dem Ferrari mit der Startnummer 51. Mal schauen, wie die Mitbewerber in die beiden Rennen gehen. Es kann sein, dass der erste Lauf als strategische Vorbereitung für den zweiten dient, in dem es dann zum Abschluss noch einmal um sehr viele Punkte geht. Warten wir es ab.»

Fabio Scherer will nochmals gewinnen
Nur noch eine theoretische Titelchance hat Fabio Scherer (Galerie rechts) in der Klasse LMP2. Die Absenz in Portugal (positiver Coronatest) und das Pech in Le Mans lassen sich trotz der zwei Siege in Spa und Monza kaum mehr wettmachen. Teamkollege Phil Hanson punktete zudem einmal mehr (Portugal) und könnte sich bestenfalls zum alleinigen Weltmeister küren lassen.

Die persönliche Zielsetzung des Luzerners ist daher eine andere.

Fabio Scherer: «Ich will die letzten beiden Rennen gewinnen und dadurch United Autosports zum Gewinn der LMP2-Wertung bei den Teams verhelfen. Momentan liegen wir mit einem Rückstand von 13 Punkten auf Rang 4. Wenn uns also eine ähnliche Performance gelingt wie in Spa oder Monza, wo wir überlegen gewonnen haben, dann sollte es möglich sein, diesen Rückstand aufzuholen.»

Live in voller Länge
Der freie TV-Sender Eurosport 1 überträgt beide Langstreckenrennen in voller Länge mit deutschem Kommentar live. Die Sendung am Samstag, 30. Oktober, beginnt um 9.45 Uhr und endet nach der Siegerehrung um 16.30 Uhr.

Die deutlich kürzeren Highlights sind gleichentags von 18.30 bis 19.30 Uhr sowie von 22.30 bis 23.55 Uhr sowie am Sonntag von 20.10 bis 22 Uhr zu sehen.

fiawec.com

Weekend-Bilanz: Coppens feiert, Feller zittert 🎥

SIEGER UND MEISTER Mike Coppens gewann im Wallis das Rallyefinale und den SM-Titel. In Hockenheim holte Rolf Ineichen einen GT3-Laufsieg, während Ricardo Feller nach einem Podium weiter an der Tabellenspitze bleibt.

Der vom Videoportal Rallye-Start präsentierte Querschnitt liefert schöne Actionszenen der R.I.V. 2021

 

Bei der 61. Rallye du Valais schien Sébastien Carron nach lauter SP-Bestzeiten am Donnerstag und Freitag auf dem besten Weg zum Sieg und Meistertitel. Doch auf der ersten Prüfung am Samstagmorgen streifte er mit seinem Skoda Fabia R5 einen verstecken Stein und zerstörte sich dabei zwei Räder.

Die Heim-Rallye war für Carron damit beendet und der andere Walliser automatisch Meister. Mike Coppens gab sich jedoch keine Blösse und entschied seinerseits ein in der Schlussphase spannendes Duell mit Michaël Burri im einzigen VW Golf GTI R5 für sich.

Mit dem Sieg beim Heimrennen erfüllte sich der 42-Jährige aus Verbier einen lang gehegten Traum, dessen Krönung der erste SM-Titel ist. Als Dritter stieg Jonathan Michellod (Skoda) aufs Gesamtsiegerpodium.

Die Plätze 4 und 5 gingen an Sergio Pinto (Alpine A110 RGT) und den Belgier Peter Tsjön (Skoda).

Mit einem in Walliser Farben gehaltenen Skoda Fabia R5 beim Heimrennen zu gewinnen, war für Mike Coppens ein wahrer Traum (Foto: Peter Wyss).

Feller weiter an der Tabellenspitze
Unter den beim ADAC GT Masters in Hockenheim engagierten Schweizern brillierten Ricardo Feller und Rolf Ineichen. Der 21-jährige Aargauer hatte mit seinem starken Auftritt im Qualifying (2.) und in der ersten Rennhälfte am Samstag wesentlichen Anteil am zweiten Platz, den Partner Christopher Mies im Audi R8 von Land Motorsport sicher nach Hause fuhr.

Anderntags qualifizierte sich Mies nur fürs Mittelfeld, worauf der siebte Platz Schadensbegrenzung war. So bleibt das Duo noch mit vier Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Die Entscheidung fällt am 7. November auf dem Nürburgring, wo theoretisch noch 13 Fahrer Titelchancen haben.

Darunter befindet sich auch Rolf Ineichen. Am Sonntag kam der schnellste Nicht-Profi im Feld nach optimaler Vorarbeit seines französischen Partners Franck Perera in einem Lamborghini zum ersten Saisonsieg und dem vierten seiner Karriere.

Die Highlights von Rennen 2 zeigen, wie Perera/Ineichen souverän zum Sieg fuhren.

