Swiss Classic Award: Das sind die Sieger 2023

ES IST ENTSCHIEDEN Sieben durch Publikumswahl bestimmte Preisträger erhielten im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern einen Swiss Classic Award, dazu kam der Lifetime Award, dessen Empfänger durch die Jury bestimmt wurde.

Swiss Classic Award
Im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern wurde die Sieger des Swiss Classic Award 2023 ausgezeichnet.

Die Verleihung der Swiss Classic Awards ist bereits Tradition in der Klassik-Agenda. Einmal mehr traf man sich im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, um zu erfahren, wem das Publikum die begehrten Awards im Vorfeld per Internetabstimmung zugesprochen hatte. Durch das Abendprogramm führte routiniert Dino Graf, der sogar selber ein paar „Pferde” im Rennen hatte. So erklärte er denn auch gleich, dass er froh sei, dass die Wahl durch das Publikum erfolgt sei und nicht durch die Jury.

Neel Jani und die Oldtimer

Ehrengast war Motorsportler Neel Jani (im Bild links mit Moderator Dino Graf), der ausser Daytona eigentlich alle grossen Langstreckenrennen gewinnen konnte. Während Jani im Rennsport mit modernen Hybrid-Prototypen fährt, geniesst er als Abwechslung jede Fahrt in alten Rennwagen. In Goodwood zum Beispiel hatte er Gelegenheit, sich ans Steuer des Lotus Cortina oder auch der AC Cobra zu setzen. Im alten Auto, da gehe es um die reine Fahrphysik, im modernen Auto müssen man mit der Software arbeiten, um möglichst schnell zu sein, erklärte Jani Interviewer Dino Graf.

Das sind Publikum-Awards

  • Der „Rookie Award” ging an MyOldtimer.fun, eine Sharing-Plattform, auf der man Oldtimer, Youngtimer und andere besondere Fahrzeuge mieten kann, die von privaten Fahrzeugbesitzern zur Verfügung gestellt werden.
  • Mit dem „Innovation Award“ wurde The Motor Chain ausgezeichnet. 2020 ins Leben gerufen, erlaubt es die Online-Plattform, die Geschichte von klassischen Fahrzeugen zuverlässig und sicher zu dokumentieren und für Nachbesitzer zu bewahren.
  • Beim „Door Opener Award” gewann die Lägern Classic die meisten Stimmen. Das erst seit 2018 stattfindende Olditmer- und Youngtimer-Treffen hat sich in kurzer Zeit als offene Veranstaltung für alle Marken und Epochen etabliert.
  • Der „Historic Motorsport Award” ging in die an die Alpine Challenge, eine Rallye für Oldtimer und GT-Fahrzeuge auf geheimer Strecke mit Durchschnittsgeschwindigkeitsvorgabe.
  • Den „Passion Award Suisse Romande” verdiente sich das Treffen Oldtimer Motor Broye, das seit 2010 alles anzieht, was sich auf Rädern bewegt.
  • Die „Gottardo Classic” erzielte die meisten Stimmen beim „Swiss Classic Passion Award Svizzera Italiana“. Die Gottardo Classic bietet als jährliche Veranstaltung für Oldtimer und Youngtimer malerische Strecken und kulinarische Genüsse und zieht über 100 Teams in die Gegend südlich des Gotthards.
  • Den „Passion Award Deutschschweiz” schliesslich erhielt das Ace Cafe in Luzern. Als einziges Ace Cafe in der Schweiz wird es seit Jahren enthusiastisch geführt und hat eine breite Fangemeinde.

Lifetime Award für Roger Gloor

Nicht durch das Publikum, sondern durch die Jury wurde der Träger des „Lifetime Award” bestimmt. 2023 hiess der Preisträger Roger Gloor (Bild rechts mit Juror Urs P. Ramseier). Er arbeitete nach einer kaufmännischen Ausbildung über mehrere Jahrzehnte bei der Automobil Revue für Themen wie Rennsport, Design, Fahrzeugtests und insbesondere klassische Automobile. Er schrieb mehrere Bücher, darunter Standardwerke wie „Autos der Fünfzigerjahre”, „Autos der Siebzigerjahre”, aber auch Werke über Monterverdi und Bertone. Roger Gloor erhielt nicht nur den Award sondern auch noch ein massgeschneidertes Sakko mit passendem Swiss-Classic-Award-Innenfutter.

