Red Bull World of Racing: Neue Show in Luzern

KLEIN, ABER FEIN Seit 7. April gibt es im Verkehrshaus Luzern die Red Bull World of Racing zu erleben. Ausgestellt werden mehrere Formel-1-Boliden und Driftautos, getrennt davon auch zwei Le Mans-Siegerautos von Porsche.

Neel Jani schaut sich einen der ausgestellten Red Bull F1 an. Als früherer Testfahrer kennt er sie bestens.

Der Neueröffnung der Red Bull World of Racing im Verkehrshaus Luzern wohnten am Donnerstagabend, 7. April, zahlreiche Gäste und Persönlichkeiten aus dem Rennsport bei. Allen voran Neel Jani, der selbst jahrelang Testfahrer der Scuderia Toro Rosso und Red Bull Racing war.

Erinnerung an den letzten Schweizer GP-Fahrer
Im dritten Obergeschoss der Halle Strassenverkehr gibt es mehrere Formel-1-Boliden aus den vergangenen drei Jahrzehnten zu sehen. So etwa von Sebastian Vettel und dem Waadtländer Sébastien Buemi, ebenso ein modernerer RB-Honda und Alpha Tauri.

Zur kleinen Ausstellung gehören auch zwei BMW der bekannten Red Bull Driftbrothers.

Boxenstopp-Wettbewerb und Rennsimulator
Die Ausstellung mit dem Titel «The Road to Championship» blickt in einer nachgebauten F1-Box zudem auf die emotionalsten Momente von Max Verstappens Weltmeistertitel zurück.

Dort können sich die Besucher auch bei der Red Bull Pit Stop Challenge bei einem echten F1-Reifenwechsel messen oder in einem Racing-Simulator auf den bekanntesten Rennstrecken der Welt ihre Runden drehen. Dabei bewegt sich das Red Bull-Cockpit beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken neigt.

Le Mans-Historie aus dem Porsche Museum
Eine Etage tiefer gibt es zwei besonders wertvolle und erfolgreiche Sportwagen von Porsche zu bewundern, die nur ganz entfernt mit der Welt von Red Bull zu tun haben. Mit dem legendären Porsche 917 K (unten links) und dem Niederländer Gijs van Lennep als Partner gewann der Österreicher Helmut Marko 1971 die 24 Stunden von Le Mans. Längst ist Marko heute als Motorsportberater des Getränkekonzerns und Drahtzieher bei dessen Talentförderung bestens bekannt.

Beim daneben stehenden Porsche 919 Hybrid (unten rechts) handelt es sich um das Le Mans-Siegerauto von 2017. Mit demselben Modell gewann Neel Jani den Klassiker im Jahr zuvor. Beide Autos sind eine Leihgabe aus dem Porsche Museum in Stuttgart. Der 917 K wird dann Ende Mai eines der Prunkstücke in der Swiss Classic World in der Messe Luzern sein.

Bitte eintreten
Die Red Bull World of Racing ist jeden Tag offen. Der Eintritt ist im regulären Museumsticket des Verkehrshauses inbegriffen.

redbull.com/ch-de/projects/red-bull-world-of-racing

verkehrshaus.ch

 

Weekend-Tipp: Schweizer Fans dürfen mitfiebern

FORMEL 1 UND FORMEL E Beim GP Australien waren Ferrari und Alfa Romeo Sauber am ersten Trainingstag gut dabei. In Rom verteidigt der Genfer Edoardo Mortara die WM-Führung in der Formel E.

Ferrari war am ersten Trainingstag in Melbourne zweimal am schnellsten.

Die Formel 1 kehrte an diesem Wochenende zum ersten Mal seit 2019 bzw. 756 Tage nach dem geplanten und wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagten GP Australien im März 2020 auf den Albert Park Circuit zurück.

Ferrari weiterhin sehr schnell
Am ersten Trainingstag machten sich die 20 Fahrer und ihre zehn Teams mit den Streckenänderungen vertraut. Diese machen den Kurs noch flüssiger und schneller als bisher. Dabei legte Charles Leclerc im Ferrari mit 1:18.978 die Tagesbestzeit hin, nachdem Teamkollege Carlos Sainz im ersten Training am Freitagmorgen der Schnellste gewesen war.

Titelverteidiger Max Verspannen (Red Bull) und der Spanier fuhren am Ende die zweit- und drittbeste Zeit, während George Russell und Lewis Hamilton auf den Rängen 11 und 13 dümpelten.

Der Chefingenieur des jahrelang so erfolgsverwöhnten Teams brachte das Problem auf den Punkt.

Andrew Shovlin: «Es fällt uns schwer, die Reifen hier auf Temperatur zu bringen. Das ist das Wichtigste, woran wir über Nacht arbeiten müssen.»

Der an einigen Stellen modifizierte Albert Park Circuit scheint dem C42 aus Hinwil zu liegen.

Bottas hält im Alfa-Sauber C42 gut mit
Für Qualifiying am Samstag und den dritten WM-Lauf vom Sonntag ist also eher mit der Fortsetzung des Duells Ferrari gegen Red Bull als mit einem Vorstoss von Mercedes aus eigener Kraft zu rechnen.

Erfreulicherweise fand auch das Alfa Romeo Sauber F1 Team in Australien rasch in die Gänge. Valtteri Bottas büsste auf der 5278 Meter langen Piste als Siebtschnellster nur rund 1,1 Sekunden auf Leclercs Bestzeit ein, Zhou Guanyu eine Sekunde mehr (15.). Ferrari- und Sauber-Fans dürfen also auf ein gutes Wochenende hoffen.

Das Schweizer Fernsehen zeigt auf SRF zwei den Kampf um die Startpositionen am Samstag, 9. April, von 7.55 bis 9.10 Uhr live und den ersten GP von Australien seit drei Jahren am frühen Sonntagmorgen, 10. April, ab 6.50 bis 8.55 Uhr. Kommentatoren sind Oliver Sittler und Marc Surer.

Heimspiel für den Schweizer WM-Tabellenleader
Die Formel E kämpft zwar bei Motorsportfans immer noch um Anerkennung, weil für sie der Elektrorennsport mit keinen Emotionen verbunden ist. Die meisten Rennen verlaufen jedoch turbulent und abwechslungsreich, und wenn ein Schweizer die WM-Tabelle anführt, sollte das hierzulande doch auf ein gewisses Interesse stossen.

