Dakar 2017: Frühes Ende für Marco Filippi

DAKAR 2017 Seit drei Tagen ist die 39. Rallye Dakar in Südamerika in vollem Gang. Für den Schweizer Marco Filippi endete das Abenteuer mit seiner KTM schon auf der ersten Etappe schmerzhaft. Als Co-Pilot des Italieners Marco Piana hält sich dafür Steven Griener bisher gut im Rennen. Monatelang hat sich Marco Filippi auf seinen ersten Einsatz […]

Monatelang hat sich Marco Filippi auf seinen ersten Einsatz bei der schwierigsten Rallye der Welt vorbereitet (70’000 Franken Budget) und sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. Doch nach wenigen Stunden ging das Abenteuer für ihn auf der ersten kurzen Etappe der Dakar 2017 vom 2. Januar jäh zu Ende.

Da war die Welt noch in Ordnung: Marco Filippi freut sich auf seinen ersten Start bei der grössten Rallye der Welt.
Da war die Welt noch in Ordnung: Marco Filippi freut sich auf seinen ersten Start bei der grössten Rallye der Welt.

Nach dem rauschenden Start in Asunçion in Paraguay folgte ein 39 km langer Prolog, den der 40-jährige Genfer mit seiner KTM 450 Rally Replica guten Mutes in Angriff nahm. Seine einzige Zielsetzung lautete, ohne Unfall über die gesamte Distanz von rund 9000 km zu kommen, egal auf welchem Platz. Zumal sich Filippi schon einige Wochen zuvor bei einem Sturz einen Knöchelbruch zugezogen hatte, was ihm die Vorbereitung auf den grossen Event erschwerte.

Sein Wunsch ging nicht in Erfüllung. Ausgerechnet der einzige Schweizer unter den 143 Motorradpiloten kreuzte auf der teilweise schmalen und unübersichtlichen Strecke den Weg eines Pferdes, das sich aus seiner Umzäunung befreit und die Flucht gesucht hatte. „Der Zusammenstoss war nicht sehr schlimm, aber stark genug, um mich aus der Spur zu bringen. Auf dem rutschigen Untergrund konnte ich das Motorrad nicht mehr unter Kontrolle halten und bin gestürzt“, schilderte Filippi den Unfallverlauf über Facebook. Dabei zog er sich ein gebrochenes Schulterblatt und einer Schulter-Luxation zu.

Der Unglücksrabe konnte das Spital bald wieder verlassen und sich danach um die verfrühte Heimreise nach Genf kümmern. „Es ist natürlich extrem frustrierend, nach so viel Hingabe auf diese Weise so früh auszuscheiden. Aber wenn man sich für den Start bei der Dakar-Rallye entscheidet, muss man auf alles gefasst sein.“ Dass er den Humor trotzdem nicht verloren hat, bewies er unter post scriptum: „Vegetarier werde ich deswegen nicht…“

Marco Filippi mit seiner KTM vor dem Start
Marco Filippi mit seiner KTM vor dem Start

Kategorie „Car“: Sébastien Loeb übernimmt die Spitze
Als einziger Schweizer ist somit nur noch Steven Griener im Rennen, das nach dem Prolog argentinischen Boden erreicht hat. Der 34-Jährige navigiert den mit französischer Lizenz startenden Italiener Marco Piana aus Lecco in einem Toyota Prado 120 über den schwierigen Parcours. Diesen hat das Duo an den ersten beiden Tagen gut, wenn auch mit schon grossem Zeitrückstand bewältigt. Unter 77 gestarteten Wagen belegten sie die Plätze 68 und 69.

Am 4. Januar starten sie an 69. Position zur dritten und 780 km langen Etappe, deren gezeiteter Abschnitt gegen Ende auf 5000 m über Meereshöhe führt. Mit seinem ersten Tagessieg bei der Rallye Dakar 2017 hat Sébastien Loeb im Peugeot 3008 DKR mit 28 Sekunden Vorsprung auf Prologsieger Nasser Al-Attiyah im Toyota Hilux die Spitze übernommen.

Text: Peter Wyss
Fotos: Marco Filippi, Red Bull Content Pool

www.dakar.com

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