Fotos: Bruno von Rotz
swiss-classic-award.ch
zwischengas.com

Lebenswerk: Robert Hahn blickt hinter Glitzer und Glamour

DAS WAREN NOCH ZEITEN Der passionierte Frauenfelder Mechaniker Robert Hahn präsentierte in der autobau Erlebniswelt in Romanshorn sein 320 Seiten umfassendes Buch „Schlaflos im Renntransporter“ mit exklusiven Bildern.

Schlaflos im Renntransporter
Robert Hahn bei seiner Präsentation in der autobau Erlebniswelt: «Es ist mein Lebenswerk.»

1968, in der Blütezeit des internationalen Motorsports, konnte Robert Hahn seinen Jugendtraum verwirklichen. Der damals 24jährige, aufgewachsen in einer Frauenfelder Getränkehändlerfamilie, wurde Rennmechaniker. Es folgten bis 1974 intensive Jahre auf europäischen und amerikanischen Rennstrecken. Prekäre Arbeitsbedingungen, enormer Zeitdruck und schier endlose Transportfahrten waren ständige Begleiter.

Schlaflos im Renntransporter
1968: Robert Hahn führt in der McLaren-Werkstatt letzte Arbeiten an Joakim Bonniers McLaren M5A-BRM V12 durch.
Schlaflos im Renntransporter
1973: Vor dem Start zur Radio Luxembourg Formula 2 Trophy in Mallory Park beobachten Jo Vonlanthen und Robert Hahn die Instrumente des GRD 273.

Anekdoten und Piloten

Unter dem viel versprechenden Titel „Schlaflos im Renntransporter“, hat Robert Hahn seine Erfahrungen als Rennmechaniker in einem reich illustrierten Buch festgehalten. Das Werk präsentierte er zusammen mit einem seiner Co-Autoren, Christoph Ditzler.

Hahn berichtete von seiner Zeit mit dem schwedischen Rennfahrer Joakim Bonnier, für den er den Formel-1-Rennwagen und einen Fünfliter-Sportwagen betreute, von Begegnungen mit Rennfahrer-Legenden wie Jo Siffert, Jo Vonlanthen, John Surtees und Jack Brabham, aber auch von der Zusammenarbeit mit Top-Mechanikern. Alles wird durch erfrischende und bisher nicht bekannte Anekdoten bei den Begegnungen untermalt.

Schlaflos im Renntransporter
8. September 1968: grosser Preis von Italien in Monza: Robert Hahn am Steuer des McLaren-12-Zylinders, Abfahrt aus dem Fahrerlager.

Ode an den Rennmechaniker

Das Buch macht eine Welt zugänglich, die meist hinter dem Glamour des Rennsports verborgen bleibt. Aus seinem Blickwinkel als Rennmechaniker eröffnet Hahn vor allem eine neue Perspektive. Sie wird betont von der „Ode an den Rennmechaniker“, die der frühere Motorsportjournalist und SP-Nationalrat Andreas Gross beigetragen hat. Für Robert Hahn, der später auch selber Rennwagen steuerte und lange Jahre eine Alfa-Romeo-Vertretung in Frauenfeld führte, war es mehr als nur ein Lebensabschnitt, den er zwischen zwei Buchdeckeln zusammenfassen konnte.

Daten zum Buch: Verlag McKlein Publishing, 30 x 20 cm, 320 Seiten, etwa 360 Illustrationen, 1. Auflage 2023, 79,90 Franken, ISBN 9783947156542. Bestellungen können HIER getätigt werden.

rennmechaniker.ch

Bugatti: So macht ein Cockpit richtig Spass 🎥

X-DESIGN Am Lenkrad eines Bugatti für die Rennstrecke zu sitzen, ist eine unvergleichliche Erfahrung für alle Sinne. Für ein solches Erlebnis sorgt das Interieur des Bolide – ein Cockpit, das von der Welt des Motorsports geprägt ist.

