Oberhallau: Zum Jubiläum ein Familienfest 🎥
WO MAN SICH TRIFFT Im Jahr 1923 hat das Bergrennen Oberhallau durch die Schaffhauser Rebberge zum ersten Mal stattgefunden. Um das Jubiläum würdig zu feiern, findet der Event heuer während drei Tagen statt.
Schon am kommneden Freitag donnern die Rennwagen zu Trainingsläufen die drei Kilometer lange Strecke hoch und am Samstag findet schon der erste Rennlauf statt. Die Besten der Schweizer Bergrennszene und des deutschen KW Berg-Cups geben sich in Oberhallau die Ehre.

Die Jubiläumsausgabe ist mit 250 angemeldeten Fahrerinnen und Fahrern wieder ausgebucht. Zwischen den Meisterschaftsläufen können auch Rennfahrer-Legenden aus 100 Jahren Bergrennen Oberhallau ihre Rennraritäten noch einmal den Berg hochjagen.
Faszination und Leidenschaft
Am Anfang stand eine unbefestigte Strasse durch die Oberhallauer Rebberge hoch zu den vorderen Berghöfen. Die Versuchung herauszufinden, wer mit seinem Motorrad am schnellsten oben ankommt, ist so gross, dass im Jahr 1923 das erste Bergrennen Oberhallau stattfindet.
Heute wird auf vier statt zwei Rädern über Asphalt statt Kieselsteine gefahren. Aber auch wenn sich in den 100 Jahren vieles verändert hat, ist eines seit damals gleich geblieben: In Oberhallau wird die Faszination und die Leidenschaft für den Motorsport gelebt.
Historische Bilder und Filmaufnahmen
Diese 100-jährige Tradition wird dieses Jahr über drei Tage hinweg gefeiert. Dabei wird dem aktuellen Renngeschehen der Schweizer Bergmeisterschaft und des deutschen KW Berg-Cups gleichermassen Rechnung getragen wie der grossen Historie der letzten 100 Jahre des Bergrennens. Zum Jubiläums-Programm gehört eine Eventhalle im Startbereich, in der die Geschichte lebt. Rennfahrer-Legenden zeigen ihre historischen Fahrzeuge von damals, stehen für Gespräche zur Verfügung und nutzen die Gelegenheit noch einmal die Bergstrecke unter die Räder zu nehmen.
Dazu gehören Fritz Erb, Edy Kobelt, Patrick Ulrich oder Urs Hauenstein. Mit ihren Motorrädern kommen Walter Röhlin, Heiri Bechtel sowie Peter Eglof. Leider ohne Auto kommt der ehemalige Schaffhauser Formel-1-Fahrer Gildo Guidi. Er steht in den Annalen des Bergrennen Oberhallau, weil er im Jahr 1971 als bisher erster und einziger Fahrer mit einem aktuellen Formel-1-Boliden den Berg erklomm. Die lebenden Zeitzeugen werden in der Eventhalle durch historische Bilder, Filmaufnahmen und weitere Schätze ergänzt.
Tarzan-Cross erstmals im Programm
Für zusätzliches Spektakel sorgt der Tarzan-Cross, der am Samstag um 16 Uhr erstmals ausgetragen wird. Acht Teams mit vier Fahrern treten in kurios reagierenden Fahrzeugen gegeneinander an. Die Teams werden aus angemeldeten Fahrern und Mitgliedern des Organisationskomitees zusammengewürfelt. Der Spass für Teilnehmer und Besucher im Vordergrund. Damit fügt er sich bestens ins unterhaltsame Rahmenprogramm, welches das Bergrennen Jahr für Jahr in ein Dorffest für die ganze Familie verwandelt.
Ein besonderer Höhepunkt ist auch dieses Jahr wieder das traditionelle Seifenkistenrennen der Schüler von Oberhallau, welches bei der Jubiläumsausgabe nicht nur am Sonntag, sondern auch am Samstag in der Mittagspause stattfindet. Für weitere Unterhaltung sorgen Renntaxi-Fahrten, Drifter oder Helikopterrundflüge. Aber das beste Rahmenprogramm bietet das Dorf selber, in welchem die Fahrer ihre Autos in den Garagen der Einwohner vorbereiten und geduldig alle Fragen der Besucher beantworten.
Viele Starter auch aus dem Ausland
Trotz der grossen Jubiläumsfeier steht natürlich auch dieses Jahr das Renngeschehen im Zentrum. Am Start sind dieses Jahr sechs Frauen und auch neun lokale Fahrerinnen und Fahrer lassen sich die Gelegenheit nicht nehmen, am Jubiläumsrennen teilzunehmen. Aus dem Ausland starten dieses Jahr acht Österreicher und 68 Deutsche. Letzteres liegt vor allem daran, dass das Bergrennen Oberhallau erneut ein Meisterschaftslauf des deutschen KW Berg-Cup ist. Hier gehört Holger Hovemann zu den Fanlieblingen. Sein Opel Kadett C mit einem 5,7-Liter grossen V8-Motor wird liebevoll nur der „Dicke“ genannte.
Dreikampf um den begehrten Titel
Die Schweizer Bergmeisterschaft geht in Oberhallau in die entscheidende Phase. Im Klettgau findet das drittletzte Rennen der Meisterschaft statt. In beiden Bergmeisterschaften zeichnet sich ein Dreikampf um den Titel ab, der sich auch beim Duell um den Tagessieg in Oberhallau widerspiegeln dürfte. Bei den Tourenwagen führt Bruno Sawatzki auf einem Porsche 911 Cup. Ihn jagen Roger Schnellmann in seinem Mitsubishi Evo 8 sowie Stephan Burri auf einem VW Scirocco. In der Bergmeisterschaft der Rennsportwagen ist Eric Berguerand auf seinem Lola FA 99 zwar Meisterschaftsfavorit, aber das ist keine Garantie für den Tagessieg.
Marcel Steiner auf seinem LobArt LA01 lauert nur auf eine Fehler Berguerands, um sich den Sieg zu schnappen und damit den Rückstand in der Meisterschaft zu verkürzen. Der glücklich Dritte könnte Robin Faustini werden. Bisher hat es ihm diese Saison zwar noch nicht für einen Tagessieg in der Schweizer Bergmeisterschaft gereicht, aber dafür hat er im deutschen Hauenstein mit einem Streckenrekord gewonnen. Entsprechend hungrig auf weitere Siege dürfte Faustini in Oberhallau an den Start gehen.
Spannung ist also garantiert am Bergrennen Oberhallau 2023, sei es auf der Rennstrecke bei den Meisterschaftsentscheidungen oder im Dorf beim umfangreichen Jubiläumsprogramm. Wenn der Oberhallauer Berg vom 25. bis 27. August 2023 ruft, wird Rennsport zum Familienfest. Man darf gespannt sein.
Video: @Freunde des Schweizer Motorsport
bergrennen-oberhallau.ch