Subaru Uncharted und Solterra: Charme-Offensive mit neuen Stromern
Der japanische Allradspezialist bringt mit dem Uncharted das zweite rein elektrische Modell auf den Markt. Der bereits erhältliche Solterra wurde grundlegend überarbeitet – und bald folgt mit dem e-Outback noch ein dritter Stromer.
Es kommt nicht oft vor, dass Subaru eine neue Modellreihe einführt. Zuletzt war das mit dem 2022 eingeführten Solterra der Fall. Und mit ihm brachte die japanische Marke auch ihr erstes reines Elektromodell auf den Markt. Der SUV basiert auf der Plattform des Toyota bZ4X und konnte wie dieser nicht gross auftrumpfen mit seinen technischen Daten – wie der Toyota mit dem unaussprechbaren Namen verschwand deshalb auch der Solterra im Konkurrenzumfeld mehr oder weniger in der Bedeutungslosigkeit. 2023 konnte Subaru hierzu- lande immerhin 208 Stück des Stromers absetzen, im vergangenen Jahr waren es noch 67 und im laufenden Jahr per Ende September noch 31.
Höchste Zeit also, dass sich etwas tut – und Subaru hat reagiert. Zum einen wurde der Solterra rundherum überarbeitet: Er erhielt nicht nur ein attraktives Design, sondern auch deutlich mehr Power, eine grössere Batterie und damit endlich eine konkurrenzfähige Reich- weite. Zum anderen schieben die Japaner mit dem Uncharted ein sportlich gezeichnetes SUV-Coupé nach, das mit einer Länge von 4,52 Metern knapp 18 Zentimeter kürzer ist als der Solterra. Und etwas später, voraus- sichtlich im Sommer 2026, folgt mit dem ebenfalls rein elektrischen e-Outback dann der dritte Streich.
Mehr Power, mehr Reichweite
Während der neue Solterra nur in einer Motorvariante erhältlich ist, nämlich mit zweimotorigem Allradantrieb, 252 kW/338 PS Systemleistung und einer 73-kWh-Batterie für 532 Kilometer Normreichweite, wird der Uncharted in drei Varianten angeboten. Das Allrad-Topmodell hat dabei die gleiche Leistung wie der Solterra und soll mit einem 77-kWh-Akku bis 525 Kilometer weit kommen; die kürzere Reichweite trotz kleinerer Karosserie und grösserer Batterie liegt an den schicken 20-Zoll-Rädern, auf denen das Topmodell vorfährt. Die gleiche Batteriegrösse ist ausserdem als frontgetriebene Long-Range-Version mit 165 kW/221 PS erhältlich, die 600 Kilometer schaffen soll. Ein Einstiegsmodell mit 58-kWh-Batterie, 123 kW/165 PS und 455 Kilometer rundet das Angebot ab.
Als Allradikone der Autoindustrie legen die Japaner natürlich auch bei ihren Elektromodellen hohen Wert auf eine gute Geländegängigkeit, beim Uncharted zumindest in der AWD-Topversion. Die von Subaru bekannte symmetrische Allradtechnologie arbeitet in der Elektrovariante mit feinfühliger und präziser Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, um die Traktion und Kurvenstabilität auf verschiedenen Untergründen nochmals zu verbessern. Ausserdem hilft dieses System auch, die beachtliche Power beim Beschleunigen auf die Strasse zu bekommen: Der Solterra spurtet in 5,1 Sekunden auf Tempo 100, der Uncharted AWD braucht noch einen Zehntel weniger.
Ansprechende Design-Sprache
Mit dem neuen Uncharted will Subaru viele Neukunden zur Marke holen – und sein attraktives Design dürfte da ein Türöffner sein. Das neue Markengesicht mit schmalen Lichtelementen mit je sechs Tagfahrlicht-Punkten wirkt elegant und modern, das Heck passt stimmig zur Front. Die gleiche Design-Sprache trägt nun auch der Solterra, der damit wie eine neue Modellgeneration da- herkommt, obwohl es nur eine Modellüberarbeitung ist. Das Cockpit ist in beiden Modellen identisch, mit einem weit zur Scheibe hin versetzten Bildschirm für die Fahrinformationen und einem 14 Zoll grossen Touch- screen über der Mittelkonsole fürs Infotainmentsystem. Raffiniertes Detail: Für die Temperaturwahl sind zwei Drehschalter ins Display integriert. In den Kofferraum des Uncharted passen 411 Liter, der grössere Solterra fasst mit 452 Litern etwas mehr Gepäck.
Mit dem überarbeiteten Solterra und dem neuen Uncharted ist auch Subaru voll und ganz in der Elektrowelt angekommen. Die beiden Modelle sind nun durchaus konkurrenzfähig und nicht zuletzt wegen ihres extravaganten Designs eine spannende Alternative. Nur beim Laden bleiben die Japaner noch etwas zu- rück: Zwar ist die AC-Ladeleistung von 22 kW löblich – damit kann der Akku an der Wallbox in rund vier Stunden gefüllt werden. Am DC-Schnelllader saugen die beiden jedoch nur mit maximal 150 kW; da ist die Konkurrenz inzwischen deutlich schneller. Der neue Solterra soll Ende Jahr auf den Markt kommen, der Uncharted rollt im ersten Quartal 2026 zu den Händlern. Preise sind noch nicht bekannt.