 

In Anlehnung an das Bolide-Exterieurs, das sich unter anderem durch X-förmige Leuchten an Front und Heck ausgezeichnet, fügt sich das Cockpit dieses Modells elegant in das gleiche X-Design ein. Genauso auffällig wie die Rückleuchten ist das spektakuläre Lenkrad, das in seinem Mittelpunkt eine X-förmige Struktur aufweist. Das Design des Lenkrads soll absolutes Vertrauen erwecken, wenn Fahrer und Fahrzeug zu einer Einheit werden.

Mit seinen fein ausbalancierten Proportionen nimmt das Lenkrad auch eine künstlerische Gestalt an und verwandelt sich in ein kreatives Kunstwerk, wenn der Bolide stillsteht. Das Lenkrad lässt sich mühelos abkoppeln, aus dem Cockpit herausnehmen und als Blickfang aufstellen, zum Beispiel in einem Sitzungszimmer.

Bugatti Bolide Lenkrad
Bugatti strebt bei der Entwicklung seiner Hypersportwagen auf jeder Ebene nach Perfektion.

Modellierung mit Polygonmodellen

Die Bugatti-Designer setzten bei der Gestaltung des Lenkrads auf 3-D-Modellierung mit Polygonmodellen, eine innovative Technik, die von Entwicklern aus der Spiele- und Visual-Effects-Industrie etabliert wurde. Dieses Verfahren ermöglichte es, das Lenkrad mit all seinen komplexen Komponenten und Subsystemen präzise zu modellieren. Dadurch konnte das Team jedes Merkmal und die verschiedenen Oberflächen mit Hilfe von Polygonnetzen simulieren. Bei der Gestaltung des Lenkrads flossen auch die Rückmeldungen der Testfahrer ein, die ein schlankes, kompaktes und ergonomisches Design mit acht Tasten forderten. Diese sollten optimal platziert sein, um die Bedienung bei Geschwindigkeiten und g-Kräften zu erleichtern.

Verbindung zwischen Pilot und Auto

Das markante X-Design zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Cockpit und schafft so eine gestalterische Einheit. Die Sitze des Bolide tragen ebenfalls sichtbar das X-Design, das in das Multi-Pad-Design der Sitze eingebettet ist. Die Sitze werden mit höchster Präzision direkt auf dem Monocoque installiert, so dass eine untrennbare Verbindung zwischen dem Piloten und seinem Auto entsteht.

Eine solche Anordnung trägt zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung bei und macht den Bolide zum ersten Bugatti mit festen Sitzen, die eine perfekte Sitzposition für ein rennstreckenoptimiertes Fahrzeug bieten.

bugatti.com

Volvo: Der FH Electric ist Truck of the Year 2024 🎥

AUSZEICHNUNG Truck of the Year in diesem Jahr ist der Volvo FH Electric und seine schweren E-Geschwister FM und FMX. Damit wurde erstmals ein serienmässig produzierter E-Lastwwgen von der Fachjury gewählt.

 

Auf der Fachmesse Solutrans in Lyon wurden die Preise für den besten Lastwagen, den besten Lieferwagen und den besten Pick-up verliehen. MAN holt sich den Truck Innovation Award, der Ford Transit Custom wird zum Van of the Year gekürt und der Pick-up Award geht gemeinsam an den Ford Ranger und Volkswagen Amarok.

Grosse Auswahl an Ausstattungen

Volvo Trucks hat die Serienproduktion von schweren Elektro-Trucks vor rund einem Jahr gestartet und hat beispielsweise in der Schweiz das 100. Fahrzeug verkauft. Für die Jury, in der auch TIR transNews vertreten ist, spielt die breite Einsatzmöglichkeit der schweren E-Reihe die zentrale Rolle, die sich durch die grosse Auswahl an Batteriegrössen, Achskonfigurationen, Motorleistungen, Kabinen und Chassisvarianten ergeben. Mit dem Mercedes-Benz eActros 300/400, dem Scania 45S und dem Fuso eCanter waren vier der fünf Kandidaten mit batterieelektrischem Antrieb versehen.

