Treibstoffe: Wende mit alternativen Energien

ZUKUNFT Zentrales Thema des Internationalen Wiener Motorensymposiums war die Energiewende in der Automobilindustrie. Neben der Elektrifizierung der Antriebe werden dazu auch Wasserstoff und e-Fuels benötigt.

Treibstoffe Motorensymposium Wien
Porsche produziert synthetischen Kraftstoff in einer Demonstrationsanlage in Chile.

Die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität stellen eine beträchtliche Herausforderung für die Automobilbranche dar. Beim Internationalen Motorensymposium in Wien wurden vor gut 1000 Teilnehmern aus aller Welt in mehr als 80 Referaten neue Entwicklungen auf den Gebieten der Antriebstechnik vorgestellt.

Klimaneutralität für alte Fahrzeuge

Professor Bernhard Geringer, Leiter des Instituts für Antriebe und Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität Wien und Organisator des Symposiums (Galerie Mitte): «Sämtliche technologischen Lösungen für eine klimaneutrale Mobilität müssen Betracht gezogen werden müssen. In die Klimabetrachtung dürfen nicht nur Neufahrzeuge einbezogen werden. Der Bestand von weltweit rund 1,4 Milliarden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor braucht ebenso einen Weg zur schnellen Klimaneutralität. Hier sind e-Fuels eine ideale Lösung, weil sie sofort einsetzbar sind.»

Einsatz von strombasierten Antrieben

Auch Thorsten Herdan von HIF Global sieht ein grosses Potenzial für synthetische Treibstoffe, wie sie derzeit schon in der von Porsche und Siemens geleiteten Demonstrationsanlage Haru Oni, Chile, hergestellt werden. Die Massenproduktion und breite Verfügbarkeit von e-Fuels soll ab 2026 erfolgen.

HIF Global plant einen Kapitaleinsatz von rund 50 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Anlagen auf der ganzen Welt, die täglich rund 150 000 Barrel synthetische Treibstoffe produzieren und damit mehr als fünf Millionen Fahrzeuge defossilisieren werden (Galerie links).

In einer technisch-wirtschaftlichen Studie haben die Unternehmen Concawe und Aramco eine Reihe von e-Fuels-Pfaden analysiert. So sprachen sich auch Vertreter dieser Unternehmen in Wien für den baldigen Einsatz der strombasierten Treibstoffe aus, die eine wichtige Rolle bei der Defossilisierung des Verkehrssektors spielen sollen.

Klimabilanz wie ein Ökostromfahrzeug

Bernhard Geringer: «Es ist falsch anzunehmen, dass Elektrofahrzeuge alleine die Antwort sind, wenn es um eine nachhaltige Transformation geht. Es gibt noch andere Lösungen. Ein Brennstoffzellenantrieb oder ein Verbrennungsmotor, der mit e-Fuels aus grünem Wasserstoff betrieben wird, hat eine ähnliche Klimabilanz wie ein Ökostromfahrzeug.»

wiener-motorensymposium.at

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