Umfrage: Kurzschluss bei der Elektromobilität

NACHHOLBEDARF Eine repräsentative Umfrage des AGVS und der Hochschule ZHAW hat gezeigt, dass das Wissen über Elektromobilität erstaunlich gering ist. Gerade wer viel darüber zu wissen glaubt, weiss oft besonders wenig.

Elektromobilität
Noch wissen laut Studie zukünftige Elektroautonutzer viel zu wenig über Elektromobilität.

Bereits 2035 will ein Grossteil der Hersteller nur noch Elektrofahrzeuge anbieten, und bereits heute umfassen rein elektrische Fahrzeuge (BEV) 16,1 Prozent der hiesigen Neuwagenverkäufe. Doch wie steht es um das Wissen, damit die richtige Kaufentscheidung getroffen werden kann?

Offenbar ist das Wissen über Elektromobilität mangelhaft. Hersteller und Staat müssen deshalb mehr informieren, Garagisten und der AGVS noch mehr schulen, denn laut Umfrage des Autogewerbeverbandes AGVS und der Hochschule ZHAW will rund ein Fünftel der Befragten bald ein E-Auto kaufen.

Selbstüberschätzung ist weit verbreitet
Zur Ermittlung dieser Fakten haben der AGVS und das Institut für Wirtschaftsinformatik der School of Management and Law der Zürcher Hochschule (ZHAW) ein Forschungsprojekt durchgeführt. Vom 23. Juli bis zum 1. August 2022 wurden 383 Personen in der Deutschschweiz schriftlich befragt.

Zusammenfassend erweist sich der aktuelle Wissenstand zu Elektroautos als überraschend gering. Die sechs gestellten Fragen zur Elektromobilität bezogen sich beispielsweise auf die Anzahl an Schweizer Ladestationen oder Stromkosten pro 100 Kilometer. Von maximal 100 erreichbaren Punkte kamen die Befragte im Durchschnitt auf nur gerade 14,9 Punkte. Nichtsdestotrotz schätzt ein Gutteil der Befragten das eigene Wissen als «hoch» oder «eher hoch» ein. Befragte, die ihr Wissen mit «hoch» beurteilen, wissen mit 10,4 Punkten bei ihren Antworten aber ganz besonders wenig.

Rationale Kriterien stehen im Vordergrund
Bei den Kaufkriterien ist keine Kategorie besonders dominant. Die drei meisten Nennungen (Kostenaspekte, Umweltaspekte, Fahrzeugtechnik) liegen nah beieinander. Rationale Kriterien wie Umweltaspekte haben bei E-Fahrzeugen einen grösseren Einfluss auf den Kaufentscheid als emotionale – ganz anders als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Fazit: Automarken und der Staat sind gefordert, klar und mehr zu kommunizieren, um den Schleier des Unwissens zu lüften. Für Garagisten ist die E-Mobilität eine Chance zur Profilierung durch perfekte Beratung.

Tipp An der Auto Zürich (10. bis 13. November) können die Wissenslücken in Praxis und Theorie schnell geschlossen werden.

agvs-upsa.ch

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