 

Delétraz und Frey auf dem ELMS-Podium
Theoretisch stand Louis Delétraz schon vor dem vierstündigen Finallauf zur European Le Mans Series als Champion fest. Nach Platz 2 zusammen mit Robert Kubica und Yifei Ye auf dem Algarve Circuit in Portugal war es der Genfer auch praktisch, da er einfach zum Einsatz kommen musste, um gleich gut wie seine Partner zu punkten.

Feiern durfte auch Rahel Frey. Die Solothurnerin brachte den Ferrari von Iron Lynx nach guter Vorarbeit von Sarah Bovy und Michelle Gatting als achtbare Dritte der zehn Teams umfassenden GT-Kategorie ins Ziel.

Yifei Ye aus China, der Pole Robert Kubica und Louis Delétraz sind mit dem Oreca von WRT die ELMS Champions 2021.

Fabienne Wohlwend Sechste in der W Series
Im Rahmen des GP der USA kam Fabienne Wohlwend in der W Series zwar nur zu einem neunten Rang im ersten Rang. Trotz des Ausfalls im zweiten Lauf büsste die Liechtensteinerin in der Meisterschaft nur eine Position ein und qualifizierte sich als Sechste für die dritte Saison der Frauenrennserie im 2022.

Beide Rennen entschied Jamie Chadwick für sich. Die Britin verteidigte damit ihren 2019 errungenen Titel erfolgreich und kassiert abermals eine halbe Million US-Dollar Preisgeld dafür.

Erster Offroad-Erfolg für ABT Cupra
Jubelstimmung herrschte am Sonntagabend auch im grenznahen Allgäu. Den von ABT in Kempten eingesetzten vollelektrischen Cupra XE brachten Jutta Kleinschmidt und Mattias Ekström beim Island X Prix auf Sardinien als Zweite über die Runden. Für das deutsche Team und die spanische Marke das erste Podium in der Extreme E.

Als Sieger ging zum dritten Mal in bisher vier Rennen das Duo Johan Kristoffersson/Molly Taylor aus dem Team von Ex-F1-Weltmeister Nico Rosberg hervor. Beim Finale am 19. Dezember in Wales (GB) ist ihnen der Titel nur noch mit viel Pech zu entreissen.

Nach viel Pech in den vorangegangenen Rennen gab es für Jutta Kleinschmidt und Mattias Ekström mit ABT Cupra endlich ein Erfolgserlebnis.

riv.ch

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Weekend-Tipp: Heimspiel für die Schweizer GT3-Piloten 🎥

VIEL SEHENSWERTES AM WOCHENENDE Der vorletzte Lauf zum ADAC GT Masters in Hockenheim ist für Schweizer quasi ein Heimspiel. Die Formel 1 kehrt in die USA zurück, wo auch die W Series fährt. Und auf Sardinien tobt sich die Extreme E aus.

„Ricky“ Feller und der maskierte Christopher Mies verteidigen in Hockenheim die Tabellenführung. Die Entscheidung wird am 7. November auf dem Nürburgring fallen (Foto: Gruppe C).

Der Titelkampf im ADAC GT Masters mit Prädikat Deutsche GT-Meisterschaft ist spannender denn je – und könnte wie vor zwei Jahren (Patric Niederhauser) mit einem Schweizer Fahrer an der Spitze enden. Vor dem vorletzten Rennweekend in Hockenheim haben allerdings noch gut 20 Piloten realistische Chancen, mathematisch sind es sogar noch deutlich mehr.

Feller ist vorsichtig optimistisch
Mit zwei Saisonsiegen führen Ricardo Feller und sein deutscher Partner Christopher Mies im Audi R8 von Land Motorsport die Tabelle mit nur zwei Zählern Vorsprung auf das Mercedes-Duo Engel/Stolz an. Mit acht Siegen ist Audi die erfolgreichste GT3-Marke im Badischen Motodrom.

Ein gutes Omen für den 21-jährigen Aargauer – doch bleibt er mit seinen Erwartungen bescheiden.

Ricardo Feller: «Unsere Titelchancen sind auf jeden Fall da, aber es wird nicht einfach. Mein persönliches Ziel ist es, in Hockenheim zweimal in die Top 5 zu fahren und solide Punkte zu sammeln. Die Strecke liegt dem Audi gut, die R8 waren dort in der Vergangenheit immer ganz gut. Ich habe jedoch ein wenig Kopfschmerzen wegen der Mercedes-AMG, denn diese schätze ich dort sehr stark ein.»

Heimspiel für das Corvette-Team von Jeffrey Schmidt
Zu den realistischen Titelanwärtern gehört auch der unter italienische Flagge startende Tessiner Raffaele Marciello auf Mercedes.