Für Doppelbürger Edoardo Mortara, dessen Vater Italiener ist, ist Rom ein Heimrennen. Die Bekanntgabe von Venturi Racing und Maserati, dass die Monegassen und die Italiener ab Saison 9 zusammenspannen, dürfte den nach drei Saisonläufen in der Weltmeisterschaft 2022 führenden Genfer noch mehr motivieren.

Edoardo Mortara ist im Venturi-Cockpit dank des bunten Helmes gut zu erkennen.

Zwei Rennen auf unfallträchtiger Strecke
In Italiens Hauptstadt gehen gleich zwei Rennläufe über die Bühne. Die 3,380 Kilometer lange Strecke im Stadtbezirk Esposizione Universale di Roma ist die zweitlängste in der Geschichte der Formel E.

Insgesamt weist der typische mauerumsäumte Stadtkurs, der um den Obelisco di Marconi und hinter dem ikonischen Colosseo Quadrato verläuft, 19 Kurven auf. Es geht sehr viel auf und ab, dazu kommen schnelle Passagen, langsame 90-Grad-Kurven und eine enge Schikane. Zwischenfälle, die Gelbphasen einläuten, sind vorprogrammiert.

Deutschsprachige TV-Zuschauer haben die Wahl, sich die beiden Rennen mit Start jeweils um 14 Uhr Schweizer Zeit bei MySports One, auf Pro7 oder im ORF1 sowie im Internet auf ran.de anzuschauen.

Tabellenstand nach drei WM-Läufen: Der eine Schweizer will in Rom die Spitze verteidigen, der andere den Anschluss nach vorne finden.

f1.com

fiaformulae.com

 

The Drift Force: Vielversprechender Anfang mit Toyota 🎥

FORMULA DRIFT IN LONG BEACH The Drift Force aus Emmetten bestreitet die Formula Drift 2022 mit zwei potenten Toyota GT86. Beim Saisonstart in Kalifornien wäre für Yves Meyer ohne eine umstrittene Sachrichterentscheidung mehr möglich gewesen.

 

Das von Yves Meyer und Joshua Reynolds 2020 gegründete Rennteam nimmt wie im Vorjahr an der Formula Drift in den USA teil. Bei ihr handelt es sich sozusagen um die Formel 1 des Driftsports.

Kraftvoller Toyota GT86 aus dem US-Meisterteam
In Partnerschaft mit Drift Cave Motorsports aus San José CA setzen die Schweizer dieses Jahr zwei Toyota GT86 ein und sind offizielle Markenbotschafter von Toyota Gazoo Racing Switzerland. Beide starten in der Top-Kategorie PRO.

Meyers Auto erstand The Drift Force beim werksnahen Papadakis Racing Team, das 2021 den Team-, Fahrer und Herstellermeistertitel eroberte. Der mit E85 und NX-Lachgas betriebene Vierzylinder-Turbomotor mit 2,7 Liter Hubraum (Basis = US-Version des Toyota Corolla) gibt 930 PS und 850 Nm Drehmoment an die Hinterachse ab.

Die Verbindung mit dem Asphalt übernehmen Semislicks vom langjährigen Firmenpartner Nexen sowie ein KW-Competition-Fahrwerk vom Typ 3A EXR3.

Derweil steuert Reynolds seinen früher schon in Europa verwendetes und in der Schweiz modifizierten Toyota GT86. Wegen Logistikproblemen beim Schiffstransport in die USA kann er allerdings erst ab dem zweiten Saisonlauf ins Renngeschehen eingreifen.

Die Sachrichter waren anderer Meinung
Leider lief es beim Saisonauftakt auf einem Teilstück des GP-Circuits von Long Beach, wo am kommenden Wochenende auch die IndyCars und IMSA-Sportwagen starten, noch nicht wunschgemäss. Zwar qualifizierte sich Yves Meyer im Feld der 38 Fahrer aus aller Welt als 25. für die erste Ausscheidung der Top 32.

Das Sechzehntel-Finale bedeutete für ihn aber bereits das vorzeitige Aus. Nach den zwei Duellen – je einem Lead und Chase Run (Galerie links) – gegen Chris Forsberg in einem neuen Nissan Z sahen die Sachrichter den dreifachen Champion aus den USA als Sieger.

Yves Meyer: «Nach meinem Empfinden war es eine umstrittene Entscheidung – auf jeden Fall eine sehr knappe. Positiv stimmt uns, dass ich mit einem neu angeschafften Auto gleich mit einem Champion mithalten konnte. Denn vor diesem Event absolvierte ich mit dem Toyota GT86 nur einen Roll-out. Als wesentliche Modifikationen erhielt der Motor einen Trockensumpf und eine neue Elektronik. Wir sind stolz, wie gut schon alles funktionierte. Nun ist noch mehr Feintuning nötig.»

Freude und Enttäuschung
Der erfolgreichste Schweizer Driftpilot der Gegenwart reiste daher mit gemischten Gefühlen nach Hause.

Yves Meyer: «Als Sportler will man natürlich immer mehr. Als Techniker haben wir aber Freude. Anders als mit den Vorjahreswagen, die inzwischen verkauft sind, haben wir mit dem Toyota nun die Leistung und den Grip, die es in diesem Weltklassefeld braucht.»

Der zweite Lauf zur Formula Drift findet am 6. und 7. Mai auf dem Road Atlanta Raceway in Braselton im US-Bundesstaat Georgia statt.

Fotos: ValtersBoze.com

formulad.com

thedriftforce.com

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Imola: Ein Saisonstart nicht ganz nach Wunsch 🎥

TURBULENTE GT WORLD CHALLENGE Von den neun zum ersten grossen GT3-Rennen gestarteten Schweizern kam mit Raffaele Marciello als Zweiter auf Mercedes einer aufs Podium. Gross setzten sie sich dafür im GT4-Feld in Szene.

 

Mehrere gelbe und rote Flaggen in den Trainings und Qualifikationssitzungen liessen auch fürs Auftaktrennen zum GT World Challenge Endurance Cup in Imola turbulente Szenen erwarten. So kam es auch, sodass am Ende nicht nur der Speed der einzelnen Teams, sondern auch das Glück mit dem Timing und Verlauf der zwei Tankstopps mit Fahrerwechsel über den Ausgang entschied.

Nur das Meisterauto war schneller als Marciellos Mercedes
Das eine der beiden Mercedes-Performance-Teams mit dem Tessiner Raffaele Marciello, dem Spanier Daniel Juncadella und dem Franzosen Jules Gounon hatte beides. Mit dem zweiten Gesamtrang waren sie daher auch absolut zufrieden.

Das Tempo im dreistündigen Rennen gab der schon im vergangenen Jahr in der Meisterschaft siegreiche WRT-Audi vor, den die Werksfahrer Kelvin van der Linde, Charles Weert und Dries Vanthoor in Imola zum Sieg fuhren.

Das erste GTWC-Podium des Jahres. Ganz links in der Aufstellung der Fahrer der gross gewachsene Raffaele Marciello als Zweiter.

Kleiner Fehler kostete Niederhauser und Légeret ein Topresultat
Anfänglich mischte der im Qualifiying zweitschnellste Audi aus dem Saintéloc Junior Team mit dem Deutschen Christopher Mies am Steuer (obere Galerie links) ganz vorne mit. Dem vom Start weg führenden Weerts knöpfte er nach acht Runden die Spitze ab, die Van der Linde nach dem Fahrerwechsel wieder übernahm.

Dem jungen Schweizer Lucas Légeret passierte etwa bei Halbzeit an zweiter Stelle liegend ein kleiner Fehler, der ihn durchs Kiesbett zwang und aus den Top Ten warf. Patric Niederhauser als Schlussläufer konnte noch den neunten Rang und somit zwei Punkte sicherstellen.

Auch Rossi muss aus Fehlern lernen
Dies gelang Nico Müller mit Starpilot Valentino Rossi und Werksfahrerkollege Frédéric Vervisch als Partner auf einem weiteren WRT-Audi noch nicht. «Vale» übernahm das Auto vom Berner nach dem ersten Renndrittel an 13. Position und behauptete diese in seinem Stint ungefähr.

Leider verpasste der Neuling im Gedränge seinen Boxenstandplatz (obere Galerie Mitte) und büsste so durch die unfreiwillige Boxendurchfahrt viel Zeit ein. Mehr als der 17. Gesamtrang lag nicht mehr drin. Die Mehrheit der rund 20’000 Zuschauern waren trotz Corona-Schutzmassnahmen vor allem wegen Rossi gekommen. 

Pech für «arbeitslose» Rahel Frey
Die übrigen Schweizer Fahrer Dominik Fischli (obere Galerie rechts), Mauro Calamia, Alain Valente (untere Galerie links) und Karim Ojjeh kamen mit ihren Teams in ihren Klassen zu Platzierungen weit unterhalb des Podiums. Gar nicht zum Renneinsatz kam Rahel Frey, da sich Teamkollegin Sarah Bovy in der zweiten Rennrunde drehte und ihr Ferrari daraufhin von einem McLaren getroffen wurde.

Emil Frey Racing nur im Mittelfeld
Nur zu einer Top 15-Platzierung kam Emil Frey Racing. Zwei der drei Crews fuhren das dreistündige Rennen bis zum Ende, wobei der #63 Lamborghini Huracán GT3 EVO von Mirko Bortolotti, Jack Aitken und Albert Costa Balboa (untere Galerie Mitte) als 13. ins Ziel kam.

Die #19-Crew mit Giacomo Altoè, Léo Roussel und Arthur Rougier hatte Pech, da sie in der letzten Stunde durch ein Problem mit der Benzinzufuhr zur Aufgabe gezwungen waren. Stuart White, Tuomas Tujula und Konsta Lappalainen konnten in ihrem #14 Huracán ein Problem mit der Servolenkung überwinden, belegten aber nur noch den 28. Platz. In der Silver Cup-Wertung holten sie wenigstens noch zwei Punkte für P9.

Schweizer Doppelsieg in der GT4
Gleich mehrmals wehten Schweizer Flaggen dafür nach den beiden einstündigen Rennen zur GT4 European Series. Im ebenfalls grossen Feld von 48 seriennahen GT-Sportwagen setzten sich der Schweizer Konstantin Lachenauer und der Brite Gus Bowers zweimal durch.

Eingesetzt wird ihr Aston Martin Vantage AMR (untere Galerie rechts) vom Team Spirit of Léman. Der aus dem nationalen Kartsport kommende Lachenauer gehört seit 2021 der Aston Martin Racing Driver Academy an und gewann im Vorjahr sein erstes GT4-Rennen in Zandvoort.

Im zweiten Rennen, das wie das erste vom Samstag unter Gelb endete, stellten sich Alex Fontana und Ivan Jacoma als Gesamtzweite und Sieger der Kat. Pro-Am aufs Podium. Als Sechste vom Vortag gelang ihnen im Porsche Cayman dank der vom Start weg guten Pace und einem perfekt getimten Boxenstopp der Sprung nach vorne.

Resultate Klassen Gesamtklassement

gt-world-challenge-europe.com

gt4europeanseries.com

Porsche Cup: Ferati eifert Fach nach

NEUES REVIER Nach zwei Saisons wechselt Jasin Ferati vom Formel-3-Cockpit in den 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup. Der Winterthurer bestreitet die Porsche Sprint Challenge Suisse bei Fach Auto Tech.

Jasin Ferati und Alex Fach freuen sich auf die Zusammenarbeit an der Rennstrecke.

Trotz Angeboten für die Formula Regional by Alpine und vielversprechenden Euroformula-Open-Testfahrten anfangs Jahr in Valencia hat sich Jasin Ferati für einen Neuanfang in einer ganz anderen Motorsport-Sparte entschieden.

Entscheidung der Vernunft
In einem erfahrenen Spitzenteam mit konkurrenzfähigem Material in der Königsklasse GT3 in der Porsche Sprint Challenge Suisse um den Titel zu fahren, sieht der 18-jährigen Winterthurer und sein Umfeld für die Fortsetzung der Rennsport-Karriere als besseren Ansatz als der fast aussichtslose Versuch, in einem mittelmässigen Formel-3-Team gegen 40 ebenso motivierte Konkurrenten aus der ganzen Welt in die Punkte vorzustossen.

Jasin Ferati: «Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Obwohl das Fahrverhalten komplett anders ist, habe ich mich bei den ersten Testfahrten in Le Castellet gut mit meinem neuen Arbeitsgerät zurechtgefunden. Es wird interessant sein, wie ich mich über die Saison hinweg mit dem nicht einfach zu fahrenden GT3-Porsche schlagen und weiterentwickeln werde.»

Vor- und Nachteile
Dass ihm vier der sechs Rennstrecken, die im Porsche Sports Cup Suisse auf dem Programm stehen, bestens bekannt sind, sieht Ferati als Vorteil. Und dass viele seiner Konkurrenten schon länger in dieser Meisterschaft engagiert sind, ist eine zusätzliche Herausforderung.