Den Truck Innovation Award bekam MAN für die Projekte zur Automatisierung von Lastwagen. Diese tragen Abkürzungen wie ANITA und ATLAS-L4, in denen MAN mit namhaften Partnern aus Forschung und Industrie erforscht, was es für Fahrzeuge und die gesamte jeweilige Umgebung braucht, um autonom – also ohne Fahrer im Cockpit – funktionieren zu können.

Volvo FH Electric
Der Volvo FH Electric und seine Geschwister FM und FMX Electric werden zum Truck of the Yeear 2024 gekürt.

Ford Transit Custom auf dem Podest

Der auf einer komplett neuen Multi-Energy-Plattform konstruierte Ford Transit Custom hat die Jury gesamthaft am meisten überzeugt.

Der neue Transit Custom von Ford Pro ist der jüngste Empfänger des «International Van of the Year» für 2024. Bei der Wahl vergab die Jury aus 24 Mitgliedern führender Nutzfahrzeugpublikationen aus ganz Europa (darunter auch TIR transNews), Bestnoten an den neuen Ford Transit Custom, vor dem Iveco eDaily und dem Renault Trafic E-Tech.

Zu den weiteren Finalisten gehörten der HYVIA Master E-Tech H2, der Mercedes-Benz eCitan und der Opel Vivaro-e Hydrogen, was die Vielfalt und Auswahl an Antriebssträngen verdeutlicht, die heute im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge verfügbar sind.

Gemeinsamer Award für VW und Ford

Der Ford Ranger war noch nie in derart vielen Varianten erhältlich, wie die aktuelle Generation. Zudem bietet er zahlreiche neue Innovationen für den gewerblichen EInsatz. Der Ford Ranger und der Volkswagen Amarok teilen sich den Pick-up Award. Damit haben sowohl Ford Pro als auch Volkswagen Nutzfahrzeuge nun dreimal den International Pick-up Award gewonnen.

Während der Ford Ranger und der Volkswagen Amarok ihren Hattrick an IPUA-Siegen vollendeten, teilten sich ihn dieses Mal die Modelle der beiden Marken. Dies war das erste Mal seit der Einführung der globalen Auszeichnung im Jahr 2010.

Jedes Modell mit eigenem Charakter

Jarlath Sweeney, Vorsitzender der Jury: «Nach den Vergleichstests war es unmöglich, die beiden Modelle voneinander zu trennen, da sowohl der neue Ranger als auch der Amarok gemeinsam entwickelt wurden und im Ford-Werk in Südafrika hergestellt werden. Obwohl es sich um ein Gemeinschaftsprojekt handelt, ist es jedem Hersteller gelungen, sein einzigartiges Design und seine Fahreigenschaften beizubehalten, was die Kunden bestätigen werden.»

Bei dieser siebten Auflage der Wahl ergänzt der Ranger der sechsten Generation die in den Jahren 2013 und 2020 gewonnenen Titel, während der ursprüngliche Amarok 2011 und 2018 mit der verbesserten Version seine beiden bisherigen Trophäen gewann.

tir-transnews.ch

Abt: Erbgut der Marke in einem Auto 🎥

ZWEI WELTEN Der XGT V10 mit 5,2 Liter Hubraum von Abt präsentiert sich nicht nur äusserlich als Rennfahrzeug, er verfügt auch über die entsprechende Technik. Den Mittelmotorsportler darf man auch auf öffentlichen Strassen fahren.

 

Supersportwagen verkörpern eine hochemotionale Welt. Noch mehr Gänsehaut vermitteln nur Rennfahrzeuge. Mit dem XGT vereint Abt Sportsline die beiden Welten. Entwickelt als reinrassiges GT2-Fahrzeug schuf der Fahrzeugveredler in einem zweijährigen Prozess das exklusivste Fahrzeug, das die Manufaktur in Kempten jemals verlassen hat. Mit 640 PS bei 1400 kg, einer Limitierung auf 99 Exemplare und der markanten Optik ist der Bolide mit Strassenzulassung vor allem für sportlich orientierte Fahrer und Motorsportenthusiasten ein Traum auf Rädern.

