FCA und PSA: Das sind die Ziele der Fusion

ALTE BEKANNTE Die Unternehmen FCA (Fiat Chrysler Automobiles) und PSA (Peugeot, Citroen und Opel) sind sich einig. Nach den gescheiterten Gesprächen mit Renault-Nissan hat FCA endlich einen Partner gefunden. Man darf davon ausgehen, dass PSA unter dem 50:50-Arrangement die Führungsrolle einnehmen wird – nicht zuletzt, weil die Franzosen das interessantere technische Portefeuille zu bieten haben. […]

PSA
Es wird erwartet, dass bei der Kooperation PSA die Führungsrolle der beiden Konzerne übernimmt.

Man darf davon ausgehen, dass PSA unter dem 50:50-Arrangement die Führungsrolle einnehmen wird – nicht zuletzt, weil die Franzosen das interessantere technische Portefeuille zu bieten haben. Dazu zählen wettbewerbsfähige Plattformen und Antriebe mit Diesel-, Otto- und Elektromotoren.

Schon bei der Übernahme von Opel haben die Franzosen eine lange Zeit strauchelnde Marke im Rekordtempo neu aufgestellt.

Taktik bei der Elektromobilität
Natürlich ist es nicht so, dass Fiat-Chrysler mit leeren Händen käme. Ja, es gibt ein Entwicklungsdefizit: Jahrelang wurden alternde Plattformen weitergezogen und die wachsenden Lücken im Programm nicht mit Eigenentwicklungen, sondern mit Kooperationen wie dem vom Mazda MX-5 abgeleiteten Fiat 124 geschlossen.

Andererseits hat sich die abwartend-hinhaltende Taktik bei der Elektromobilität als kluger Schachzug erwiesen. Die Verluste mit den Stromern, die keine Marke haben will, mussten andere verbuchen.

Comeback Lancia im Gespräch
Auf der Habenseite bietet Fiat-Chrysler starke Autos im oberen Leistungs- und Preissegment. Dazu gehören Alfa Romeo, Maserati und Jeep. Vielleicht bekommt auch Lancia wieder eine Zukunft.

Vor allem aber besitzt Fiat-Chrysler Zugang zum nordamerikanischen Markt, den Peugeot vor fast 30 Jahren verlassen hat. Wirkliche Erfolge haben die Franzosen dort eigentlich nur in den frühen 80er-Jahren feiern können, als die von ihnen beherrschte Dieseltechnologie stark nachgefragt wurde.

Selbstbewusstsein der Franzosen
Der Misserfolg in den USA hat das Selbstbewusstsein der Franzosen verletzt. Seit vielen Jahren beäugt PSA den amerikanischen Markt und betreibt dort eine kleine Repräsentanz; jetzt kann ein massiver Wiedereinstieg über das starke Chrysler-Vertriebsnetz erfolgen.

Partnerschaft bei Nutzfahrzeugen
Fiat-Chrysler und PSA kennen sich gut: Es gab es über die Jahre hinweg dauernden Kontakt zwischen den frischvermählten Konzernen. Insbesondere im Nutzfahrzeugbereich: Seit 1978 entstehen bei der gemeinsamen Tochter Sevel in Süditalien die Transporter der Ducato-Reihe und ihre Schwestermodelle mit französischem Label.

Zentrale kommt nach Amsterdam
Ein Gewinn ist die automobile Hochzeit übrigens auch für die Niederlande. Der neue Konzern soll von Amsterdam aus gesteuert werden. Aus steuerlichen Gründen hatte der frühere Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne den Firmensitz dorthin verlegt.

Einst war das Küstenland bekannt für Kleinwagen der Marke DAF. In Zukunft wird der viertgrösste Automobilkonzern der Welt von dort aus gesteuert. Wenn die Behörden zustimmen. Stolperstein könnte die Beteiligung von PSA am chinesischen Hersteller Dongfeng werden.

Quelle: Auto-Medienportal
groupe-psa.com
fcagroup.com

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