Fiat Grande Panda: Den Bären lässt man sich gern aufbinden
Der Fiat Grande Panda lehnt sich mit Design und vielen Details an den Ur-Panda an. Als praktischer Elektroflitzer für die Stadt macht er genauso Spass wie bei einer Tour im Berner und Neuenburger Jura.

Markante Linien zeichneten schon den Ur-Panda von Designer Giorgetto Giugiaro aus den 1980er-Jahren aus. Auch der neu 3,99 Meter lange und 1,76 Meter breite Fünfplätzer mit den dreidimensional an den Seiten im Heck eingefügten Schriftzügen «Panda» und «Fiat» sowie von historischen Elementen inspirierten LED-Pixeln als Scheinwerfer fällt sofort auf. Unterstrichen wird dieser kecke Auftritt noch durch Felgen mit x-förmigem Speichendesign und schwarzen Einsätzen. So sorgt der Italiener, den es als Elektro mit 83 kW/113 PS oder als Mild-Hybrid mit 1,2-Liter-Benziner und E-Maschine (Systemleistung 81 kW/110 PS) gibt, für viel Aufmerksamkeit am Strassenrand.

Eigentlich fast schade, können die Leute keinen Blick ins gelungene Innere werfen, während wir mit dem komfortabel, aber nicht zu schwammig abgestimmten Stromer durch die Juraausläufer surren und gar einen Abstecher zum 114 Meter hohen Sendeturm des Chasseral wagen. Denn im Interieur, in dem viel Recyclingmaterialien und Bambusfasern genutzt wurden, erinnern etwa die ovale Einfassung des zentralen 10,25-Zoll-Touchscreens und der digitalen Kombiinstrumente hinterm Lenkrad an die legendäre Teststrecke auf dem Dach des ex-Fiat-Werks Lingotto samt Mini-Ur-Panda auf dem Plexiglas. An den Türen prangt ein Fiat-Schriftzug – echt witzig, genauso wie das 4,5 Meter lange Spiralkabel im speziellen Staufach unter der Fronthaube zum Laden.
Kaffeerösterei und Heimat der Uhren
Wir fahren durch die wunderschöne Juralandschaft Richtung St. Imier, Heimat der bekannten Uhrenmarke Longines, und zur schachbrettartig angelegten Planstadt La Chaux-de-Fonds. Als typischer Italiener, der dank 44-kWh-Batterie übrigens eine Reichweite von bis zu 320 Kilometern erlaubt, mag man Espresso. Und diesen sollte man sich hier bei La Semeuse gönnen. Das vor 125 Jahren gegründete Unternehmen führt auf 1000 m. ü. M. eine Kaffeerösterei. Rund 15’000 Jutesäcke mit edelsten Bohnen aus aller Welt werden jährlich verarbeitet. Nach dieser kurzen Pause geht es im Grande Panda, der dank seinem 361 (Hybrid: 412 Liter) bis 1366 Litern fassenden Kofferraum Platz für die eine oder andere Packung Kaffee bietet, weiter. Wir überlegen kurz, ob wir einen Abstecher zu einer der unzähligen Uhrenmanufakturen in der Region – von Rolex, über Audemars Piguet bis Certina – machen sollen. Oder doch Natur pur geniessen und zum weltberühmten, hufeisenförmigen Felskessel Creux du Van fahren? Wir bleiben lieber hinterm Steuer unseres Grande Panda und folgen den Navigationsanweisungen, die uns nach Neuenburg führen.
In der Kantonshauptstadt kann der Fiat mit seiner Wendigkeit und guten Übersicht glänzen. Hier gibt es zudem sicherlich eine Ladestation, um unseren Stromer übers serienmässige Ladegerät für Wechselstrom mit 11 kW Leistung mit frischem Saft zu versorgen. Der Ladezyklus von 20 auf 80 Prozent dauert damit nur zwei Stunden und 50 Minuten. Die Zeit kann man beispielsweise nutzen, um die Neuenburger Altstadt, das Schloss und die dreischiffige Stiftskirche zu erkunden oder aber sich im Restaurant de l’Hôtel DuPeyrou verwöhnen zu lassen. Tipp für Käseliebhaber: Unbedingt im hauseigenen Käse-Tresor einen Teller mit einer Auswahl zusammenstellen lassen!

Und falls man noch etwas mehr Zeit im Drei-Seen-Land und Jura verbringen möchte, gönnt man sich vielleicht den Luxus, im Hotel Palafitte mit 38 individuellen Pavillons direkt am See zu übernachten. Zwar nicht günstig, aber bei den fairen Preisen für den neuen Fiat Grande Panda, der als Hybrid ab 18’990 Franken und als reiner Stromer ab 24’990 Franken zu kaufen ist, durchaus eine Option.