Abt XGT Limited Edition
Der Preis für den Abt XGT mit 640 PS beginnen bei 598 000 Euro.

Knackige Herausforderungen

Als traditionsreicher Rennstall hat Abt Sportsline seit 2000 mehr als 300 Rennen in der DTM bestritten, Dutzende Einzelsiege und mehr als 250 Podiumsplätze erkämpft und ist derzeit das erfolgreichste aktive DTM-Team. Beste Voraussetzungen also für ein ambitioniertes Projekt wie den XGT. Doch es ist noch etwas mehr als nur ein Projekt.

Abt-Geschäftsführer Thomas Biermaier: «Zwei intensive Jahre sind von der Idee bis zur Fertigstellung vergangen. Unsere Ingenieure und Mechaniker hatten ein paar knackige Herausforderungen zu meistern.»

Mit rund 40 Einzelabnahmen sprengte der Zulassungsprozess den Rahmen klassischer Fahrzeugentwicklung. Der Clou dabei ist, dass sich die Strassenvariante optisch nur gerigfügig vom Rennwagen Audi R8 LMS GT2 unterscheidet. Jetzt warten 99 Rolling Chassis darauf, in Handarbeit zu Unikaten nach Kundenwunsch aufgebaut zu werden.

Speziell gefertigtes Lenkrad

Wer schon immer davon geträumt hat, einmal am Steuer eines echten Rennwagens zu sitzen, kommt im Abt XGT auf seine Kosten. Den XGT dirigiert man mit dem eigens für die Rennversion gefertigten Lenkrad. Die technischen Anpassungen in den Bereichen Thermo-Management, Software und Fahrzeugdiagnosesystem wurden behutsam implementiert, um den Charakter des Rennautos zu erhalten. Für die Alltagstauglichkeit wurde das Tanksystem aus der Serie integriert und das Kombiinstrument auf die zivile Nutzung modifiziert. Dazu gekommen sind Handbremse, Zentralverriegelung sowie Rückfahrkamera und Wegfahrsperre.

Hans-Jürgen Abt: «Im XGT findet sich die Quintessenz unseres Erbguts. Leicht war es nämlich nicht, das GT2-Rennauto auf die Strasse zu bringen. »

abt-xgt.de

Callum: Mit Edel-Design und Power ins Gelände 🎥

HOCHLEISTUNGS-4X4 Während Jahrzehnten hat Ian Callum für Ford, Aston Martin und Jaguar für hochwertiges Karosserie-Design verantwortlich gezeichnet. Nun lanciert er unter eigenem Markennamen ein Hochleistungs-Mehrzweckfahrzeug.

 

Wenn Ian Callum als Designer Hand anlegt, entsteht ein Fahrzeug, das mit prägnanten Linien und perfekten Proportionen überzeugt. Das war in seiner Laufbahn bei Ford, Aston Martin und Jaguar stets so, und das soll auch so bleiben. Statt in Pension zu gehen, hat der rührige Schotte nämlich ein eigenes Auto entworfen, den Callum Skye. Das nur 4,05 Meter lange ist mit seinen grossen, praktisch freistehenden Rädern sofort als Mehrzweckauto erkennbar. Aber natürlich hat Designer Callum trotz Offroad-Look auf hochstehendes Karosserie-Design geachtet.

Callum Skye
Der elektrisch angetriebene Callum Skye kann sowohl spurtstarker Strassen-4×4 als auch wendiger Offroader sein.

In vier Sekunden auf Tempo 100

Der als 2+2-Sitzer ausgelegte Skye ist mit einer 42-kWh-Batterie ausgestattet, die schnellladefähig ist und eine Reichweite von rund 270 Kilometern ermöglichen soll. Der Akku kann nach Herstellerangaben in weniger als zehn Minuten voll aufgeladen werden. Trotz robustem Spaceframe-Chassis wiegt der Skye nur 1150 Kilogramm, die je hälftig auf beide Achsen verteilt sind. Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 96 km/h (60 mph) dürfte in weniger als vier Sekunden gelingen.

