Auf ein Wort: Die Chance grosser Messen

In den Augen der Greta-Fraktion sind Automessen das Übel schlechthin. Hier wird aus ihrer Sicht dem Automobil kritiklos als Klimasünder Nummer Eins gehuldigt.

Doch nun zeigte die Geneva International Motor Show (GIMS), natürlich unfreiwillig und von Corona ausgebremst, wie sich automobile Neuheiten weitgehend klimaneutral präsentieren lassen. Wahrscheinlich hat sich Messedirektor Oliver Rihs etwas anderes vorgestellt, als er in AutoSprintCH erklärte, dass „das Besuchererlebnis nicht mehr nur vor Ort stattfindet“.

Dass seine Veranstaltung eine Pionierrolle übernehmen würde, konnte er da nicht wissen. Tatsächlich war die 2020er Ausgabe der GIMS die erste digitale Automesse der Welt, konnten die verhinderten Besucher die Neuheiten ohne Reiseaufwand und daher klimaschonend online besichtigen. So wurde die GIMS 2020 zur ersten CO2-neutralen Veranstaltung ihrer Art.

Und wo blieb angesichts dieser fast erzwungenen Pioniertat das Lob der Greta-Freunde, die ihre Demopläne begraben mussten?

Vielleicht ahnen Sie ja, dass der Virus nicht unbedingt das endgültige Aus der klassischen Automobilmessen eingeläutet hat. Denn der Mensch ist ein zutiefst analoges Wesen und will Dinge erfahren, berühren, erleben – und das ist weiterhin die Chance der grossen Messen.

Gefahr droht inzwischen weniger von den Umweltradikalen, sondern von den emotionslosen Buchhaltern der Aussteller. Sie könnten den analogen Aufwand gegen die preiswerteren digitalen Möglichkeiten rechnen und damit – ohne es zu wollen – der Greta-Faktion in die Hände spielen.

Wenn Sie sich an der Diskussion zu den Gedanken von Walther Wuttke beteiligen wollen, schreiben Sie bitte an: info@autosprint.ch