Loeb: Erst WRC-Sieg, dann Dakar-Start 🎥

TRIUMPH MIT CITRÖEN Sébastien Loeb startet für Citroën nur noch sporadisch in der Rallye-WM. Mit dem Sieg in Spanien überraschte sich der Rekordweltmeister selbst. Als Nächstes will der Elsässer auch endlich die Dakar-Rallye gewinnen. Vor sechs Jahren bestritt Sébastien Loeb seine letzte volle Saison als Werksfahrer in der Rallye-WM. 2013 trat er mit Citroën nur […]

Der erste Sieg seit fünf Jahren kam für Loeb/Elena und das Citroën Team eher unerwartet.

Vor sechs Jahren bestritt Sébastien Loeb seine letzte volle Saison als Werksfahrer in der Rallye-WM. 2013 trat er mit Citroën nur noch bei vier WM-Rallyes an, von denen er zwei (Monte Carlo und Argentinien) für sich und sein Team entschied.

Neun WM-Titel und 78 WRC-Siege schienen ein Rekord für die Ewigkeit zu sein. Danach wendete sich Loeb der WTCC und der Rallyecross-WM zu. Auch hier gewann er Rennen. 2015 absolvierte Loeb nochmals einen WRC-Einsatz mit Citroën bei der Monte (8.).

Fahrkönnen und Reifenwahl
In dieser Saison kehrte der Wahlschweizer als dritter Werksfahrer von Citroën mit dem neuen C3 WRC in Mexiko (5.) und Korsika (14.) auf die WM-Strecken zurück. Die Rallye Spanien war am vergangenen Wochenende sein dritter und vorerst letzter Einsatz – und dieser endete mit dem Sieg von Loeb und Stammbeifahrer Daniel Elena.

Bei wechselhafter Witterung lag Loeb nach der zweiten Etappe vom Samstag an dritter Position, 8 Sekunden hinter dem führenden Toyota-Piloten Jari-Matti Latvala und 4,7 hinter Weltmeister Sébastien Ogier auf Ford Fiesta.

Zum 79. Mal winkte Sébastien Loeb als Sieger eines WM-Laufs, immer mit Daniel Elena an der Seite.

Die Entscheidung brachte am Sonntag Loebs unveränderter Speed und sein Gespür für die äusseren Bedingungen und deren Konsequenzen. Der Routinier entschied sich für die nach Regen abtrocknende Strecke für eine harte Michelin-Reifenmischung – alle anderen gingen weicher.

Prompt gewann Loeb die beiden ersten Prüfungen des Tages, übernahm die Spitze und blieb danach trotz eines Stillstands in der letzten SP vorne.

Showdown um den WM-Titel
Derweil vergab Latvala seine Siegchance nach einem Leitplankenkontakt und anschliessendem Plattfuss. Weil sich auch der bisherige WM-Leader Thierry Neuville durch Kontakt mit einem Felsbrocken ein gebrochenes Hinterrad am Hyundai i20 zuzog, konnte Ogiers Ford-Teamkollege Elfyn Evans den Belgier um eine halbe Sekunde auf den vierten Platz verdrängen.

Jari-Matti Latvala führte mit dem Toyota Yaris WRC. Ein Leitplankenkontakt kostete ihn rund 50 Sekunden, worauf er auf Rang 8 zurückfiel.

Ogier hat so vor dem finalen Lauf Mitte November in Australien von Neuville die Tabellenführung übernommen. Nun steht es 204:201 – einer wird Weltmeister.

Unerwartet
Die Sensation war aber der 79. WM-Triumph von Sébastien Loeb.

Sébastien Loeb: «Ich hätte nie damit gerechnet, überhaupt noch einmal zu gewinnen. Hier erfuhr ich es erst nach der Zieldurchfahrt. Ich weiss, was ich kann, doch die anderen haben so viel mehr Übung mit diesen neuen und stärkeren World Rally Cars. Es ist unglaublich.»

Ob Loeb jemals wieder einen WM-Lauf bestreiten wird, lässt er offen. Verstärkung hat Citroën in Zukunft kaum nötig, da Sébastien Ogier 2019 zu den Franzosen zurückkehrt und sich diese mit dem bisher für Toyota startenden Finnen Esapekka Lappi eines der grössten Talente als neuen zweiten Mann geholt haben.

Nun will er es nochmals wissen. Im Januar startet Loeb mit einem Peugeot 3008DKR zum Wüstenabenteuer (Foto: DPPI).

Vierter Dakar-Start im privaten Peugeot-Buggy
Grosse Pläne hat Loeb andere. Im kommenden Januar nimmt der 44-jährige Franzose mit Elena als Navigator an der 41. Rallye Dakar 2019 teil. Mit einem privaten Peugeot 3008DKR, wie ihn Loeb im Januar 2017 mit fünf Minuten Rückstand auf Stéphane Peterhansel zum zweiten Platz fuhr. Das Auto wird von PH Sport eingesetzt.

Bisher nahm Loeb dreimal als Peugeot-Werksfahrer an der härtesten Wüsten-Rallye in Südamerika teil. Dieses Jahr schied er in Führung liegend aus. So hat er nun noch eine Rechnung offen.

Ob er sie mit einem Privatteam begleichen kann? Nach seinem WRC-Sieg in Spanien ist auch das nicht unmöglich.

Sébastien Loeb: «Ich fahre immer, um zu gewinnen, will aber auch meinen Spass haben. Als Privatfahrer ist es eine grosse Herausforderung. Aber ich bin bereit, sie anzunehmen.»

Konkurrenz von Mini und Toyota
Seine grösste Konkurrenz wird aus zwei Lagern kommen. X-Raid Mini ist mit Peterhansel, Carlos Sainz und Cyril Desprès ebenso stark besetzt wie Toyota Südafrika mit Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers.

Alle haben die Dakar-Rallye – Desprès auf dem Motorrad – schon mindestens einmal gewonnen. Nur Sébastien Loeb noch nie.

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dakar.com

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