Versionen für Strasse und Offroad

Bevor definitive technische Daten verfügbar sind, absolviert der Callum Skye nun in England und auf dem europäischen Kontinent ausgiebige Tests und Erprobungsfahrten. Ausserdem sollen bis im Frühling 2024 verschiedene Modellvarianten entwickelt werden, die für mehr den Betrieb auf befestigten Strassen oder mehr für Offroad-Einsätze konzipiert sind. Interessierte finden weitere Infos unter

callumdesigns.com

Strombedarf: Auto-Akkus als steuerbare Speicher 🎥

ZUKUNFT Über mögliche und machbare Wege zum anspruchsvollen Netto-Null-Ziel 2050 und über den zukünftig stark steigenden Strombedarf diskutierten Experten des Studienforums Schweiz für mobile Antriebstechnik SSM.

 

Immer mehr Elektroautos mit oft riesigen Antriebsleistungen und extremen Reichweiten führen grosse Batterien mit. Häufig wiegen die Autos dann zwei Tonnen und mehr, was zu einem grossen Energieverbrauch führt. Wie der steigende Strombedarf gedeckt werden soll, wird bisher noch ganz unterschiedlich beurteilt.

Für Remo Mucha von der Helion Energy AG, einer Amag-Tochter, ist der Fall aber klar: Das Potenzial der Photovoltaik sei enorm, und Flächen, wo solche Anlagen installiert werden können, gebe es auch in der Schweiz genügend. Ausserdem seien Solarzellen preisgünstig geworden und würden in Zukunft noch günstiger werden.

Photovoltaikgestützte Elektromobilität
Mit bidirektionalem kann das Potenzial der Autobatterie besser ausgeschöpft werden

Mangellagen intelligent ausgleichen

Wenn keine Atomkraftwerke mehr für eine konstante Stromproduktion sorgen, gilt es, den Überschuss des Photovoltaikstroms im Sommer und die Mangellage im Winter intelligent auszugleichen. Möglich wäre eine Speicherung der Überschussenergie vom Sommer beispielsweise durch die Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Gasen (Power to Gas), die im Winter wieder verstromt werden könnten.

Fahrzeuge helfen mit Vehicle to Grid

Da Elektroautos wie auch konventionelle Modelle während rund 90 Prozent der Zeit nicht fahren und ihre Batterien viel grösser sind, als es für den Alltagsbetrieb nötig ist, können sie in Zukunft zur Stabilisierung des Netzes eingesetzt werden. Mit bidirektionalem Laden V2G (Vehicle to Grid) kann das Potenzial der Autobatterie besser ausgeschöpft werden. Der Akku steht dann als dezentraler und steuerbarer Stromspeicher zur Verfügung.

Konditionen und Anreize für Nutzer

Interessant ist das bidirektionale Laden besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Während des Tages wird die Batterie am Arbeitsplatz mit Sonnenstrom geladen, und abends kann die elektrische Energie der Batterie wieder entnommen werden.

Adrian Wachholz von der ABB E-Mobility AG: «Bevor bidirektionales Laden aber effizient genutzt werden kann, müssen branchenweit Normen und Standards harmonisiert werden. Ausserdem sollten alle Elektroautohersteller den Zugang zu den Batterien ermöglichen, und nicht zuletzt sind auch attraktive Konditionen und Anreize für die Nutzer notwendig.»

Megawatt-Laden ist realisierbar

Dass dereinst ausreichend Strom für die Elektromobilität verfügbar ist, steht für die Firma Huber und Suhner ausser Frage. Stefan Buri, Präsident High Power Charging, präsentierte in seinem Unternehmen entwickelte Steckverbindungen, mit denen Ladeleistungen von bis zu mehreren Megawatt realisierbar sind. Damit lassen sich elektrisch angetriebene Heavy-Duty-Fahrzeuge wie Lastwagen, Busse, Schiffe, Baumaschinen und sogar Elektroflugzeuge in kurzer Zeit mit Energie versorgen. Ein E-Truck beispielsweise soll damit in nur drei Minuten Strom für 100 Kilometer ziehen können.

ssm-studies.ch

Vignette 2024: Diese Vorteile hat die E-Version

START AM 1. DEZEMBER Die neue E-Vignette wurde vor wenigen Wochen eingeführt und steht nun für das kommende Jahr zur Verfügung. Man kann zwischen der Klebevignette und der elektronischen Version wählen.

