Integration: Pilotprojekt für Flüchtlinge

MAN MUSS NUR WOLLEN Die Integrationsvorlehre für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene ist auf Kurs: Die Garagisten des Auto Gewerbe Verband Schweiz ziehen nach dem ersten Jahr eine erfreulich positive Bilanz. Geflüchtete mit Bewilligungen F und B können seit dem vergangenen Sommer bei Garagisten des AGVS eine einjährige Integrationsvorlehre absolvieren. Das Berufsfeld Automobil wurde bislang in […]

Integration
Mebrhatom Gebremeskel aus Eritrea absolvierte seine Integrationsvorlehre in der Garage F. + Ch. Müller AG.

Geflüchtete mit Bewilligungen F und B können seit dem vergangenen Sommer bei Garagisten des AGVS eine einjährige Integrationsvorlehre absolvieren. Das Berufsfeld Automobil wurde bislang in den Kantonen Solothurn, Wallis und Zürich angeboten.
Ab dem Schuljahr 2019/20 beteiligt sich neu auch die Sektion Zentralschweiz mit acht bis zehn Teilnehmern am Pilotprojekt des Staatssekretariats für Migration.

Lehrvertrag für eine Grundbildung
Im Kanton Zürich haben alle sechs Teilnehmer einen Lehrvertrag für eine Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) oder eidgenössischem
Fähigkeitszeugnis (EFZ) erhalten. Darunter auch Mebrhatom Gebremeskel aus Eritrea, der seine Integrationsvorlehre in der Garage F. + Ch. Müller AG in Steinmaur absolvierte, dem Betrieb des Zürcher AGVS-Sektionspräsidenten Christian Müller.

Betriebe sehen Projekt als Chance

Mebrhatom Gebremeskel: „Das Wichtigste war für mich, dass ich gelernt habe, wie man in der Schweiz arbeitet, welche Regeln gelten und wie man mit den Arbeitskollegen und Arbeitgebern umgehen muss.“
Ein positives Fazit zieht auch Melanie Aardalsbakke, Projektleiterin im Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich: „Es fällt auf, wie engagiert viele Lehrbetriebe sind und dieses Projekt auch als Chance und Horizonterweiterung wahrnehmen.“ Für das kommende Schuljahr haben sich bereits wieder zwölf Zürcher Garagenbetriebe angemeldet.

Ausbildung zum Automobil-Assistenten
Die Sektion Solothurn war auf Seiten des AGVS federführend und arbeitete zusammen mit der Zentrale in Bern das geltende Kompetenzraster aus. Darin ist der Lehrinhalt der Integrationslehre festgehalten. Der Raster stellt sicher, dass gesamtschweizerisch nach den gleichen Kriterien ausgebildet wird.

Thomas Jenni, Geschäftsführer der AGVS-Sektion Solothurn: „Die Grundlage dazu bot die Ausbildung zum Automobil-Assistenten. Die Teilnehmer arbeiten während drei Tagen pro Woche in der Garage und besuchen zwei Tage die Schule. Neben dem Spracherwerb und der Vermittlung von kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Besonderheiten der Schweiz erhalten sie dort fachtechnischen Unterricht.“

Erfahrungen in der Schweizer Arbeitswelt

Olivier Maeder, beim AGVS für die Berufsbildung zuständig, an: „Dank der Integrationsvorlehre können die Teilnehmer Erfahrungen in der Schweizer Arbeitswelt sammeln und lernen parallel dazu die Sprache. Dank dieser Basis können sie später eine EBA- oder EFZ-Lehre machen. Sie leisten damit auch einen Beitrag zur Entschärfung der Fachkräftesituation.“

agvs-upsa.ch

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