Bei 57 Punkten Rückstand müsste Jeffrey Schmidt mit seinem in Luzern wohnhaften deutschen Partner Marvin Kirchhöfer und dem im nahen Leingarten bei Heilbronn beheimateten Team Callaway Competition hingegen ein perfektes Heimspiel gelingen und den zwei führenden Teams im Gegensatz dazu vieles misslingen. Möglich ist alles.

ADAC GT Masters eBay Backstage blickt hinter die Kulissen von Callaway Competition.

 

Live vor Ort oder im TV/Internet
Dank des in wenigen Autofahrstunden erreichbaren Hockenheimrings werden viele Angehörige der Schweizer Piloten und etliche «neutrale» Zuschauer aus dem südlichen Nachbarland erwartet. Eintrittskarten sind bequem zum Selbstausdrucken im Vorverkauf unter adac.de/motorsport oder an der Tageskasse erhältlich.

Die Daheimbleibenden können sich das Geschehen beim freien TV-Sender NITRO anschauen, der beide Rennen am Samstag und Sonntag ab 16 Uhr live überträgt. Auf TVNOW.de und auf www.adac.de/motorsport werden sie zudem online im Livestream zu sehen sein, dort gibt es auch die Liveübertragungen der beiden Qualifyings.

ADAC GT Masters 5. + 6. Rennen Zandvoort 2021 – Foto: Gruppe C Photography

Erster Übersee-GP seit fast zwei Jahren
Am Wochenende ist auch wieder Grand Prix Time und für Fernsehzuschauer sogar zur besten Sendezeit. Nach einjähriger Pause aufgrund der Corona-Pandemie kehrt der Circuit of the Americas (COTA) in Austin mit einem leicht veränderten Aussehen in den F1-Kalender zurück. Während des vergangenen Jahres wurde die Strecke auf etwa 40 Prozent ihrer Gesamtlänge erneuert.

Das Schweizer Fernsehen berichtet am Sonntagabend ab 20.20 Uhr bis 22.55 Uhr auf dem Kanal SRF zwei live vom 17. WM-Lauf 2021 aus Texas, ebenso ORF1 ab 20.15 Uhr. Das Qualifying wird am Samstag von 22.55 bis 00.10 Uhr auf SRF info übertragen.

Der Circuit of the Americas empfängt die Formel 1 und die W Series (Foto: Jakob Ebrey/LAT Photographic).

US-Premiere für Fabienne Wohlwend
Im Rahmenprogramm trägt die W Series ihre beiden Finalläufe erstmals in Übersee aus. Dies bedeutet auch für die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend eine Premiere.

Für die einzige Deutschsprachige im umkämpften Frauenfeld geht es um die direkte Qualifikation für 2022, welche den acht Besten garantiert ist. Zurzeit liegt Fabienne noch an fünfter Position. Ziel wäre auch der erste Sieg oder das zweite Saisonpodium.

Den Titel und das damit verbundene Preisgeld von 500’000 US-Dollar machen die punktgleichen Britinnen Alice Powell und Jamie Chadwick (Siegerin 2019) mit der Finnin Emma Kimmiläinen unter sich aus.

Der auch in der Schweiz empfängliche britische Sender Channel 4 überträgt Lauf 1 in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 00.05 und Lauf 2 am Sonntag ab 17.25 Uhr MESZ live. Auch sollten die Rennen live oder nachträglich auf dem YouTube-Kanal der W Series zu sehen sein.

Alice Powell und Jamie Chadwick sind punktgleich nach Texas gereist. Eine holt wohl eine halbe Million Preisgeld (Foto: W Series).

Extreme E in Sardinien
Schliesslich sind auch die Elektro-Offroad-Buggys der Extreme E wieder unterwegs. Der vierte und erste Lauf in Europa wickelt sich am Wochenende auf Sardinien ab. Gefahren wird auf dem Militärgelände von Capo Teulada an der Südspitze der Insel.

Mit dem Island X Prix wollen die Organisatoren auf Waldbrände und extreme Wetterbedingungen in Südeuropa aufmerksam machen. Sportlich möchte dies vor allem das Mixed-Team von Nico Rosberg tun, das sich den Titel im Idealfall schon vor dem Finale von Mitte Dezember in Wales sichern könnte.

Alle Sessions können bei ran.de und auf YouTube im Livestream verfolgt werden. Der freie TV-Sender ProSieben Maxx überträgt am Sonntag ab 16 Uhr das Finale mit deutschen Kommentar live im freien Fernsehen.

Profi und Streckenberater Timo Scheider nimmt die Zuschauer mit auf eine Runde auf dem Circuit von Sardinien.

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Clay Regazzoni: Neues Zuhause für Gedenksammlung 🎥

ERÖFFNUNG HONOR ROOM Die autobau erlebniswelt in Romanshorn ist um eine Attraktion reicher. In einem eigenen Pavillon befinden sich Fahrzeuge, Trophäen und Erinnerungstücke von Clay Regazzoni.

