Dragster: Sensationelles Debüt von Jndia Erbacher

DRAGSTER Nicht viel hat gefehlt und Jndia Erbacher hätte gleich ihr erstes Rennen in der Königsklasse des Drag Racing gewonnen. Bei den NitrOlympX in Hockenheim verhinderte nur die Technik den sensationellen Tagessieg der Baselbieterin vor rund 42000 begeisterten Zuschauern. Unsere Doppelseite über Jndia Erbacher in der bei vielen Tankstellen, Garagen und Flughäfen zur kostenlosen Lektüre […]

Jndia Erbacher zeigt in Hockenheim mit Freude und Stolz unsere doppelseitige Reportage über ihre erfolgreich bestandenen Lizenzläufe in England und die bevorstehende Rennpremiere – diese absolvierte sie anschliessend mit Bravour (Foto: Jürg Streun).

Unsere Doppelseite über Jndia Erbacher in der bei vielen Tankstellen, Garagen und Flughäfen zur kostenlosen Lektüre aufliegenden August-Ausgabe von AutoSprintCH war keine übertriebene Huldigung. Bei den NitrOlypmX in Hockenheim, wo sie das erste Mal seit ihren Lizenzläufen in England in der Klasse Top Fuel startete, belegte die 23-jährige Arlesheimerin den sensationellen zweiten Platz. Damit bestätigte sie unsere Vorschusslorbeeren auf eindrucksvolle Weise.

Obwohl die drei Qualifikationsläufe – ein vierter Run fiel dem Regen zum Opfer – mit Zeiten von 6,140, 6,553 und 4,961 Sekunden über die auf 1000 Fuss verkürzte Viertelmeile nicht besonders berauschend verliefen, trat die Tochter des sechsfachen FIA-Europameisters Urs Erbacher selbstbewusst zum Viertelfinale gegen Stig Neergaard an.

Mit 4,136 und knapp 400 km/h Topspeed warf sie den Dänen aus dem Rennen. Dieser brach seinen Lauf nach dem Burnout ab, während sich die Schweizerin mit der drittschnellsten Zeit fürs Halbfinale qualifizierte.

Hier war die mutige und reaktionsschnelle Dame mit 4,720 um 14 Hundertstel schneller als ihr direkter Konkurrent Mikael Kagered, der Europameister von 2015. Damit schaffte Jndia Erbacher wie einst ihr in dieser Szene berühmter Vater auf Anhieb den Einzug ins Finale des grössten europäischen Dragster-Events!

Rund 42000 Zuschauer verfolgten die NitrOlympX im Motodrom, wo die junge Schweizerin einen glanzvollen Einstand in der Königsklasse gab Foto: Jürg Streun).

Mit Duncan Micallef erhielt sie im Endlauf vor vollen Tribünen allerdings einen harten Brocken. Der Malteser führt derzeit die Europameisterschaft der Königsklasse an und erzielte zuvor im Halbfinale mit 493.66 km/h Topspeed die höchste Geschwindigkeit, die je in Europa am Ende der 1000-Fuss-Distanz erreicht wurde. Von 0 auf 500 in vier Sekunden – eine atemberaubende Beschleunigung. Dagegen ist ein Formel 1 eine Gehhilfe…

Zu viel Druck im Motor, aber nicht auf Jndia
Seine überraschende Finalgegnerin kam dank ihrer Reaktionsschnelligkeit – die beste aller Top Fuel-Piloten – etwas besser von der Startampel weg und schien dem Sensationssieg entgegenzufahren. Ihr rund 12000 PS starker V8-Motor, der von flüssigem Sprengstoff getrieben wird, baute aber zu viel Druck auf, worauf aus Sicherheitsgründen dessen spezielle Abdeckungen platzten und sich kurz vor dem Ziel der Fallschirm öffnete. Trotzdem war Micallef lediglich um 7 Tausendstel oder umgerechnet 92,73 cm eher im Ziel. Wow!

Trotz der Enttäuschung über die knapp verpasste Sensation überwog die Freude im Baselbieter Team.

Jndia Erbacher: „Ich wusste, dass alles möglich ist, hätte aber nie gedacht, dass es so rauskommt. Mein Dank gebührt auch dem Team, das den Motor nach einem Schaden im Halbfinale in nur eineinhalb Stunden bis zum Finallauf komplett ausgetauscht hat. Es ist zwar schade, wenn man dann auf diese Weise verliert, aber ich habe mein Bestes gegeben und mit 4,056 auch eine persönliche Bestzeit erzielt. Nun ist meine erste 3er-Zeit fällig…“

Ohne ein flinkes, eingespieltes Team im Rücken, das den Motor nach jedem Run in Windeseile seziert oder austauscht, wäre auch für den neuen Schweizer Shooting Star im Drag Racing nicht so viel möglich gewesen Foto: Jürg Streun).

Dazu erhält sie schon ab Freitag die nächste Chance. Der Lkw fuhr mit ihrem Top Fuel Dragster von Hockenheim direkt nach Schweden, wo in Tierp der nächste EM-Lauf im Hoheitsgebiet der Skandinavier stattfindet.

Nur EM-Leader Duncan Micallef bei seinen drei Saisonsiegen, der Finne Antti Horto bei seinem zweiten Platz in Tierp1 und Stig Neergaard mit seinem zweiten Platz in Finnland haben bisher an einem der vier EM-Wochenenden mehr Punkte gesammelt als Jndia Erbacher bei ihrer Premiere in Hockenheim.

Seit dem vergangenem Wochenende muss sie keinen Gegner mehr fürchten.

http://www.nitrolympx.de

 

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