Leistungsmässig ist das 1260 Kilogramm schwere Porsche-GT3-Cup-Auto mit Heckantrieb und sequenziellem Sechsgang-Getriebe dem bisherigen Rennwagen Feratis überlegen. Der 4-Liter-Sechszylindermotor leistet 510 PS und ermöglicht Topspeeds bis 260 Stundenkilometer.

In den Spuren von Alexander Fach
Einen gewichtigen Berührungspunkt zu seinem Motorsport-Werdegang hat Ferati längst ausgemacht. Souveräner Gewinner der beiden letzten Porsche Sprint Challenge Suisse ist ein langjähriger Kart-Rivale, der gleichaltrige Schwyzer Alexander Fach, der 2022 den Sprung in den internationalen Porsche Super-Cup wagt.

Jasin Ferati: „In der Schweiz in dessen Fussstapfen zu treten und dann denselben Weg zu gehen, ist jetzt das Ziel. Das seit Jahren erfolgreiche Team von Alexanders Vater bietet die besten Voraussetzungen dazu. An mir liegt es jetzt, diese Chance zu nutzen und mich für höhere Aufgaben zu empfehlen.»

Fach Auto Tech wird im beliebten Schweizer Porsche-Markenpokal somit nicht weniger als fünf Autos einsetzen. Saisonstart ist am letzten April-Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg.

jasin-ferati.ch

Fach Auto Tech

Porsche Sports Cup Suisse

 

Weekend-Tipp: Die Rennsportwelt blickt nach Imola 🎥

VIVA VALE! Beim Auftakt zum GT World Challenge Endurance Cup richten sich viele Augen auf den Audi R8 von Nico Müller – weil Töffstar Valentino Rossi sein prominenter Partner ist. Emil Frey Racing vertritt die Schweizer Teamfarben. Zu sehen live im Internet.

 

Zum ersten Langstreckenrennen der GT World Challenge Europe sind 52 Sportwagen von Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Ferrari, Lamborghini, McLaren, Mercedes-AMG und Porsche eingeschrieben. Mehr Markenvielfalt geht fast nicht.

Ein GT3-Auto sticht besonders heraus, obwohl es eigentlich nicht unbedingt für den Sieg infrage kommt. Mit der legendären Startnummer 46 des vielfachen Motorradweltmeisters Valentino Rossi geht nämlich einer von fünf neuen Audi R8 LMS GT3 evo2 von WRT, dem aktuellen Meisterteam aus Belgien, ins dreistündige Rennen.

Fünf besondere Rennen für Nico Müller
Der Italiener hat sich nach dem Abschied als Fahrer aus der MotoGP für die Fortsetzung der Karriere auf vier Rädern entschieden. Sein Stammpartner bei allen zehn Rennen (Sprints und Endurance) ist der Belgier Frédéric Vervisch. Bei den fünf Langstreckenrennen ist Nico Müller der dritte Mann.

Der Berner ist selbst gespannt auf die Premiere.

Nico Müller: «Wir haben beim Testtag in Imola und bei den offiziellen Vorsaisontestfahrten in Paul Ricard grosse Fortschritte gemacht. Unsere Pace ist schon recht gut. Warten wir mal ab, wohin sie uns zum Saisonstart bringen wird. Es ist auf jeden Fall grossartig, mit einem Star wie Vale gemeinsame Sache machen zu können.»

Nico Müller, Valentino Rossi und Frédéric Vervisch bilden ein spezielles Trio.

Mit Patric Niederhauser und Lucas Légeret teilen sich zwei weitere Schweizer im Saintéloc Junior Team einen neuen Audi. Dritter Fahrer ist der Deutsche Christopher Mies, ADAC GT Champion 2021 mit Ricardo Feller. Wie Raffaele Marciello auf einem Mercedes-AMG fahren sie in der 17 Wagen starken Königsklasse Pro, in der mehrheitlich Profis zum Einsatz kommen.

Boom der Silber-Kategorie
Neu im Kreis der Schweizer Piloten in der weltweit stärksten GT3-Rennserie ist Alain Valente, der allerdings Erfahrung aus anderen GT-Meisterschaften mitbringt. Der Berner fährt im Haupt Racing Team auf einem Mercedes-AMG um den Silver Cup.

Mit 18 teilnehmenden Fahrzeugen erreicht die Kategorie mit mindestens zwei Silber-Fahrern unter 25 Jahren pro Equipe einen neuen Rekordwert. Letztjähriger Gewinner war Emil Frey Racing mit Alex Fontana in der Einzelwertung und dem reinen Schweizer Trio Feller/Ineichen/Fontana im Endurance Cup.

Emil Frey Racing mit drei Lamborghinis, aber ohne Schweizer Fahrer
In dieser Saison konzentrieren sich die Safenwiler auf die fünf Langstreckenrennen, weil neben dem neuen Engagement im ADAC GT Masters nicht mehr möglich ist. Die drei Lamborghini-Paarungen bilden Mirko Bortolotti und Albert Costa mit Jack Aitken in der #63, Giacomo Altoè mit Arthur Rougier und Léo Roussel in der #19, beide in der Pro-Klasse. Stuart White, Konsta Lappalainen und Tuomas Tujula fahren in der #14 im Silver Cup.

Emil Frey Racing greift dieses Jahr mit drei Lamborghini Huracan im Endurance Cup an.

Weitere Silber-Fahrer sind Dominik Fischli und Mauro Calamia in zwei verschiedenen Porsche 911 GT3 R. Nach dem Vizemeistertitel in der GT3 Challenge Suisse 2021 betritt Fischli nun die grosse Bühne, hingegen hat Calamia schon etliche solche Rennen hinter sich.

Goldige Rahel Frey
Der neu ausgeschriebene Gold Cup ersetzt die bisherige Am-Wertung und umfasst erstmalig 13 Sportwagen. Wie bereits berichtet, fährt Rahel Frey mit Michelle Gatting und Sarah Bovy im Ferrari 488 von Iron Dames erstmals in dieser Serie.

Im reinen Damenteam aus Italien ist die Solothurnerin die Gold-Fahrerin. Karim Ojjeh, ein Lausanner mit saudischen Wurzeln, ist in Imola in einem Audi-Team mit von dieser Partie.

Erstes Gastpiel in Hockenheim
Der Start zum Rennen erfolgt am Sonntag, 3. April, um 15 Uhr. Sechs Stunden zuvor werden im Qualifying von 9 bis 10 Uhr die Startpositionen ermittelt. Im Rahmenprogramm tragen auch die Lamborghini Super Trofeo, GT2 European Series und GT4 European Series ihre jeweils ersten beiden Saisonläufe aus.

Nach dem Auftaktrennen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari stehen im Endurance Cup der GT World Challenge Europe vier weitere Langstreckenrennen im Kalender: auf dem Circuit Paul Ricard in Frankreich (5. Juni), auf dem Hockenheimring (4. September) und auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya (2. Oktober). Saisonhighlight sind die legendären 24 Stunden von Spa-Franchorchamps am 30./31. Juli.

Michelle Gatting aus Dänemark, die Solothurnerin Rahel Frey und die Belgierin Sarah Bovy fahren auch in der FIA WEC zusammen gegen die Männer.

Live auf YouTube mit deutschem Kommentar
Alle Trainings, Qualifyings und Rennläufe können live auf der offiziellen Website unter diesem Link sowie auf dem YouTube-Kanal  des Veranstalters verfolgt werden; dazu wird ein Livetiming sämtlicher Rennen aller Wochenenden angeboten.

Der Clou: Zum ersten Mal werden die Übertragungen auf YouTube auch in deutscher Sprache (nebst englischer, französischer und italienischer) kommentiert.

Startliste GT WCE 2022 Monza

gt-world-challenge-europe.com

Langstrecke: Schnelle, aber nicht allzu glückliche Schweizer 🎥

SO LIEF ES AM NÜRBURGRING UND IN MUGELLO Sowohl beim Saisonauftakt auf dem Nürburgring, wie auch bei den 12H Mugello waren die Schweizer Fahrer bei der Musik. Zum Sieg reichte es aber nur einem Team.

 

Hatte der frühe Auftakt zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) am gleichen Wochenende vor einem Jahr infolge nächtlichen Schneefalls abgesagt werden müssen, nahmen die 126 Teams am vergangenen Samstag das erste 4-Stunden-Rennen 2022 bei herrlichem Frühlingswetter unter die Räder. Obwohl einige Schweizer in Top-GT3-Sportwagen starteten, schaffte es keiner aufs Podium.

Gutes GT3-Debüt von Ricardo Feller
Mit 40 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Manthey-Porsche, genannt «Grello», von Vanthoor/Christensen/Makowiecki kam der Phoenix-Audi mit Ricardo Feller als Vierter ins Ziel. Der 21-jährige Aargauer verblüffte einmal mehr mit der drittbesten Zeit im Qualifying – bei seinem ersten GT3-Einsatz auf der Nordschleife – und der Führung nach seinem Startstint. Eine nachträgliche 35-Sekunden-Zeitstrafe wegen eines Vergehens unter Gelb (Code 60) warf Feller und seine beiden Partner Kuba Giermaziak (PL) und Kim-Luis Schramm (D) auf Rang 7 zurück.

Auch Nico Müller befand sich mit Christopher Haase nach tadelloser Vorarbeit des Deutschen auf gutem Weg zum Podium. Ein Reifenschaden kostete das Audi-Duo aber viel Zeit und liess danach nur noch den sechsten Gesamtrang zu.

M&M mit starker Aufholjagd
Umgekehrt erging es Manuel Metzger, Raffaele Marciello und Luca Stolz. Ihr Mercedes-AMG (Galerie links) startete nach einem Kontakt im Qualifying nur von Platz 18.

Das Rennen verlief für den Wahl-Thurgauer, den Tessiner und den Deutschen dann wesentlich besser. Aus P5 im Ziel mit knapp 41 Sekunden Rückstand wurde nach der Strafe gegen den Feller-Audi der vierte Schlussrang.

Teamkollege Philip Ellis im zweiten HRT-Mercedes, auf dem auch Teambesitzer Hubert Haupt zum Einsatz kam, büsste durch eine defekte Lichtmaschine drei Runden auf die Spitze ein und klassierte sich als 15. und Letzter der Königsklasse SP9.

Patric Niederhauser hatte es als dritter Schweizer bzw. ASS-Lizenzierter neben Metzger und Marciello in die Top 10 geschafft. Ein Code-60-Vergehen warf aber auch seinen Audi um zwei Positionen auf Rang 11 zurück.

Zwei Schweizer an der Tabellenspitze
Für den einzigen Schweizer Klassensieg sorgten Mauro Calamia, Ivan Jacoma und der Deutsche Kai Riemer. Sie entschieden mit einem Porsche 718 Cayman GT4 CS (Galerie rechts) die Wertung zur neu lancierten Porsche Endurance Trophy Nürburgring by Manthey Racing für sich. Dabei liessen sie zwölf weitere Teams mit identischen Cup3-Fahrzeugen hinter sich.

Da ab 2022 in der NLS ein neues Punktesystem gilt, das nicht mehr die Besten aus den teilnehmerstärksten Klassen bevorteilt, liegt das Trio punktgleich mit anderen Siegern aus Klassen mit mindestens sieben gestarteten Autos an der Tabellenspitze.

Glück im Unglück für Frédéric Yerly
Die beiden Deutschen Marek Schaller und Matthias Wasel kämpften mit den Teamkollegen von Max Kruse Racing vom Start weg um die Führung in der SP3T. Kurz nachdem Frédéric Yerly den VW Golf GTI TCR (Galerie Mitte) fürs letzte Renndrittel übernommen hatte, brach infolge abgescherter Bolzen ein Rad ab. Zum Glück passierte es auf dem GP-Kurs, sodass kein Unfall die Folge war, sondern nur ein zeitraubender Boxenstopp zum Wechsel der Radnabe.

So ergab dies immer noch den zweiten Klassenrang bei drei klassierten Teams. Im Qualifying war dem Titelverteidiger in der Klassensiegertrophäe mit 8’42.9 die bisher schnellste Nordschleifenrunde überhaupt mit diesem Auto geglückt.

Einen starken zweiten Rang über neun gleichwertige Gegnerteams gelang Ranko Mijatovic und seinen beiden Partner mit einem BMW 330i in der neuen Klasse V2T-4WD. Darin bekämpfen sich lauter Turbo-Serienwagen mit max. zwei Liter Hubraum und 215 kW Leistung. Die Fronttriebler starten nun in eigener Wertung.

Roland Schmid kam mit seinem BMW-Team auf den vierten Klassenrang. Mit Chancen aufs Podium in der Serienwagen-Topklasse V6 schied der Porsche Cayman S von Philipp Hagnauer mit Problemen in der Benzinversorgung aus.