Das Schweizer Fernsehen SRF widmete Clay Regazzoni aus Anlass des zehnten Todestages im Dezember 2016 eine aufwändige Dokumentation. Es lohnt sich, diese nochmals anzuschauen, um mehr über ihn zu erfahren.

 

Da haben sich Zwei gefunden. Clay Regazzonis Witwe Maria Pia und Tochter Alessia suchten nach einem geeigneteren Ort für die kleine, aber feine Gedenksammlung zu Ehren des grossartigen Tessiner Rennfahrers. Und das Team rund um Fredy Lienhard, den Gründer der autobau erlebniswelt in Romanshorn, konzipierte vor ein paar Jahren gerade einen Neubau.

Der richtige Moment für beide
So stiess die Anfrage der Familie Regazzoni, die sich seit gemeinsamen Anlässen in den vergangenen Jahren gut kennen und schätzen gelernt hat, beim Thurgauer Mäzen und Motorsportförderer auf fruchtbaren Boden.

Fredy Lienhard: «Sie haben bei mir im richtigen Moment angefragt und ich konnte im richtigen Moment zusagen.»

Und so wurde der Neubau in Romanhorn um einen Kubus artigen, lichtdurchfluteten Pavillon rein zu Ehren des erfolgreichsten Schweizer GP-Piloten aller Zeiten (fünf Siege, davon vier auf Ferrari und der erste überhaupt für Williams) erweitert.

Der bisherige Memorial Room in Lugano war eher versteckt und etwas für Insider. In Romanshorn, wo schon seit Jahren ein Querschnitt durch die Geschichte des nationalen und internationalen Schweizer Motorsports geboten wird, erhält diese Gedenksammlung als nun permanente und für ein breites Publikum offene Ausstellung den passenden und würdigen Rahmen.

Es gäbe mehr als diese drei Rennwagen aus Clay Regazzonis Karriere. Vielleicht finden weitere einmal Einzug in den Honor Room.

Herzensangelegenheit
Für die Familie Regazzoni war der Umzug weg von Clay Heimat nach Romanshorn eine Entscheidung der Vernunft – und auch des Herzens.

Alessia Regazzoni: «Wir haben schon lange an die Zukunft gedacht. Wir suchten einen Ort, wo Rennfahrerherzen höher schlagen. Wo meines Vaters Erbe mit Leidenschaft aufgenommen wird. Und worauf die ganze rennsportbegeisterte Schweiz stolz sein kann. Die Fülle der Erinnerungen an Papa ist im Autobau perfekt untergebracht. Hier wird sie zu neuem Leben erweckt.»

Ein Kämpfertyp auch nach dem Schicksalsschlag
Lienhard geht es beim Honor Room nicht nur um den 2006 verstorbenen Sportler, sondern auch um den Menschen Clay Regazzoni. Vor allem in seiner Zeit nach dem schweren Unfall 1980 in Long Beach, der ihn beinahe das Leben kostete und an den Rollstuhl band.

Fredy Lienhard: «Clay hat nie resigniert. Er hat mit starkem Willen und Einsatz auch in seinem zweiten Leben viel bewirkt und erreicht. Wir wollen aufzeigen, dass man immer neue Wege gehen kann.»

Aus diesem Grund wird auch auf Regazzonis Erfolge als Querschnittgelähmter und Gründer einer Stiftung zur Erforschung der Paraplegie hingewiesen. Bei der feierlichen Eröffnung vor über 200 geladenen Gästen überreichte die Familie Lienhard dem «Club Clay Regazzoni – Aiutami la Paraplegia» daher gleich eine Spende.

Die Familien Lienhard und Regazzoni (mit Maria Pia in der Mitte) setzen sich weiterhin für Clays Stiftung ein.

Vielfältige Ausstellungsstücke
Zu den Exponaten aus Clays Karriere vor jenem verhängnisvollen Tag gehören ein Ferrari 312 B3 F1 von 1974, der Tecno F2, mit dem er den EM-Titel 1970 eroberte, und jener March-BMW 782, mit dem der Tessiner das Publikum beim Bergrennen St. Peterzell–Hemberg 1979 (Zweiter) begeisterte.

Aus der Zeit danach sind ebenfalls einige Sportfahrzeuge zu sehen. Dazu jede Menge Trophäen und Memorabilien aus aller Welt.

Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung
Ab sofort kann der Clay Regazzoni Honor Room jeweils sonntags von 11 bis 15.30 Uhr besucht werden. Alle anderen Ausstellungen innerhalb der Erlebniswelt sind jeden Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, ebenso momentan in den Herbstferien vom 19. bis 21. Oktober.

autobau.ch/clay-regazzoni/honor-room

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