Piaggio Porter NPE: Kecker, kleiner Helfer
Der Piaggio Porter fährt seit Neuestem auf leisen Sohlen vor. Und selbst mit E-Antrieb hat der wendige Italiener nichts von seiner Vielseitigkeit eingebüsst, wie der Kurztest von Autosprint zeigt.

Von vielen Stadtwerken, Gemeinden, aber auch Handwerker-KMUs wird der wendige Piaggio Porter für seine kompakten Abmessungen, seine Vielseitigkeit und seine grosse Nutzlast geschätzt. Doch die Umweltvorgaben, vor allem im öffentlichen Beschaffungswesen, werden strenger, und ein CNG-Antrieb mit Biogas im Tank, mit welchem der Italiener ebenfalls nahezu CO2-neutral unterwegs wäre, reicht nicht mehr immer aus. Gut, gibt es den je nach Radstand 4,09 oder 4,51 Meter langen, aber eben nur 1,64 Meter breiten Piaggio Porter neu auch als NPE mit reinem Elektroantrieb.
Auch als NPE flexibel einsetzbar
Dieser Elektromotor liefert durchgehend 60 kW/82 PS und maximal 150 kW/204 PS an die Hinterräder. Das verschafft dem Piaggio Porter dank seiner LFP-Batterie aus Lithium-Eisen-Phosphat mit 42 kWh eine Reichweite von knapp über 200 km. Ist man mehrheitlich in der Stadt und nicht immer voll beladen unterwegs, können es gar gegen 250 km sein.
Klar, mehr als 94 km/h – wenn es leicht bergab geht, auch 95 km/h – schafft der kleine Elektro-Kipper auf der Autobahn nicht. Muss er aber auch nicht, denn das ist nicht sein primäres Einsatzgebiet. Mehrheitlich wird er wohl im städtischen Umfeld oder beispielsweise von Gärtnereien für den regionalen Einsatz und somit auf Landstrassen genutzt werden. Dafür reicht die Power des E-Antriebs locker. Und so surrt man dann munter und äusserst leise – genau wie wir im Test – zum nächsten Einsatzort.
Sehr sensibler Tempowarner
Die Ruhe im Cockpit wird jedoch gerne durch den nervigen Warnton des sensiblen Tempowarners unterbrochen, was irgendwie nicht zum spritzigen E-Temperament des Italieners mit 342 Nm passt. Im Innern haben auch Grossgewachsene genügend Kopffreiheit, aber als Fahrer sitzt man so hoch, dass man direkt auf die Sonnenblende schaut und den Blick stets etwas senken muss. Positiv dafür: Der Piaggio kommt auch als kleines Nutzfahrzeug mit einer ganzen Armada an modernen Assistenten. Spurhalteassistent, automatisches Notbremssystem oder Berganfahrhilfe sind genauso an Bord wie ein Warnsystem für Müdigkeit am Steuer.
Als reines Chassis ist der Porter NPE mit 2,65 Meter Radstand ab 49’000 Franken exklusive Mehrwertsteuer zu haben, mit grossem Radstand (3,07 Meter) kostet er 50’500 Franken. Als Pickup mit 800 bis 850 kg Nutzlast fährt er ab 53’000 Franken vor, und als praktischer Rückwärtskipper mit elektrohydraulischem Kippsystem samt mobiler Spiralkabel-Handsteuerung ist er ab 55’500 Franken zu kaufen.
Expertenmeinung: Piaggio Porter NPE
Das wendige Nutzfahrzeug passt auch in enge Gassen, glänzt als Pickup oder Kipper durch Vielseitigkeit und bietet für seine Grösse gute Nutzlast. Und es macht mit E-Antrieb durchaus Laune.
Vorteile
+ Sehr wendig und agil
+ Kompakte Abmessungen und grosse Nutzlast
+ Batteriegarantie: 8 Jahre oder 160’000 km
Nachteile
– Nerviger Geschwindigkeitswarnton
– Nicht für Autobahnfahrten gemacht