Premierensieger in der 24H Series
Keinen Schweizer Erfolg, aber einige Podestplätze, gab es für die Schweizer bei den 12H Mugello in der Toskana. Beim zweiten Lauf zur 24H Series 2022 (nach den 24H Dubai vom Januar) sorgte das kanadische Team ST Racing für den weltweit ersten Gesamtsieg eines neuen BMW M4 GT3 (untere Galerie links).

Mit Team-Mitbesitzerin Samantha Tan war eine Frau Teil des Siegertrios. Der Porsche 911 GT3 R des Vorjahres-Siegerteam Herberth Motorsport mit dem Solothurner Daniel Allemann schied nach mehreren Zwischenfällen vorzeitig aus.

Drei Schweizer Podestplätze
Die beiden Schweizer Porsche vom Orchid Racing Team kamen zu zweiten Plätzen in ihren Klassen, nachdem sie im zweigeteilten Rennen – 5,5 Stunden am Samstagnachmittag und 6,5 Stunden am Sonntag ab 9 Uhr – teilweise vorne lagen: Loic und Frank Villiger mit Laurent Misbach und Fabio Spirgi mit dem GT3-Auto in der Klasse 992-AM und Alexandre Mottet mit Stefan Chaligne, Antoine Leclerc und Antonio Garzon im 718 Cayman GT4 CS MR in der GT4.

Zu den Favoriten bei den Tourenwagen gehörte der Audi RS3 LMS TCR von Wolf-Power Racing. Gegen das schon in Dubai siegreiche Team der Thailänder mit einem neuen Cupra Leon Competición konnte Jasmin Preisig mit ihren zwei Partnern aber nichts ausrichten. Am Ende musste sich das Schwyzer Team nach einem Ausritt mit Rang 3 (Galerie Mitte mit Preisig im grünen Overall auf dem Podium) begnügen. Titelverteidiger Autorama Motorsport war erstmals seit Dubai 2019 nicht am Start.

Nur sich selbst konnten die beiden BMW M2 CS Racing von Hofor Racing by Bonk Motorsport (Galerie rechts) in der Gruppe TC schlagen. Hofor-Teamchef Martin Kroll musste sich im internen Duell mit dem zweiten Platz zufriedengeben.

Gesamtklassement NLS1 Gesamtklassement 12H Mugello

Fotos Nürburgring: Jan Brucke/VLN, Gruppe C

Fotos 24H Series: Petr Fryba

vln.de

porscheendurancetrophy.de

24hseries.com

Weekend-Tipp: Rückkehr nach Dschidda und zum Nürburgring 🎥

EIN GP UND ZWEI LANGSTRECKENRENNEN Keine vier Monate nach der Premiere in Saudi-Arabien fährt die Formel 1 wieder auf dem schnellsten GP-Stadtkurs. Auf dem Nürburgring und in Mugello starten etliche Schweizer in die Saison. Alles live am TV und im Internet.

Die Scuderia Ferrari feierte in Bahrain mit Leclerc und Sainz einen Doppelsieg. Diesen will sie gleich bestätigen (Foto: Ferrari).

Nur 111 Tage nach der GP-Premiere in Saudi-Arabien fährt die Formel 1 von Freitag bis Sonntag wieder in Dschidda (so der deutsche Name der Stadt). Der Jeddah Corniche Circuit ist mit 6174 Meter die zweitlängste Strecke im GP-Rennkalender und mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von rund 250 km/h der schnellste Stadtkurs der Welt.

Leichte Änderungen an der Strecke
Wie im Vorjahr gesehen, besteht im Vergleich zu anderen Strecken ein höheres Risiko für Safety-Car-Phasen. Weil es sich um einen Strassenkurs handelt, dauert es länger, bis Zwischenfälle geklärt sind.

Gleichzeitig können schnelle Kurven wie in Dschidda grössere Zwischenfälle verursachen. Zum zweiten GP von Saudi-Arabien wurden daher Änderungen vorgenommen, um die Auslaufzonen zu vergrössern und die Sicherheit zu verbessern.

Spektakel bot die Formel 1 mit ihren komplett neuen Rennwagen schon am vergangenen Sonntag in Bahrain. Dies wird nun daher auch beim reinen Nachtrennen – die Strecke wird von 600 Lichtmasten beleuchtet – erwartet. Auf der von ihrer Charakteristik völlig unterschiedlichen Strecke ohne vorherige Testfahrten wie in Sakhir beginnen praktisch alle Teams wieder bei null.

Der GP-Kurs von Dschidda mit den Angaben von Mercedes

Motivierte Mannschaft aus Hinwil
Bahrain-Doppelsieger Ferrari und seine Kundenteams Haas und Alfa Romeo Sauber sollten die italienische Power abermals ausspielen können. Nach dem gelungenen Saisonauftakt mit neun WM-Punkten durch Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ist der Chef von Alfa Romeo Racing und Sauber Motorsport optimistisch und realistisch zugleich.

Frédéric Vasseur: «Wir haben das Gefühl, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto und ein entschlossenes Fahrerduo haben, und das stärkt die Moral im Team. Wir machen uns jedoch keine Illusionen über die vor uns liegende Herausforderung. Wir haben in Bahrain gesehen, wie eng das Feld beieinander liegt und wie umkämpft das Qualifying und das Rennen sind. Wenn wir unser Bestes geben, sind zwei Autos in den Punkterängen eine realistische Perspektive.»

Das Schweizer Fernsehen berichtet auf dem dritten Kanal SRF info am Samstag, 26. März, von 17.55 bis 19.10 Uhr live vom Qualifying und am Sonntag, 27. März, ab 18.20 bis 20.50 Uhr vom zweiten Saisonrennen. Als Kommentator wird erstmals der Deutsche Oliver Sittler zu hören sein, der vom Ex-GP-Piloten Marc Surer fachmännisch assistiert wird.

Alfa/Sauber gegen Haas – die zwei Ferrari-Kundenteams brillierten in Bahrain (Foto: DPPI).

Sechs Schweizer peilen Nürburgring-Sieg an
Mit dem ersten von acht Rennen beginnt am Samstag die Nürburgring-Langstreckenserie (NLS) 2022. Beste sportliche und auch wettermässige Bedingungen sind in der Eifel zu erwarten. Erstmals seit zwei Jahren sind Zuschauer (mit 2G) überall zugelassen und sorgen so für die würdige Kulisse.

Vor allem die deutschen GT3-Teams bereiten sich bei den ersten drei Rennen auf den 24-Stunden-Klassiker von Ende Mai vor. Daher sitzen auch etliche Werksfahrer in den diversen GT3-Sportwagen, darunter auch solche aus der Schweiz.

