TCS-Kindersitztest: Trotz strengeren Kriterien positive Resultate
Der Touring Club Schweiz hat im Rahmen seines jährlichen Kindersitzttests 20 Sitze für die kleinen Passagiere bewertet. Obwohl 2025 die Prüfanforderungen verschärft wurden, erhielten die meisten Modelle sehr gute Noten.

Die Wahl des passenden Kindersitzes kann viel Kopfzerbrechen bereiten: Die Vielzahl an Modellen, Grössen und Ausstattungsmerkmalen erschwert die Entscheidung. Ob Neugeborene, Kleinkinder oder Schulkinder – die Hersteller bieten Modelle für jedes Alter. Für Eltern ist es entsprechend nicht immer einfach, sich im Kindersitz-Dschungel zurechtzufinden. Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, hat der TCS 20 Modelle untersucht, die neu auf den Markt gekommen sind, seit der letzten Bewertung überarbeitet wurden oder für die Konsumentinnen und Konsumenten von grosser Bedeutung sind.
Höhere Testanforderungen
Die Beurteilungskriterien wurden in diesem Jahr verschärft. Weiterentwickelt wurden insbesondere die Tests bezüglich Handhabung und Ergonomie. Zudem wurden die Polstermaterialien der Sitze auf sogenannte PFAS – also per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen – getestet. Selbst wenn diese auch Ewigkeitschemikalien genannten Stoffe nicht direkt den Nutzerinnen und Nutzern schaden, reichern sie sich in der Natur an und gelangen in die Nahrungskette. Ausserdem wurden die seitlichen Crashtests mit erhöhter Geschwindigkeit durchgeführt, um reale Unfallbedingungen besser zu simulieren.
Zehn Modelle «sehr empfehlenswert»
Trotz erhöhter Testanforderungen haben zehn Modelle das Prädikat «sehr empfehlenswert» erhalten. Sie zeichneten sich durch ihre Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit in allen Bewertungsbereichen aus. Neun weitere Modelle erhielten das Prädikat «empfehlenswert» aufgrund einer leichten Schwäche bei einem der Testkriterien, überzeugen aber mit ihrer Gesamtperformance nach wie vor. Zu erwähnen ist, dass die meisten dieser Sitze die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen deutlich übertreffen.
Ein Modell hinkt jedoch hinterher
Der Lionelo Braam i-Size hat die niedrigste Note unter den getesteten Modellen mit dem Prädikat «bedingt empfehlenswert» erhalten. Bei den Sicherheitstests wurden zwei Schwachstellen festgestellt. Zum einen löste sich bei einem Aufprall der hintere Teil der Schale. Zum anderen übte der Gurt einen Druck auf den Nacken des Kindes aus. Diese Mängel rechtfertigen in Bezug auf eine reale Unfallsituation die schlechtere Bewertung im Vergleich zu den anderen geprüften Modellen. Bezüglich der Schadstofffreiheit schneiden alle getesteten Sitze hervorragend ab oder sind sehr empfehlenswert. Eine Ausnahme bildet der Cybex Anoris T2 i-Size, dessen Bezugsstoff PFAS-Spuren enthält. Obwohl er bezüglich Front- und Seitenaufprallschutz am besten abschneidet, fällt er aufgrund der Schadstoffbelastung auf «empfehlenswert» ab.