E-Vignette Schweiz 2024
Die Kontrolle der E-Vignette erfolgt durch stichprobenartige Abfragen der Kontrollschilder.

Autobahnnutzer können jetzt wählen, ob sie 2024 eine Klebevignette oder die digitale Variante verwenden wollen. Der Verkaufspreis von 40 Franken und die Gültigkeitsdauer vom Dezember des Vorjahres bis zum Januar des Folgejahres bleiben für beide Varianten unverändert. Die E-Vignette ist im Unterschied zur Klebevignette nicht an das Fahrzeug, sondern an das Kontrollschild gebunden. Dies ist insbesondere ein Vorteil für Inhaber von Wechselschildern und Personen, die unter dem Jahr ein neues Fahrzeug kaufen. Ausserdem kann man sich das mühsame Abkratzen der alten Vignette sparen.

Online-Kauf über Webportal

Der TCS empfiehlt, die E-Vignette ausschliesslich über das Webportal Via unter e-vignette.ch des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit zu erwerben. Andere Anbieter verlangen meist einen höheren Preis. Beim Kauf sind im Formular die Fahrzeugart, das Zulassungsland sowie das Kontrollschild einzugeben. Weiter kann gewählt werden, ob die Registrierung öffentlich einsehbar ist. Öffentlich einsehbar wählen Personen, die ein Miet- oder Carsharing-Auto teilen.

Busse von 200 Franken bleibt

Zu den ersten Nutzern der neuen Vignette dürften ausländische Touristen auf der Durchreise gegen Süden gewesen sein, und auch Besitzer von Motorrädern, Anhängern oder Oldtimern konnten schon davon profitieren. Klebevignetten können weiterhin an den bekannten Verkaufsstellen sowie bei den TCS-Sektionsstellen gekauft werden. Unverändert bleibt die Höhe der Busse. Lenker, die ohne Vignette auf der Autobahn unterwegs sind, müssen mit einer Busse von 200 Franken rechnen.

e-vignette.ch

Porsche: Dynamikkur für den neuen Panamera 🎥

FEINSCHLIFF In seiner dritten Modellgeneration kommt der Porsche Panamera mit zahlreichen technischen Optimierungen auf die Strasse. Die auffälligste Innovation ist das neue Fahrwerk mit der Dämpferregelung Active Ride.

 

2009 wurde der Porsche-Viertürer Panamera in der 94. Etage des Shanghai World Financial Center aufwendig präsentiert. Schliesslich schätzten die Marktstrategen aus Zuffenhausen China und speziell die Metropole Schanghai als besonders gutes Panamera-Pflaster ein. Sieben Jahre später folgte Generation zwei, und nach weiteren sieben Jahren bot sich nun in der Region Leipzig erstmals die Gelegenheit, ein Vorserienmodell der Generation drei zu fahren.

Porsche Panamera
In der neuen Generation wurde der Porsche Panamera fahrdynamisch weiter optimiert.

Frisch gestaltete Bugpartie

Äusserlich schnell erkennbar ist die Neuauflage der Sportlimousine an der frisch gestalteten Bugpartie, den stark aufgestellten vorderen Kotflügeln, den neuen Räder-Designs und der rahmenlosen Heckscheibe. Innen präsentiert sich die Armaturentafel in angepasstem Design und mit 10,9-Zoll-Beifahrer-Display. Neu sind auch das Klimabedienteil und der Gangwahlhebel.

Zum Modellwechsel erhält der Panamera überarbeitete Motoren. Neu werden vier Plug-in-Hybridmodelle angeboten. Als Basis aller E-Hybrid-Modelle dient eine ölgekühlte 140-kW-Elektromaschine, die vollständig im Doppelkupplungsgetriebegehäuse integriert ist. Energie bezieht sie aus der 25,9-kWh-Batterie, die für rein elektrischen Betrieb über bis zu 90 Kilometer sorgen soll.

