Genf 2022: Rettung aus dem Emirat Katar?

HOFFNUNG Der Auto-Salon Genf war seit Jahrzehnten ein fester Termin für die automobile Welt – bis Corona kam und die Messe zweimal ausfallen musste. Die beiden Absagen stellten die Organisatoren zudem vor finanzielle Probleme. Die Zukunft der Veranstaltung stand mit 600 000 Besuchern nach 90 Ausgaben vor dem Aus stand. Bilder vergangener Salons in der […]

Auto-Salon Genf
Die neugestaltete Messe wird soll im kommenden Jahr zwischen dem 19. und 27. Februar 2022 stattfinden.

Die Zukunft der Veranstaltung stand mit 600 000 Besuchern nach 90 Ausgaben vor dem Aus stand. Bilder vergangener Salons in der Galerie.

Hinzu kamen Auseinandersetzungen mit dem Kanton Genf, die die Zukunft des Events in Frage stellten. Doch jetzt scheint die Zukunft der Geneva International Motorshow gesichert zu sein.

Partnerschaft mit Investmentgesellschaft
Der Retter kommt offensichtlich aus dem arabischen Emirat Katar, das die finanziellen Probleme der Stiftung, die als Veranstalter hinter dem Salon steht, als Partner offenbar gelöst hat.

Die Partnerschaft mit der Investmentgesellschaft aus dem Emirat ist so ausgelegt, dass die arabischen Finanziers die Erfahrungen und vor allem das internationale Netzwerk der Genfer für eine eigene gross gedachte Automesse nutzen wollen.

Suche nach internationalen Veranstaltungen
Nach diversen sportlichen Grossveranstaltungen wie der Fussball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr sucht das Emirat nach weiteren internationalen Veranstaltungen.

Gegenüber Schweizer Medien bestätigte Messedirektor Sandro Mesquita die Verhandlungen mit internationalen Partnern. Allerdings bleiben die genauen Details offiziell noch im Dunkeln. Am 26. August sollen die Identität des Geldgebers und die weiteren Pläne veröffentlicht werden.

Die neugestaltete Messe wird, so die Planungen, im kommenden Jahr zwischen dem 19. und 27. Februar stattfinden. Die Ausschreibungen sind bereits vor einigen Wochen an die Automobilhersteller verschickt worden.

Ausstellungsfläche wird deutlich reduziert
Allerdings soll sich der nächste Auto-Salon von den bisherigen Veranstaltungen deutlich unterscheiden. Die Verantwortlichen haben die Ausstellungsfläche um rund 20 Prozent reduziert, und gleichzeitig wollen die Organisatoren das „ganze Ökosystem der Mobilität“ zeigen, was immer das bedeuten mag.

Im Gegensatz zur deutschen IAA, wo im September in München mehr Fahrradhersteller als Automobilproduzenten ihre Neuheiten zeigen, soll in Genf auf jeden Fall das Automobil mit allen Antriebsarten im Mittelpunkt stehen.

Finanzielle Auswirkungen für den Kanton
Die Nachricht, dass der Auto-Salon wieder eine Zukunft hat, dürfte vor allem im Kanton Genf für ein Aufatmen gesorgt haben. Zwar zeigte sich die linke Verwaltung der Stadt in der Vergangenheit nicht gerade autofreundlich, doch die finanziellen Auswirkungen des Salons nehmen vor allem die Hoteliers und Gastronomen der Metropole am Lac Leman gerne mit.

Nach einer Berechnung der Genfer Universität spült die Messe rund 200 Millionen Schweizer Franken in die Taschen der lokalen Wirtschaft.

gims.swiss

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