Seat Ibiza & Arona: Verjüngungskur für zwei schicke Spanier
Seit 75 Jahren gibt es Seat. Doch der Erfolg der Sport- und Elektro-Tochter Cupra scheint Seat etwas in der Hintergrund zu rücken. Zu Unrecht, wie Fahrten im neuen Seat Ibiza und Arona zeigen.

Vor sieben Jahren hat Seat die sportliche Tochtermarke Cupra lanciert. Kürzlich lief das millionste Cupra-Fahrzeug vom Band, ein Cupra Formentor. «Cupra ist nicht nur eine Marke, sondern eine Bewegung. Dieser Erfolg schreibt ein weiteres Kapitel unserer Wachstumsgeschichte», hielt Markus Haupt, CEO von Cupra und Seat, dazu fest. Gerade auch in der Schweiz scheint der typische Seat heute ein Modell von Cupra zu sein.
Doch was ist mit Seat, dem Stolz der spanischen Autoindustrie? Die Marke feiert gerade das 75. Jubiläum – und dann war’s das? Mitnichten! Schliesslich gehört zum Beispiel der Seat Ibiza seit seiner Lancierung 1984 zu den festen Grössen im Kleinwagensegment. Mit dem City-Crossover Arona deckt Seat seit 2017 auch die Bedürfnisse der Kundschaft ab, die nach einer erhöhten Sitzposition sucht und trotzdem kompakte Aussenmasse in einem SUV will. Und dank der im Schnitt zehn Jahre jüngeren Kundschaft als bei den anderen Volkswagen-Konzernmarken sieht man bei Seat durchaus eine Zukunft.
Zukunft klar umrissen
Nächstes Jahr rollen mit den erneuerten Seat Ibiza und Arona zwei attraktive Modelle zu uns, die es ab 2027 auch beide als Mildhybride geben soll. 2028 kommt der Seat Leon als Vollhybrid, und bereits ein Jahr darauf erhält er ein umfassendes Update. Der Plan steht also: Die Spanier geben weiter Vollgas und bieten sich als die spannende Einstiegsmarke im Konzern an. «Sowohl der Ibiza als auch der Arona bewegen sich in einem Kundensegment, das sehr preissensitiv ist», ergänzt Fernando Salvador, Leiter der Produktentwicklung bei Seat. «Daher haben wir versucht, den Preis zu halten, dies trotz Updates und Mehrausstattung wie Voll-LED-Leuchten, Nebellampen und mindestens 16- statt 15-Zoll-Felgen.»
Der 56-jährige Spanier ergänzt: «Auch bezüglich Einkauf, Produktion und Forschung und Entwicklung haben wir einiges einsparen können, da es sich ja nicht um zwei komplett neue Modelle handelt. Wir haben zudem bewusst auf einige Ausstattungsvarianten verzichtet. Das hilft, in der Produktion und im Handel Kosten zu sparen.» Das Resultat dieser Bemühungen kann sich sehen lassen.
Dynamisch und agil
Die Front des Ibiza mit dem neuen Grill und den schmaleren Voll-LED-Leuchten wirkt klar frischer. Am Heck liefert ein farblich abgesetzter Diffusor Dynamik und Pepp. Im Interieur sorgen Softtouch-Materialien, ein 8,25- oder 9,2-Zoll-Infotainmentdisplay und ein dunkler Dachhimmel für frischen Wind. Unter der Haube arbeitet der erstaunlich agile Dreizylinder mit 85 kW/115 PS (mit 6-Gang-Getriebe oder 7-Gang-DSG) oder der 1,5-Liter-Vierzylindern mit 110 kW/150 PS und 7-Gang-DSG. Letzter passt natürlich klar besser zum dynamisch gezeichneten, 4,07 Meter langen und 1,78 breiten Kleinwagen. Und lässt diesen auch in sechs Sekunden auf Tempo 100 km/h sprinten. Spass macht der Ibiza bei unseren Testfahrten auf der gleichnamigen Insel vor allem durch das gute Handling, ansprechenden Federungskomfort trotz teils ruppigem Untergrund und die präzise Lenkung.

Kompakt und ausgewogen
Ebenfalls mit guten Fahreigenschaften kann der überarbeitete City-SUV namens Arona aufwarten. Er wird mit den gleichen Aggregaten angeboten wie der kleinere Ibiza, jedoch nur in Kombination mit 7-Gang-DSG. Die höhere Sitzposition liefert eine gute Übersicht, und wie beim Ibiza sorgt auch hier das ausgewogene Fahrwerk für ein gutes Fahrverhalten. Per Knopfdruck kann man zwischen den vier Fahrmodi (Eco, Normal, Sport und Individual) wählen und so Lenkung, Schaltverhalten und Antriebscharakteristik leicht anpassen und perfekt auf sich zuschneiden.

Optisch ist der 4,16 Meter lange und 1,78 Meter breite SUV vor allem an den schmaleren Voll-LED-Leuchten, den neu positionierten Nebelleuchten, dem überarbeiteten Kühlergrill und dem die ganze Karosserie umlaufenden, schwarzen Plastikschutz zu erkennen. Ein gelungener Mix aus robustem SUV und schickem City-Flitzer, der übrigens – genau wie der Ibiza – sowohl im Fond als auch beim Gepäckraum mit 400 Liter (Ibiza: 355 Liter) mit ansprechenden Platzverhältnissen aufwarten kann.
Und auch – wie von Fernando Salvador versprochen – die Preise für die im Januar 2026 jeweils als Style oder FR vorfahrenden Seat-Modelle stimmen. Somit sind sowohl der Seat Ibiza (ab 25’950 Franken) als auch der Seat Arona (ab 32’250 Franken) zwei attraktive Spanier, die man sich ruhig genauer anschauen sollte. Und bei beiden Modellen wird es zudem noch Sondermodelle «Move FR!» geben. Den Seat Ibiza «Move FR!» mit 1.0 TSI, 115 PS, manuellem 6-Gang-Getriebe wird es so inklusive Mehrausstattung (unter anderem Sitzheizung für Vordersitze, Full-LED-Pack und Garantieverlängerung) ab 28’250 Franken und somit mit 3250 Franken Kundenvorteil geben – olé!




