Erste Fahrt im VW T-Roc: Er muss es rocken

Der VW T-Roc ist der bestverkaufte Kompakt-SUV Europas. Zwar gabs vor vier Jahren ein Update, aber nun fährt die neue Generation vor – und die muss für VW den richtigen Ton treffen.

Fotos: VW

Der VW T-Roc wurde in Europa entwickelt und wird auch hier gebaut, worauf man im portugiesischen Werk im Süden Lissabons mächtig stolz ist. Zudem ist er als meistverkaufter SUV Europas auch eine wichtige Säule im VW-Konzernabsatz. Da scheinen die Ingenieure vor dem ersten Auftritt des neuen Rockstars fast etwas Lampenfieber zu haben. Was jedoch unbegründet ist, denn der neue T-Roc fährt optisch klar fetziger vor als der zurückhaltendere Vorgänger. Ausserdem ist er um 12 Zentimeter auf 4,37 Meter Länge gewachsen. Positiv: In der Breite hat der T-Roc nur um einen Zentimeter auf 1,83 Meter zugelegt und sprengt somit nicht wie viele andere Neuheiten die bisher kompakten Masse. Der Radstand ist um 4 Zentimeter gewachsen, was man im Fond bei der Beinfreiheit merkt und auch beim um 30 Liter auf 475 Liter angewachsenen Kofferraumvolumen.

So viel zu den Zahlen, doch der T-Roc sieht vor allem auch klar frischer und ausdrucksstärker aus. Die dünneren LED-Scheinwerfer werden vorne und hinten mit einem queren Lichtstreifen verbunden. Auf Wunsch ist auch hinten das VW-Logo beleuchtet. Optisch setzt vor allem der markantere Wappengrill Akzente – auch beim coupéhaft anmutenden Heck stimmt die Musik.

Klar hochwertigeres Interieur
Den grössten Sprung hat der VW-SUV sicherlich im Innern gemacht, hier geht’s von den lokalen Kulturzentren rauf auf die grossen Bühnen. Denn der T-Roc wartet mit klar hochwertigeren Materialien und einer Fülle an Features auf, die normalerweise erst in höheren Fahrzeugklassen zu finden sind. Kein Wunder, die neue Generation baut auf dem neusten Querbaukasten MQB evo auf, auf dem auch VW-Modelle wie Tiguan oder Passat basieren. Sie liefert somit auch Platz für viele Assistenzsysteme wie den Travel Assist mit automatischem Spurwechsel, ein Head-up-Display, LED-Matrix-Lichter oder den Park Assist Plus, bei dem man gar aussteigen und den Wagen übers Smartphone in die Parklücke lotsen kann.

Der besagte, neue Türgriff, den man nun nach oben ziehen muss, um aussteigen zu können.

Das Interieur und das Multimediasystem mit grossem Touchscreen gefallen ebenfalls, selbst wenn man sich gewisse Tasten für die Bedienung zurückwünscht. Kein Musikgehör haben wir bei den ersten Testfahrten in Portugal für den neuen Türgriff. Es ist nun vielmehr eine Klappe als ein Griff, die man nach oben ziehen muss, um auszusteigen. Irgendwie nicht so intuitiv wie früher und daher nicht zwingend eine Verbesserung.

Ausgezeichnetes Fahrwerk
Nichts zu mosern gibt’s dagegen betreffend Fahrwerk und präziser Lenkung, die überzeugen. Auch auf den nicht gerade perfekt ausgebauten Landstrassen Portugals und selbst auf Kopfsteinpassagen fährt sich der T-Roc äusserst komfortabel. Selbst mit dem kleineren Einstiegs-Mildhybrid mit 116 PS/85 kW ist man zudem für den Alltag mehr als ausreichend motorisiert. Mehr Spassfaktor und auch den Fahrrhythmus etwas erhöhen kann natürlich die Version mit 150 PS/110 kW, die gut mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe harmoniert.

Und wie ein echter Rockstar schätzt der VW T-Roc gleissendes Scheinwerferlicht. Kein Wunder, machen die auf Wunsch erhältlichen IQ.Light – LED-Matrix-Scheinwerfer die Strasse auch nachts zur grossen Bühne für den VW. Die Strasse wird optimal ausgeleuchtet, ohne andere Verkehrsteilnehmende zu blenden, und der dynamische Fernlichtassistent passt alles automatisch der Verkehrslage an – so ist man wirklich entspannt und sicher unterwegs.

Allrad und ab 2027 sogar R-Modell kommen
In der zweiten Jahreshälfte 2026 wird der T-Roc noch mit zwei Vollhybriden, bei denen ein 1,5-Liter-Turbobenziner mit 136 PS/100 kW oder 170 PS/125 kW mit einer E-Maschine zusammenspannt, lanciert. Und wichtig für die Schweiz: Auch einen neuen 2,0-Liter mit 204 PS/150 kW und Allradantrieb wird es geben. Ausserdem haben die Wolfsburger ein R-Modell mit richtig viel Power angekündigt: einen 2,0-Liter-TSI-Mildhybrid mit 333 PS/245 kW Leistung und 400 Nm, vorgesehen ist der für 2027. Doch eigentlich legt der T-Roc auch bereits im R-Design und mit einer weniger leistungsstarken Motorisierung einen guten Auftritt hin. Auf die Bühne, beziehungsweise die Schweizer Strassen, fährt der neue T-Roc übrigens ab 30’800 Franken.

(Visited 316 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema