Treibstoff: e-Fuels erhalten ihre Chance

EINIGUNG IN DER EU Ab 2035 dürfen nur noch emissionsfreie neue Fahrzeuge verkauft werden. Neben den rein batterieelektrisch angetriebenen Modellen sollen nun aber doch auch mit e-Fuels betankte Verbrennerfahrzeuge legal bleiben.

e-Fuels
In der Pilotanlage in Jülich, Deutschland, stellt Synhelion aus Luft und Sonnenlicht e-Fuels her.

Um die hochgesteckten Klimaziele für 2050 zu erreichen, genügt es nicht, nur auf Elektroantrieb zu setzen. Wissenschaftler und spezialisierte Techniker weisen schon seit längerem auf die Notwendigkeit der Mithilfe der synthetischen Treibstoffe hin.

Das haben offenbar nun auch die Umweltminister der 27 EU-Staaten erkannt. Sie legen zwar fest, dass im europäischen Raum ab 2035 nur noch Neuwagen ohne CO2-Ausstoss zugelassen werden, lassen aber die Möglichkeit offen, mit e-Fuels betriebene Neuwagen auch nach 2035 noch zuzulassen.

Gut so, denn allein mit Elektro-Neuwagen und generellem Verbrennerverbot sind die Ziele nicht zu erreichen. Schliesslich gilt es auch, die riesige bestehende Fahrzeugflotte möglichst schnell CO2-arm zu machen.

Technikneutralität soll bestehen bleiben
Die EU-Kommission stellt zwar fest, dass eine grosse Mehrheit der Hersteller auf Vollelektroautos setze, aber trotzdem Technikneutralität bestehen bleiben soll. Nach der Einigung der EU-Umweltminister müssen EU-Parlament und Mitgliedstaaten nun noch über Details verhandeln. Im Rahmen des Klimaschutzpakets „Fit-for-55“ will die EU bis 2030 ihre CO2-Emissionen um 55 Prozent reduzieren.

Synhelion rechnet mit 875 Millionen Litern
Synthetische Treibstoffe oder e-Fuels, hergestellt aus Wasserstoff und CO2, ermöglichen einen CO2-neutralen Betrieb von Verbrennungsmotoren. In verschiedenen Verfahren lässt sich aus dem Basistreibstoff e-Methanol auch e-Benzin, e-Diesel oder e-Kerosin herstellen. Porsche verwendet einen selbst hergestellten synthetischen Treibstoff bereits in Rennfahrzeugen, und ab 2026 wird auch in der Formel 1 mit e-Fuel gefahren.

Daneben beschäftigen sich heute viele andere Unternehmen mit Versuchsanlagen. Die schweizerische Synhelion beispielsweise rechnet mit einer jährlichen Produktionskapazität von 875 Millionen Litern e-Fuels bis 2030. Aus Referaten am Synfuel Forum in Luzern ging hervor, dass an mehreren Orten in sonnenreichen Gebieten der Erde Produktionsanlagen entstehen, die mit regenerativen Energieträgern e-Fuels in grossen Mengen herstellen können.

Kooperation zwischen Amag und Dübendorf
Eine neue Zusammenarbeit der Amag und der Empa Dübendorf wird nun auch klären, ob Synfuels problemlos in herkömmlichen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden können. Gespannt wartet die Schweizer Oldtimer-Szene auf die Ergebnisse dieser Versuchsreihe.

efuel-alliance.eu

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