Porsche: Elektropower von Bisimoto und KW 🎥

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN Am Stadtrand von Ontario bei Los Angeles ist die Adresse wir eine Begegnung der ganz speziellen Art. Wir trafen zwei Porsche. Zwei ganz besondere Porsche – zwei 935-Modelle. Die elektrische Power des Porsche 935 KV3 stammt aus zwölf Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von nur 32 kWh. Der silbergraue 935 mit […]

Die elektrische Power des Porsche 935 KV3 stammt aus zwölf Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von nur 32 kWh.

Der silbergraue 935 mit seinen grell-pinken Decals und Brixton Felgen ist ein aussergewöhnliches Projekt von Turbo Gott Bisi Ezeriohas von Bisimoto Engineeriung. Beim roten 935 Replika – es handelt sich um einen Scheunenfund – kümmert er sich um den technischen Support. Statt luftgekühltem Boxersound summen in Bisis Elektro 935 nur die Lüfter und Kühler zur Batteriekühlung.

Bisimoto
Der 935 KV3 (rechts) wurde von Bisimoto Engineering mit dem KW Klassic Clubsport Gewindefahrwerk ausgerüstet.

Pop-Art-Lackierung ist ein echtes Kunstwerk
Eine alte Weisheit ist, Kunst könne fast alles sein und der Porsche 935 mit seiner auffälligen Pop-Art-Lackierung ist ein echtes Kunstwerk. Ein Kunstwerk, das zwei Welten hat und über Umwege aus Schweden nach Kalifornien kam.

Rod Chong, Besitzer des aus Schweden stammenden Porsche, ist seit Jahrzehnten dem 935 verfallen. Die Turbo-Rennwagen dominierten Ende der 70er-Jahre den Tourenwagensport. Porsche gewann mit den 935-Rennwagen vier Jahre in Folge die Markenweltmeisterschaft. Seinen eigenen Porsche 935 ist Rod Chong beim Besuch des Gatebil Festival im norwegisch-schwedischen Grenzgebiet begegnet.

Im Paddock stand ein alter Turbo mit Kremer 935-Aerodynamik Rod Chong kam mit dem schwedischen Besitzer ins Gespräch. Wie sich rausstellte, wollte der Skandinavier sich von dem alten Porsche trennen. Der 935 hatte zuvor über 20 Jahre in einer Scheune gestanden. Rod Chong kaufte das Auto.

Verbindung der Vergangenheit mit der Zukunft
Während der 935x in gewisser Weise die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet, ist der zweite Flatnose-Porsche von Bisomoto Engineering die Zukunft der Gegenwart. Bei dem 1216 Kilogramm wiegenden Porsche handelt es sich um ein Elektrofahrzeug.

Bisi Ezerioha: «Mit meinem 935 K3V wollte ich zeigen, dass Elektromobilität einfach Spass macht und dieses Antriebskonzept in Ballungsräumen sehr viel Potenzial hat.»

Leichtbau und Elektromobilität sind laut dem Vollbluttuner auch kein grosses Hexenwerk. Durch den gesamten Ausbau des Motors, Getriebes und Nebenaggregate konnte Gewicht gespart werden.

Trotz der Akkus und dem zusätzlich mit Wasser gekühlten Induktionselektromotor wiegt der 935 KV3, der auf einen 1986er 911 SC basiert, weniger als ein aktueller Porsche 911 GT2 RS.

Rekuperation und eine Stoptech-Bremsanlage
Die Maximaldrehzahl des Elektromotors liegt bei 18 000 Touren und schon bei einer Umdrehung mobilisiert das wassergekühlte 403-Volt-Aggregat 636 PS. Zwei weitere Elektromotoren fungieren als Bremse sowie Rekuperation und zusätzlich gibt es noch eine Stoptech-Bremsanlage.

Bisi Ezerioha: «Wir haben eine Reichweite von 260 Meilen und dadurch, dass wir die Batterien unter der Motorhaube vorne und im Heck haben, erreichen wir fast die ideale Gewichtsverteilung von 50:50.»

Natürlich wurde in Bisis Porsche ein komplett neuer Kabelbaum samt moderner Elektronik und Drive-by-Wire-System eingezogen. Das Getriebe hat nur einen Gang mit einer Übersetzung von 9.73:1 (vorwärts/rückwärts). Durch den E-Motor hat der Wagen sogar eine Art Traktionskontrolle.

Federbeine sind aus spezieller Aluminiumlegierung
Beide Porsche 911 sind mit dem KW Klassic Clubsport Gewindefahrwerk ausgerüstet. Zusätzlich wurde über eine Sonderbauabteilung die Vorderachse mit dem hydraulischen Lift-Kit KW HLS erweitert.

Beim KW Clubsport Gewindefahrwerk werden für klassische Porsche-Modelle an der Hinterachse Federbeine aus einer speziellen Aluminiumlegierung verbaut. An der Vorderachse dagegen sind die Federbeine galvanisch gelb verzinkt und als Einrohrdämpfer aufgebaut.

Komplettlösung mit geschmiedeten Achsschenkeln
Für Fans der Stuttgarter Baureihe, die weiterhin die Drehstabfedern ihres klassischen Porsche 911 nutzen möchten, wurde ein Dämpfersatz entwickelt. Auch hier müssen keine Dämpferpatronen gewechselt werden, es wird eine einbaufertige Komplettlösung inklusive geschmiedeter Achsschenkel geliefert.

Im Innenraum fühlt man sich wie in einem Flugzeug
Die spannendste Frage ist aber, wie fährt sich so ein elektrifizierter Porsche? Einfach rattenscharf. Das Ding ist schnell. Unglaublich schnell und beim Fahren klingt es im Innenraum fast wie ein Jet … Kaum zu glauben, auch ohne den luftgekühlten Porsche-Boxersound hat dieser Wagen seinen ganz gewissen Reiz.

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bisimoto.com

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