Bergrennen: Rückkehr von drei Grossen

DREI PREMIEREN Die Zuschauer in Oberhallau und zwei Wochen später am Gurnigel dürfen sich auf das Comeback von Joël Volluz und Simon Hugentobler freuen. Zudem startet Christoph Lampert (A) mit dem Osella FA30 erstmals in der Schweiz. Sein Comeback in einem Rennen machte Joël Volluz vom Testeinsatz in St-Ursanne abhängig. Beim Schweizer EM-Lauf durfte der […]

Zwei Jahre nach seinem schweren Unfall in St-Ursanne gab Joël Volluz bereits wieder kräftig Gas (Fotos: Peter Wyss).

Sein Comeback in einem Rennen machte Joël Volluz vom Testeinsatz in St-Ursanne abhängig. Beim Schweizer EM-Lauf durfte der 27-jährige Walliser ausser Konkurrenz im kleinen Feld der Demonstrationsfahrzeuge starten.

Wer es nicht wusste, hätte nicht geahnt, dass Volluz genau auf dieser Strecke vor zwei Jahren schwer verunglückte. Fast so schnell wie damals fuhr er nun mit dem wiederaufgebauten Osella FA30 nach Les Rangiers.

Seinem ersten Renneinsatz nach zwei Jahren steht daher in Oberhallau nichts mehr im Weg.

Joël Volluz: „Ich bin zufrieden. Es lief in St-Ursanne sehr gut. Auch mein Kopf spielt wieder mit. Daher ist klar, dass ich am Wochenende in Oberhallau starten werde.“

Fällt der Streckenrekord von Steiner in Oberhallau?
Wozu der Titelfavorit von 2016 (bis zum Unfall) fähig sein wird, ist schwer abzuschätzen. Den Rekord auf der genau 3000 m langen Strecke im Schaffhauser Klettgau hält Marcel Steiner seit 2012 in 1’08,49 (157,7 km/h), aufgestellt auf einem Osella FA30.

Nach seiner Vorstellung in Anzère ist eine neue Bestmarke, falls das Wetter mitspielt, am ehesten Eric Berguerand mit seinem endlich einwandfrei laufenden Lola-Cosworth zuzutrauen. Der ältere der beiden schnellen Walliser Rennwagenpiloten war vor Steiner der Rekordhalter in Oberhallau.

Christoph Lampert kommt mit dem Osella FA30 nach Oberhallau und an den Gurnigel und visiert ein Top-Resultat an.

Schweizerpremiere von Christoph Lampert im Osella FA30
Einen weiteren Osella FA30 mit V8-Motor bewegt seit diesem Jahr der in Oberhallau und am Gurnigel bestbekannte Christoph Lampert. Der Vorarlberger hat sich bei verschiedenen Bergrennen an das neue Gerät gewöhnt, das ihm ein grosszügiger Sponsor zur Verfügung stellt.

Beide Schweizer Strecken kennt Lampert von früheren Starts, zuletzt mit dem Osella PA2000, bestens. Zudem profitiert der Grenzgänger vom angehenden Europameister Christian Merli, der ihn bei den Einsätzen punkto Fahrwerkeinstellung und Fahrtipps unterstützt.

Entsprechend hoch sind die Erwartungen des Vorjahresdritten auf beiden Strecken.

Christoph Lampert: „Während Merli das Letzte aus seinem Osella-Zytek holt, stehe ich noch bei etwa 80 Prozent. Der FA30 hat Potenzial ohne Ende, doch kann ich mich nun dank der Streckenkenntnis wirklich aufs Fahren konzentrieren. Daher habe ich schon vor, ein Wort ums Podium mitzureden, wobei Marcel und Eric auf ihren Heimstrecken nur schwer zu schlagen sind.“

Simon Hugentobler im Ferrari-roten Osella PA30
Einen Neuanfang bedeutet Oberhallau, wo er 2016 Gesamtdritter und im Vorjahr Vierter war, für Simon Hugentobler. Vom Reynard 97D steigt der Suhrer auf einen Osella PA30 mit V8-Motor in die Kategorie der E2-Sportwagen um.

Die Premiere mit dem aus Italien erworbenen Auto musste Hugentobler verschieben, bis die im Mai in Eschdorf erlittene Schulterverletzung (Sturz beim Anschieben des Reynard seines Sohnes Robin Faustini) ausgeheilt ist.

Umso mehr freut er sich nun auf das Comeback, auf das er sich erst diese Woche mit ein paar Runden auf dem Anneau du Rhin im Elsass vorbereiten konnte.

Simon Hugentobler: „Die Show der Italiener mit diesen Autos ist gewaltig, zudem sind sie schön fürs Auge. Nach so vielen Rennen nur als Helfer und Zuschauer bin ich nun wieder richtig heiss aufs Fahren. Meine Erwartungen? Resultate mit angemessenen Laufzeiten, möglichst nahe an der Spitze.“

Simon Hugentobler startet in Oberhallau erstmals mit einem Osella-V8-Sportwagen.

In Erinnerung an Martin Wittwer
Am Samstag stehen in Oberhallau ab 7.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Rennfelder auf dem Programm. Am Sonntag wird zur gleichen Zeit zum ersten von drei Rennläufen gestartet.

Ein Jahr nach dem tödlichen Unfall von Martin Wittwer, an den alle denken werden, wünscht man sich nichts mehr als einen möglichst reibungslosen Verlauf dieser beliebten Veranstaltung.

Daher ist der sportliche Ausgang eigentlich sekundär.

bergrennen-oberhallau.ch

gurnigelrennen.ch

 

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