Solar-Benzin aus Spanien
Die Amag-Gruppe setzt auf nachhaltige Mobilität: Ab 2027 bezieht das Unternehmen jährlich 50’000 Liter Solar-Benzin. Die Technologie dahinter hat ein Schweizer Startup entwickelt. Gleichzeitig stärkt die Amag ihre Position in der Elektromobilität.

Die Amag-Gruppe hat mit dem 2016 aus der ETH hervorgegangenen Startup Synhelion einen langfristigen Vertrag für den Bezug von Solar-Benzin unterzeichnet. Das ist ein klimafreundlicher Ersatz für Benzin. Der synthetische Treibstoff wird aus Sonnenlicht, CO2 und Wasser hergestellt. Ab dem Jahr 2027 will die Amag jährlich 50’000 Liter Solar-Benzin von Synhelion beziehen. Damit verfolgt das Unternehmen das Ziel, die CO2-Emissionen seiner Bestandsflotte zu reduzieren. Denn Solar-Benzin kann mit herkömmlichen Motoren genutzt werden.
Hergestellt wird das Solar-Benzin in der Produktionsanlage «Rise» in Spanien, der ersten kommerziellen Solartreibstoffanlage von Synhelion, die ab diesem Jahr entsteht – mit der Produktion von Solartreibstoff soll es 2027 losgehen. Trotz dem Verbrennungsprozess ist der Treibstoff von Synhelion klimafreundlich, denn es wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie zuvor für die Herstellung aus der Luft abgeschieden wurde.
Die Amag stehe für Technologieoffenheit, obschon sie grundsätzlich auf die Elektrifizierung der Mobilität setze und aktiv den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen fördere. Der bestehende Fahrzeugbestand stelle eine grosse Herausforderung bei der Reduktion von CO2-Emissionen dar, und synthetische Treibstoffe wie das solare Benzin von Synhelion könnten einen entscheidenden Beitrag leisten.
Helmut Ruhl, CEO der Amag Group, erklärt: « Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen in allen Bereichen unseres Unternehmens zu senken. Die Partnerschaft mit Synhelion ermöglicht es uns, auch für den schweizerischen Bestandesfuhrpark – und damit auch für Oldtimer – nachhaltige Lösungen zu implementieren »
Das Cleantech-Unternehmen Synhelion hat im Juni 2024 in Jülich (D) die industrielle Demonstrationsanlage «Dawn» eröffnet, die verschiedene Treibstoffe aus Solarenergie herstellt. Ab 2027 soll «Rise» in Spanien pro Jahr rund 1000 Tonnen erneuerbares Kerosin, Diesel und Benzin liefern. Philipp Furler, Co-CEO und Mitgründer von Synhelion, sagt: « Die Zusammenarbeit mit der Amag-Gruppe zeigt, dass unsere Technologie nicht nur in der Luft- und Schifffahrt, sondern auch im Automobilsektor einen signifikanten Beitrag zur Defossilisierung leisten kann. »
Neben der Investition in Solartreibstoffe treibt die Amag-Gruppe auch die Elektromobilität voran. Sie konnte letztes Jahr mit 12’348 verkauften reinen Elektrofahrzeugen ihre Führungsposition in diesem Bereich bestätigen. Auch sonst konnte sie Erfolge verzeichnen: Mit einem konsolidierten Umsatz von 4,9 Milliarden Franken im Jahr 2024 konnte sie mit ihren Marken Audi, Cupra, Seat, Skoda, VW und VW-Nutzfahrzeuge in einem rückgängigen Gesamtmarkt einen Marktanteil von 30,4 Prozent erreichen.

Um das Laden von Elektrofahrzeugen weiter zu erleichtern, bietet die Amag seit Anfang 2025 eine neue Ladelösung an: An über 13’000 Ladestationen in der Schweiz und 600’000 Stationen in ganz Europa können Fahrzeuge – zum Beispiel mit der Amag-App oder -Ladekarte – für 28 Rappen pro Kilowattstunde aufgeladen werden. Dieser Tarif ist laut der Amag in vielen Fällen günstiger als das Laden zuhause und richtet sich besonders an Unternehmen sowie an Personen, die längere Strecken zurücklegen müssen.
Auch das zur Amag-Gruppe gehörende Unternehmen Clyde fördert die Elektromobilität mit einem besonderen Angebot: Interessierte können seit Anfang 2024 ein Elektroauto im Abo für drei Monate testen. Helmut Ruhl sagt: « Mit der längsten Probefahrt der Schweiz bei Clyde ermöglichen wir ein risikoloses Kennenlernen der Elektromobilität. Bei Nichtgefallen erstatten wir 50 Prozent der Abo-Gebühren, auch beim anschliessenden Kauf oder Leasing eines Verbrenners. »
Das Unternehmen Europcar, ebenfalls Teil der Amag-Gruppe, baut unterdessen seine Elektroflotte weiter aus. Neue Modelle wie der Audi A6 und Q6 E-Tron, VW ID.7 und ID.Buzz, Cupra Tavascan und Skoda Elroq ergänzen das Angebot.

Apropos Strom: Die Helion Energy AG, eine Tochtergesellschaft der Amag-Gruppe, konnte im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 80 Gigawattstunden installieren; das ist laut der Amag fast dreimal so viel, wie die im letzten Jahr von ihr neu verkauften Elektroautos verbrauchen. Mit dem Angebot «Solartarif/PPA» ermöglicht Helion zudem privaten Haushalten, überschüssigen Solarstrom zu verkaufen – für dieses Konzept wurde das Unternehmen mit dem Aeesuisse Award ausgezeichnet.
Die Amag positioniert sich mit diesen Entwicklungen als Vorreiterin in der Schaffung innovativer und nachhaltiger Mobilitätslösungen – von synthetischen Kraftstoffen über Elektromobilität bis hin zu erneuerbaren Energien. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Mobilität von morgen.