So etwa Riccardo Feller, Nico Müller und Patric Niederhauser in drei verschiedenen Audi R8 der jüngsten Evolutionsstufe. Philip Ellis sowie Raffaele Marciello/Manuel Metzger sitzen in zwei Mercedes-AMG von Haupt Racing. Ein Schweizer darf also durchaus auf dem Gesamtpodium erwartet werden.

Ganzer Renntag live im Internet
Weitere Leute aus der Schweiz sind Frédéric Yerly auf einem VW Golf TCR von Max Kruse Racing (mit denen er 2021 den SP3T-Klassentitel eroberte), Roger Vögeli auf einem Cupra TCR, das Duo Iacoma/Calamia auf einem Porsche 718 Cayman GT4 CS, Philipp Hagnauer auf einem Cayman S, Roland Schmid und Ranko Mijatovic auf zwei verschiedenen BMW 330i und Julien Apothéloz auf einem BMW M240i Racing. Zudem fährt die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend im Frauenteam von Giti Tires nun auf einem BMW M4 GT4.

Der Start zum Rennen über vier Stunden erfolgt am Samstag, 26. März, wie immer um 12 Uhr. Wie schon das Training (8.30 bis 10 Uhr) wird es auf dem der YouTube-Kanal der NLS (hier der direkte Link) live übertragen.

 

Autorama bleibt in Wetzikon
Zehn Wochen nach den 24 Stunden von Dubai bildet die 12H Mugello den zweiten Lauf zur 24H Series 2022. Wie am Nürburgring bilden Tourenwagen und GT-Autos das Teilnehmerfeld mit einigen Schweizern.

Unter ihnen kommt nur Daniel Allemann im Porsche von Herberth Racing wie im Vorjahr für den Gesamtsieg infrage. Den Ferrari 488 GT3 von Kessel Racing lenken fünf italienische Kunden.

Orchid Racing strebt mit einem neuen Porsche 992 GT3 Cup und einem Cayman GT4 teils mit Schweizer Fahrern den Klassensieg an. Ebenso Wolf-Power Racing aus Schwyz mit seinem Audi R3 LMS TCR, in dem Jasmin Preisig zum Zug kommt.

Das in der Meisterschaft dreimal siegreiche Partnerteam Autorama Motorsport ist erstmals seit seinem Einstieg 2019 nicht präsent, dafür an der Frühlingsausstellung der Garage in Wetzikon.

Rückkehr von Hofor Racing
Hingegen kehrt Hofor Racing by Bonk Motorsport mit zwei BMW M2 CS Racing zurück in der 24H Series. Das Meisterteam von 2018 reiste nach Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren nicht mehr zu diesen Langstreckenrennen und konzentrierte sich auf die ADAC GT4 Germany und die NLS. Einziger CH-Fahrer ist Hofor-Chef Martin Kroll.

Auch dieses zweigeteilte Rennen – Teil 1 am Samstag von 13 bis 18.30 Uhr und Teil 2 am Sonntag von 9 bis 15.30 Uhr – wird im Internet im Livestream komplett übertragen.

f1.com

vln.de

24hseries.com

Auto-Renntage Frauenfeld: Freier Zugang fürs Publikum

BALD RÖHREN WIEDER DIE MOTOREN Mit dem Frühling naht in der Schweiz auch die nationale Automobil-Rennsaison. Ein erster Höhepunkt sind die am Wochenende vom 14./15. Mai 2022 zum 22. Mal von der ACS Sektion Thurgau ausgetragenen «Auto-Renntage Frauenfeld».

Die Zuschauer können sich am Streckenrand hinter den Absperrungen aufhalten, eine spezielle Infrastruktur gibt es sonst nicht.

Das Datum stimmt – ausnahmsweise finden die beliebten Auto-Renntage Frauenfeld wie in vielen Jahren vor der coronabedingten Zwangspause nämlich nicht im April, sondern erst Mitte Mai statt. Teilnehmer wie auch Zuschauer dürfen so darauf hoffen, dass sie das sportliche Geschehen auf der Grossen Allmend bei wärmeren Temperaturen und längerem Tages-licht erleben und geniessen können.

Zwei Tage Action zum Nulltarif
Der Clou: Dem Publikum wird an beiden Rennen freier Zutritt gewährt! Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich in den ausgeschilderten Zuschauerräumen frei bewegen und können sich wie gewohnt an verschiedenen Gastronomieständen verpflegen.

Auch werden sie von den zwei versierten Streckensprechern Christian Mettler und Marcel Muzzarelli permanent über alles Wissenswerte rund um das Rennen informiert. Allerdings gibt es dieses Jahr kein Rahmenprogramm und keine speziell errichtete Boxengasse, um sich ganz auf den Renn-sport zu konzentrieren.

Wieder der lange Parcours
Seit Freitag, 25. März, können sich Fahrerinnen und Fahrer über die Online-Plattform go4race.ch zur Teilnahme anmelden. Anmeldeschluss ist der 18. April um Mitternacht. Die Teilnehmerzahl über beide Tage ist auf 360 beschränkt.

Die Konkurrentinnen und Konkurrenten dürfen sich freuen: Wie in den Jahren 2014 bis 2016 sowie im Juli 2021 wird auf dem im Zielbereich um 500 Meter auf rund 3,2 Kilometer verlängerten Parcours mit 49 Toren gefahren. Die schnelle Startgerade und das bei den Zuschauern beliebte Infield auf der Grossen Allmend bleiben unverändert.

Die Suzuki-Piloten starten wie im Juli 2021 in Frauenfeld zu zwei separaten Rennen.

Vielfältiges Rennprogramm
Die Veranstaltung zählt als zweiter Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022, zudem geht es um Punkte zum Suzuki Swiss Racing Cup und zum Porsche Slalom Cup. Für beide Markenpokale gibt es zwei Rennen mit separater Wertung.

Im Rahmen der LOC-Veranstaltung vom Samstag findet zudem wieder eine Gleichmässigkeitsprüfung für historische Fahrzeuge statt. Dabei geht es nicht um Bestzeit, sondern um eine möglichst geringe Abweichung der zwei Laufzeiten. Das Publikum darf sich auf einige schöne und flott bewegte Oldtimer freuen.

Ausserdem ist wiederum eine Schnupperklasse für Anfänger ausgeschrieben. Eine bessere Gelegenheit, sein Alltagsauto sicher am Limit zu bewegen, bietet sich nicht.