Noch mehr Antriebsleistung

Hauptantriebsaggregat im Testfahrzeug Panamera Turbo E-Hybrid ist der überarbeitete 4-Liter-V8-Biturbo. Er liefert mit optimiertem Ventiltrieb und gesteigertem Einspritzdruck gemeinsam mit der E-Maschine ein Höchstdrehmoment von 930 Nm und eine Spitzenleistung von 680 PS. Damit sind im Top-Panamera trotz hohem Gewicht und ausladenden Dimensionen in jeder Situation souveräne Fahrleistungen abrufbar. In nur 3,2 Sekunden ist aus dem Stand Tempo 100 km/h zu erreichen, und gegen oben sind maximal 315 km/h möglich.

Bestechendes Fahrerlebnis

Für das Wow-Erlebnis auf der ersten Probefahrt war jedoch vor allem das neue Fahrwerk verantwortlich. Anstelle der adaptiven Luftfederung mit 3-Kammer-System und 1-Ventil-Dämpfer wurde in Weissach die Regelung Active Ride mit 1-Kammer-Luftfederung und 2-Ventil-Dämpfer entwickelt. Damit lassen sich Druck- und Zugstufe unabhängig voneinander regeln.

Das Fahrerlebnis ist bestechend: Einerseits bügelt das Fahrwerk sämtliche Strassenunebenheiten praktisch vollständig aus, und andererseits lassen sich die gewohnten normalen Bewegungen des Fahrzeugaufbaus beim Anfahren, Bremsen und Befahren von Kurven neutralisieren. Wie das oft zitierte Brett liegt der Panamera auf der Strasse, umrundet Kurven ohne Seitenneigung und vermeidet Nickbewegungen beim Anfahren und Bremsen. Trotzdem wird aber in jeder Fahrsituation ein hohes Mass an Federungskomfort geboten.

Den Panamera 4 mit 2,9-l-V6 (353 PS, 500 Nm) gibt es ab 136 100 Franken und den Panamera Turbo E-Hybrid ab 234 900 Franken.

 

porsche.ch

Formel 1: Alfa Romeo sagt Arrivederci

UND TSCHÜSS Mit dem Saisonfinale beim Grossen Preis von Abu Dhabi am 26.November endet die im Jahr 2018 begonnene Zusammenarbeit zwischen Alfa Romeo und Sauber Motorsport in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft.

Formel 1: Alfa Romeo
Die zwei Alfa-Romeo-Auto verabschieden sich am kommenden Wochenende von der Formel 1.

Sechs Saisons in der Königsklasse des Motorsports haben dazu beigetragen, das Image der Marke Alfa Romeo neu zu beleben und die Fahrzeugtechnik der Marke weltweit noch bekannter zu machen. Nun schliesst Alfa Romeo ein weiteres Kapitel seiner Geschichte im Motorsport ab.

Nach einer Pause von mehr als 30 Jahren war Alfa Romeo 2018 in die Königsklasse des Motorsports zurückgekehrt. Im Rahmen einer strategischen, kommerziellen und technologischen Partnerschaft mit Sauber Motorsport setzte das Team zwei Fahrzeuge in der Weltmeisterschaft ein.

Sergio Marchionne war F1-Treiber

Ein besonderer Gedanke gilt dem damaligen Vorsitzenden von Fiat Chrysler Automobiles, Sergio Marchionne, der bis kurz vor seinem Tod die treibende Kraft hinter der Rückkehr von Alfa Romeo in die Formel 1 war. Die Marke bedankt sich bei Charles Leclerc, Marcus Ericsson, Antonio Giovinazzi, Kimi Räikkönen, Zhou Guanyu und Valtteri Bottas, die für Alfa Romeo an den Start gingen.

Beim Grossen Preis von Abu Dhabi ziert beide Rennwagen des Alfa-Romeo-Teams die Ziffer 6 auf der Karosserie – ein Symbol zu Ehren der sechsjährigen Partnerschaft mit Sauber Motorsport. Darüber hinaus zeigt das Design den Schriftzug Alfa Romeo nei nostri cuori, mit dem Sauber die Marke würdigt. Das bedeutet soviel wie, er wird für immer in unseren Herzen sein.

alfaromeo.ch
sauber-group.com

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