Markt: Weniger Bussen für die Importeure

EMISSIONEN Die rasant fortschreitende Elektrifizierung neuer Personen- und Lieferwagen hat zu einem starken Rückgang der Schweizer CO2-Sanktionen für Fahrzeugimporteure geführt. Die Strafbeträge sanken um fast 80 Prozent.

Weniger Bussen
Die Führungsrolle bei den neu immatrikulierten Elektroautos liegt noch immer bei Tesla, mit den Modellen Y und 3 (Bild).

Wie das Bundesamt für Energie (BFE) mitteilt, betragen die 2021 erhobenen Strafbeträge für Personenwagen 28,1 Millionen Franken – 2020 lagen sie noch bei 132,1 Millionen. Auch für neue leichte Nutzfahrzeuge wurden mit 9,4 Millionen Franken deutlich weniger Sanktionen fällig als im Vorjahr.

Der starke Rückgang belegt die Erfolge, die die Mitglieder der Importeurevereinigung Auto-Schweiz mit ihren Bemühungen um die Senkung der Emissionen feiern. Mit 22,5 Prozent Marktanteil war 2021 schon fast jeder vierte neue Personenwagen ein Steckerfahrzeug.

Zielwert für Personenwagen unterboten
Seit der Umstellung auf das realistischere WLTP-Messverfahren für Neufahrzeuge gelten in der Schweiz entsprechend angepasste CO2-Zielwerte von durchschnittlich 118 Gramm pro Kilometer (PW) respektive 186 Gramm pro Kilometer für Leichtnutzfahrzeuge.

Wie Auto-Schweiz im Februar dieses Jahres aufgrund eigener Berechnungen dargelegt hat, haben die Mitglieder mit ihrem gewichteten CO2-Durchschnittswert neuer Personenwagen 2021 den Zielwert eingehalten.

Auto-Schweiz-Präsident Albert Rösti: «Die Zahlen des BFE belegen sogar eine Übererfüllung des CO2-Ziels um rund 1,5 Gramm pro Kilometer.»

Schlechte Vorbereitung auf die Entwicklung
Das weitere Marktwachstum bei elektrischen Fahrzeugen ist angesichts der Ankündigungen der Hersteller absehbar. Laut Albert Rösti ist die Schweiz momentan jedoch schlecht auf diese Entwicklung vorbereitet.

Albert Rösti:«Wir haben grosse Hürden beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum. Ich habe deshalb den Bundesrat bereits per Parlamentsvorstoss gefragt, wie er das Problem der Ladeinfrastruktur lösen will.»

Auch die Sicherstellung einer ausreichenden Produktion und zuverlässigen Verteilung von CO2-armem Strom sei für die Elektrifizierung des Strassenverkehrs von elementarer Bedeutung, betont Alber Rösti.

auto.swiss

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