Weitere Informationen vor und nach der Veranstaltung sind laufend auf der Homepage des ACS Thurgau zu entnehmen.

autorenntage.ch

 

Bahrain: Perfekter Saisonstart weckt viele Hoffnungen

GP-PUNKTE UND F3-PODIUM Nicht nur bei Sauber Motorsport brach nach dem gelungenen F1-Auftakt in Bahrain Jubel aus. Auch in der Formel 2 und Formel 3 überzeugten die Schweizer.

Valtteri Bottas und Guanyu Zhou deckten das Potenzial des C42 schon im ersten Rennen auf – so kann es weitergehen (Fotos: DPPI).

Sauber Motorsport als Team und Fabrikant der Alfa Romeo C42 erlebte am Sonntagabend in Bahrain seinen besten Saisonbeginn seit sieben Jahren. Am 15. März 2015 fuhren Felipe Nasr und Marcus Ericsson beim GP von Australien in Melbourne von den Startplätzen 11 und 16 nach der gut anderthalbstündigen Tempobolzerei auf die Ränge 5 und 8 vor.

Ernüchterung in den weiteren Rennen
Die Stimmung im Hinwiler Team war danach ähnlich gut. Doch die Saison verlief ernüchternd – es sollte für beide Fahrer und das Team das beste Resultat des Jahres bleiben. In der Konstrukteurs-WM resultierte der achte Platz, nur McLaren-Honda und Marussia-Ferrari hatten weniger Punkte.

Mercedes feierte einen Doppelsieg im ersten Grand Prix und danach mit dem schier unschlagbaren Duo Lewis Hamilton/Nico Rosberg auf überlegen den WM-Titel.

Forza Ferrari!
2022 sind die Vorzeichen anders. Das C42-Chassis scheint gelungen zu sein, ebenso der von Maranello für die Scuderia und seine beiden Kundenteams Haas und Sauber modifizierten Turbo-Hybridmotoren. Ansonsten hätten sich die Valtteri Bottas (Galerie links) und Guanyu Zhou (Galerie rechts) nach verpatzten Starts nicht in die Top Ten zurückkämpfen können.

Der im Nu zum GP-Pilot gereifte Chinese profitierte freilich von den technisch bedingten späten Ausfällen der beiden Red Bull von Verstappen und Perez, um als Zehnter gerade noch zu punkten, während der schon mit P6 im Qualifiying und im Rennen mit vielen Überholmanövern überzeugende Finne dadurch vom achten auf den sechsten Rang vorrückte.

Der grandiose Doppelsieg der Scuderia Ferrari durch Charles Leclerc und Carlos Sainz sowie der fünfte Rang von Kevin Magnussen, der das 2021 komplett leer ausgegangene Haas F1 Team in einen Freudentaumel stürzte, unterstreichen die Leistungsfähigkeit der Power Unit aus Italien.

Kampfansage des Teamchefs
Mit den neun errungenen WM-Punkten liegt das Italo-Schweizer Team auf dem vierten Zwischenplatz der Konstrukteurswertung hinter Ferrari (maximale 44 Punkte), Mercedes (27) und Haas (10). Davon hätte auch der Teamchef kaum zu träumen gewagt, wenngleich er sich bewusst ist, dass dies kaum so bleiben wird.

Der Franzose sprach danach von einem perfekten Saisonstart.

Frédéric Vasseur: «Das Team hat Können und Durchhaltevermögen bewiesen. Nach einem schlechten Start sind wir zurückgefallen, haben uns aber an unseren Plan gehalten und sind im Feld weit nach vorne gekommen. In gewisser Weise ist das ein noch vielversprechenderes Zeichen, denn das bedeutet, dass unser Auto wirklich konkurrenzfähig ist. Wir sind uns bewusst, dass die Saison noch lang sein wird und dass unsere Konkurrenten uns schon nächste Woche in Saudi-Arabien herausfordern werden. Ganz besonders freue ich mich für Valtteri und Zhou: Ein solches Ergebnis bei ihrem ersten Rennen mit dem Team ist der beste Start für unsere Zusammenarbeit. Wir werden versuchen, darauf aufzubauen, indem wir unser Auto weiterentwickeln und auf diesem Niveau weiterkämpfen.»

Ralph Boschung weiterhin gut in Fahrt, Sieg für Sauber-Lehrling
Stark waren auch die Leistungen der beiden Schweizer Fahrern in den wichtigsten Klassen unterhalb der Formel 1, die in Bahrain ebenfalls ihre Saison begannen.

Ralph Boschung beendete beide Formel-2-Rennen im über 600 PS starken Dallara von Campos Racing aus Spanien als Vierter (Galerie links). Damit knüpfte der Walliser an seine Top-Leistungen vom Saisonfinale 2021 in Saudi-Arabien und Abu Dhabi an, wo er zweimal als Dritter erstmals aufs Podium stieg. Die Punkteausbeute war am vergangenen Wochenende noch gut wie noch nie, sodass er als Gesamtvierter nach Jeddah weiterreist.

Dank seines Sieges im Hauptrennen ist Théo Pourchaire (Galerie Mitte) der erste Tabellenleader. Der Franzose gehört seit 2019 der Sauber Academy an – schon das am Sonntagmorgen sorgte für Jubel an der Alfa/Sauber-F1-Box.

Erstes Formel-3-Podium für Saucy, Punkte für Jenzer-Team
Ein Versprechen für die Zukunft ist auch Grégoire Saucy. Der 22-jährige Jurassier beendete bereits sein ersten Rennweekend in der FIA Formel 3 als Dritter (Galerie rechts). Aufs sonntägliche Podium rückte der 22-Jährige aus Bassecourt allerdings erst nach der Zeitstrafe eines Konkurrenten vor. Nach dem vierten Platz in der Startaufstellung war dieses Resultat des letztjährigen Formel-Alpine-Meisters trotzdem hochverdient. Saucy ist übrigens der erste Schweizer, der es in der aktuellen FIA Formel 3 (seit 2019, zuvor GP3 Series) aufs Podium schaffte.

Zu ersten zwei Punkten kam auch Jenzer Motorsport. Als Neunter im Hauptrennen vom Sonntag war der Finne William Alatalo der beste der drei neuen Fahrer im Team aus Lyss. Alles in allem weckt der Ausgang aller Rennen von Bahrain Hoffnungen auf einen weiterhin erfreulichen Saisonverlauf für die Schweizer Teams und ihre Fahrer.

f1.com

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fiaformula2.com

fiaformula3.com

 

 

 

 

 

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